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Rezensionen zu
Tochter des Marschlands

Virginia Hartman

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Loni liebt ihr zurückgezogenes Leben in Washington, wo sie für das renommierte Smithonian Museum Naturzeichnungen von Vögeln anfertigt. Als ihr jüngerer Bruder Phil sie zurück nach Hause ruft, weil die Mutter krank ist und im Heim untergebracht werden muss, sagt sie zwar zu, aber eher unwillig. Denn ihr Verhältnis zur Familie ist eher unterkühlt. Seit ihr Vater Boyd bei einem Bootsunfall in den Marschen ertrunken ist, als Loni gerade einmal 12 Jahre alt war, ist nichts mehr, wie es vorher war. Loni hat das alles verdrängt, doch ein Brief, denn eine gewisse Henrietta ihrer Mutter geschrieben hat, holt alles wieder ans Licht und gibt vor allem Hinweise darauf, dass Boyds Tod vielleicht doch kein Unfall war. Loni geht den Spuren nach und sticht offensichtlich in ein Wespennest, denn sie wird bedroht. Als sie den Kanuverleiher Adlai kennenlernt, findet sie bei ihm ein bisschen Ablenkung. Sie macht Kanutouren, um ihre geliebten Vögel zu finden und zu malen. Ganz nebenbei verlieben Adlai und Loni sich ineinander. Doch irgendjemand setzt alles daran, Loni daran zu hindern, weitere Fragen zum Tod ihres Vaters zu stellen. Loni ist in Gefahr. Anfangs wurden in den Medien Vergleiche zwischen diesem Buch und Der Gesang der Flusskrebse gemacht. Doch letztlich hinkt der Vergleich. Ja, es geht um Marschland, um Natur und Vögel, es geht um den Verlust des Vaters bzw. um ein Familienschicksal, doch das war es auch schon. Während die eine Story kraftvoll, mitreißend und fesselnd daherkommt, plätschert die Marschkönigin, wie Loni von ihrem Dad früher genannt wurde, eher seicht vor sich hin. Immer, wenn es spannend wurde, weil es um die Sache mit Lonis Dad ging, war es auch schon wieder vorbei und ich durfte wieder über das Smithonian bzw. Naturbeschreibungen lesen. Oder darüber, wie Loni weiter das Haus ihrer Mutter ausmistet bzw. deren gepackte Kisten sichtet. Das hat sich für mich einfach sehr gezogen genau so wie die sehr vorhersehbare Liebesgeschichte zwischen ihr und Adlai. Schön waren die Rückblicke in Lonis Kindheit und zum Ende hin wurde es dann richtig spannend. Doch letztlich blieben die Charaktere für mich farblos, es kam mir ein bisschen so vor, als hätte die Autorin lieber mit ihrem Wissen zu Vögeln, Natur, Museumsgepflogenheiten geglänzt, als einen berührenden Roman zu schreiben. Es ist nicht schlecht, gewiss nicht, doch war es für mich über weite Strecken viel zu langatmig, wodurch ich einfach nicht von der Story gepackt wurde. Auch die Zerrissenheit von Loni ihrer Familie, vor allem ihrer Mutter gegenüber, gegründet darauf, dass die beiden offensichtlich ein Kommunikationsproblem miteinander hatten und haben, war zwar interessant, aber mehr auch nicht. Wer leise Storys über Familienschicksale mag und für Floridas Marschlandschaften und deren Vogelwelt schwärmt, der wird das Buch mögen. Wer ein Highlight analog Flusskrebse erwartet, wird vielleicht eher enttäuscht sein. Von mir gibt es durchaus gute 3/5 Sterne.

