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Rezensionen zu
Spieltrieb

Juli Zeh

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Erwartungen nicht erfüllt

Von: Sabine aus Beuren

03.11.2016

Ich habe das Buch gelesen und mir nach den ersten 3 Kapiteln überlegt, ob ich weiterlesen soll. Die Art, wie das Buch geschrieben ist, mag ja dem einen oder anderen gefallen, mir war es echt zu anstrengend, es sind immer wieder viele Fachbegriffe und Fachbezeichnungen verwendet, die man eigentlich im Lexikon nachschlagen sollte. Sicherlich hat sich die Autorin sehr bemüht, aber die Zusammenhänge sind nicht immer gleich zu erfassen und über das "Ende" des Buches war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Ich möchte das Buch mit meiner Meinung aber auf keinen Fall "abwerten". Das hier ist meine Meinung zu diesem Buch. Ich habe noch eins gekauft und bin gespannt, wie mir das dann gefällt.

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Ich möchte ein Spiel spielen... Dieser Satz lag mir die ganze Zeit über in den Ohren. Ich habe mir die Kurzbeschreibung des Buches erst durchgelesen, nachdem ich ca. die Hälfte gelesen hatte. Und danach musste ich immer an den Satz der Saw-Filme denken (so krass wie Saw ist es nicht!). Die Geschichte beginnt sehr schlicht und einfach damit, dass wir Ada und den Lehrer Smutek kennenlernen. Ada ist neu auf dem Ernst-Bloch Gymnasium und fühlt sich am Anfang sehr verloren in der Schule. Nach und nach findet sie Freunde. Unter anderem auch Olaf. Diese Freundschaft hält nicht sehr lange, weil er unweigerlich von Ada entjungfert wird. Im nächsten Schuljahr (wir begleiten nur zwei Jahre) kommt ein neuer Schüler auf die Schule. Er heißt Alev und ist sehr von sich selbst überzeugt (was allerdings zu seinem Auftreten sehr passt). Ada ist fasziniert von ihm und die beiden feunden sich auch, mehr oder weniger an. AUf einer Klassenfahrt rettet Ada das Leben der Frau von Smutek. Dadurch bahnt sich eine gewisse Gefühlsregung bei Smutek an. Was ihm jedoch zum verhängnis wird. Denn er wird von Alev dabei gefilmt, wie er mit Ada Sex hat. Mit diesem Videomaterial beginnt eine psychische und emotionale Achterbahnfahrt für die einzelnen Personen... Mit hat das Buch sehr sehr gut gefallen. Ich konnte super leicht in die Geschichte eintauchen und nach und nach wollte ich sie auch nicht mehr aus der Hand legen. Was mir am Anfang nicht bewusst war, war wie Juli Zeh schreibt. So eine Flut an Metaphern, habe ich noch nie in einem Buch gesehen oder gelesen. Wer sehr viele Probleme damit hat, nicht alles sofort zu verstehen beim Lesen, der sollte lieber nicht zu dem Buch greifen. Denn man muss sich darauf einstellen, dass man sehr viel auch zwischen den Zeilen lesen muss. Ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen, der eine spannende Geschichte mit viel anspruchsvollem Text sucht. Wenn man nicht gerade Literatur studiert hat, wird man es trotzdem lesen können, ich habe es auch geschafft.

