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Rezensionen zu
Im Hause Longbourn

Jo Baker

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In diesem historischem Roman steht nicht die Familie Bennet aus Jane Austens Klassiker "Stolz und Vorurteil" im Vordergrund, sondern ihre Dienstboten. Sarah, eine Waise lebt als Mädchen für alles im Haushalt. Als eines Tages die reiche Familie Bingley in die Nachbarschaft zieht, ist das Interesse von Mrs Bennet und ihren unverheirateten Töchter geweckt. Auch Sarah profitiert davon, denn Mr Bingley hat einen äußerst attraktiven Diener, der täglich erscheint, um Briefe seines Dienstherrn zu überbringen. Während der Bote ganz offen um die Aufmerksamkeit von Sarah wirbt, weckt dennoch der stille Hausdiener James Smith mehr Interesse bei ihr. Sie versucht herauszufinden, welches Geheimnis ihn umgibt? Ein Blick hinter die Kulissen des berühmten Jane-Austen-Romans, der in die Niederrungen des Dienstbotentraktes führt. So erfährt der Leser, wie mühsam und aufreibend sich ein Waschtag gestaltete, während sich die Damen des Hauses lediglich der Stickarbeit widmeten und den neuesten Klatsch austauschten.

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Meinung: Das Cover finde ich schön, es ist sehr stimmig und wirkt rund. Mir gefällt der schlichte Hintergrund, welcher durchaus das Grundstück der Familie Bennet darstellen könnte. Dazu wirkt dann natürlich sehr auffällig die Dame in ihrem Outfit aus verschiedenen Rot-Nuancen und ihrer selbstbewussten, sowie willensstarken Haltung. Wobei ich hier einräumen muss, dass es vielleicht passender für den Inhalt gewesen wäre, wenn die Dame nicht so edle Kleidung trägt und man als Betrachter und Kenner des Klapptextes davon ausgehen kann, dass die Dame eine Angestellte im Hause Longbourn ist. Seitdem ich das erste Mal von diesem Buch gehört habe, wollte ich es unbedingt lesen. Es reizt mich einfach immer wieder zu erfahren, wie das Verhältnis von Dienstboten und ihrer Herrschaft war und deshalb war der Roman dafür genau richtig. Das klang für mich so interessant, dass ich mir dieses literarische Werk nicht entgehen lassen wollte. Als ich nun endlich in den Genuss kam, das Buch aufzuschlagen und mich in die von Jo Baker konstruierte Welt zu stürzen, war ich von der ersten Seite an sehr begeistert. Mir hat lange Zeit jeder Aspekt des Buches gefallen, angefangen von der Schreibweise, dem Setting bis hin zu den Protagonisten. Ich fand es spannend und hatte große Freude das Buch zu lesen. Bis dann leider im dritten Buch einige Kapitel kamen, die sich für mich nicht so recht in den restlichen Roman eingliedern lässt und etwas fehl am Platze wirkt. Diese Kapitel handeln von dem bisherigen Leben des Hausdieners James, in welchem man als Leser Details erhält, die Erklärungen für Handlungen und Taten gibt. Glücklicherweise ziehen sich diese Kapitel nicht ellenlang, sondern gehen recht schnell vorbei und schon nach kurzer Zeit wird das Buch für mich wieder interessanter und angenehmer zu lesen. Dies ist mein einzigster Kritikpunkt, welchen ich jedoch nicht negativ auf meine Bewertung einfließen lasse, da mich der restliche Roman vollkommen überzeugt hat. Der Schreibstil war durchweg recht nüchtern und verständlich, es herrschte eine recht einfache Sprache vor, die in diesem Roman sehr gut funktioniert hat. Das Buch wartet nicht mit großen, einschlagenden Ereignissen auf, die immer wieder Drama in das Geschehen bringen, sondern besticht durch die Beschreibungen des Alltags der Dienstboten. Somit kam während des Lesens an keiner Stelle Langeweile auf, trotz der Einfachheit des Geschilderten war es für mich informativ und ich konnte mich auf den Roman einlassen und gefangen nehmen. Beim Lesen wurde deutlich, dass die Autorin sich mit jedem ihrer Charaktere auseinandergesetzt hat und sie für den Roman perfektioniert hat. Jeder einzelne wirkte in seinem Auftreten stark und durchdacht, sodass sich ein rundes Gesamtbild aller Personen entwickelt hat. Besonders gut hat mir gefallen, dass der Leser jeden Charakter für sich selbst einschätzen kann und es keinerlei Wertung und Beeinflussung vonseiten der Autorin gab. Besonders im Fokus steht natürlich Sarah, die man als Leser auf der ersten Seite kennenlernt und in vielen Situationen begleitet. Anhand von ihrer Person hat man als Leser am meisten über ihren Alltag und Aufgabenbereich als Hausmädchen erfahren. Alle anderen Charaktere, seien es die anderen Angestellten oder die gesamte Familie Longbourn waren ihrem Charakter untergeordnet und dienten teilweise fast als Nebenakteure. Fazit: Wie schon erwähnt, werde ich die wenigen Kapitel, die mich nicht befriedigt haben, nicht in meine Bewertung einfließen lassen, weil ich von dem restlichen Roman sehr begeistert bin und dadurch auch in der Lage bin, diesen Kritikpunkt auszuklammern. Von dem Geschehen, den Protagonisten und der Schreibweise ist das Buch eine eindeutige Leseempfehlung für alle, die Fans von Romanen rund um Diensboten und ihre Herrschaft sind.

