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Rezensionen zu
Im Hause Longbourn

Jo Baker

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Das Cover ist unglaublich schön! Das dunkle Grün im Gegensatz zum hellen Kleid der Frau und des Dienstmädchens ist sehr treffend. Außerdem erinnert es mich sofort an Stolz und Vorurteil. Hinter dem weißen Schriftzug Im Hause Longbourn kann man noch ganz leicht das Wort Longbourn in schnörkeliger Schrift lesen. Das passt sehr gut zum Buch, weil es ganz gut die beiden Seiten der Story (den harten Arbeitsalltag und die Gefühlswelt von Sarah) zeigt. Die Geschichte ist ebenfalls richtig gut geschrieben. Ich bin sehr schnell in die Geschichte reingekommen, was auch durch den tollen Schreibstil beeinflusst wurde. Die Erzählung liest sich sehr flüssig und manchmal musste ich mich echt dazu zwingen aufzuhören mit dem Lesen. Es ist unglaublich detailreich geschrieben, aber auch angelehnt an das Buch, so dass man (wenn man Stolz und Vorurteil schon gelesen hat) einiges wiedererkennen kann. Außerdem ist auch die Sprache der Geschichte gut angepasst an die Zeit in der es spielt. Das gefiel mir sehr gut! Die Figuren sind absolut fantastisch. Sie sind authentisch, humorvoll und interessant. Mit Sarah konnte ich mich sehr gut identifizieren. Sie ist sehr wissbegierig und kommt durch die Bennet-Schwestern (vor allem Jane und Lizzy) an Bücher. Auch James gefiel mir sehr gut. Er ist ein toller männlicher Hauptcharakter. Hinter seiner harten Schale steckt ein weicher Kern und auch ein sehr vielseitig interessierter Mensch. Die Bennet-Mädels wurden echt gut übernommen und haben mir auch echt gut gefallen!

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Meinung Oh ich fand dieses Buch wundervoll ♥ Wer allerdings auf ein großes Wiedersehen mit der Familie Bennet aus "Stolz und Vorurteil" hofft, wird enttäuscht. Dem Leser muss klar sein, dass es hier nicht um die Familie, sondern um ihre Dienerschaft geht. Natürlich kommen die Bennets auch in der Geschichte vor, doch lediglich als Randfiguren. Protagonistin Sarah ist Hausmädchen und träumt von der großen weiten Welt. Allein das 20 Meilen entfernte London wäre für sie schon die Erfüllung ihrer Träume. Als plötzlich der Hausdiener James auftaucht, der schon viel rumgekommen zu sein scheint, sieht sie ihre Chance, nun endlich doch etwas mehr Luft außerhalb von Longbourn schnuppern zu können. Doch James ist sehr abweisend ihr gegenüber und scheint sie nicht zu beachten. Was Sarah nicht weiß ist, dass er dies nur zu ihrem Schutz macht. Doch als Sarah drauf und dran ist abzuhauen und dem Diener der Nachbarn zu folgen, ist es James, der sie zurückhält. Die Geschichte um Sarah und James ist so wundervoll und tragisch zugleich. Denn James trägt ein Geheimnis mit sich, dass ihr beider Leben bedroht. Eigentlich wollte ich das Buch mit einem anderen Buchwurm zusammen lesen, allerdings brach sie es nach 100 Seiten ab. Zu Beginn passiert nicht sonderlich viel, außer dass die Hausarbeit wirklich sehr ausführlich über viele Seiten beschrieben wird. Das kann etwas nervig sein, aber wer am Ball bleibt bekommt zum Dank eine ganz ganz wundervolle und spannende Liebesgeschichte. Ich fand es schön zu lesen, wie aus der kindlich naiven Sarah eine gestandene Frau wurde, die bereit ist alles für James zu tun