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Rezensionen zu
Im Hause Longbourn

Jo Baker

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

"Die ersten Aufgaben des Tages: Holz und Wasser holen, die Feuerstellen ausfegen und die Herdplatte schwärzen, danach Ruß und Schwärze von den Händen schrubben, damit sie sauber für die eigentliche Arbeit des Tages waren. Draußen wartete der eisige Pumpenschwengel auf Sarah. Lieber noch hätte sie glühende Kohlen aus dem Feuer geholt." (S. 51) Wer Jane Austens "Stolz und Vorurteil" kennt, dem ist auch das Haus Longbourn wohl bekannt. Doch in dem vorliegenden Buch stehen nicht die Bennets im Mittelpunkt, sondern deren Personal. Man darf sich also keine zweite Version von "Stolz und Vorurteil" im Stile von Jane Austen erwarten, sondern begibt sich Downstairs und schaut dem Personal über die Schultern, vor allem über die von Sarah, dem Mädchen für alles. Während sie sich die Hände wund schrubbt, den Kamin fegt und die Bennets still aus dem Hintergrund bedient, träumt sie von einem aufregenden Leben und fernen Ländern. Als ein neuer junger Hausdiener eingestellt wird, sorgt er gleichzeitig für etwas Abwechslung. Unter all der Schrubberei des dreckigen Saums von Elizabeth und der Leier von Mrs. Bennet über ihre Nerven, passiert nun endlich etwas interessantes. Sarah hat nämlich den Verdacht, dass James ein Geheimnis verbirgt und ist fest entschlossen dieses aufzudecken und nach und nach beginnt sie sich in ihn zu verlieben ohne es selbst zu bemerken, denn es gibt da noch diesen aufregenden und exotischen Diener von Mr. Bingley. Es wird hauptsächlich aus der Sicht von Sarah erzählt, aber auch in Mrs. Hills und James' Perspektive erhalten wir Einblick. Aufgrund dessen wird schnell klar, dass James wirklich etwas zu verbergen hat und dies nicht nur eine Phantasie von Sarah ist, um endlich etwas Aufregendes zu erleben. Natürlich spinnt sich Sarah wahre Schauergeschichten bezüglich James zusammen, ähnlich wie Catherine in "Northanger Abbey". Es mag nun etwas merkwürdig klingen, aber genau aufgrund ihrer Naivität mochte ich Sarah, womit wir bei der Charakterzeichnung wären und diese ist der Autorin durchaus gelungen. Sarah ist eine einfach gestrickte junge Frau, die noch nicht viel vom Leben weiß, es jedoch gerne würde. Sie hat keinerlei Lebenserfahrung, geschweige denn bezüglich Männer und kennt nur das arbeitsreiche Leben einer Dienstmagd, daher ist sie natürlich in gewisser Weise naiv und sieht viele Dinge anders, ist aber auch eine sehr liebenswerte Person, welche im Storyverlauf eine große Entwicklung durchläuft. Doch auch die Nebencharaktere sind authentisch und gut gezeichnet. Da wäre Mrs. Hill, die gute Seele des Hauses, ihr Mann Mr. Hill, ein schrulliger, alter Mann, für alle grobe Arbeiten zuständig und teilt sich mit seiner Frau ebenfalls ein Geheimnis. Polly, das aufgeweckte, kleine Dienstmädchen, welches gerne vor sich hin träumt, ihren Kindermund nicht immer im Zaum hat und mich daher so manches Mal schmunzeln ließ. Und natürlich James, der geheimnisvolle Neue, der vor etwas davonzulaufen scheint und sich dadurch regelrecht in die Arbeit stürzt. Im Verlauf der Geschichte erhalten wir auch Einblick in seine Vergangenheit und gleichzeitig in die Sicht eines Soldaten zur Zeit der napoleonischen Kriege. ">>Die schnarchen beide wie die Schweine! Und Mr. Hill ist ein fürchterlicher Knallfurzer.<< >>Polly!<< >>Wenn's doch wahr ist! Dem gehen mehr Winde ab als einem Pferd.<<" (S. 118) Die Bennets nehmen keinen großen Raum ein und man sieht das Geschehen von "Stolz und Vorurteil" aus dem Blickwinkel des Personals. Aufgrund dessen mögen hier die Charaktere auch anders erscheinen als Jane Austen-Kenner sie aus dem besagten Klassiker kennen. Mr. Collins wird zum Beispiel von Sarah und Mrs. Hill durchaus positiv wahrgenommen, während Wickham sogar ein noch viel größerer Unmensch ist. Der Schreibstil ist einfach gehalten und flüssig, daher huscht man nur so durch das Buch. Man darf sich also keineswegs einen Schreibstil a la Jane Austen erwarten, was eventuell auch überhaupt nicht zu Sarahs Perspektive passen würde, ist sie doch eine einfache Magd und dies kein Roman einer Schriftstellerin aus der Regency-Zeit. "Das Leben war so willkürlich und unbeeinflussbar wie das Wetter, und wenn man noch dazu so sehr von den Launen und Bedürfnissen anderer Menschen abhängig war, dann war es ihrer Meinung gar kein richtiges Leben mehr." (S. 227) Die kurzen Kapitel begünstigen das flotte Lesen und nur zu oft wird man dazu verleitet zu sagen: "Ach, nur noch ein Kapitel". Zudem wird jedes Kapitel mit einem Zitat aus "Stolz und Vorurteil" eingeleitet, was nicht nur eine wunderbare Idee ist, sondern man als Jane Austen-Leser erkennt was sich gerade Upstairs abspielt. Zudem hat die Autorin einige Wendungen eingebaut, sodass die Story, trotz der ein oder anderen Länge, interessant bleibt. Fazit: Dieser historische Roman beinhaltet viel mehr als eine Liebesgeschichte, welche übrigens alles andere als kitschig daherkommt. Man erhält einen authentischen Blick auf das Leben des Dienstpersonals zur Zeit der Regency-Ära und in das Leben eines einfachen Soldaten. Ich habe diesen Roman innerhalb kürzester Zeit gelesen und habe mich nur zu gern Downstairs von Longbourn aufgehalten, James auf seinem Weg als Soldat begleitet und hinter die Kulissen der Bennets geblickt. Dieses Buch ist natürlich nicht nur für Jane Austen-Liebhaber geeignet, doch vor allem diese werden es lieben wieder zu den Bennets zurückzukehren und Longbourn aus einem ganz anderen Blickwinkel kennenzulernen. © Pink Anemone (inkl. Leseprobe und Autoren-Info)