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Eine Frau, die aus den Marschlanden der südlichen USA stammt. Die eine schwierige Kindheit hatte und schon früh ihren Vater verlor. Deren großes Talent es ist, Vögel so real zu zeichnen, dass man glaubt, sie würden sich gleich vom Papier erheben... das kommt euch bekannt vor? Mir auch! Denn die Parallelen zu „Der Gesang der Flusskrebse“ sind einfach nicht zu übersehen. Doch ich fürchte, die Autorin hat sich damit keinen Gefallen getan... Das Schwierige dabei ist ja, dass Leser dann mit einer gewissen Erwartungshaltung an das Buch herangehen - die „Flusskrebse“ haben so viele Menschen auf der ganzen Welt begeistert, der Film hat Millionen ins Kino gelockt - ist es da clever, eine Geschichte zu präsentieren, die fast auf jeder Seite zum direkten Vergleich animiert? Ich denke nicht, und meiner Meinung nach kann man da auch nur verlieren - zumal gegen einen solch bekannten Weltbestseller. Zwar ist die Geschichte hier etwas anders gestrickt. Sie spielt in der Gegenwart und die Protagonistin Loni ist aus den Marschlanden nach Washington DC gegangen, um ihre Vergangenheit abzustreifen. Aufgrund eines familiären Notfalls kehrt sie jedoch zurück in den Ort in ihrer Kindheit, der geprägt war vom frühen Tod ihres Vaters - und obwohl jeder sagt, dass es ein Unfall war, als er mit dem Boot hinausfuhr und dann ertrank, kann Loni das auch im Erwachsenenalter noch nicht wirklich glauben. Deshalb geht sie erneut auf Spurensuche. Obwohl also die Story durchaus Unterschiede zum „Vergleichsbuch“ aufweist, gibt es genau so viele Parallelen - Boote und Kanus spielen eine sehr große Rolle. Das Misstrauen unter den Menschen ist sehr deutlich spürbar. Die Schönheit, aber auch Tücken der Marschlande werden in den Fokus genommen. Naturbeschreibungen tragen entscheidend zum Leseerlebnis bei. Und so kann man gar nicht anders als zu vergleichen - doch leider erreicht die Tochter der Marschlande bei weitem nicht so viel Tiefe und Mystik wie „Der Gesang der Flusskrebse“. Das Buch liest sich sehr flüssig, man ist auch hier mit Bildern vor dem geistigen Auge schnell mitten im Geschehen und daher denke ich, dass auch dieser Roman mit Sicherheit viele Freunde finden kann. Insbesondere wer die Stimmung und das Setting der „Flusskrebse“ geliebt hat, kann hier weiter in dieser besonderen Atmosphäre schwelgen. Mein persönlicher Eindruck konnte sich jedoch leider nicht von den „Flusskrebsen“ als Vergleichsmaterial lösen, so dass mir die Tochter des Marschlandes an vielen Stellen zu bekannt vorkam und von mir kaum als eigenständige Geschichte wahrgenommen werden konnte. Zu dominant war für mich der Vergleich, den ich einfach beim Lesen nicht aus dem Kopf bekam. Daher kann ich das Buch nur eingeschränkt empfehlen - denn diejenigen, die Delia Owens gelesen haben, könnten es als „Abklatsch“ empfinden. Für diejenigen unter euch, die stimmungsvolle Romane in landschaftlich herausragenden Settings lieben, könnte es aber definitiv etwas sein. Falls es irgendjemanden gibt, der den „Gesang der Flusskrebse“ noch nicht kennt... dann macht man mit diesem Buch ebenfalls keinen Fehler - denn ich könnte mir vorstellen, eine völlig unvoreingenommene Perspektive lässt einen den Roman definitiv mehr genießen.

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Marschkönigin, so hat ihr Vater Loni genannt, wenn sie mit ihm in der Natur unterwegs war und sich von der Vielfältigkeit der Tier- und Pflanzenwelt der Sumpflandschaft in Floridas Panhandle verzaubern ließ. Eindrücke, die sie geprägt und auch ihre berufliche Zukunft bestimmt haben, denn mittlerweile arbeitet sie als ornithologische Illustratorin am Smithsonian in Washington D.C. An ihren geliebten Vater, der von einer Tour in den Sümpfen nicht zurückgekommen ist und angeblich Selbstmord begangen, ist ihr nur die Erinnerung geblieben. Das Verhältnis zu ihrer Mutter Ruth und ihrem Bruder ist kühl und distanziert, eher nicht existent. Und doch ist es der Anruf ihres Bruders, der sie zurück in den Ort ihrer Kindheit holt. Es muss eine Entscheidung über die Zukunft ihrer verwirrten Mutter getroffen werden, die wegen eines Unfalls und ihrer fortschreitenden Demenz Betreuung benötigt. Widerwillig macht sich Loni auf den Weg, nicht ahnend, dass die Vergangenheit sie in Form einer kryptischen Notiz aus Ruth‘ Unterlagen einholen wird. Eine Reise in die Vergangenheit, eine komplizierte Familiengeschichte, ein ungeklärter Todesfall, gut verborgene Kleinstadtgeheimnisse und die vorhersehbare Love Story. „Tochter des Marschlands“, das Debüt der amerikanischen Autorin Virginia Hartman, bietet eigentlich nichts, was man nicht schon mehrfach gelesen hat. Und dennoch hat dieser Roman ein Alleinstellungsmerkmal, das ihn von anderen Büchern unterscheidet. Es ist die Art und Weise, in der hier das Verhältnis zwischen Mensch und Natur am Beispiel Lonis geschildert wird. Hier spielt Hartman nicht nur ihr Können aus, sondern vermittelt uns auch glaubhaft ihre emotionale Verbindung zu dieser Landschaft, ist sie doch, wie ihre Protagonistin, in Florida aufgewachsen. In der Beschreibung der Sümpfe spürt man die Schwüle und riecht das brackige Wasser, in den detaillierten Schilderungen der Vogelwelt hat man die farbenprächtige Vielfalt der Arten vor Augen. Dieses bildhafte Erzählen entschädigt, zumindest teilweise, für die langatmigen, redundanten und vorhersehbaren Passagen und die Romanze, die einen klaren Hinweis auf die angepeilte Zielgruppe gibt. Empfohlen als entschleunigende Urlaubslektüre.

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