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"Spieltrieb", mir fehlen fast die Worte. Autorin Juli Zeh hat mich mit ihrem (Jugend-)Roman einfach sprachlos gemacht. Dies ist auch kein Wunder, denn dieser Roman beinhaltet wahrscheinlich das gesamte Portfolio zum Philosophieren, Diskutieren und Sinnieren auf allerhöchstem Niveau. Noch nie habe ich ein so erstaunliches Werk mit solch einer erstaunlichen und schonungslosen Handlung gelesen. Mit dem Buch zum Film, durfte ich mich mit der Filmausgabe des Romans in andere Welten an das Gymnasium Ernst-Bloch mitreißen lassen.... So wird man nochmal Jung und unschuldig....oder nicht? Erschienen im btb Verlag (http://www.randomhouse.de/btb/) "Das schöne am Leben ist, dass es nichts mehr zu verlieren gibt, wenn man einmal akzeptiert hat, dass es früher oder später zu Ende geht." Seite 138 Inhalt: "Die atemberaubende Geschichte einer obsessiven Abhängigkeit zwischen einer Schülerin und einem Schüler, Ada und Alev, aus der sich erst die Bereitschaft, dann der Zwang zu Taten ergibt, die alle Grenzen der Moral, des menschlichen Mitgefühls und des vorhersehbaren Verhaltens überschreiten. Die beiden jungen Menschen wählen sich ihren Lehrer Smutek als Ziel einer ausgeklügelten Erpressung. Sie beginnen ein perfides Spiel um Sex, Verführung, Macht. »Wenn das alles ein Spiel ist, sind wir verloren. Wenn nicht – erst recht.« Der Roman zum Film – ungekürzte Fassung!" Handlung: Wie geht ein hochbegabtes Mädchen damit um, wenn es selbst unter Aussenseitern eine Aussenseiterin bleibt? Ada, auf größtem Maße schlau, gerissen, abgeklärt, kalt und ohne Seele. Ada lebt in ihrer eigenen Welt, bis sie auf dem Halbägypter Alev trifft, der neu in ihrem Kurs am Ernst-Bloch-Gymnasium in Bann ist. Schnell entsteht hier eine ganz besondere "Freundschaft" eher Symbiose oder eine Abhängigkeit. Alev beherrscht das gekonnte Spiel mit der Sprache, den philosophischen Denkmustern und die Ausflüchte in die Welt der großen Literaten und Denker genauso wie Ada. Eine Faszination. Ohne, dass Ada das perfide Spiel von Alev durchschaut, ist sie schon Hauptakteurin und provoziert durch ihr zunächst unwissendes Mitspielen eine Verkettung, die die gesamte Zukunft und das gesamte Leben der beiden Schüler Ada und Alev und die des Lehrers Smutek grundlegend verändert.....es der Klapptext bereits andeutet, geht es hier um eine sehr obsessive und exzessive "Liebe", die ein ungewöhnliches Ausmaß an Schuld, innerlicher Zerrissenheit, Abhängigkeit, das Fehlen von Gefühl und Seele, das Nicht-Glaubens und Herzschmerz mit fatalen Folgen mit sich zieht. Lehrer Smutek bekommt zum ersten Mal einen eigenen Kurs am Gymnasium, er ist glücklich, mit seiner Frau, dem "Schneewitchen", mit seinem Häuschen an den Masuren und mit seinem Posten als Lehrer am Ernst-Bloch, dem Gymnasium für Freaks und Reiche... Ada und Alev, sind Schüler dort, die selbst jeden Lehrer in die Tasche hauen können. Überdurchschnittliches Wissen und Schnelligkeit und Auffassungsgabe gepaart mit Intelligenz und Intellekt. Ada und Alev werden für Smutek Fluch und Segen zugleich... Es beginnt eine Zerreisprobe für alle Beteiligten, ein Ringen mit den Gefühlen, ein Kampf mit sich selbst und die Frage der Schuld und Unschuld. Sehr bewegend und nahe begleiten wir hier die absolut gut gewählten und sonderbaren Charaktere und deren ausgeklügeltes