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Rezensionen zu
Das verborgene Leben der Farben

Laura Imai Messina

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Leider nicht meinen Nerv getroffen...

Von: Herz auf der Zunge

02.03.2024

"Die Telefonzelle" habe ich geliebt, deswegen war ich super gespannt auf diesen neuen Roman. Die Themen Farben und Bestattungen fand ich ungewöhnlich und interessant. Über mehrere Wochen habe ich immer wieder versucht, in diese Geschichte hineinzufinden- erfolglos. Ich habe es mitten drin abgebrochen, aus dem simplen Grund, dass ich es langweilig fand und gar nicht andocken konnte. Ich finds sehr schade, denn der Schreibstil ist wieder wunderschön, sanft und detailverliebt. Vielleicht ist dieses Buch eher etwas für ruhigere Stimmungen, in denen es fein ist, wenn eine Geschichte in schönen Farben langsam dahinplätschert. (Sternebewertung nur, da es ein Pflichtfeld ist. Normalerweise vergebe ich bei abgebrochenen Büchern keine Sterne)

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"Das verborgene Leben der Farben" ist eine leise, wunderschöne und tiefgründige Geschichte. Der Roman spielt in Japan, Tokio. Es geht um Gegensätze wie Geburt und Tod. Hochzeitsfeiern und Leichenbestattungen. Ganz viele Farbnuancen, die unsere Protagonistin Mio alle wahrnehmen kann und auch Farbenblindheit, die den Protagonisten Aoi betrifft. Es geht um Sehen und Zuhören. Es geht um verborgene Gärten, die man hegt und pflegt und Menschen, die man in ihrer Trauer begleitet. Mio und Aoi treffen sich zufällig, könnte man meinen, und verlieben sich ineinander. Zwei Menschen, die gegensätzlicher nicht hätten sein können. Viel später erfährt man den wahren Grund ihrer Begegnung. Alle Puzzleteile fügen sich zum Schluss zusammen und so vieles wird einem klar. Es ist schwer zu beschreiben, was dieses Buch in mir ausgelöst hat. Einerseits war ich fasziniert von der Schönheit der Worte und der Farben, von der japanischen Kultur, in die man hier einen guten Einblick bekommt. Ich habe die Gärten von Aoi und seinem Vater geliebt. Aber anderseits war das Buch gleichzeitig auch eine schwere Kost. Es ist trotz der Schönheit und Leichtigkeit nämlich sehr tiefgründig. Geht unter die Haut und mitten ins Herz. Jeder, der geliebte Menschen verloren hat, wird mir zustimmen, dass es einem sehr nahe gehen kann, Bücher zu lesen, die sich mit Trauer, Beerdigungen, Vorbereitung und Aufbahrung der Toten befassen. Beim Lesen können viele Rückblicke und Erinnerungen an die geliebten Menschen und ihren Verlust kommen. Man durchlebt alles sozusagen nochmal. Und hier in diesem Buch bekommt man eine andere Sicht, einen anderen Blickwinkel, der diese sensible Thematik mit sehr viel Respekt und Liebe behandelt. Im Nachhinein bereue ich es keinesfalls, dieses Buch gelesen zu haben. Für mich ist es ein wunderbares und ein ganz besonderes Buch gewesen. Vielen Dank an Bloggerportal & Verlag für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars Eure EGo

