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Rezensionen zu
Als die Stadt in Flammen stand

Kimberly Jones, Gilly Segal

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Ein Ziel: Gemeinsam Überleben

Von: Larasbookpage

18.04.2022

Ein weißes und ein schwarzes Mädchen, Campbell und Lena. Ihre Leben könnten nicht unterschiedlicher sein, doch ihr Ziel ist in dieser Nacht das Selbe. Überleben. Lena lebt in dieser Stadt schon lange, sie hat einen Freund und einen Plan. Campbell ist die Stadt noch unbekannt, sie ist ganz alleine und will nur das Jahr an der neuen Schule beenden. Doch diese Nacht müssen sie zusammenhalten. Ein Footballmatch an ihrer Schule. Ein Kiosk. Eine Auseinandersetzung, die ausartet. Schüsse. Eine Stadt in Flammen. Ihr Ziel: zusammen überleben. Meinung: Mich hat das Buch echt überrascht. Man lernt Lena und Campbell schnell und gut kennen, da beide abwechselnd aus der Ich-Perspektive erzählen. Beide halten nicht viel von einander, doch ihre Beziehung verändert sich im Laufe des Buches. Der Schreibstil ist gut an die beiden Figuren angelehnt und sehr angenehm. Beide sind einem gleich sympathisch. Das Buch beschreibt die Eskalationen in Amerika wirklich sehr gut und auch Rassismus wird thematisiert. Lena, ein schwarzes Mädchen erzählt von Rassismus ihr gegenüber und Campbell, ein weißes Mädchen, bemerkt Situationen, in denen sie vlt unbemerkt rassistisch gehandelt hat. Der leider immer noch bestehende Unterschied zwischen schwarz und weiß wird deutlich und das ganze Buch regt zum nachdenken an. Außerdem ist es von vorne bis hinten spannend und man will das Buch gar nicht weglegen. Man hat das Gefühl sich mitten in der brennenden Stadt zu befinden. Ich bin echt sehr positiv überrascht und wirklich jeder sollte das Buch lesen. 5/5 Sternen

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Absolut lesenswert!

Von: Lari_liebt_lesen

16.02.2022

„Als die Stadt in Flammen stand" von Kimberly Jones & Gilly Segal erzählt die Geschichte von Lena und Campell. Die zwei unterscheiden sich hinsichtlich ihres kulturellen Hintergrunds & hätten ohne die Ereignisse der geschilderten Nacht vermutlich nicht zu einander gefunden. Campell ist neu in der Stadt & soll bei einem Footballspiel ihrer Schule Snacks verkaufen. Bisher hat sie noch nicht wirklich Anschluss in der neuen Stadt gefunden. Campell ist das typische weiße Mädchen von nebenan. Lena besucht das Footballspiel mit einer Freundin. Sie verfügt über eine taffe & selbstbewusste Art. Zudem fällt sie durch ihr loses Mundwerk und ihren auffälligen Kleidungstil auf. Lena entspricht der Vorstellung einer jungen, selbstbewussten afroamerikanischen Frau. Beide Mädchen werden Zeuge davon, wie sich ein Funke zu einer gewaltigen Feuerbrunst ausweitet: Nach dem Spiel kommt es zu einer Schlägerei zwischen einem afroamerikanischen Jungen & einem weißen Mann. Die rassistisch motivierte Tat entwickelt sich schnell zu einer Massenschlägerei, bei der ein Polizist erschossen wird. Lena & Campell finden zufällig zueinander & wollen die gewaltvollen Szenen an ihrer Schule hinter sich lassen. Sie beschließen in die Seventh Avenue zu fliehen, denn dort wartet Black, der Freund von Lena. Dieser soll die Beiden in Sicherheit bringen. Auf ihrem Weg stellen Lena und Campell fest, dass der Funke an ihrer Schule sich bereits zu einem flächendeckenden Brand ausgedehnt hat. In der Seventh Avenue kommt es zu Protesten und Aufständen. Auch hier tobt ein rassistisch motivierter Kampf zwischen verschiedenen Kulturen. Als dann noch die Polizei versucht einzugreifen, entwickeln sich die Aufstände immer weiter. Campell & Lena erleben Poliziegewalt gegen People of Color aus nächster Nähe. Die beiden Mädchen versuchen sich in Sicherheit zu bringen. Hierbei werden sie weiterer Gewalt und Plünderungen ausgesetzt. Auf ihrem Weg in die Sicherheit zeigen Jones & Segal eindrucksvoll Vorurteile gegenüber weißen Menschen & People of Color auf. Dabei hat man während des Lesens nie das Gefühl, dass die Autorinnen sich wahrlos an Klischees bedinen. Die Aufklärung über kulturelle Unterschiede geschieht ganz natürlich. Auch wenn "Als die Stadt in Flammen stand" in den USA spielt, so lohnt sich das Lesen dieses Werks in jedem Falle. Rassismus ist auch in Deutschland ein Problem. Mag er hier nicht geschehen wie man ihn aus den USA kennt, so findet er doch statt. Täglich & unterschwellig oder eben ganz offensichtlich, getarnt als vermeintliche Meinungsfreiheit!