Gedankengut im Buch und dürfen hautnah das Wechselbad aus neu erweckter Leidenschaft und höchster Gefahr erleben. "Das Internet hat der Teufel erfunden, es ist genau seine Kragenweite. Informationen, Sex, Erkenntnis." Seite 338 Zum Schreibstil: Zunächt hervorgehoben: dieses Buch ist keine leichte Kost! Wer mutig ist, und sich traut in ganz andere Ausmaße von Wort und Sinn zu begeben, der ist hier absolut gut bedient. Ich habe noch nie eine so semiphilosophische Umsetzung an Gedankengut und Dialogen in einem Roman gelesen. Dieses Buch liest sich wie ein eigenes Lexikon oder Wikipedia. Vollgestopft mit Spuren großer Literaten, Denker und Philosophen. Geballtes Wissen gekonnt in anregende und bewegende Dialoge verwoben. Hier wird auf höchstem Niveau mit Worten gespielt und jongliert. Einzigartig und einmalig. Das ist der Wiedererkennungswert dieser Autorin. Damit hat sie mich begeistert und glücklich gemacht. Alles andere als Mainstream. Gewagt, mutig, intelligent und geballt....Wer Juli Zeh schon kennt, wird sich absolut in ihrem sonderbaren Stil und Talent verlieren, wer keine anspruchsvollen Lektüren mag, der wird mit diesem Roman kein Glück haben. An die Leser, nicht genug bekommen können von poetischen Bildern, wortgewandten Dialogen, gehobener Sprache und erstaunlichen Intellekt: bitte greift zu diesem Werk und lasst euch verwöhnen mit schicksalhaften Begegnungen und einer komplexen Handlung gehüllt in einem Mantel aus der Deutschen Sprache. "Das Ende, mein Lieber liegt derzeit in deinen Händen. Es sollte dich interessieren, den Anfang zu hören" Seite 399. Autorin Juli Zeh hat mich bereits in den ersten Seiten als Leserin gewonnen. Sie besitzt einen ganz besonders tollen, authentischen, jungen und ungefilterten Stil, die Emotionen, Gedanken und Probleme der Teeniewelt an den Leser zu bringen, es passt einfach zu dem Flair des Gymnasiums und zu der Hochbegabung der Protagonistin Ada. Ich mag ganz besonders das große Gefühl und die wachsene Zwiespaltigkeit, die die Protagonisten plagt. Autorin Zeh hat mit ganz besonderen Dialogen und Denkweisen eine jugendliche Welt erschaffen, die aus Elternhaus, Problemen, Freundeskreis, Schule, Sport, Mobbing und Freizeit überzeugt. Zu all dem paart sie die typischen Gewissensbisse, das Selbstvertrauen, die Beziehung zum anderen Geschlecht, das hohe Ansehen und den Wunsch nach Rebellion und Zugehörigkeit. Da gibt es immer die Schönen und Vollkommenen, die "Prinzessinnen" und da gibt es die wenigen, wie Ada, die viel zu jung in die Oberstufe eines Gymnasiums ihren Schulalltag meistern muss. Ich mag diese Art des Schreibens und konnte somit ganz nah mit den Charakteren miterleben, was in diesem besonderen und überraschenden Buch auf mich wartete. Die Autorin begibt sich in die Welt der Jugendlichen und trifft somit genau den Stil der jungen Leser, wenn diese offen für niveauvolle Lektüre sind. Sie überzieht und dehnt die Sätze nicht, beläd sie dennoch mit allerhand unnützes Wissen und schweift gern mal in die Welt der Denker ab, bis sie wieder den Kern ihres eigendlichen Gesagten erreicht. Sie unterhält Jung, aber auch gekonnt die älteren Semester mit ihrer fesselnden Art. Einfach stimmig und talentiert. Juli Zeh trifft den Nerv der Zeit, und bietet anspruchsvolles Lesen. Fern ab vom Mainstream. Eine gelungene Gratwanderung, der dem Wunsch Jugendlicher aber auch