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„Sich zu verlieben, bedeutet ja vielleicht genau dieses Zuviel an Materie, [...] diesen Überfluss im begrenzten Raum des Herzens.“ (S. 211) Manche Bücher fängt man an und weiß anfangs nicht ganz, was man von ihnen halten soll. Trotzdem liest man weiter, wird in die Geschichte aufgesogen, und am Ende kann man gar nicht mehr aufhören, blättert mit Tränen in den Augen die letzte Seite um, braucht einen ganzen Tag, um die Fassung wieder zu erlangen. Für mich ist das so ein Buch, „Das verborgene Leben der Farben“. Mein erster Roman, der in Japan spielt, der die japanische Kultur lebt, der japanische Werte verkörpert. Er ist zart wie eine junge Blüte, ernsthaft in den kleinsten Dingen, ordentlich in jedem Buchstaben; und trotzdem oder gerade deshalb fehlt in keiner Zeile der feine Humor. Während die Gefühle, Gedanken und der klare Verstand der Protagonisten wichtiger sind als konkrete Gespräche, sind dennoch auch Auftreten und Ansehen von Bedeutung. Laura Imai Messinas Roman ist eine Liebesgeschichte auf vier Ebenen: die Liebe zwischen den Protagonisten Mio und Aoi, die Liebe zum Leben, die Liebe zu den kleinen Details und die Liebe zu Japan. Inhalt: Mio und Aoi werden mitten in die Tradition der japanischen Kultur hineingeboren, die eine wächst in einem Atelier für Braut-Kimonos auf, der andere in einem Bestattungsinstitut. So unterschiedlich beide Kinder sind, haben sie doch Gemeinsamkeiten, die sie anfangs nie ahnen würden. Durch einen Schicksalsschlag verweben sich die Lebenswege der beiden und lassen sie in eine klar-harmonisch gleichzeitig stürmisch-undurchdringliche Beziehung stürzen. Liebe und Verstand bedingen sich, stehen sich plötzlich gegenseitig im Weg und zeichnen sich dennoch als gemeinsame Zukunft ab.

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Eine enttäuschende "étalge du savoir"

Von: Japan Connect (Fabienne)

19.11.2023

Die Geschichte klingt für jemanden, der sich wie ich für Malen und Japan interessiert, einfach wunderbar : zwei gegensätzliche Menschen kommen sich über ihre unterschiedliche Wahrnehmung von Farben näher, bis sie ihre eigenen, gemeinsame Farbe finden. Die Umsetzung konnte mich jedoch nicht überzeugen. Die meisten Farbennamen werden nicht erklärt und uns wird einfach die Kanji (Schriftzeichen) vors Gesicht geklatscht. Ich kann fliessend Japanisch lesen, deshalb sind die Schriftzeichen per se kein Problem, aber in einem deutschen Text reissen sie aus dem Lesefluss raus. Zudem bieten die Kanji keinen Mehrwert, da sie nicht erklärt werden. Sie sind also komplett überflüssig und deuten darauf hin, dass Frau Imai einfach zeigen wollte, wie viele Farbnamen sie auf Japanisch kennt. Dazu kommt noch eine grässlich-mechanische Sexszene, die so gar nicht zum romantischen Ton passt. Leider sehr enttäuschend.

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Mios Familie betreibt ein Atelier für Hochzeitskimonos. Dort lernt sie von klein auf die Bedeutung von Details, doch bald fällt auf, dass sie Farben anders wahrnimmt. Für Mio ist etwas nicht nur „rot“, sondern hat viele, nuancierte Abstufungen. Während der Vater gelassen bleibt, reagiert die Mutter ungewohnt heftig auf diese Seite ihrer Tochter. Mio fühlt sich isoliert und unverstanden, bis sie als Erwachsene in dem Laden für Farbpigmente, in dem sie arbeitet, Aoi kennenlernt. Der ist stets positiv gestimmt und das, obwohl seine Familie ein Bestattungsinstitut führt. Beide fühlen sich zueinander hingezogen, doch die Begegnung der beiden ist keinesfalls Schicksal. „Das verborgene Leben der Farben“ ist der zweite Roman der italienischen Autorin Laura Imai Messina, die mit ihrem japanischen Mann und zwei Kindern in Tokio lebt. Zuvor erschien bereits „Die Telefonzelle am Ende der Welt“ über den Tsunami von 2011, welches ich sehr mochte. Beide Romane wurden von Judith Schwaab übersetzt. Erzählt wird die Geschichte von einem allwissenden Erzähler, der abwechselnd Mio und Aoi folgt und sie immer wieder zueinander in Beziehung bringt. Dabei springt er von der Gegenwart in die Vergangenheit und zurück, so dass sich nach und nach das große Ganze der Handlung zusammensetzt. Eines vorweg: Wer actionreiche Romane mag, wird hier nicht fündig. „Das verborgene Leben der Farben“ ist ein sehr ruhiger Roman, in dem sich vieles in Gesprächen und Beschreibungen abspielt. Die Autorin schafft immer wieder Kontraste und das nicht nur zwischen Farben, sondern auch verschiedenen Handlungselementen, Hochzeit und Tod sind dabei die offensichtlichsten, aber auch die unterschiedliche Farbwahrnehmung von Mio und Aoi. (Dass Aoi übersetzt „blau“ bedeutet, ist sicherlich auch kein Zufall.) Nach und nach wird offenbart, warum sich die Pfade von Mio und Aoi überhaupt gekreuzt haben und eine einfach Liebesgeschichte entwickelt sich zu einem Roman über Andersartigkeit, die Bedeutung von Familie und den Platz in der Welt, den jede*r von uns sucht. Ja, es passiert nicht viel in diesem Roman – für mich war das aber genau richtig.