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Ich nehme mir immer wieder vor endlich mal ein Buch von Jane Austen zu lesen, besonders Stolz und Vorurteil, ich kenne bisher nur den Film und das Buch habe ich mehrmals angefangen, aber ich kam nicht richtig rein und deswegen war ich erst skeptisch, ob ich mi diesem Buch hier klarkommen werde, doch meine Sorge war unbegründet, denn man merkt einfach, es ist in der heutigen Zeit geschrieben worden und somit ist es viel leichter zu lesen. Da ich ja den Film kenne, weiß ich worum es in Stolz und Vorurteil geht und ich muss sagen, es war toll, diese Geschichte aus der Sicht der Dienstboten zu lesen, man hat da einfach einen anderen Blickwinkel bekommen und das gefiel mir wahnsinnig gut. Zudem, wenn man dieses Buch gelesen hat, erklären sich so einige Dinge und deswegen ist es doch ein Must Have für jeden der Jane Austen und ihr Buch liebt. Ich werde nun doch nochmal mich an das Werk Stolz und Vorurteil wagen, denn ich habe da richtig Lust darauf bekommen.

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Inhalt: Ein Millionenpublikum liebt Jane Austens Stolz und Vorurteil. Doch keiner weiß, was sich in Küche und Stall des Hauses Longbourn abspielt: Hier müht sich die junge Sarah mit Wäsche und Töpfen ab, immer noch hoffend, dass das Leben mehr für sie bereithält. Ist die Ankunft des neuen Butlers James ein Zeichen? Während Elizabeth und Mr. Darcy von einem Missverständnis ins nächste stolpern, nimmt in Longbourn noch ein anderes Liebesdrama seinen Lauf – denn James hütet ein großes Geheimnis. Ein Roman in den man sich gut vertiefen kann, und auch genießen. "Das Ankleidezimmer von Mrs Bennet; ihr Allerheiligstes und ihr Rückzugsort vor den Zumutungen des Familienlebens; ein mit prallen Polsters, Decken und Kissen, voluminösen Vorhängen und türkischen Teppichen ausgestatteter Raum; ein Durcheinander aus einmal getragenen Kleidern, au srangierten Umschlagtüchtern, Mäntel und Hauben; muffige Rosenblüten, gestreifte Tapeten, auf den Oberflächen ein Sammelsurium, bemalter Tellern und Kunsthandwerken aus Muscheln und Schnecken, angefertigt von den geschickten Händen ihrer Töchtern - und alles bereits im Stadium des Verfalls (...)" - S. 56 Die Autorin hat so viel Leben in die Geschichte eingehaucht. Greifbar und packend ließt sich das Leben der Dienstboten im Hause Longbourn. Die junge Sarah steht im Mittelpunkt und erlebt selbst eine Liebesgeschichte, während die Bennet Töchter ihre Abende auf Bällen verbringen. Aber auch ihre Liebe kommt mit Komplikationen und hin und her gerissen zwischen der weiten Welt und zwei Männern versucht sie ihren Weg im harten Alltag der damaligen Zeit zu finden. Zuallerst wollte ich den Roman lesen, da er in Verbindung steht zu Jane Austens "Stolz und Vorurteil". Zu jedem Kapitelstart gibt es ein Zitat aus dem Original und so findet man Parallelen und es dient als eine Art Zeitangabe, man weiß wo man gerade in "Stolz und Vorurteil" ist/wäre. Wir begegnen auch immer wieder den Figuren aus dem Klassiker und bekommen einen tieferen Einblick in ihr Leben. Es waren immer wieder schöne und interessante Szenen gewesen, denn die Autorin versteht es gut, sie authentisch wirken zu lassen und umzusetzen. Aber es hätte mir auch gut gefallen, wenn sie einen Charakter, Mr. Bennet, nicht angetastet hätte (kein Spoiler) - eine hinzugedachte Tatsache im Zusammenhang mit ihm wollte ich einfach