und jeden Weg zu gehen. Sie wird im Laufe der Geschichte erwachsen und weiß instinktiv wie sie handeln und wann sie etwas riskieren muss. Und plötzlich wird die weite Welt uninteressant und sie wünscht sich, dass einfach alles wieder beim Alten ist. Die Geschichte läuft in dem Zeitrahmen ab, in dem sich auch "Stolz und Vorurteil" befindet. Auch das Leben der Familie Bennet läuft nebenbei ab (und wer das Buch kennt, weiß auch immer in welchem Teil man sich gerade befindet), wird aber selbstverständlich nicht bis ins Detail beleuchtet. Das Ende kam recht schnell und ich hätte mir gewünscht, dass James Zeit in Spanien etwas kürzer gehalten worden wäre, aber dafür das Ende ein paar mehr Seiten bekommen hätte. Ich hätte einige Reaktionen auf das Ende im Buch einfach gerne noch miterleben wollen ;-) Dieser Roman hat mein Interesse an ähnlichen historischen Romanen geweckt, so dass dies sicherlich nicht mein letzter dieser Art war ;-) Fazit Ein historischer Roman, der mich fesseln und begeistern konnte. Eine wundervolle Liebesgeschichte zu einer Zeit, in der das alltägliche Leben hart und gemein war. Die Geschichte hätte nicht in der Familie Bennet spielen müssen, da diese nur am Rande wichtig sind.

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“Stolz und Vorurteil” ist vielleicht das populärste Werk der englischen Autorin Jane Austen. Die Irrungen der Liebe, die Zwänge der Gesellschaft und die sprachlich wunderbaren romantischen Beschreibungen lassen heute noch auch junge Leserinnen zu diesem Buch greifen und anschließend vom wunderbaren Mister Darcy schwärmen, der als literarische Figur inspiriert und auch Eingang in andere Romane gefunden hat. “Im Hause Longbourn”wagt einen Blick hinter die Kulissen des wohlhabenden, aber einfachen Haushaltes der Familie Bennet. Haben die Dienstboten in “Stolz und Vorurteil” nur eine unbedeutende Nebenrolle als Überbringer von Nachrichten, helfende Hände beim Ankleiden oder Auftragen des Essens gespielt, so kommt ihnen nun eine tragende Rolle zu. Sarah, das junge Hausmädchen der Bennets, träumt von fernen Ländern und der großen Stadt London, während sie Tag für den Tag in harter Arbeit putzt, kocht und die Wäsche macht. Zeit zum Träumen bliebt hier wenig, denn der Haushalt der Bennets fordert ständige Aufmerksamkeit rund um die Uhr. Ein Hauch von Abenteuer weht in die Küche als der junge, gut aussehende James Smith unter nicht ganz durchsichtigen Umständen als Diener in den Haushalt aufgenommen wird. Sarah ist schnell klar, dass ihn ein Geheimnis umgibt und ist gewillt, diesem auf die Spur zu kommen. Auch der Diener der Bingleys, der Halbmulatte Ptolemy, beschäftigt ihre Gedanken mehr als der Haushälterin Mrs. Hill lieb sein kann. “Im Hause Longbourn” bietet nicht nur einen tieferen Einblick in das Leben der Bennets, sondern vor allem auch in das harte Leben der Hausangestellten, das nur wenig Raum für Privates lässt und vollständig von den Wünschen der Herrschaften beherrscht wird. Was in Austens Roman am Rande erwähnt wird, kann sich für die Dienstboten zu einer eigenen Geschichte entwickeln. So sind es auch kurze Zitate aus dem Originalroman, die die Kapitelüberschriften bilden und mit “Longbourn” an diesem roten Faden eine Parallelwelt entstehen lassen. Dabei geht Bakers Roman jedoch weiter. Nicht nur geht die Handlung über den