Erwachsener gerecht wird. Das Schriftbild ist angenehm und die Kapitel nicht allzu lang. Die Dialoge sind von hohem Niveau und mit geballtem Wissen beladen, aber auch sehr authentisch zu den Protagonisten dargelegt. Sehr sensibel hat die Autorin Zeh diese Schwierigkeiten gemeistert und umgesetzt. "Es gibt keinen Gott, sondern ein Bedürfnis nach Gott, was dasselbe ist." Seite 82 Schauplätze: Der Autorin gelingt es durch reale Darstellung der Schauplätze eine Welt des jugendlichen Alltags zu schaffen. Sehr genau hat sie die Eindrücke eingefangen und gibt diese im Buch an die Leser weiter. Ihr Fokus liegt auf viele Details und Umschreibungen, so hat sie im trefflichen Momenten immer ein sehr genaues Bild der Umgebung geschaffen. Ein wunderbares Kopfkino wird hier in Gang gesetzt. Ich fühlte mich als Leserin gleich wieder in meine Schulzeit zurück versetzt. Der Leser befindet sich mittem im typischen Schulalltag eines Gymnasiums mitten in Bonn. Alles wirkt so real, die Lehrer, die Oberstufenfahrt, die Toiletten, Schulhöfe, Flure, Chemie- und Physikräume, die Sporthalle, der Probenraum der Ohren usw...Aber auch die privaten Gefilde von Lehrer Smutek und seiner Frau werden immer wieder durchleuchtet, auch Ada und ihr Denken, ihre Familie, die drohende Scheidung der Eltern und ihre bisherige Schullaufbahn und dann Alev, der den Wendepunkt in Smuteks und Adas eingeschlafenen Lebens wiedererweckt...Der Schulalltag könnte authentischer nicht gezeichnet sein. Sehr lobenswert, großes Kino, auch ohne Verfilmung!!! "Der blaue Himmel war zum farbigen Pappdeckel einer Spielesammlung geworden. Wenn das alles ein Spiel ist, sind wir verloren. Wenn nicht - erst recht." Seite 10 Charaktere: Auch bei der Wahl der Charaktere punktet die Autorin Juli Zeh weiter haushoch. Hier hat sie wirklich sagenhaft beklemmende Psychogramme für die Protagonisten erstellt und wiedergegeben. Gerade Ada sorgt für Bewunderung, Missverständnis, Kopfschütteln, Sympathie, Antipathie, Entsetzen, Hoffnung und Stärke. Diese Jugendliche ist einfach zu allem bereit, ...nur die ehrlichen Gefühle kann sie nicht erkennen, sie besitzt keine Seele, wie sie sagt. Auch Alev beeindruckt durch seine perfiden Vorhaben und Denkweisen. Er besitzt die Macht zur Manipulation und Durchsetzung. Smutek ist ein Lehrer, der eigendlich glücklich zu sein scheint....dennoch scheint auf der Suche nach mehr und kann sich gegen seine männlichen Triebe nicht wehren. Dieses ungleiche und dennoch gleiche Trio wird sich in die Herzen der Leser brennen und wären da nicht die dunklen Schatten des eigendlichen Spiels, so würde man liebend gerne auf eine Hoffnungsvolle Wendung warten. Autorin Juli Zeh schafft hier ein stimmiges Bild der Persönlichkeiten und formt das passende Umfeld der Charaktere gleich dazu. Eine sehr runde und feine Mischung aus Hauptprotagonisten und wichtigen Nebenrollen aus Eltern, Bezugspersonen, Familie und dem Gericht (allem voran die kalte Sophie). Alevs Freunde aus dem Internat, Olaf der heavy Metaler und seine Band die Ohren, Adas Mutter und der Brigardegenerall, Lehrer Höfi, Direktor Teuter, Alev und seine Multikulti Eltern, Frau Smutek das Schneefittchen,....Juli Zeh hat Protagonisten erschaffen, die alltäglicher und realer nicht wirken können und dennoch jeder für sich so einzigartig und besonders ist. Gleich zu Beginn ermöglicht sie ihren Lesern ein