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Stolz und Vorurteil von Jane Austen ist seit langer Zeit eines meiner absoluten Lieblingsbücher und damit auch ein Buch, das ich immer und immer wieder lesen möchte, weil es für mich einfach zeitlos ist. Schon oft habe ich mir überlegt, wie eine Fortsetzung der Geschichte um Elizabeth und Mr. Darcy aussehen würde und dabei das ein oder andere Werk betrachtet, in welchem ein anderer Autor Jane Austens Originalgeschichte und Charaktere aufgreift und weiterentwickelt. Solche Bücher sind wahrlich keine Seltenheit und meistens haben sie eines gemeinsam: im Vordergrund stehen wieder die selben Hauptfiguren. Was ist aber mit den Figuren, die sonst immer zu kurz geraten? Die, die im Hintergrund agieren, für den Verlauf der Geschichte aber eine durchaus große Rolle spielen? Jo Baker hat sich offenbar genau diese Fragen gestellt und zeigt uns Lesern mit ihrem Roman Im Hause Longbourn, dass eine Geschichte auf einmal in einem ganz anderen Licht erscheinen kann, wenn man sie aus einem anderem Blickwinkel betrachtet – nämlich aus der Perspektive der Dienstboten. Jo Baker kreiert eine wundervolle Atmosphäre. Jedes Mal wenn ich Stolz und Vorurteil lese, habe ich ein geistiges Longbourn vor meinem inneren Auge und sehe dabei genau, wie ich mir die einzelnen Zimmer und ihre Bewohner vorstelle. Im Hause Longbourn hat es geschafft in mir genau diese Vorstellung abzurufen und ich habe mich dadurch in der Geschichte sofort wieder daheim gefühlt. Stolz und Vorurteil 2.0? Um eventuellen Enttäuschungen vorzubeugen sollte ich an dieser Stelle erwähnen, dass man mit den Erwartungen an dieses Buch sehr vorsichtig sein sollte. Der Fokus der Geschichte liegt definitiv nicht auf den Hauptfiguren aus Stolz und Vorurteil. Es versucht keine Nacherzählung dieser Geschichte zu sein und das ist auch gut so. Es ist eine völlig neue Geschichte in der zwar ab und an vertraute Personen vorkommen und von einem ganz anderen Winkel beleuchtet werden, doch bekommen hier Figuren, die zuvor in den Hintergrund gedrängt wurden ihren ganz eigenen Plot und dieser ist fast genau so interessant wie der von Elizabeth und Mr. Darcy. Insgesamt hält Jo Baker ihren Roman düsterer und nachdenklicher als man es von Jane Austen gewohnt ist. Sie scheut nicht davor, die harte und teils widerwärtige Arbeit, die die Dienstmädchen jeden Tag verrichten müssen (und wie diese darunter leiden) genau zu beschreiben. Dabei bemüht sie sich ihren Charakteren, besonders Sarah, die sich nach einem besseren Leben sehnt, Tiefe zu verleihen. Dies ist ihr teilweise auch gelungen. Leider war mir die Geschichte trotzdem etwas zu langatmig. Ich habe nichts gegen Bücher, die nicht besonders actionreich sind, sondern dafür die Entwicklung der Charaktere in den Mittelpunkt stellen – im Gegenteil. Hier allerdings war es mir davon besonders in der ersten Hälfte nicht genug. Es dauert eine ganze Weile bis die Dinge ins Rollen kommen. Danach nehmen sie aber zügig Fahrt auf und führen auf ein zufriedenstellendes Ende hin. Die Autorin schafft es den Angestellten der Bennets so viel Leben einzuverleiben, dass sie mir zum Ende hin alle ans Herz gewachsen sind und regt gleichzeitig dazu an, über die Geschehnisse aus Stolz und Vorurteil und die bereits vertrauten Charaktere noch einmal nachzudenken. Ich habe wirklich gehofft, dass sich für Sarah und James doch noch alles zum Guten wendet und war mit dem Ende zwar zufrieden, hätte mir aber gewünscht noch einen umfassenderen Einblick in ihre jeweilige Zukunft zu erhalten. Fazit Alles in allem ist Im Hause Longbourn ein sehr unterhaltsamer Roman, der das Potenzial hat alle Stolz und Vorurteil Liebhaber zu beeindrucken. Die Charaktere und deren Entwicklung hat mir sehr gut gefallen, das Tempo hätte jedoch etwas angezogen werden können. Man muss Jane Austens Roman nicht gelesen haben um diese Geschichte zu verstehen, ich würde es jedoch sehr empfehlen, da es sonst eher schwierig ist, die Beziehung zwischen den Angestellten und der Familie Bennet nachvollziehen zu können.