Zeitraum von “Stolz und Vorurteil” hinaus, auch widmet sich Jo Baker vertieft gesellschaftlichen und politischen Themen wie den napoleonischen Kriegen zu dieser Zeit. Auch ihr kritischer Blick auf Austens Protagonisten lässt so manchen Charakter in einem anderen Licht erscheinen und vereinzelt tiefer blicken. Besonders anschaulich wird der Arbeitsallstag der Dienstboten beschrieben. Die Handlungsabläufe beim Herstellen von Seife, Kochen, Waschen und Wäsche ausbessern sind detailliert und zeugen von ausführlichen Recherchen.Gleiches gilt für die Speisen, die im Hause der Bennets zu sich genommen werden. Die eigenwillige Sarah, die mit ihren Wünschen und Träumen auch Dinge in Frage stellt, steht im Gegensatz zur Haushälterin Mrs. Hill, die reine Befriedigung aus ihrer Arbeit schöpft und dabei bis zur Selbstaufgabe geht. Überraschend ist eigentlich, wie wenig die Liebesgeschichten der Bennet-Schwestern das Hauspersonal berühren, wie wenig sie davon überhaupt mitbekommen, von den zu überbringenden Nachrichten und gegenseitigen Besuchen mal abgesehen. So gerät “Im Hause Longbourn” auch nicht zu einer Nacherzählung, sondern kann auch als eigenständiges, unabhängiges Werk betrachtet werden. “Im Hause Longburns” ist ein ruhiger Roman, der trotzdem zu fesseln versteht und sich zu einem richtigen Schmöker entwickelt. Dabei versucht sich Jo Baker nicht an einer Kopie des Sprachstils Jane Austens, sondern findet ihren eigenen Weg, die Geschichte berührend und interessant zu erzählen. Jane Austen Fans kommen voll auf ihre Kosten und für alle anderen ist “Im Hause Longbourn” ein wunderbarer, gefühlvoller, historischer Roman. © Tintenelfe

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Ich schleiche um Jane Austen und ‚Stolz und Vorurteil’ herum wie eine Katze um den heißen Brei. Denn ich habe es bis heute nicht gelesen, dafür aber so was wie ‚Stolz und Vorurteil und Zombies’. Und eben jetzt ‚Im Hause Longbourn’. Und ich bin wirklich begeistert. Denn hier geht es um ‚echte’ Menschen mit existentiellen Problemen, um ganz große Liebe, Lügen, Betrug, Verzweiflung und den täglichen Kampf um das Überleben. Und Jo Baker verschafft dem Leser einen sehr tiefen Blick in das Leben um 1800, die ganze Bigotterie der damaligen ‚besseren’ Gesellschaft und die Mühsal des Lebens aller anderen. Sie beschreibt die Situation so bildlich, dass ich den Nachttopf beinahe riechen konnte – und das ist es, was ich an historischen Romanen so liebe. Man taucht einfach in eine andere Zeit ein. Das, was mich beim Anlesen von ‚Stolz und Vorurteil’, immer abgeschreckt hat, war die Sinnlosigkeit der Figuren. Meine Güte, das sind Probleme, oder Problemchen. Hier jedoch tobt das Leben mit all seinen Facetten und der Blick hinter die Fassade ist authentisch. Die Charaktere werden sehr gut beschrieben, ich habe geradezu mitgefiebert, mich entrüstet, mitgelitten und am Ende beinahe geseufzt. Kein Wohlfühlbuch, aber ein Buch, dass berührt und bewegt. Stilistisch ist ‚Im Hause Longbourn’ wunderbar rund und anspruchsvoll, dabei aber immer gut zu lesen. Jo Baker brilliert mit den Beschreibungen von Personen und Situationen. Fazit? Als historischer Roman sehr gut, als Blick hinter die Kulissen von ‚Stolz und Vorurteil’ einfach genial. Vielleicht sollte ich doch mal…

