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Der dänische Nr.-1-Autor Kim Faber im Interview

Auftakt der spektakulären Krimireihe um das Ermittlerduo Juncker und Kristiansen

Kopenhagen kommt nicht zur Ruhe! Kim Faber im Interview

Hallo Herr Faber, bitte beschreiben Sie Ihr aktuelles Buch »Winterland« in wenigen Sätzen.
In „Winterland« geht es um Terror, Vater-Sohn-Beziehungen, sexuelle Belästigung und die Angst vor dem Älterwerden, insbesondere die Angst vor Einsamkeit im Alter.

Haben Sie eine Lieblingsszene in »Winterland«?
Vielleicht die Szene, in der Juncker herausfindet, dass sein dementer Vater mitten im kalten Winter barfuß im Garten herumläuft. Er holt den alten Mann beim Nachbarn ab und in diesem Moment wird ihm klar, wie schmutzig sein Vater ist und wie schlecht er riecht. Er bringt ihn nach Hause und pflegt und wäscht ihn, bevor er ihn ins Bett bringt. Juncker mag seinen Vater überhaupt nicht, doch in diesem Moment tut er ihm leid.

Haben Sie einen Lieblingscharakter?
Neben den beiden Hauptfiguren mag ich Nabiha, die junge Polizistin palästinensischer Herkunft. Sie ist sehr offen, hart und klug.

Was inspiriert Sie? Wie kommen Sie auf Ihre Ideen und Geschichten?
Die Alltagsprobleme der Menschen. Die Politik. Die Art und Weise, wie die Gesellschaft organisiert ist.

Haben Sie spezielle Routinen, Rituale oder Gewohnheiten?
Ein Arbeitstag sieht in etwa so aus: Ich wache gegen 7 Uhr auf, trinke Kaffee, lese ein paar Stunden Zeitung, gehe mit dem Hund spazieren und schreibe gegen Mittag. Dann lege ich eine Pause ein und schreibe anschließend 3 bis 4 Stunden.

Haben Sie ein Haustier, das Ihnen beim Schreiben, tagsüber und im Urlaub Gesellschaft leistet?
Ja, unsere Hündin Bella.

Bitte erzählen Sie uns ein bisschen über Ihr Leben, Herr Faber, und die wichtigsten Phasen in Ihrem Leben.
Ich habe zwei Geschwister, von denen einer wie ich in Kopenhagen und einer in Schweden lebt. Meine Eltern sind vor vielen Jahren gestorben. Ich habe einen 34-jährigen Sohn aus einer früheren Beziehung. Er arbeitet als Journalist bei einer Zeitung hier in Kopenhagen. Ich habe Janni 1995 an der dänischen Journalistenschule kennengelernt. Wir haben eine Tochter, die jetzt 22 Jahre alt ist. Wir leben in einer Wohnung in Nørrebro, nahe dem Zentrum von Kopenhagen, so wie unsere beiden Kinder. Ich war immer sehr sportbegeistert und habe viele Jahre in der dänischen Volleyball-Nationalmannschaft gespielt. Heute bin ich Mitglied im dänischen Volleyball-Hall-of-Fame-Verein. Janni und ich haben ein Kleingartenhaus am Stadtrand von Kopenhagen, wo wir in der Sommersaison wohnen. Außerdem besitzen wir zusammen mit guten Freunden ein Haus in Schweden, das mitten im Wald liegt. Dort wurde „Winterland« größtenteils geschrieben.

Welche Ausbildung haben Sie absolviert? Üben Sie neben dem Schreiben noch einen Beruf aus?
Ich bin ausgebildeter Architekt, habe aber nie wirklich als solcher gearbeitet. Ich hatte ein Geschäft, in dem ich Sportschuhe und -kleidung verkaufte, ein Café und einen Nachtclub. 1996 wurde ich Journalist bei der Dänischen Journalistenschule. Ich begann bei Politiken, der größten dänischen Morgenzeitung, für die ich seither gearbeitet habe (abgesehen von den 14 Monaten, in denen ich Informationsleiter im Hafen von Kopenhagen war). Doch jetzt habe ich meine Anstellung bei Politiken aufgegeben, um Vollzeit-Schriftsteller zu werden. Als Journalist habe ich in vielen verschiedenen Positionen gearbeitet, sowohl als schreibender Journalist als auch als Redakteur. Ich habe über Kriege und Konflikte auf dem Balkan und im Nahen Osten berichtet und bin viel in Afrika gereist, insbesondere um über Flüchtlinge und die HIV-/AIDS-Pandemie zu schreiben. Neben „Winterland« habe ich drei Bücher geschrieben: Eines über den Krieg im Kosovo, eines über den Hafen von Kopenhagen und eines über HIV/AIDS in Afrika. Die Hauptfigur in Letzterem ist eine arme Frau, Esther Tibasiima, aus Kampala, Uganda. Seit unserem Kennenlernen in 2003 habe ich über sie in der Politiken berichtet.

Bitte erzählen Sie uns ein bisschen über sich selbst – Ihre Hobbys, wie Ihr Leben momentan aussieht, was Sie zu erreichen hoffen.
Ich habe eigentlich keine richtigen Hobbys. Ich arbeite gerne im Garten unseres Kleingartens und unseres Hauses in Schweden. Außerdem trinke ich gerne ein Bier mit guten Freunden. Janni und ich sind auch Mitglieder eines Dining-Clubs: Jeden Donnerstagabend treffen wir uns mit Freunden, um zu essen und ein Glas Wein (oder drei) zu trinken.

Und was macht Sie wütend?
Die schlichte, aber wahre Antwort lautet: Ungerechtigkeit. Sowie Donald Trump, Boris Johnson und andere populistische und nationalistische Politiker, die uns weismachen wollen, dass es einfache Lösungen für die Probleme der Welt gibt.

Leisten Sie wohltätige Arbeit oder unterstützen Sie eine Wohltätigkeitsorganisation?
Wie so viele andere unterstützen Janni und ich eine Handvoll Wohltätigkeitsorganisationen mit einem kleinen Monatsbeitrag. Außerdem unterstützen wir seit vielen Jahren Esther und ihren Mann in Uganda, damit ihre Kinder zur Schule und jetzt sogar zur Universität gehen können.

Was sollen Ihre Leser*innen durch die Lektüre Ihres Buches lernen und verstehen?
Eines vorweg: „Winterland« ist ein Krimi, dessen Hauptzweck in Unterhaltung besteht. Doch wenn das Buch die Leser dazu anregt, über verschiedene Themen nachzudenken – sei es privat oder öffentlich –, würden wir uns sehr darüber freuen.

Bitte erzählen Sie uns fünf Dinge, die wir noch nicht über Sie wussten:
1. Ich liebe Hunde, vor allem unsere alte Hündin Bella, ein kleiner Beagle.
2. Ich neige dazu, sentimental zu werden, aber ich versuche, dagegen anzukämpfen.
3. Ich lese sehr viel. Zeitungen, Bücher, Zeitschriften – alles Mögliche.
4. Ich liebe die Tatsache, dass ich jetzt Großvater bin – unsere erste Enkelin Ada wurde im Mai 2018 geboren.
5. Im Allgemeinen liebe ich das Leben.

Winterland

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