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Inhalt Meine Meinung Ich habe Stolz und Vorurteil bisher dreimal gelesen und bin ein großer Fan der Geschichte, daher war klar dass ich um dieses Buch nicht drum herum komme und ich bin positiv überrascht von dieser Seite der Geschichte, man bekommt von Mr.Darcy, Mr.Bingley und den Mädchen zwar nicht viel zu hören, aber das macht nichts, denn diesen Teil der Geschichte kennen wir ja bereits. Man erfährt viel über die täglichen Aufgaben der gesamten Dienerschaft und zu Beginn drehte sich eben alles um das Wäsche waschen, kochen, putzen und ankleiden der Herrschaften, bis zu dem Zeitpunkt als der neue Hausdiener James eingestellt wurde. Dieser macht einen verschlossenen Eindruck, als ob er was verheimlichen will, und man kommt nicht dahinter was es ist. Es hat was mit der Miliz zu tun,denn er versteckt sich meistens wenn Offiziere auf Longbourn verkehren, man kann zwar Vermutungen anstellen, aber weiß nicht genau was es tatsächlich ist. Als Netherfield Park verpachtet wurde an Mr.Bingley, kam noch ein anderer Hausdiener ins Geschehen, Ptolemy Bingley und er hatte ein Auge auf Sarah geworfen. Da ich nicht Spoilern will, sage ich zum Inhalt nichts mehr, und widme mich dem Buchaufbau und dem Schreibstil der Autorin. Mir gefällt besonders gut, dass das Buch in unterschiedliche Bände aufgeteilt ist. So erfährt man im dritten Band auch endlich etwas mehr über James und seine Geschichte bevor er auf Longbourn gekommen ist. Und plötzlich ergibt vieles auch einen Sinn, wenn man seine Geschichte kennt. Jo Baker hat ihren Schreibstil sehr an Jane Austens Schreibstil angepasst, nur ist er um einiges leichter zu lesen, sodass man gut durch das Buch durchkommt. Sehr schön fand ich, dass jedes Kapitel mit einer Textstelle aus „Stolz und Vorurteil“ eingeleitet wurde. Mein Fazit zu diesem Buch lautet, absolut empfehlenswert und eine großartige Ergänzung zu Jane Austens Meisterwerk.