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Eckdaten zum Buch: Autor/in: Jo Baker Titel: Im Hause Longbourn Erscheinungsjahr: 2014 Genre: Historischer Roman Länge: 448 Thema: Gesellschaftliche Unterschiede im England der Regency Plot in einem Satz: Sarah ist Dienstmädchen im Haus der Familie Bennet aus Jane Austens bekanntem Roman "Stolz und Vorurteil" (Pride and Prejudice) und erlebt im Stillen ihre ganz eigene - völlig andere - dramatische Liebesgeschichte. Erster Satz: Ohne Waschtag keine Kleidung, das verstand sich von selbst, und ohne Kleidung ging es nun einmal nicht, jedenfalls nicht in Hertfordshire, und schon gar nicht im September. Inhalt: Sarah ist als Waisenmädchen in den Haushalt der Bennets aufgenommen worden und dient nun schon seit Jahren dort. Ihre Familie sind nun die anderen Bediensteten des Hauses: der Butler Mr Hill, die Hausdame Mrs Hill und das junge Dienstmädchen Polly. Als ein neuer Hausdiener hinzukommt, gerät Sarahs Leben durcheinander. Einerseits erleichtert er ihren Arbeitsalltag, andererseits ruft er in ihr widersprüchliche Gefühle hervor. Auch der charismatische, dunkelhäutige Hausdiener der Bingleys bringt sie jedes Mal aus der Fassung. Bald befindet sich Sarah mitten in einem Chaos widerstreitender Gefühle - völlig unbemerkt von der Familie Bennet - während unter der "Herrschaft" das bekannte Drama der Bennetschen Töchter seinen Lauf nimmt. Nicht nur in der oberen Schicht der Gesellschaft gibt es gut gehütete Geheimnisse, plötzliche Offenbarungen und große Gefühle. Was mir gefallen hat: Schon das Cover hat mich als großen Austen-, Period- und Regency-Fan natürlich magisch angezogen. Auch der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht. Dann bin ich leider über ein paar negative Rezensionen im Netz gestolpert und habe das Buch wieder von meinem Radar verloren. Der beste Beweis, dass es sich doch lohnt, sich selbst ein Bild zu machen, denn mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Einblick in den Arbeitsalltag des Dienstpersonals, die vielen liebevoll recherchierten Kleinigkeiten des Alltagslebens, die Charaktere, wie sie in die bekannte Geschichte eingewoben wurden, die hier vollständig in den Hintergrund rückt und nur hier und da mal hervorblitzt wie ein Unterrock. Ich fand das wirklich clever gemacht. Schon die Idee fand ich so toll, dass ich mich ernsthaft geärgert habe, dass ich sie nicht hatte. Ich habe mich rundum gut unterhalten gefühlt und - ohne dass ich da jetzt ein Experte wäre - das Buch wirkte auf mich sehr gut recherchiert. Was mir nicht gefallen hat: Hin und wieder gab es ein paar Längen. Die Lektüre ist jetzt schon wieder einige Zeit her, da ich nicht direkt nach dem Lesen zum Verfassen der Rezension komme. Wenn es etwas zu meckern gab, habe ich das inzwischen erfolgreich verdrängt und der positive Eindruck ist hängengeblieben. Wem würde ich das Buch empfehlen? Ganz klar natürlich Fans von "Stolz und Vorurteil" bzw. Jane Austen an sich. Aber ich denke, man könnte es auch losgelöst von der Originalgeschichte als historischen Roman lesen. Soweit ich es jetzt beurteilen kann, müsste man trotzdem alles verstehen und nachvollziehen können. Richtig genießen kann man es dann natürlich erst, wenn man auch "Stolz und Vorurteil" kennt und dann immer wieder das Bekannte zwischen dem Unbekannten entdeckt. Ich würde es ohne Zögern weiterempfehlen.

