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Bernd Schmidt (Hrsg.)

Terror - Das Recht braucht eine Bühne

Mit Beiträgen von Ferdinand von Schirach, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Robert Habeck u.a.

(5)
Taschenbuch
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»Terror« von Ferdinand von Schirach – eines der erfolgreichsten Theaterstücke unserer Zeit - behandelt einen Stoff von brisanter Aktualität: Wollen wir, dass die Würde des Menschen trotz der Terrorgefahr noch gilt? Der Fall des Kampfpiloten Lars Koch, der ein von Terroristen gekapertes Flugzeug mit Kurs auf die vollbesetzte Allianz-Arena abschießt, ist in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert worden und mittlerweile Thema im Ethikunterricht. Hat der Mann sich schuldig gemacht oder nicht?

In diesem Band widmen sich namhafte Expertinnen und Experten den politischen, juristischen, ethischen und künstlerischen Fragestellungen des Stücks. Sie beleuchten Hintergründe, schildern persönliche Erfahrungen, geben Denkanstöße. Außerdem enthalten ist Ferdinand von Schirachs Rede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele sowie ein umfangreiches Interview mit dem Autor.


ORIGINALAUSGABE
Taschenbuch, Broschur, 192 Seiten, 12,5 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-442-71959-4
Erschienen am  12. October 2020
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

Der schmale Grad

Von: Reading.out.loud

09.05.2021

Viele Fragen, keine Antworten- zerrissen zwischen Moral und Grundgesetz, zwischen Notstand und Menschenwürde. So hat mich das vielseitig gerühmte Theaterstück "Terror" von Ferdinand von Schirach zurückgelassen. Ich war mir meiner zunächst sicher, fühlte mich im Verlauf gar bestärkt, um dann zum Schluss zu akzeptieren, dass ich bloß ein weiterer Laie in der komplexen moralischen Welt eines Rechtsstaates bin, nichts so einfach scheint wie angenommen und ich alles und zugleich nichts weiß. Und empfinde ich das als unangenehm? Meine ehrliche Antwort lautet Nein, denn selten begleitet mich ein Stück so lange und ist übertragbar auf so viele Beispiele, so vielschichtig in seiner Bedeutung, dass ich es als erfrischend empfinde, mich von dieser künstlerischen Inszenierung in Gedankenwelten tragen zu lassen, die ich vorher bewusst oder unbewusst gemieden haben. Maßgeblich hat zu meiner Findung "Terror- Das Recht braucht eine Bühne" von Bernd Schmidt beigetragen, wo weitere Meinungen, Reden und Blickwinkel zum gleichen Thema zusammengetragen werden. Für mich persönlich funktioniert gerade die Kombination besonders gut, weil ich das Gefühl habe, alle Ansichten zu durchleuchten, reflektieren zu können. Der latente Wunsch nach einem gar zwingenden Austausch, den das Stück hervorruft, kann von meiner Seite nur so gestillt werden. "Terror" veranschaulicht die Gerichtsverhandlung über Major Lars Koch, der sich eigenmächtig entschied, eine voll besetzte Passagiermaschine mit 164 Menschen an Bord abzuschießen, die von Terroristen gekapert wurde mit dem Ziel, eben diese Maschine in die gefüllte Allianzarena mit 70.000 Menschen stürzen zu lassen. Der Leser ist Teil der Gerichtsbarkeit, entscheidet am Ende über Freispruch oder Verurteilung. Die Hintergrundinformationen und weiteren Betrachtungsweisen von Bernd Schmidt hingegen gibt vielen Meinungen Raum, die sich sowohl mit der Frage an sich des Freispruchs oder der Verurteilung beschäftigen, aber auch weit darüber hinaus greifen. Der Stil beider Werke ist fordernd. "Terror" liest sich leicht, wirkt dabei fast einfach klar, dabei sind die Worte präzise gewählt und ihre Bedeutung so viel größer, sodass auch die Sprache als Stilmittel gewählt den Zugang zu dieser so schwerwiegenden Thematik erleichtert. Die Hintergrundbeleuchtung ist schwerer, komplexer, dichter, erfordert mehr Aufmerksamkeit, die jedoch definiert geweckt ist aufgrund der Thematik. Ferdinand von Schirach ist inklusiv, bleibt aber objektiv, spielt mit der Emotionalisierung der Ereignisse, weil es jedoch auch authentisch ist. Der Leser verbleibt hin- und hergerissen und ich für meinen Teil war mir sicher, zum für mich richtigen Schluss gelangt zu sein. Gerade durch die für mich wichtige Weiterführung der unterschiedlichen Meinungen zu dem Stück musste ich jedoch auch begreifen, dass es uns wie so oft leicht fällt, die menschliche Moral, die Ausweglosigkeit der Situation über alles zu stellen. Aber dürfen wir das? Dürfen wir uns leichtfertig erheben über das, was unsere Gesellschaft definiert? Und wer definiert Ausnahmen, Notstand und somit erlaubten Rechtsbruch im Sinne des Gemeinwohls? Und senden wir somit nicht ein Zeichen, dass Terror von uns im Sinne des Grundgesetzes ein Stück weit zum Wohle aller toleriert werden muss? Für mich verbleibt das Stück ein überragendes Beispiel für notwendige Diskussionen über richtig und falsch, über Grundgesetz und Ausnahmen, somit die vielen Grauzonen, die wir in unserer entfernten Distanz zur Verantwortlichkeit fast arrogant treffen können, wie wir doch schnell über alles urteilen und die Weisheit mit dem Löffel gefressen haben. So verbleibt ein fiktives Beispiel mit einem so faden Beigeschmack, dass ich von meinem hohen Ross der Anmaßung abgestiegen bin. Ich fühlte mich in keine Ecke gedrängt und habe den inneren Disput vollkommen genossen. Eine klare Empfehlung für alle, die sich gerne mit den Grenzen der Gerichtsbarkeit auseinandersetzen wollen, empathisch alle Blickwinkel beleuchten und daraus bestärkt und neu aufgeladen in ihren Alltag zurückkehren wollen, mit einem gewissen Grad an Demut und Bescheidenheit.