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Inhalt: Die neue Schülerin Campbell muss während eines Footballspiels am Kioskstand arbeiten, als plötzlich eine Schlägerei vom Zaun bricht. Die Lage spitzt sich zu und eskaliert richtig, als die Polizei dazustößt. Genau wie alle versucht sie zu flüchten und findet sich plötzlich an der Seite von Lena wieder. Obwohl die beiden aus völlig unterschiedlichen Leben kommen und nicht unterschiedlicher sein könnten, finden sie in dieser Nacht zusammen, und tun alles, um lebend wegzukommen … Rezension Das Buch umfasst zwar nur knapp 260 Seiten, trotzdem habe ich es in einem Rutsch gelesen, weil ich es gar nicht aus der Hand legen konnte. Das ganze Buch handelt von nur einer Nacht, doch es ging alles Schlag auf Schlag, sodass der Spannungsbogen sich mit jeder Seite immer mehr und mehr zuspitzte. Das Förmliche Das Buch wird abwechselnd aus zwei Perspektiven erzählt – Lenas und Campbells. Die Kapitel sind kurz, und der Schreibstil unterscheidet sich so stark, dass man immer merkt, aus welcher Perspektive gerade gesprochen wird. Die Figuren Die beiden Protagonistinnen Campbell und Lena werden nur angerissen. Man weiß nicht viel über sie oder ihr Leben, da der Fokus mehr auf der Handlung liegt. Dennoch sind es keine blassen Charaktere. Beide haben eine Stimme, wobei ich Lenas Figur ausgearbeiteter empfand (und auch sympathischer.) Lena ist eine starke und selbstbewusste Frau, die alles für ihre Freund:innen tun würde. Sie ist in einer Beziehung mit Black, der sie nicht gut zu behandeln scheint, was sie jedoch nicht wahrhaben will, weil sie ihn nicht sieht. Obwohl sie immer wieder mit rassistischen Bemerkungen konfrontiert wird, scheut sie sich nicht davor, verbal zurückzuschlagen und andere mit ihrem voreingenommenen Verhalten zu konfrontieren. (Übrigens finde ich bei Lena cool, dass nicht ein Mal auf ihre Hautfarbe gedeutet wird, aber durch andere Aspekte trotzdem klar wird, dass sie schwarz ist!) Campbell ist neu auf der Schule und hat noch keine Freunde. Sie wohnt vorübergehend bei ihrem Vater, weil ihre Mutter einen Job in Venezuela annehmen musste, doch dieser ist auch nicht da, als in jener Nacht die Stadt wortwörtlich in Flammen steht. Obwohl sie ihre Eltern liebt, fühlt sie sich von beiden alleingelassen und trauert ihrem alten Leben nach. Campbell ist außerdem eine sehr gute Läuferin und stellt dies in jener Nacht auch unter Beweis, als sie und Lena um ihr Leben rennen müssen. Beide Figuren durchlaufen im Laufe des Buches eine Entwicklung. Sie lassen sich keine Sekunde lang im Stich. Egal, welchen Weg sie gehen, sie beschreiten ihn zusammen. Prügeleien, Diebstähle und Polizeigewalt Ich muss gestehen sagen, dass ich während des Lesens manchmal sowas dachte, wie: „Das ist aber nun wirklich übertrieben – all diese Ereignisse in einer Nacht?“ … Bis mir klarwurde, dass NICHTS aus dem Buch überspitzt oder unrealistisch dargestellt wird. Nächte, in denen alles so weit aus dem Ruder läuft, gibt es zwar eher nicht in Deutschland, aber in den USA und vielen anderen Ländern schon. Es beginnt mit einer kleinen Auseinandersetzung, die schließlich in Pistolenschüssen, Bränden, Diebstählen, und unzähligen Verletzten ausartet… Was ich sehr gelungen fand war die Thematisierung von Polizeigewalt, die vor allem Schwarze Menschen betrifft. In dem Buch rettet die Polizei nicht aus der Not, sie macht alles nur schlimmer. Es finden sich noch weitere Anspielungen auf den Rassismus und die Ungleichstellung zwischen Schwarzen und Weißen Menschen – leider gehen die Autorinnen dabei nicht in die Tiefe. Da das Buch hauptsächlich an Jugendliche adressiert ist, finde ich es wichtig, dass wichtige Themen nicht nur oberflächlich angerissen werden, weil sie sonst nicht in ihrem ganzen Umfang verstanden werden. Ein spannender Page Turner, der zum Nachdenken anregt Auch wenn mir in den ein oder anderen Stellen der Tiefgang gefehlt hat, konnte mich der Inhalt trotzdem überzeugen! Was ich aus dem Buch mitgenommen habe, ist, dass Zusammenhalt das Wichtigste ist! Wer also Lust auf ein Jugendbuch hat, das viele wichtige Botschaften mitgibt, kann ja mal zu diesem greifen!