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Klappentext "Wenn Elizabeth Bennet ihre Petticoats selbst waschen müsste", dachte Sarah, "würde sie bestimmt sorgfältiger mit ihnen umgehen". Es ist Waschtag auf Longbourn, und das Hausmädchen Sarah müht sich über Wäschebottichen und träumt dabei von einem anderen, aufregenderen Leben. Als der junge James auf dem Hof auftaucht, scheint er wie die Antwort auf ihre Stoßgebete - doch James hütet ein Geheimnis von großer Sprengkraft, das das Leben auf Longbourn für immer verändern könnte. Meine Meinung Als ich den Klappentext sah wusste ich sofort, dass ich dieses Buch haben MUSS! Ich liebe Jane Austen's Stolz und Vorurteil und nun einmal hinter die Kulissen sehen zu können und die Dienstboten und deren Leben zu entdecken, einfach wundervoll. Ich möchte an dieser Stelle noch anmerken, dass man "Stolz und Vorurteil" nicht gelesen haben muss, um bei diesem Buch Freude und ein paar schöne Lesestunden zu haben. Es war wirklich toll, wie immer wieder kleine Schlüsselszenen aus "Stolz und Vorurteil" in dieses Buch mit eingespannt wurden und ab und an durchblitzten. Altbekannte Gesichter wie die Bennets, Mr. Bingley und Mr. Darcy tauchen zwar immer wieder auf, bleiben aber im Hintergrund, wodurch der Hauptfokus die ganze Zeit auf den Bediensteten liegt. So lernen wir Mr. und Mrs Hill, die kleine Polly, James und natürlich Sarah näher kennen, wobei Sarah die Hauptfigur der Romans darstellt. Sarah hat es nicht immer leicht und ihr Leben ist geprägt von Arbeit. Besonders der Waschtag ist ihr sehr verhasst, da es eine harte und nicht sehr angenehme Arbeit ist, bei der man das Gefühl hat, sie nimmt gar kein Ende. Doch trotz all dem hat Sarah Träume, sie möchte einmal ein besseres Leben, eines in dem sie nicht mehr die Wäsche anderer Leute säubern muss. Als James schließlich auf Longbourn erscheint, fühlt sie sich magisch zu ihm angezogen. Doch ist er wirklich das was sie will? Und welches Geheimnis umgibt ihn? Während man bei Jane Austen von tollen Bällen und bezaubernden Gesellschaften liest, erfährt man hier, was die Vergnügungen der Bennets für das Personal bedeuten. Zusätzliche Wäsche, den ganzen Abend im kalten bei der Kutsche stehen und auf die Herrschaften warten und viele schlaflose Nächte. Jo Baker zeigt sehr eindrucksvoll auf, wie die Gesellschaft damals aufgebaut war, und wie schwer man es hatte sich nach oben zu arbeiten, wenn man aus ärmlichen Verhältnissen kam. Hier hatten die Mädchen und Frauen kaum Chancen, bei den Männern sah es ein wenig besser aus. Fazit Wer "Stolz und Vorurteil" liebt, für den ist dieses Buch ein wahres must read!, denn es stellt eine wundervolle Ergänzung zu Jane Austens' Meisterwerk dar und rundet das Gesamtbild perfekt ab.

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Ich Liebe ja Stolz und Vorurteile deswegen habe ich lange gezögert mit diesem Buch, viel zu lange muss ich jetzt sagen. Diese Buch hier ist einfach toll und es ist super die Geschichte mal aus einer anderen Sicht zu erleben. Ein wenig von der Geschichte Jane Austins spiegelt sich hier wieder aber bald schon ist es eine ganz eigene Geschichte. Mir hat es wunderbar Gefallen und ich könnte mich ärgern das ich solange gewartet habe. Der Schreibstil der Autorin ist einfach super und sehr Bildlich. Ob es Landschaften, Gegenstände oder die Handlungen der Protagonisten ist, alles kann man sehr schön Lesen. Im ganzen lässt sich das Buch sehr flüssig Lesen und es macht Spaß in diese Welt abzutauschen. Die Geschichte aus der Sicht des Dienstmädchen ist natürlich etwas härter als das Original denn Sarah muss hart Arbeiten, jedem der Herrschaften den Wunsch von den Augen ablesen und das am besten gleichzeitig. Sie schuftet Tag für Tag sehr Hart und trotzdem hat sie immer wieder am Morgen vom nächsten Tag diese neue Zuversicht. Sarah mochte ich sofort und sie ist ein sehr starker Charakter. Das Cover finde ich richtig toll. Die Farben sind super getroffen und auch die Gestaltung an sich gefiel mir direkt auf den ersten Blick. Das Dienstmädchen in der Tür sehe ich jetzt mal als Sarah und die Dame mit dem Rücken zu uns als eine der Bennets. Für alle Fans vom Buch, oder auf vom Film, ist diese Buch finde ich ein muss. 5 Sterne und eine fette Empfehlung für diese Buch.