nicht wahrhaben - er ist in meinen Augen unantastbar. Die Protagonisten von Jo Baker waren spannend gewesen und sie hat einen gewissen Blick auf die Dinge der damaligen Zeit geboten, sodass ich mit großen Interesse immer weiter gelesen habe. Sie beschreibt eindringlich die schwierigen Arbeiten des Alltags und über das Leben als Dienstboten, im Hinterkopf immer die Bennets, die davon nichts zu wissen scheinen - oder wollen. Ihr Sprachstil an sich hat mir gefallen, sie lehnt sich an die Sprache von Austen an, aber beschreibt einige Punkte viel bildlicher und lebendiger, was meine Vorstellung angeregt hat. Sarah ist zunächst eine Mischung aus naiv und stur. Zu Anfang konnte ich sie schwer einschätzen, aber mit der Zeit wächst sie in die Rolle einer Protagonisten und gewinnt an Reife. Der mysteriöse James hatte es mir gleich von Anfang an angetan mit seiner Verschwiegenheit und Zerissenheit fand ich ihn aufregend und er brachte Dramatik mit sich. Der Roman hat mich überrascht. Lebhaft, eindringlich, aber auch bequem und gelassen erzählt Jo Baker die Geschichte der Dienstboten und im Hintergrund finden Elizabeth und Mr. Darcy zueinander. "Im Hause Longbourn" ist nichts "nur" für Fans des Klassikers, sondern auch für alle Liebhaber von historischen Romanen.

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Rezension von Diane Jordan Kennt ihr das? Man liest oder hört etwas und das Kopfkino springt an! Mir geht es häufig so und als ich dieses Buch „Im Hause Longbourn“ bekam, war es wieder so.... Neugierig, mit Herzklopfen und gespannt, ob sich meine Erwartungen hinsichtlich des Romans erfüllen würden. Aus Jugendtagen das Haus am Eaton Place noch im Kopf, wollte ich wissen, ob es der Autorin Jo Baker wohl auch gelänge, mich mit den Erlebnissen der Angestellten, Diener und der Familie in den Bann zu ziehen. Und ich muss sagen: „Ich bin begeistert, denn mein Faible für historische, realistische Begebenheiten, alte Herrenhäuser, Adelige und ihre Dienerschaft wird vollends befriedigt!!“ Liebe und Hiebe, sag ich nur. Der Schreibstil von Baker ist großartig und vermittelt mit viel Gefühl, dass Leben „oben“ und „unten“ im Hause Longbourn. Aber lest selbst... Aus dem Inhalt: Ein Millionenpublikum liebt Jane Austens Stolz und Vorurteil. Doch keiner weiß, was sich in Küche und Stall des Hauses Longbourn abspielt: Hier müht sich die junge Sarah mit Wäsche und Töpfen ab, immer noch hoffend, dass das Leben mehr für sie bereithält. Ist die Ankunft des neuen Butlers James ein Zeichen? Während Elizabeth und Mr. Darcy von einem Missverständnis ins nächste stolpern, nimmt in Longbourn noch ein anderes Liebesdrama seinen Lauf – denn James hütet ein großes Geheimnis. Jo Baker erzählt Jane Austens bekanntesten Roman neu: aus Sicht der Dienstboten. Und zeigt, dass deren Dramen jenen der Herrschaften in nichts nachstehen. Die Autorin: Jo Baker wurde in Lancashire geboren und studierte in Belfast. Bisher wurden fünf Romane von ihr veröffentlicht. 2014 gelang ihr mit „Im Hause Longbourn“ der internationale Durchbruch. Sie lebt mit ihrer Familie in Lancaster, wo sie auch kreatives Schreiben an der Universität unterrichtet. Fazit: 5 Sterne***** Es könnte ewig so weiter gehen und der Taschenbuch-Roman hat, für meinen Geschmack, eindeutig zu wenig Seiten ;-)! Im Hause Longbourn ist im Penguin Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 448 Seiten und kostet 10,00 Euro.