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Meinung:Das Buch hat mich wegen dem tollen Cover angesprochen und als ich den Klappentext gelesen habe, wusste ich, dass das Buch etwas für mich ist. Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten mit dem Lesen, da es eine andere Schreibart für mich war. Doch später war ich mitten in der Geschichte drin. Man begleitet meist das junge Hausmädchen Sarah durch den Alltag aber auch die Nebencharaktere werden begleitet. Das Buch ist ein Muss für Fans von »Stolz und Vorurteil«! Denn die Geschichte wird aus der Sicht des Dienstmädchens erzählt und von den Arbeiterinnen . Auch wer Stolz und Vorurteil noch nicht gelesen hat kann trotzdem im hause Longbourn lesen ! Fazit : Ich empfehle das Buch auf jedenfall weiter ! Es ließ sich sehr flüssig lesen. Alle Charaktere im Buch waren außergewöhnlich und Sympathisch was ich am interessantesten fand . Es ist ein Buch was man einfach zwischendurch zur Unterhaltung lesen kann. Ich werde definitiv Stolz und Vorurteil noch lesen das ist jetzt ein muss für mich :) Bewertung: Das Buch kriegt von mir 4,5/5 ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️Sterne da mir persönlich noch so ein bisschen Spannung gefehlt hat aber ansonsten war alles super 👍🏻.

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Während die Töchter der Familie Bennet überlegen, wie sie die reichen Junggesellen Mr Bingley und Mr Darcy einfangen können, müht sich unten in den Diensträumen das Hausmädchen Sarah über Wäschebottichen und Töpfen ab und träumt dabei von einem anderen, aufregenderen Leben. James hütet jedoch ein großes Geheimnis und es könnte das Leben der Longbourn für immer verändern. Meine Meinung: Ich fand das Buch richtig gut. Mir hat der Inhalt super gefallen und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Ich wollte immer wissen was James für ein Geheimnis hat und wie es aus geht. Kann es euch nur weiter empfehlen!

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Inhalt Wenn sich die Damen der gehobeneren Gesellschaft im 19. Jahrhundert zum Ausgehen fein machten, hatten sie viele Hände zu ihrer Unterstützung, deren anhängende Körper sie aber in der Regel wenig bis gar nicht wahrnahmen. Hier erhalten diese Körper nicht nur Gestalt, sondern auch Namen und Gesicht. Sie haben Sehnsüchte, Gefühle, Ziele, Geheimnisse. Die Geschichte von „Stolz und Vorurteil“ wird in diesem Buch aus der Perspektive der Hausangestellten erzählt. Sie alle haben ihre Geschichten, die sie zu ihren Entscheidungen führen. Die Darstellung der Charaktere ist glaubwürdig. Nicht alle Geheimnisse werden sofort enthüllt, was der Geschichte einen guten Spannungsbogen verleiht. Subjektive Eindrücke Ich habe es genossen, die Geschichte der Hausangestellten des mir vertrauten Hauses zu lesen. Ob man unbedingt „Stolz und Vorurteil“ kennen muss, kann ich nicht beurteilen. Für mich war es schön, die entsprechende Verknüpfung zu erleben. Ich konnte die fehlende Perspektive gut ergänzen. Die Vergangenheit des Dieners James wird sehr ausführlich mit vielen Erlebnissen geschildert. Mir hätte hier eine deutlich kürzere Darstellung ausgereicht. Viele Aspekte seiner Vergangenheit haben nichts mit den Geschehnissen im Hause Longbourn zu tun, weshalb es möglicherweise gereicht hätte, sie deutlich kürzer darzustellen. Das Buch endet für meinen Geschmack etwas abrupt. Dafür gibt es dann einen Prolog, in dem das „Ende“ der jeweiligen Hauptcharaktere kurz dargestellt wird. Hier hätte ich gern mehr gelesen, wie es zu einigen Auflösungen gekommen ist. Fazit Für jemanden, der in „Stolz und Vorurteil“ nahezu jede Rolle mitspielen kann, ist dieses Buch einfach Pflicht. Es ergänzt die Sichtweise der gehobenen Gesellschaft durch die der Hausangestellten in wundervoller Weise. Ich habe es genossen, das Buch zu lesen und danke dem Verlag sehr herzlich für dieses Rezensionsexemplar.