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Meine Begeisterung für die Werke von Jane Austen und das viktorianische England habe ich bereits an einigen Stellen auf diesem Blog zum Ausdruck gebracht. Es scheint ein Trend der letzten 10 Jahre zu sein, dass die Fortsetzungen, Nebenerzählungen und Neuinterpretationen des Austen’schen Universums ein eigenes kleines Genre zu bilden scheinen. “Mord auf Pemberley”, “Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück” und jede Menge Bücher, die mit einem “Mr. Darcy” im Titel für Aufmerksamkeit werben. Doch ich beobachte den Markt und warte auf die Juwelen unter diesen Büchern, denn es gibt sie. Entsprechend hatte ich die englische Ausgabe von “Longbourn” schon eine Weile im Blick. Ich habe tatsächlich nicht damit gerechnet, dass davon eine deutsche Übersetzung erscheinen würde. Umso aufgeregter war ich, als ich sie im Herbstprogramm des Knaus Verlages entdeckt habe. Das Dienstmädchen Sarah arbeitet seit ihrer Kindheit für die Familie Bennet. Gemeinsam mit Mr. und Mrs. Hill und einer jungen Magd stellen sie das gesamte Hauspersonal der siebenköpfigen Herrschaft dar. Der mühselige Alltag wird jedoch bald erleichtert, als überraschend der junge Jacob als Diener eingestellt wird. Groß, verschlossen und eher einsilbig löst er zugleich Neugierde und Ärger in Sarah aus. Als dann auch noch der attraktive und exotische Diener der Bingleys mit ihr flirtet, beginnt Sarah über ihre Zukunft nachzudenken. Zunächst orientiert sich das Buch an der Handlung von Stolz und Vorurteil. Die Kapitel beginnen jeweils mit einem Zitat daraus und stimmen jeweils auf das Folgende ein. Es gibt natürlich auch innerhalb der Kapitel immer wieder Überschneidungen mit dem viktorianischen Vorbild, doch die Handlung von Longbourn zeigt auch was abseits dessen passiert und man folgt Sarah noch über die Hochzeit der Darcys und der ersten Jahre nach Pemberley. Auch wenn man auf dem ersten Blick das Gefühl hat, dass hier die Handlung von Stolz und Vorurteil nur auf die Dienstbotenklasse gespiegelt wird, bietet dieses Buch weitaus mehr und eine deutlich komplexere Handlung. Da Jo Baker eine in Oxford studierte Literaturwissenschaftlerin ist, habe ich natürlich große Erwartungen (Dickens-Wortspiel nicht beabsichtigt) an ihr Werk gehabt. Ich weiß, dass im englischsprachigem Raum die Literaturwissenschaft sehr eng mit den Kulturwissenschaften verbunden ist. Ein Werk wird dort viel stärker in den sozialhistorischen Kontext gesetzt. Man beschäftigt sich mit der Lebenswirklichkeit, in der die Werke eingebettet werden. Und genau dies hat die Autorin hier exzellent auf ihr eigenes Werk übertragen. Sie hat dabei die Perspektive der am wenigsten wichtigen Figuren von Jane Austens Werk gewählt und an ihnen den schmutzigen, damals nicht erwähnenswerten Alltag beschrieben. Dabei lässt sie auch die weniger schönen Seiten nicht außen vor. Es ist also auch nicht verwunderlich, dass hier auch Themen wie versteckte bis unterdrückte Homosexualität, militärische Ungerechtigkeiten, Missbrauch an minderjährigen Dienstmädchen und sogar Sklaverei angesprochen werden. Sie sind hier alle Teil der Lebenswirklichkeit, doch