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"James, ihr Junge - er war gekommen und wieder verschwunden; verloren, wieder gefunden und noch einmal verloren: ein Schatz, viel zu wertvoll, um ihn behalten zu dürfen." Autor: Jo Baker Verlag: Penguin (11.oktober2016) Seitenzahl: 448 Preis: 10,00 € Im Hause Longbourn Eine faszinierende Idee von Jo Baker den Klassiker „Stolz und Vorurteil“ aus einer anderen Perspektive zu erzählen. Keine neue Erfindung, sondern eine Erweiterung dessen, was im Hause Longbourn zu geht, während Jane, Elizabeth und Co. sich verlieben und gegen die Regeln und Sitten der Eltern streben. Während oben in den Salons von Longbourn die Töchter der Familie Bennet überlegen, wie sie die reichen Junggesellen Mr. Bingley und Mr. Darcy einfangen können, müht sich unten in den Diensträumen das Hausmädchen Sarah über Wäschebottichen und Töpfen ab und träumt dabei von einem anderen, aufregenderen Leben. Als ein neuer Hausdiener im Herrenhaus auftaucht, scheint er wie die Antwort von großer Stoßgebete. Doch James hütet ein Geheimnis von großer Sprengkraft. Es könnte das Leben auf Longbourn für immer verändern. Da jede Menge Details beschrieben werden, wie es hinter der Kulisse von statten geht, wirkt die Geschichte noch realer. Hausmädchen Sarah ist sehr intelligent und möchte nicht mehr länger stumpfsinnige Arbeiten erledigen. Sie will die Welt sehen und auch endlich lieben lernen. Als der neue Butler James auftaucht ergriff sie ihre Chance und versucht alles um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Er Jedoch ignoriert sie, macht seine Arbeit im Haus gut und ist froh ein Dach über den Kopf und dabei noch gutes Essen im Magen zu haben. James Vergangenheit beschäftigt ihn noch ziemlich, obwohl er Tausende von Kilometer vom schrecklichsten Ort entfernt lebt. In seiner Geschichte erfährt man was es damals bedeutete ein Soldat zu sein. Wir kriegen einen Rückblick in seine Vergangenheit, die durchaus detailgetreu beschrieben wird. Man kann nicht aufhören zu lesen. Fazit: Wirklich eine sehr tolle Nebenan-Geschichte neben dem Bestseller Roman von Jane Austen. Einfach ein Muss für jeden Stolz-und-Vorurteil-Fan, aber auch für Jemanden der die Geschichte gar nicht kennt. Ein super Zeitvertreib!

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Gebundene Ausgabe: 448 Seiten Verlag: Albrecht Knaus Verlag Erscheinungstermin: 8. September 2014 ISBN-10: 3813506169 http://www.randomhouse.de/Buch/Im-Hause-Longbourn/Jo-Baker/Knaus/e443382.rhd Klappentext Ein Millionenpublikum liebt Jane Austens „Stolz und Vorurteil“, ihren berühmten Roman über die Sorgen der Familie Bennet, für die fünf Töchter geeignete Ehemänner zu finden. Doch niemand weiß, was sich in Küche und Stall des Hauses Longbourn abspielt: Hier müht sich die junge Sarah über Wäschebottichen und Töpfen ab. Aber sie hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass das Leben mehr für sie bereithält. Ist die Ankunft des neuen Hausdieners James ein Zeichen? Während Elizabeth Bennet und Mr Darcy von einem Missverständnis ins nächste stolpern, nimmt im Hause Longbourn noch ein ganz anderes Liebesdrama seinen Lauf – denn James hütet ein Geheimnis von großer