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Dieses Buch konnte mich vorne und hinten überraschen. Angefangen beim Cover, hinter dem viel mehr steckt als man beim ersten Betrachten erkennt, die Charaktere Lena und Campbell waren so tough, so  cool. Die Geschichte handelt nicht von einer Liebesgeschichte, lässt auch nicht viel Raum für Interpretation. Es ist, als würde man der Realität ins Gesicht blicken, aber immer noch leugnen, dass sie es ist. Das Lesen war eine Achterbahn der Gefühle, thematisiert wurden viel Rassismus, Massenpanik, Vandalismus und ganz oben die Freundschaft zweier Mädchen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Ich habe sehr viel mitgefiebert und -gezittert und deswegen bekommt das Buch volle Sternenzahl von mir. Ich würde lügen, würde ich behaupten es hätte mich nicht berührt und meine Sichtweisen nicht verändert.

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Der Jugendroman spielt an einem einzigen Tag im Leben von zwei unterschiedlichen Mädchen, deren Leben durch die einschneidenden Erlebnisse dieses Tages völlig durcheinandergewirbelt werden. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Mädchen in der Ich-Form erzählt, wodurch man sehr viel über jedes Mädchen erfährt und Spannung erzeugt wird. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig, deshalb kann man das Buch in einem Rutsch durchlesen. Alles in allem ein spannendes Jugendbuch, in dem die Themen Rassismus, Vorurteile und Freundschaft angesprochen werden.