es gibt natürlich auch schöne Momente: Die Freude über die abgelegten Kleider der Bennet-Mädchen, der freie Zugang zur umfangreichen Literatur Bibliothek von Mr. Bennet, Möglichkeiten des Aufstiegs und alternative Lebensentwürfe. Die Faszination von diesem Buch ging für mich gerade von diesem unglamourösen Perspektivwechsel aus. Ein Beispiel: Elisabeth läuft ohne viele Gedanken über die schlammigen Feldwege. In Stolz und Vorurteil denkt man: Ach, sie ist so erfrischend uneitel. In Longbourn erfährt man über die stundenlange schweißtreibende Arbeit, die die Dienstmädchen mit der Reinigung und Bleiche solcher verschmutzten Unterröcke haben und ist ein wenig empört über die Gedankenlosigkeit der Bennets. Baker macht aber immer wieder deutlich, dass dies alles Teile eines in sich (mehr oder weniger) intakten Systems war und kein Ausdruck von moralischem Mangel. Dies ist eindeutig kein Buch mit Fan-Service! Das sollte man sich vor der Lektüre bewusst machen. Es ist ein reifes, gut komponiertes Werk, der man zwar die Liebe für Jane Austens Werke in jeder Zeile anmerkt, doch die Autorin verliert dabei nicht ihre Professionalität als Wissenschaftlerin. Das Buch zeigt eine andere Seite der Zeit, der Lebenswirklichkeit der unteren Schichten. Ähnlich der neusten Trends aus der BBC-Welt, wählt man hier einen bewusst neutralen, nicht anklagenden Ton. Man zeigt die Mühen der Haushälter, ihre Themen, ihre Sorgen, doch verliert dabei nie den Blick für das Ganze. Es ist ein in sich schlüssiges und funktionierendes System. Es hat durchaus seine Mängel – dafür braucht es keine abgründig leidenden Figuren eines Charles Dickens, um das zu zeigen. Doch die Figuren in Jo Bakers Buch finden ihre eigenen Mittel und Wege, um mit den zugeschriebenen Rollen umzugehen. Man lernt Aufstieg und Fall kennen, alternative Lebensmodelle, verdeckte Homosexualität oder den bewussten Weg in die Ehelosigkeit, der dafür aber den sozialen Aufstieg mit sich bringt. In einem Haushalt eine feste Anstellung haben hat genauso seine Vor- und Nachteile, wie sein eigener Herr zu sein. All das wird von Sarah und den anderen Dienstboten durch gespielt. Selten habe ich einen so umfassenden Blick auf eine Gesellschaftsschicht bekommen, ohne ein Sachbuch zur Hand genommen zu haben. Dabei bleibt die Handlung nicht hinten an, denn diese ist lebendig und ähnlich verstrickt wie das Austen’sche Vorbild. Auch hier haben wir einen großen dunklen, zurückhaltenden jungen Mann, der durch seine ruhige bis abweisende Art die schlaue und etwas forsche Heldin reizt, den hübschen, etwas zwielichtigen Flirt und eine Menge Vorurteile. Fazit: Jo Baker erschafft in ihrem Buch eine völlig neue Facette am “Stolz und Vorurteil”-Sequell-Himmel: Ihr Werk ermöglicht einen tieferen und erhellenderen Blick in die Wirklichkeit der Bennet-Schwestern und die damalige Zeit. Charmant und gekonnt verwebt sie die bekannte Handlung von Elisabeth und Mr. Darcy mit den Schicksalen der treuen Dienstboten ohne in einem kitschigen Aufguss der Vorlage zu enden. Anspruchsvoll und unterhaltsam. Miss Austen hätte dieses Werk sicher mit Interesse gelesen.

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