Sprengkraft. Jo Baker erzählt Jane Austens bekanntesten Roman von einer ganz anderen Seite: der der Dienstboten. Und zeigt, dass deren Dramen jenen der Herrschaften in nichts nachstehen. Autor Jo Baker wurde in Lancashire geboren und studierte an der Oxford University und der Queen’s University in Belfast, wo sie ihre Leidenschaft fürs Schreiben entdeckte. Seither veröffentlichte sie fünf Romane, die ihr in der Presse viel Lob einbrachten. Mit "Im Hause Longbourn" gelang ihr der internationale Durchbruch. Jo Baker lebt mit ihrer Familie in Lancaster. Cover Das Cover vermittelt mit seinem 19-Jahrhundert-Charme einen guten Eindruck von dem Inhalt des Buches. Die wohlhabende Frau kehrt dem Leser den Rücken zu, während man direkt auf das Dienstmädchen blickt, das im Dunklen in der Tür steht. Allgemein ist es unaufgeregt, doch man fühlt sich direkt in die Zeit versetzt und hat Lust das Buch zu lesen. Meinung Die Idee, Austen´s „Stolz und Vorurteil“ aus der Sicht der Dienerschaft zu erzählen fand ich großartig. Normalerweise bin ich kein Freund davon, die gleiche Story noch einmal aus anderer Sicht zu lesen, aber in diesem Falle dachte ich, könnten allein durch den gesellschaftlichen Unterschied der Erzählweise tolle neue Eindrücke entstehen. Nicht zuletzt, weil ich eben diesen Unterschied in der Serie „Downton Abbey“ sehr geschätzt und mir hier etwas ähnliches erhofft habe. Ich wurde nicht enttäuscht. Man erlebt hier nicht den schnöden Abklatsch der selben Geschichte, sondern erlebt die Zeit,durchzogen mit eigenen Problemen, Höhen und Tiefen neuer Charaktere auf eine ganz neue Art und Weise. Durch den Arbeitsalltag im Hause bekommen die Angestellten und somit auch der Leser viel von den Herrschaften, also den Bennets, mit. Sie lernen mit ihren Befindlichkeiten umzugehen und als Leser spickt man so immer wieder auf „Stolz und Vorurteil“ und zieht zeitliche Parallelen, was ich als sehr interessant empfunden habe. Man lernt deutlich die Kehrseite der schönen, heilen Welt, wie sie in Büchern und Verfilmungen der Gesellschaft zumeist dargestellt wird, kennen. Wie viel Arbeit es für das Personal eines solchen Hauses war alles aufrecht zu halten. Ungeschönt werden Themen wie blutige oder verbrannte Hände, Dreck und Gestank sowie der lange Arbeitsalltag thematisiert und lassen das Buch sehr plastisch und authentisch wirken. Mit viel Gefühl für die emotionale Darstellung wird das Leben des Hausmädchens Sarah beleuchtet. Ein unverheiratetes, junges Mädchen, das in diese gesellschaftliche Ebene hineingeboren ist und sich aufgrund ihrer Intelligenz erhofft aus diesem Kreis der harten körperlichen Arbeit und der Monotonie auszubrechen. Auch was Schreibstil und Wortwahl Baker´s angeht, fehlt mir nichts, um mich in die damalige Zeit hineinversetzen zu können. Als Leser fühlt man sich wohl und gut aufgehoben, da hier nicht mit hochgestochenen oder aufgesetzt wirkender Wortwahl um sich geworfen wird. Es wirkt echt und lebendig – was viel Freude beim lesen vermittelt. Fazit Für mich ist die Idee des Buches „Im Hause Longbourn“ eine grandiose Erweiterung von „Stolz und Vorurteil“, die nahtlos und ohne sich gegenseitig in die Quere zu kommen aufeinander abgestimmt sind.