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zart, bezaubernd und wunderschön

Von: Kerstin aus Obernbeck

12.11.2023

„Die Telefonzelle am Ende der Welt“ gehört zu meinen Herzensbüchern und ich war sehr gespannt auf den neuen Roman von Laura Imai Messina mit diesem wunderschönen Titel und Cover. Mio ist ein besonderer Mensch. Ihre Familie betreibt ein Atelier, in dem Kimonos hergestellt werden und Farben spielen im Alltag eine große Rolle. Schon als Kind ist für sie gelb nicht einfach gelb, sondern „ein gelb, das Ringelreihen tanzt“ und ein helles blau wird zu „einem sechs Jahre alten himmelblau“. Aber sie findet nicht nur Namen für die Farben der Stoffe und Garne, Mio sieht auch die geheimen Farben der Menschen. Aoi ist ebenfalls ein besonderer Mensch. Seiner Familie gehört ein Bestattungsunternehmen, eine Branche, die in der Gesellschaft wenig Ansehen genießt. Nach dem Tod des Vaters übernimmt er als junger Mann das Unternehmen. Aoi ist sensibel und feinfühlig und hat ein gutes Gespür für Menschen, er erkennt ihre Bedürfnisse, Wünsche und Sorgen oftmals auf dem ersten Blick. Mio und Aoi – eines Tages begegnen sich diese beiden besonderen Menschen bei „Pigment“, dem Unternehmen, für das Mio tätig ist. Sie gibt dort Kurse zur Farbenlehre und erarbeitet Farbkonzepte für Innendekorationen. Aoi möchte seine Geschäftsräume umgestalten und so treffen die beiden aufeinander – aber dieses Aufeinandertreffen ist kein Zufall. „Das verborgene Leben der Farben“ ist ein besonderes Buch! Mio und Aoi sind außergewöhnliche Charaktere und ihre Leben, ihre Geschichte zu verfolgen war ein fantastisches Leseerlebnis. Die Autorin geht die Erzählung langsam an, führt in aller Ruhe in die Leben von Mio und Aoi, ihrer Familien und Umwelt und so erschließt sich ihre Einzigartigkeit. Und es braucht auch diese Ausführlichkeit, um das Handeln der Personen zu verstehen und diese Geschichte von Freundschaft und Liebe nachvollziehen zu können. Das Buch ist voller wunderbarer Aussagen und Sätze: Als er „Das Kopfkisschenbuch“ von Sei Shônagon las, dann „Vita sexualis“ von Mori Ôgai, und auch „Die schlafenden Schönen“ von Kawabata Yasunari, hatte er das Gefühl, die Welt sei noch viel größer, als er es sich vorgestellt hatte, und diese Erkenntnis – dass man durch Lesen das Leben buchstäblich größer machen konnte – hatte ihn mit Freude erfüllt. (S. 73) Wie auch bei der „Telefonzelle am Ende der Welt“ gibt es zwischen den Kapiteln Texte, Hinweise und Anmerkungen. Diese haben mir sehr gut gefallen und ergänzen das Buch ganz hervorragend. Am Ende des Buches ist ein Glossar mit allerlei interessanten Informationen zu Land, Leuten und Lebensart und auch Mios Farbennotizbuch findet sich dort. Ich merke mir ankokushoku und nõkon. Besonders gefreut hat es mich, dass es in dem Buch ein Wiedersehen mit Yui und Takesh gab, zwar als Kunden bei Aoi, aber sie wissen ja, wo das 風の電話 - Kaze no Denwa zu finden ist. Ich neige bisweilen etwas zu Ungeduld, wenn ein Buch nicht gleich auf den Punkt kommt, und diese Geschichte hat mir zu Beginn ein wenig Ruhe und Geduld abverlangt, aber es hat sich absolut gelohnt. Laura Imai Messina erzählt erneut eine sehr schöne Geschichte. Eine außergewöhnliche, sehr besondere Geschichte. Absolute Leseempfehlung!

