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Rezension zu
Im Hause Longbourn

Von unsichtbaren Helferlein, hohen Herrschaften und großer Liebe

Von: Doro Stiller
28.07.2015

Eckdaten zum Buch: Autor/in: Jo Baker Titel: Im Hause Longbourn Erscheinungsjahr: 2014 Genre: Historischer Roman Länge: 448 Thema: Gesellschaftliche Unterschiede im England der Regency Plot in einem Satz: Sarah ist Dienstmädchen im Haus der Familie Bennet aus Jane Austens bekanntem Roman "Stolz und Vorurteil" (Pride and Prejudice) und erlebt im Stillen ihre ganz eigene - völlig andere - dramatische Liebesgeschichte. Erster Satz: Ohne Waschtag keine Kleidung, das verstand sich von selbst, und ohne Kleidung ging es nun einmal nicht, jedenfalls nicht in Hertfordshire, und schon gar nicht im September. Inhalt: Sarah ist als Waisenmädchen in den Haushalt der Bennets aufgenommen worden und dient nun schon seit Jahren dort. Ihre Familie sind nun die anderen Bediensteten des Hauses: der Butler Mr Hill, die Hausdame Mrs Hill und das junge Dienstmädchen Polly. Als ein neuer Hausdiener hinzukommt, gerät Sarahs Leben durcheinander. Einerseits erleichtert er ihren Arbeitsalltag, andererseits ruft er in ihr widersprüchliche Gefühle hervor. Auch der charismatische, dunkelhäutige Hausdiener der Bingleys bringt sie jedes Mal aus der Fassung. Bald befindet sich Sarah mitten in einem Chaos widerstreitender Gefühle - völlig unbemerkt von der Familie Bennet - während unter der "Herrschaft" das bekannte Drama der Bennetschen Töchter seinen Lauf nimmt. Nicht nur in der oberen Schicht der Gesellschaft gibt es gut gehütete Geheimnisse, plötzliche Offenbarungen und große Gefühle. Was mir gefallen hat: Schon das Cover hat mich als großen Austen-, Period- und Regency-Fan natürlich magisch angezogen. Auch der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht. Dann bin ich leider über ein paar negative Rezensionen im Netz gestolpert und habe das Buch wieder von meinem Radar verloren. Der beste Beweis, dass es sich doch lohnt, sich selbst ein Bild zu machen, denn mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Einblick in den Arbeitsalltag des Dienstpersonals, die vielen liebevoll recherchierten Kleinigkeiten des Alltagslebens, die Charaktere, wie sie in die bekannte Geschichte eingewoben wurden, die hier vollständig in den Hintergrund rückt und nur hier und da mal hervorblitzt wie ein Unterrock. Ich fand das wirklich clever gemacht. Schon die Idee fand ich so toll, dass ich mich ernsthaft geärgert habe, dass ich sie nicht hatte. Ich habe mich rundum gut unterhalten gefühlt und - ohne dass ich da jetzt ein Experte wäre - das Buch wirkte auf mich sehr gut recherchiert. Was mir nicht gefallen hat: Hin und wieder gab es ein paar Längen. Die Lektüre ist jetzt schon wieder einige Zeit her, da ich nicht direkt nach dem Lesen zum Verfassen der Rezension komme. Wenn es etwas zu meckern gab, habe ich das inzwischen erfolgreich verdrängt und der positive Eindruck ist hängengeblieben. Wem würde ich das Buch empfehlen? Ganz klar natürlich Fans von "Stolz und Vorurteil" bzw. Jane Austen an sich. Aber ich denke, man könnte es auch losgelöst von der Originalgeschichte als historischen Roman lesen. Soweit ich es jetzt beurteilen kann, müsste man trotzdem alles verstehen und nachvollziehen können. Richtig genießen kann man es dann natürlich erst, wenn man auch "Stolz und Vorurteil" kennt und dann immer wieder das Bekannte zwischen dem Unbekannten entdeckt. Ich würde es ohne Zögern weiterempfehlen.

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