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"Als die Stadt in Flammen Stand" von Kimberly Jones und Gilly Segal, eine Geschichte die mich von Seite eins an mitgerissen hat. Innerhalb von zwei Tagen hatte ich dieses Buch verschlungen, konnte es kaum aus der Hand legen. Die Geschichte von Lena und Campbell, zwei Mädchen die unterschiedlicher nicht sein könnten, die aus zwei Welten stammen, die auf einmal gezwungen sind sich gegenseitig zu retten, denn sie sind auf sich gestellt, als die Stadt in Flammen steht. Ohne zu viel vorweg zu nehmen, lässt sich sagen, dass es dieser Jugendroman in sich hat. Der Schreibstil ist locker und mitreisend, die Geschichte spannend, schön und voller alltäglicher Kleinigkeiten auf die man Aufmerksam gemacht wird. Mit Lena haben wir eine richtige Powerfrau als Protagonistin und Campell scheint sie perfekt zu ergänzen. Denn in den Momenten in denen Lena nicht mehr kann greift sie ein. Beide Charaktere sind unglaublich fassettenreich und obwohl die Geschichte nur über eine Nacht geht, erfährt man unglaublich viel über sie und ihre Leben. Ein Team, welches sich vorher nicht kannte, aber scheinbar perfekt zu harmonieren scheint. Zwei junge Mädchen die eine Nacht voller Grauen und Schrecken durchstehen. Und hunderte Emotionen, die die Autorinnen einem so detailliert beschreiben, dass man sie selber spürt. Was mich an diesem Roman so fasziniert hat, war das Zusammenspiel von lockerem Schreibstil, Humor, Emotionen und das darauf aufmerksam machen auf sensible Thematiken. Denn wie der Klappentext schon sagt, es geht um "Ein schwarzes und ein weißes Mädchen.". Und somit auch um die Unterschiede die es leider in der Gesellschaft macht. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass dieser Roman etwas für jeden ist. Und er definitiv nicht nur ein unglaublich schönes Cover hat, sondern auch die Geschichte absolut lesenswert ist.

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Als Campbells Mutter wegen ihres Jobs umziehen muss, verfrachtet sie Campbell kurzerhand zu deren Vater, wo sie ihr letztes Schuljahr verbringen soll. Fernab von ihren Freunden, ihrem Team und ihrem alten Leben, hofft Campbell, dieses Schuljahr einfach nur so schnell wie möglich hinter sich bringen zu können. Lena auf der anderen Seite möchte einfach nur etwas ruhige Zeit mit ihrem geliebten Freund Black haben, der jedoch leider so gut wie immer viel zu beschäftigt ist. Eigentlich haben die beiden Mädchen nichts miteinander zu tun, doch als sich bei einem Footballspiel ihrer High-School eine Prügelei zu etwas viel Größerem, viel Gefährlicheren entwickelt, sind die beiden plötzlich aufeinander angewiesen. Campbell wäre in dem Chaos und den ausufernden Unruhen alleine völlig verloren, dafür hat Lena kein Handy um Black anzurufen, damit er sie da raus holt. Die beiden tun