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Als ich in der Vorschau gelesen habe, dass sich dieser Roman an Jane Austens „Stolz und Vorurteil“ anlehnt, war ich zunächst skeptisch, denn wer kennt nicht die Familie Bennet, ständig bemüht, eine ihrer fünf Töchter unter die Haube zu bringen.Diesen Klassiker fortzuführen, das kann nicht gut gehen, dachte ich. Aber Jo Bakers Ansatz ist ein ganz anderer. Ihr Roman ist keine Fortsetzung, sonder er verläuft parallel zu Jane Austens Geschichte, nur der Blickwinkel ist anders. Man erlebt auch hier, wie in der Nachbarschaft der Bennets eines Tages der wohlhabende Mister Bingley einzieht. Für Mrs. Bennett ist er sofort ein geeigneter Heiratskanditat für eine ihrer reizenden Töchter. Man liest darüber, wie Mister Collins, Bennets Cousin und Erbe des Anwesens, um die Hand der zweitältesten Tochter Elizabeth anhält und abgewiesen wird. Man lernt Mr. Darcy, Bingleys Freund, kennen und erfährt einiges über den Offizier Wickham, der im Hause Longbourn ebenfalls häufig ein und aus geht und sich um die Töchter bemüht, wenn auch nicht gerade aus immer ehrenvollen Gründen. Das alles kennt man bereits, wenn man „Stolz und Vorurteil“ gelesen hat, aber diesmal ist das Geschehen rund um die Bennets in den Hintergrund gerückt. Man erfährt mehr über diejenigen, die bei Jane Austen nur eine Nebenrolle haben, nur am Rande erwähnt werden oder gar nicht in Erscheinung treten. Aber hinter den Kulissen des Haushalts arbeiten Menschen mit Gefühlen, Sorgen und Hoffnungen. Was man in anderen Romanen kaum zu lesen bekommt, erfährt man nun aus allernächster Nähe, denn hinter der eleganten Erscheinung der Bennet-Töchter steckt jede Menge Mühsal und Arbeitsaufwand. „Wenn Elizabeth Bennet ihre Petticoats selbst waschen müsste, würde sie bestimmt sorgfältiger mit ihnen umgehen“, denkt sich das Hausmädchen Sarah, während sie die Wäsche schrubbt, Flecken entfernt und Schuhe säubert. Sarah träumt von einem anderen Leben, über das sie selbst bestimmen möchte. Sie spürt, dass es für sie nicht alles sein kann, den Bennets die Wäsche zu waschen und das Haus zu putzen. Als Mr. Bennet einen neuen Hausdiener einstellt, stürzt dessen Erscheinen Sarah in ein Gefühlschaos, denn obwohl sie ihn einerseits nicht beachtet, wünscht sie sich nichts mehr als die Aufmerksamkeit des schweigsamen, ernsten jungen Mannes. James geht es mit ihr ebenso, aber seine dramatische Vergangenheit hält ihn davon ab, sich Sarah zu nähern, denn er möchte sie nicht in seine düstere, geheimnisvolle Geschichte hineinziehen. Zudem gibt es noch ein Geheimnis, das Mrs. Hill, die Köchin, hütet... Die Autorin gibt den Bediensteten der Bennets eine ganz eigene Geschichte. Diesmal spielen sie die Hauptrolle, während die hohen Herrschaften mehr oder weniger als Statisten auftreten. Neben ausgiebigen Schilderungen der mühsamen Arbeiten, für die Sarah und ihre Kollegen verantwortlich sind, erzählt die Autorin auch die Geschichte einer zarten Liebe, die sich heimlich anbahnt und das Leben der Beteiligten grundlegend verändert. Ich habe diesen Roman sehr genossen, und ich habe „Stolz und Vorurteil“ hervorgeholt und immer wieder parallel zur aktuellen Geschichte darin geschmökert, denn es ist immerhin schon sieben Jahre her, dass ich Jane Austens Werk gelesen habe, und über so eine lange Zeit vergisst man doch viele Einzelheiten. Aber schon während des Lesens von Jo Bakers Roman habe ich viele Begebenheiten wiedererkannt. Gerade das Nebeneinanderlesen der zwei Bücher hat mir sehr gefallen, und ich kann es jedem empfehlen, der beide Romane zuhause im Regal hat. Aber auch, wenn man „Stolz und Vorurteil“ noch nicht kennt, findet man sich mühelos in Jo Bakers Geschichte zurecht, denn sie steht sehr gut für sich allein, nur eben das Wiedererkennen fehlt. Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass diejenigen, die ihn noch nicht kennen, anschließend das Bedürfnis haben, den Klassiker ebenfalls zu lesen. „Im Hause Longbourn“ ist ein außergewöhnlicher, großartig geschriebener, gefühlvoller Roman, mit facettenreichen Charakteren und sehr viel authentischer Information zu den schweren Lebensbedingungen der damaligen Zeit, wenn man nicht zur gehobenen Klasse gehörte. Ich kann ihn wärmstens empfehlen, nicht nur eingefleischten Austen-Fans, sondern allen, die sich gerne mit der Vergangenheit beschäftigen und historische Romane lieben.

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