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Rezension zu
Das verborgene Leben der Farben

Wunderschöne, zarte Geschichte

Von: siralexfelixson
06.11.2023

"Hätte man sie gebeten, ihre Eltern zu malen, hätte Mio ihre Mutter als gewaltigen Ginkobaum gezeichnet, der im Garten wuchs, und ihren Vater als ein winziges, spontan gesprossenes Blümchen." "Das verborgene Leben der Farben" ist mein erster Roman von Laura Imai Messina, die es wunderbar versteht mit Worten umzugehen. Sehr sanft und poetisch erzählt uns die Wahltokioterin die Geschichte von Mio und Aoi. Eine Geschichte über das Leben und den Tod. Der "normale" Mensch kann ungefähr 20 Millionen Farben unterscheiden. Tetrachromaten können die Welt in bis zu 100 Millionen Farben sehen und noch die feinsten Farbabstufungen wahrnehmen, selbst ein schnödes Weiß ist nicht einfach nur Weiß. Und so ein Mensch ist Mio. Für sie besteht nicht nur die Welt, sondern auch die Aura der Menschen aus den feinsten Nuancen und Farbschattierungen, keine gleicht der anderen und jede Schattierung, jede Tönung, hat ihre eigene Bedeutung. Aoi hingegen ist Farbenblind. Und während Mios Familie die Brautkimonos fertigt, kümmert sich Aois Familie um Beerdigungen. Doch auch Aoi hat eine besondere Gabe: Er ist wahnsinnig sensibel für alle Nuancen von menschlichen Schwingungen und kann sich so wunderbar auf die Hinterbliebenen einfühlen. Eines Tages kreuzen sich die Wege der beiden... Zuerst einmal muss ich das Cover echt loben! Es gibt wunderbar das innere des Buches wieder. Mio, die sich in Schockmomenten in einem Kokon aus Weiß flüchtet, versteckt vor der Außenwelt mit seinen unendlichen und aufwühlenden Farben. Das Innenleben des Buches kann ich hingegen kaum richtig beschreiben. Es ist eine Geschichte, in der eigentlich gar nicht so viel passiert und in der es eher auf die leisen Töne zwischen den Zeilen ankommt - was dieses Buch sicher nicht für jeden zu einer tollen Lektüre macht. Auch ist es ein Buch, für das man sich etwas Zeit nehmen muss, damit die Zartheit der Geschichte ihre Wirkung entfalten kann. Fazit: Ich mochte das Buch sehr gern. Es hat mich mit seiner ruhigen Art irgendwie geerdet und die Außenwelt vergessen lassen.

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