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Wer kennt sie nicht? Die berühmten Romane von Jane Austen. Ich liebe "Stolz und Vorurteil", sowohl das Buch und auch als Film. Diese Liebe hat mich zu "Im Hause Longbourn" geführt. Der Klappentext hat mich vollends überzeugt und mir starke Vorfreude auf den Einblick hinter die Kulissen des berühmten Klassikers garantiert. Die Optik des Buches hat mich von vorne herein angesprochen. Die Taschenbuchausgabe ist erst am 11.10.2016 erschienen, wo die Hardcover Ausgabe schon etwas länger auf dem Markt ist. Die beiden Cover miteinander verglichen, spricht mich die Aufmachung des Taschenbuchs umso mehr an. Das Buch ist in drei Bände unterteilt, doch alle Geschichten laufen letzendlich zusammen. So sind es auch kurze Zitate aus dem Originalroman, die die Kapitelüberschriften bilden. Bei dem ersten durchblättern ist mir aufgefallen, dass die Zeilenabstände sehr gering gehalten sind und die Schrift sehr klein gedruckt ist. Ohne Brille war es mir nicht möglich den Roman zu lesen, obwohl meine Augen noch recht gut intakt sind. Über dieses kleine Makel kann man gut hinweg sehen, denn schließlich geht es hier um diese wunderschöne Geschichte. Ca. 200 Jahre später nach der Veröffentlichung des berühmten Klassikers von Jane Austen, wurde ich mit diesem Roman direkt hinter die Kulissen von "Stolz und Vorurteil" katapultiert. In diesem Buch wird uns die Sichtweise der Bediensteten im Hause Longbourn nähergebracht. Hauptprotagonistin in diesem Buch ist das Hausmädchen Sarah. Ihr Leben ist geprägt von harter Arbeit. Die Wäsche der feinen Herrschaft muss gründlich gewaschen werden und mit blutig gescheuerten Händen geht es zeitnah in die Küche um den Bennets ein feines Mahl zuzubereiten. Das Wort Freizeit ist ihr kein Begriff und von der Welt hat sie ebenfalls noch nie etwas zu Gesicht bekommen. Das Leben auf Longbourn ist hart und doch hat Sarah Träume. So gerne würde sie etwas von der Welt zu Gesicht bekommen und herumreisen. Die Bennet-Frauen ziehen die Gentleman in der Umgebung nur regelrecht an. Sarah träumt ebenfalls davon einen Mann kennen zu lernen, doch wer würde nur ein einfaches Dienstmädchen mit dreckigen Kleidern und wundgescheuerten Händen lieben? Mit dem plötzlichen Auftauchen des neuen Dieners James verändert sich alles. Er zieht Sarah magisch in seinen Bann doch schnell wird klar, James hat etwas zu verbergen. Welches dunkle Geheimnis umgibt James? Sarah ist sich sicher, sie wird es herausfinden. Da ich den berühmten Klassiker von Jane Austen schon gelesen habe kann ich mit Sicherheit sagen, dass sich Jo Baker sehr viel Mühe gegeben hat den Schreibstil von Jane Austen nahezukommen. Für mich ist dieses Buch ein Wiederaufleben des berühmten Klassikers. Die berühmte Geschichte der Bennets spielt sich eher in dem Hintergrund ab und dem Leser wird erst einmal bewusst, welche harte Arbeit hinter den Kulissen stattfindet. Das was mich zuvor bei "Stolz und Vorurteil" in den Bann gezogen hat, die umbeschwerliche Art von Elizabeth die zuvor keinen Wert auf ihre teure Kleidung gelegt hat, wird nun in diesem Buch ganz anders dargestellt. Dieser unglamouröse Perspektivwechsel eröffnet dem Leser eine ganz andere Welt. Den Schreibstil habe ich als sehr bildlich und detailliert wahrgenommen. Orte und Tätigkeiten werden sehr anschaulich beschrieben und der Leser wird auf eine Reise in das frühere 19 Jahrhundert mitgenommen. An einigen Stellen erschien mir der Roman ein wenig langatmig, doch im großen und ganzen hat mich die etwas andere Sichtweise des berühmten Klassikers vollends überzeugt. Eine sehr gelungene Darstellung der Dienstboten im Hause Bennet. Ihr liebt "Stolz und Vorurteil"? Dann solltet ihr euch dieses Schmuckstück definitiv nicht entgehen lassen. "Im Hause Longbourn" bekommt von mir 4 von 5 Sternen.