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Wunderschöne, zarte Geschichte

Von: siralexfelixson

06.11.2023

"Hätte man sie gebeten, ihre Eltern zu malen, hätte Mio ihre Mutter als gewaltigen Ginkobaum gezeichnet, der im Garten wuchs, und ihren Vater als ein winziges, spontan gesprossenes Blümchen." "Das verborgene Leben der Farben" ist mein erster Roman von Laura Imai Messina, die es wunderbar versteht mit Worten umzugehen. Sehr sanft und poetisch erzählt uns die Wahltokioterin die Geschichte von Mio und Aoi. Eine Geschichte über das Leben und den Tod. Der "normale" Mensch kann ungefähr 20 Millionen Farben unterscheiden. Tetrachromaten können die Welt in bis zu 100 Millionen Farben sehen und noch die feinsten Farbabstufungen wahrnehmen, selbst ein schnödes Weiß ist nicht einfach nur Weiß. Und so ein Mensch ist Mio. Für sie besteht nicht nur die Welt, sondern auch die Aura der Menschen aus den feinsten Nuancen und Farbschattierungen, keine gleicht der anderen und jede Schattierung, jede Tönung, hat ihre eigene Bedeutung. Aoi hingegen ist Farbenblind. Und während Mios Familie die Brautkimonos fertigt, kümmert sich Aois Familie um Beerdigungen. Doch auch Aoi hat eine besondere Gabe: Er ist wahnsinnig sensibel für alle Nuancen von menschlichen Schwingungen und kann sich so wunderbar auf die Hinterbliebenen einfühlen. Eines Tages kreuzen sich die Wege der beiden... Zuerst einmal muss ich das Cover echt loben! Es gibt wunderbar das innere des Buches wieder. Mio, die sich in Schockmomenten in einem Kokon aus Weiß flüchtet, versteckt vor der Außenwelt mit seinen unendlichen und aufwühlenden Farben. Das Innenleben des Buches kann ich hingegen kaum richtig beschreiben. Es ist eine Geschichte, in der eigentlich gar nicht so viel passiert und in der es eher auf die leisen Töne zwischen den Zeilen ankommt - was dieses Buch sicher nicht für jeden zu einer tollen Lektüre macht. Auch ist es ein Buch, für das man sich etwas Zeit nehmen muss, damit die Zartheit der Geschichte ihre Wirkung entfalten kann. Fazit: Ich mochte das Buch sehr gern. Es hat mich mit seiner ruhigen Art irgendwie geerdet und die Außenwelt vergessen lassen.

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Das Buch entführt den Leser in ein Japan der Gegensätze. Alte Traditionen und moderne Lebensweisen treffen hier aufeinander. Die Beschreibungen der alten Rituale der Hochzeits- und Beerdigungszeremonien sind so lebendig und einfühlsam, dass man das Gefühl hat, selbst dort zu sein. Das Aufeinandertreffen von Mio und Aoi ist, als ob sich zwei Komplementärfarben perfekt ergänzen. Das Buch verzaubert den Leser und lässt die Welt aus einer völlig neuen Perspektive sehen. Die Geschichte ist berührend und erinnert daran, wie wichtig es ist, die kleinen Details im Leben zu schätzen und die Bedeutung der Farben in unserem eigenen Alltag zu entdecken. Die Autorin erzählt wunderbar, mit einer tiefen Liebe zur Farbpalette und einer Welt voller Magie und Bedeutung. Ein Meisterwerk, das ich jedem empfehlen kann. Danke an das Bloggerportal und den btb-verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.

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