sich also zusammen und versuchen gemeinsam einen Weg aus der Massenschlägerei zu finden. Als die Polizei anfängt Straßen zu sperren, wird ihnen der Weg abgeschnitten und sie müssen sich im Dunkeln durch zwielichtige Teile der Stadt begeben. Auch dort brodelt die Stimmung, Steine fliegen, Läden werden geplündert und die Unruhen breiten sich immer weiter aus. Von Black fehlt jede Spur und so langsam verlieren sowohl Campbell als auch die taffe Lena, die Hoffnung hier unverletzt rauszukommen. Aber aufgeben kommt nicht in Frage. Sie müssen die sicheren Wohnblocks erreichen und das besser früher als später. Doch haben sie in all dem Chaos überhaupt eine Chance? Campbell und Lena könnten wirklich nicht unterschiedlicher sein. Lena ist in der Stadt aufgewachsen. Sie kennt die Straßen, die einzelnen Viertel und weiß, wie man sich verhalten muss, um sicher von A nach B zu kommen. Campbell hingegen war bis jetzt so sehr darauf fokussiert, das letzte Schuljahr rum zu kriegen, dass sie sich nicht mal die Mühe gemacht hat zu versuchen, sich in der Stadt zurechtzufinden. Sie kennt ihre Schule, den Laden ihres Vaters und seine Wohnung. Das war es; sie hat keine Ahnung, wie die Stadt funktioniert und welcher Dynamik sie folgt. Während Lena schon gespürt hat, dass sich bei dem Footballspiel etwas zusammenbraut und weiß, wie schnell sowas eskalieren kann, ist Campbell völlig überrumpelt und hat keine Ahnung, wie sie sich in diesem Fall verhalten soll. Dennoch sind beide Charaktere Kämpferinnen und geben mit derselben Entschlossenheit alles, um lebend aus den Unruhen rauszukommen. Mir hat besonders gut gefallen, dass man in der Geschichte ziemlich gut die unterschiedlichen Blickwinkel einer weißen und einer schwarzen Person beobachten kann. Als die Polizei eintrifft, ist Campbell total erleichtert. Sie als Weiße hat noch nie negative Erfahrungen mit Polizisten gemacht, für sie ist die Polizei „Freund und Helfer“. Lena hingegen bekommt richtig Panik als die ersten Polizeifahrzeuge anrollen, da sie weiß wie schnell derartige Unruhen und Demonstrationen ausufern können, wenn Polizisten auf Demonstranten treffen. Ich persönlich finde derartige Perspektivwechsel wahnsinnig wichtig, da ich das Gefühl habe, dass weiße Leser häufig wie Campbell in einer Blase der Toleranz leben. Wenn man selber und das eigene Umfeld total offen gegenüber allen Menschen ist, ist es manchmal schwer vorstellbar, dass Rassismus immer noch ein riesiges Problem ist. Natürlich sieht man immer wieder erschreckende Berichte in den Nachrichten- von Polizisten, die Schwarze niederschlagen,- aber im eigenen Alltag kann man das Ganze sehr gut verdrängen. Bücher wie dieses, sind daher enorm wichtig um weiter Bewusstsein zu schaffen für den andauernden Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung! Ann-Kathrin Opiolka, 20 Jahre