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Cover Oben ist das Cover der neuen Ausgabe vom Penguin Verlag zu sehen. Ich finde es wahnsinnig hübsch und ein echter Blickfang. Das rote Kleid mit dem weißen, winterlichen Hintergrund sieht echt toll aus, auch wenn das Kleid vom Stil her vielleicht nicht ganz in die Zeit passt. Auf dem zweiten Bild hier, sieht man das Cover der alten Ausgabe. Ich finde auch das sehr schön und passend. Es wirkt nicht ganz so majestätisch. Ich mag das helle Kleid auf dem dunklen Hintergrund auch sehr gerne! Meine Meinung Stolz und Vorurteile kennen die meisten Leute. Viele werden den Film mit Keira Knightley und Matthew Macfadyen, einige kennen auch die BBC-Serie mit Jennifer Ehle und Colin Firth. Es gibt noch einige weitere bekannte Verfilmungen, doch diese Beiden gefallen mir am besten. Gerade die BBC-Serie ist sehr ausführlich und Originaltext getreu. Doch weder der Film, noch die Serie zeigen, was hinter den Kulissen des Anwesens vor sich geht. Unsere Hauptfigur ist Sarah, eine Dienstmagd bei den Bennets. Sie ist ein Waisenkind und wurde von Mrs. Hill in den Haushalt geholt. Zusammen mit Polly, einem weiteren Waisenkind aus dem Dorf, unterstützt sie Mrs. Hill bei allen Aufgaben. Als eines Tages der mysteriöse James auftaucht und als Diener angestellt wird, kommt das Sarah etwas seltsam vor. Überhaupt ist dieser Mann sehr seltsam. Nun entwickelt sich langsam neben der Geschichte der Bennet-Mädchen auch die Geschichte von Sarah weiter. Man erfährt viel über den Alltag, die Arbeit der Hausmädchen und es werden viele Dinge angesprochen, die ich mir persönlich schon oft gedacht habe, wenn ich das Buch selbst gelesen habe. Mrs. Bennets Art finde ich ja persönlich furchtbar und überhaupt nicht sympathisch, daher kann ich mich sehr gut in die Dienstboten hinein fühlen. Auch die Sache mit Lizzys Unterröcken, die natürlich von den Dienstboten gewaschen werden müssen, wurde von einer ganz anderen Seite beleuchtet. In meinen Augen ist es der Autorin sehr gut gelungen, das Leben der Bennets realistisch darzustellen und die Rolle der Dienstboten hervorragend zu zeichnen. Doch nach dem Ende von Stolz und Vorurteile geht es hier noch weiter. Man erfährt als Leser viel über James Vergangenheit und warum er so gehandelt, wie er es letzendlich in Meryton getan hat. Es werden dunkle Geheimnisse aufgedeckt und neue Geschichten gesponnen. Ich fand es etwas schade, dass das Buch am Ende so vage war. Ich hätte gerne mehr über Sarah und auch über James erfahren. Es hat mir einfach etwas zwischen Kurz vor Ende des Buches und dem tatsächlichen Ende gefehlt. Die Autorin hat einen sehr spannenden, aber auch etwas blumigen Schreibstil. Es gelingt ihr ausgesprochen gut, das Leben der Dienstboten und Herrschaften darzustellen. Die einzelnen Handlungsstränge sind hervorragend ausgearbeitet und recherchiert. Mir hat das Buch sehr viel Freude bereitet und ich kann es nur weiterempfehlen. Man darf keine zweite Jane Austen erwarten, doch dazu wurde das Buch auch nicht geschrieben. Gerne vergebe ich hier vier von fünf Sternen, weil ich das Ende nicht ganz so gelungen fand, wie den Rest des Buches.

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