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Lesenswert

Von: Marie

21.03.2021

In dem Theaterstück ´Terror´ behandelt unter anderem Ferdinand von Schirach ein heikles Thema: Wollen wir, dass die Würde des Menschen trotz der Terrorgefahr noch gilt? Das Buch beinhaltet Essays, Hintergründe und Analysen, welche sich mit diesem Thema beschäftigen. Verschiedene Argumente und Sichtweisen werden thematisiert und diskutiert. Ich habe mich damals schon oft in der Schule mit diesem Thema auseinandersetzen dürfen, weswegen ich jetzt auch zu diesem Buch gegriffen habe. Das Buch ist ein wirklich guter Begleitband zu dem Theaterstück, es hilft einem sich tiefer mit der Thematik auseinanderzusetzen und verschiedene Blickwinkel zu erfassen. Das Buch hat mir dabei geholfen meine moralischen Vorstellungen nochmal von Grund auf zu überdenken, zu erneuern und zu festigen. Verständlich und knapp werden von verschiedenen Personen unterschiedliche Standpunkte erläutert. Wer Terror geht und sich für dieses Thema interessiert und sich mehr damit auseinandersetzen möchte, sollte dieses Buch lesen. Auch wer sich seiner Meinung unsicher ist und sich verschiedene Sichtweisen erläutern lassen will, ist bei diesem Buch richtig. Mich wird diese Grundsatzdiskussion wohl immer beschäftigen und mich nie zufriedenzustellen, aber dieses Buch hat mich in diesem Sinne sehr bereichert.

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Vita

Bernd Schmidt

Bernd Schmidt wurde 1958 in Bochum geboren. Er studierte Theaterwissenschaft, Germanistik und Anglistik an der Freien Universität Berlin. Er ist geschäftsführender Gesellschafter des Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs und lebt in Berlin.

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