klares Bild der einzelnen Persönlichkeiten. Oder ist es nur der Anschein eines klaren Bildes? Die Charaktere werden und nach und nach noch mit vielerlei Verborgenen überraschen. "...Ada war das Gegenteil einer Prinzessin, sofern Prinzessinnen ein Gegenteil besitzen". Seite 12 Gerade das Seelenleben und die Gedankenwelt von Ada und Alev und Smutek lassen den Leser nicht mehr los. Tief und eindringlich werden hier diese Charaktere vorgestellt. Gekoppelt mit einer strafbaren Liebe und einer dramatischen Tragödie, wirken alle Personen sehr gut geschildert und verkörpern ihren Part im Roman gekonnt. Man identifiziert sich schnell mit einzelnen und findet Eindrücke aus der eigenen Jugend wieder. Eine hervorragende Auswahl der Protagonisten. "...ich bin einfach sterblich, wie andere Menschen erkältet sind. In jeder Sekunde spüre ich die Symptome." Seite 175 Meinung: Zu erst möchte ich die vielen versteckten dennoch offensichtlichen Botschaften loben, die die Autorin in diesem Buch sehr gewissenhaft bedacht hat. Hier ist einmal der Umgang mit dem Wissen, der eigenen Würde, der Manipulation, die Ausgrenzung, das anders sein, das Zulassen von Gefühlen, das Denken und Handeln, die Folgen daraus, der Gewalt, die Gefahr der Abhängigkeit, die Wichtigkeit der Wahrheit und Offenheit, der eigene Schatten der überwunden werden muss, und auch der sensible Umgang mit Sex und die wichtige Bedeutung des Geschlechtsverkehrs und der Liebe. Hier hat die Autorin sehr genau auf das Ausmass geachtet und ich finde es ist ihr sehr galant gelungen. Was mich besonders an diesem Roman beeindruckt hat, ist der hohe Intellekt und der niveauvolle Anspruch. Das ist ein Buch, dass anders ist. Manches wirkte auf mich im Geschehen sehr beklemmend und ich musste beim Lesen häufig meinen Blickwinkel verstellen, das hat mir wirklich gut gefallen und für Abwechslung gesorgt im Sog der Wortgewalt. Ein grandioser Jugendroman, der auch mir als Erwachsene zusagt. Ich wurde unterhalten, durfte gespannt die Dinge verfolgen, wurde in die Irre geführt und fühlte mich in das Geschehen der Schullandschaft und der Spielregeln und "Liebes"geschichte(n) eingebunden. Ich wurde Teil des Buches. Die Autorin versteht ihr Können und taucht gekonnt in die Welt derpubertierenden Jugend ein. Ein mutiger und andersartiger Roman, der Jung und Alt gleichermaßen erreicht! Autorin Juli Zeh bedient viele Emotionen, jongliert mit den Facetten der deutschen Sprache, bricht Tabus und Überrascht und glänzt mit Spannung und Begebenheiten und den vielen Familienproblemen und auch den Problemen auf den Weg des Erwachsenwerdens. Einziger Kritikpunkt an dem Buch sind die zwischenzeitlichen Längen in wenigen Kapiteln des Buches, wo ich als Leserin überhaupt nicht erahnen konnte, wohin mich dieses Spiel, bzw. dieser Spieltrieb leiten möchte... Diese Längen waren für meinen Geschmack etwas zu träge, aber sind mir aufgrund des wundervollen Gesamtkonzepts keinen Sternabzug wert. Die Autorin: "Juli Zeh, 1974 in Bonn geboren, Jurastudium in Passau und Leipzig, Studium des Europa- und Völkerrechts. Längere Aufenthalte in New York und Krakau. Sie ist vermutlich die erste Juristin Deutschlands, die nach ihrem zweiten Staatsexamen bereits auf eine erfolgreiche literarische Karriere zurückblicken kann. Ihr Roman „Adler und Engel” (2001) wurde zu einem Welterfolg und ist mittlerweile in 24 