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Fangen wir mit was leichtem an, nämlich dem Klappentext. Vielleicht weiß ich meine Gedanken in Worte zu fassen, wenn ich ihn eingeblendet habe: Lena hat Stil, einen coolen Freund und einen Plan. Campbell dagegen will einfach nur das Jahr an der neuen Schule schaffen. Als die Mädchen ein Footballmatch besuchen, geraten sie plötzlich in eine Masseneskalation. Eine Eskalation, die von Hass und Gewalt getragen ist und bei der sich beide unverhofft Seite an Seite wiederfinden. Lena und Campbell sind nicht befreundet. Doch das ist unwichtig, wenn die Stadt in Flammen steht und man aufeinander angewiesen ist, will man die Nacht überleben … “Ein aufwühlender und hochaktueller Roman von Autorenduo Kimberly Jones und Gilly Segal, der ein Schlaglicht wirft auf Rassismus und ethnische Beziehungen.” Damit hat dieser Untertitel mehr als nur Recht. Dieses Buch macht auf eindrucksvolle Weise deutlich, wie schwerwiegend die Reaktion auf Rassismus sein kann und wie verzweifelt Menschen dagegen vorgehen müssen, um wenigstens etwas Gehör zu finden. Themen wie Polizeigewalt, Armut und Black Lives Matter finden hier großes Gehör und werden auf eindrucksvolle Weise geschildert. Rassismus exisitiert an jeder Ecke auf der Welt. Da braucht man sich nichts vormachen. Und wer sich da etwas vormacht, der ist blind für das Geschehen und die Belange anderer Menschen. Das zeigt dieses Buch mehr als deutlich. Aktueller geht es meiner Meinung nach nicht. Durch die beiden Protagonistinnen werden Vorurteile beleuchtet und Reaktionen aufgezeigt, die viele weiße Menschen haben, wenn schwarze Menschen sie auf ihre Privilegien aufmerksam machen. Unverständnis. Unglaube. Empörung. Wut. Diese ersten Reaktionen kennt wahrscheinlich jeder mit weißem Teint. So hat Campbell auch erst reagiert. Dennoch zeigt auch Lena, dass sie nicht vorurteilsfrei ist. Das finde ich wichtig zu erwähnen, denn sie bezeichnet Campbell mehrmals als reich. Reich an Privilegien vielleicht, ja. Aber nicht materiell reich. Man sollte nicht über Menschen urteilen, die man nicht kennt, ihnen vorwerfen, reich und weiß und privilegiert zu sein, wenn man die Verhältnisse nicht kennt. Genauso wenig sollten weiße Menschen mit Wut und Empörung darauf reagieren, wenn man ihnen aufzeigt, was für Privilegien sie haben. Wir haben. Ich bin ja auch weiß. Das Buch hat mich sehr zum Nachdenken angeregt, noch mehr, als ich mir sowieso schon Gedanken um das Thema Rassismus mache. Es ist nämlich der Alltagsrassismus, der alles so schlimm macht. Der Menschen in die Verzweiflung treibt. Wenn ein Kind sagt, gib mir mal die Hautfarbe, wird es zu 100% Wahrscheinlichkeit einen hellrosa Stift erhalten, der das weiß der “normalen” Hautfarbe imitieren soll. Damit wird schon im Kindesalter beigebracht, dass andere Hautfarben unnormal sind und (vielleicht auch unwissend) zum Alltagsrassismus beigetragen. Was passiert, wenn die Menschen die Schnauze voll haben, zeigt dieses Buch. Zunächst friedliche Demonstationen. Doch die bringen selten was. Man findet kein Gehör, wenn man sanft und leise auf die Straße geht, vielleicht ein paar Schilder hochhebt. Dann ein langsames aufbauschen. Die Situation eskaliert langsam. Doch anstatt den Menschen jetzt Gehör zu schenken, wird auf sie eingeprügelt, sie sollen klein gehalten werden. Sie fangen an zu plündern, zu brandschatzen. Um ihre Meinung zu sagen. Weil sie es nicht anders können. Und dennoch wird man wieder nur klein gehalten. Anstatt zuzuhören, wird die Polizeit alarmiert, die mit Gewalt auf die Demonstranten losgeht. Die Situation gerät außer Kontrolle, Menschen sterben, Autos brennen, Schüsse fallen, keiner nimmt mehr Rücksicht auf den anderen. Wie schnell so eine Situation eskalieren kann, zeigen die beiden Autorinnen sehr eindrucksvoll und nachdrücklich. Deshalb finde ich dieses Buch so wichtig zu lesen. Gerade weiße Menschen können hier sehr gut sehen, wie wichtig es ist, anderen Menschen Gehör zu schenken und toleranter zu sein. Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht, wieso man da überhaupt ein Theater draus macht. Für mich ist Mensch Mensch, egal ob mit Kopftuch oder ohne, weiß oder schwarz, jüdisch oder islamisch und was weiß ich noch alles. Und deshalb ist es umso wichtiger, das Menschen, die meine Meinung teilen, immer wieder auf das Problem aufmerksam machen, darüber reden und für die Rechte weniger privilegierter Menschen kämpfen. Lest dieses Buch. Das ist schonmal ein guter Anfang. Es verdeutlicht die Probleme sehr gut, sehr authentisch und mit sehr spannenden Charakteren. Mit einem guten Spannungsbogen und interessanten Entwicklungen der Charaktere. Doch nicht nur die Themen, die angesprochen werden sind wichtig und gut zum Ausdruck gebracht, auch das Buch ist sehr gut. Mit einem soliden Schreibstil und jeder Menge sehr einprägender Beschreibungen vermittelt es den Eindruck eines Sachbuches in Romanform. Ist dabei jedoch keineswegs trocken, sondern von Seite 1 an bis zum Schluss spannend. Es hielt mich sehr in Atem und ich habe es an einem Abend durchgelesen. Ganz klar ein wichtiges Herzensbuch, das ich jedem ans Herz legen möchte.

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