Sprachen übersetzt. Juli Zeh wurde für ihr Werk, darunter die Romane "Spieltrieb", "Corpus Delicti" und "Schilf", vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Deutschen Bücherpreis (2002), dem Rauriser Literaturpreis (2002), dem Hölderlin-Förderpreis (2003), dem Ernst-Toller-Preis (2003), dem Carl-Amery-Literaturpreis (2009) und dem Thomas-Mann-Preis (2013)." Zum Cover: Ich habe den Roman zum Film gelesen, also die besondere Filmromanausgabe mit anderem Cover. Dort sieht man vermutlich Alev, der mit seiner Kamera Beweisbilder schießt, und scheinbar die Frau Smutek, das Schneewitchen, die schonungslos die Folgen des Spiels ertragen und verarbeiten muss. Das Cover gefällt mir eher nicht, ich denke es passt auch nicht ganz zur Darstellung und Aussehen der Protagonisten im Buch. Aber dennoch ist ja der Inhalt was zählt, und der begeistert und überzeugt mich einfach sehr! Fazit: Das Buch lässt mich zurück, mit einem wirklich faszinierenden Gefühl und völliger Überzeugung. Daher gibt es von mir natürlich eine Leseempfehlung für Jung, jung geblieben und Alt! Und die volle Punktzahl! Die große Kunst im Umgang mit der Sprache!

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Für diese anspruchsvolle und intelligente Lektüre nimmt man sich am besten die nötige Zeit, um sie auf sich wirken zu lassen. Und dabei ist auf jeden Fall das Beisein eines Wörterbuchs von großem Vorteil, denn die Autorin wirft mit den "exotischsten" Fremdwörtern nur so um sich. Die Hauptcharaktere des Buches stellen Ada, Alev und den Deutschlehrer Smutek dar. Alev ist mir seit seinem ersten Auftritt als ein unsympathischer, eingebildeter Besserwisser erschienen und dieses Bild hat er bis zum Schluss aufrecht erhalten. Selbst als er in eine Situation gerät, die mehr als bedauerlich für ihn ausgeht, hat er seine selbstgefällige Art nicht abgelegt - und sowas wie Mitleid konnte ich für ihn nicht empfinden. Smutek, der arme Smutek - so ist er mir jedenfalls immer vorgekommen. Klug, aber ein armes Würstchen, das sich von seinen Trieben steuern lässt, die ihm in besagtem Spiel scheinbar zum Verhängnis werden. Ada ist eine Sache für sich. Die 15-Jährige ist das intelligenteste Mädchen am Ernst-Bloch-Gymnasium in Bonn und eine schnelle Läuferin. Sie ist ein Wesen, das mir weder viel Sympathie noch Antipathie abringen konnte. Vorgekommen ist sie mir immer wie eine von sich überzeugte Intelligenzbestie, der nichts etwas ausmacht. Allzu viel über "das Spiel" mit den unausgesprochenen, aber doch ziemlich klaren Regeln möchte ich jetzt nicht verraten, aber soviel sei gesagt: mindestens einer der drei Spieler hat am Ende verloren. - Dabei war ich mir bis zum Schluss unklar darüber, wer das sein wird... Die Buchbeschreibung von "Spieltrieb" hat gerade soviel verraten, dass ich im richtigen Grade neugierig geworden bin und unbedingt in die "Spielwelt" eintauchen wollte. Feststellen musste ich dann, dass der Beginn des Spiels doch einige Seiten auf sich warten hat lassen, obwohl auch das Vorspiel für alle Protagonisten von Wichtigkeit war. Durchzogen ist das komplette Buch mit einer hochintelligenten Sprache, die einem fast die Sprache verschlägt.^^ Kluge und teils erkenntnisreiche Aussagen runden das Ganze ab. Also wenn das Lesen dieses Buches nicht bildet, dann weiß ich auch nicht... ;-)

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