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Rezensionen zu
Was uns bleibt, ist jetzt

Ella Cornelsen

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Demenz muss kein trauriges Schicksal sein

Von: buchvernascher

05.07.2023

Wie ist es, wenn man sich an fast nichts mehr erinnern kann, wenn die Krankheit Alzheimer zuschlägt und sich langsam ins Leben schleicht? Ella Cornelsen beschreibt hier eine traurige und trotzdem rührend-heitere Familiengeschichte. Vier Geschwister werden mit ihrer dementen Mutter konfrontiert. Der Vater, der Patriarch, liegt im Krankenhaus und die Geschwister müssen sich abwechselnd um ihre Mutter kümmern. Immer wieder schimmert in der Demenz der Mutter eine Witzigkeit hervor, aber gleichzeitig wird den Geschwistern klar, wie wenig sie vom Schicksal ihrer Mutter wahrgenommen haben. I

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Ella Cornelsen, Jahrgang 1958, hat ihren ersten Roman im Limes Verlag veröffentlicht. Ausgangspunkt ist etwas, das viele Leser und Leserinnen kennen werden: Die eigenen Eltern werden alt und können nicht mehr alleine und selbstständig leben. Also muss geklärt werden, wer sich kümmert, wer die Betreuung übernimmt usw. In dieser Geschichte ist die Mutter („Maman“) an fortgeschrittener Demenz erkrankt. Bisher hat der Vater alleine für sie gesorgt. Nach einem Sturz liegt er allerdings im Krankenhaus und muss die Verantwortung abgeben. Die vier Kinder der Familie machen sich also auf den Weg in ihre schwäbische Heimat, um die Betreuung der Mutter zu übernehmen. Eine Familie entdeckt sich neu Die vier Kinder der Familie sind natürlich längst erwachsen und zwischen Mitte 40 und Ende 50. Ate, die älteste, ist Künstlerin und taucht nur noch selten Zuhause auf. Severin ist gegen den Wunsch des Vaters Koch geworden und seit 30 Jahren verheiratet. Ida hat zwei gescheiterte Ehen hinter sich und arbeitet je nach Jahreszeit als Reiseleiterin oder Englischlehrerin an der Volkshochschule. Und Vinzenz, der jüngste, ist Kabarettist. Wer mit einem Familiendrama rechnet, wird von der Handlung enttäuscht sein. Es ist vielmehr eine sehr warmherzige Erzählung, über Geschwister, die sich zwar aus den Augen verloren haben, aber immer noch auf positive Weise miteinander verbunden sind. Maman benötigt rund um die Uhr Betreuung, so dass sich die vier für eine Woche in ihren alten Kinderzimmern einquartieren und versuchen, die Situation gemeinsam zu meistern. Die Mutter hat nur selten klare Momente, meistens ist ihre Betreuung eine anstrengende Herausforderung. Die vier vertreiben sich die Zeit, in dem sie zum Beispiel Spiele aus der Kindheit spielen und Erinnerungen austauschen. Erzählt wird die Geschichte aus Idas Sicht. Für sie gibt es einige Ereignisse in der Familie, die sie als Erwachsene noch vor ein Rätsel stellen. Warum hat ihre Schwester nach dem Abitur Hals über Kopf das Elternhaus verlassen? Und warum starb Mamans Bruder schon als Kind? Antworten wird sie nach und nach an den langen dunklen Herbsttagen finden, die die Familie gemeinsam verbringt. Meine Meinung Es ist keine aufregende Geschichte, die Ella Cornelsen erzählt, sondern eher eine alltägliche. Viele Familien stehen irgendwann genau an dem Punkt, an dem sich Familie Fröhlich hier wiederfindet. Man muss feststellen, dass das Leben plötzlich nicht mehr so ist, wie zuvor. Dass die eigene Mutter einen zum Beispiel nur noch an guten Tagen erkennt und dass sich an diesem Zustand auch nichts mehr ändern wird. In Zukunft wird die Situation auch nicht besser, sondern eher schlechter sein. Da kann man also nur versuchen, aus der Gegenwart das Beste zu machen, „was uns bleibt, ist jetzt.“ Auch diese Familie kann nicht alle Situationen problemlos meistern. Sie hat aber die großartige Fähigkeit, dann, wenn es darauf ankommt, zusammen zu halten und auch in schwierigen Momenten gemeinsam zu lachen. Deshalb habe ich mich in dieser Runde auch sehr wohl gefühlt. Die Figuren sind durchweg sympathisch, ihre Handlungen nachvollziehbar. Und wie sich nach und nach Dinge erklären, jeder an seinen Geschwistern noch ganz neue Seiten entdeckt und man zusammensteht, hat mich mit einem warmen Gefühl im Bauch zurückgelassen. Ich habe gelacht, war gerührt und ein kleines Tränchen war sicherlich auch dabei. Für mich war dieses Buch eine Bereicherung. Danke dafür!

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Dieser berührende Roman von Ella Cornelsen erzählt eine Familiengeschichte, die vom Vergessen und sich Wiederfinden handelt. Die vier Geschwister, die sich im Leben im Laufe der Zeit verloren haben, treffen sich in einer Krise im elterlichen Haus wieder. Sie haben die Aufgabe, ihre an Alzheimer erkrankte Mutter zu betreuen. Die Beschreibungen der Erkrankung und der Umgang damit fand ich auch sehr wichtig. Es war sehr emotional und ehrlich, die Figuren wurden lebendig und authentisch beschrieben. Die unterschiedlichen Beziehungen zueinander und zu den Eltern wird deutlich und die Erinnerungen an die Kinder-und Jugendzeit und die Gefühle dazu, empfand ich als interessant und spannend. Der Schreibstil war flüssig, bildstark und unterhaltsam. Erzählt wird aus der Sicht von Ita, der jüngsten Tochter. Das Cover beeindruckt mich jetzt nicht sehr, aber es passt zum Inhalt. Fazit: Ich vergebe 4,5/5⭐ und eine Leseempfehlung für diesen Roman, der zum Nachdenken anregt und nachklingt.

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Familienroman mit Detektivgeschichte

Von: Julian aus Stuttgart

09.05.2022

Dieses Buch bleibt spannend bis zur letzten Seite! Ein Familienroman, der gekonnt mit einer kleinen Detektivgeschichte verwoben ist. Ida, die Protagonistin, findet sich gemeinsam mit ihren drei Geschwistern in der Familienvilla im provinzialen Möckingen wieder. Hier müssen sich die vier um die an Demenz erkrankte Maman kümmern, weil der Familienvater, genannt Paps, mit einem Oberschenkelhalsbruch im Krankenhaus liegt. Berührend und mit viel Witz erzählt die Autorin wie die vier Geschwister näher zusammenrücken, wie schwierig es ist für einen geliebten Menschen da zu sein, wenn sich das Gehirn langsam aber sicher verabschiedet. Aber gerade an den Stellen, an denen sich die demenzkranke Maman zu Wort meldet, musste ich oft laut loslachen, was mir als notorischen "In-der-Bahn-Leser" des öfteren belustigte Blicke einbrachte. Die Tiefen der fröhlichen Familienvilla verbergen so manches Geheimnis, von denen es in der Familie Fröhlich nicht wenige gibt. Iiiidaaaa begibt sich auf Spurensuche und dringt dabei bis in die Zeit des Nationalsozialismus vor. Bis zur letzten Seite darf man sich als Leser auf Enthüllungen freuen, sowohl neue als auch steinalte Familiengeheimnisse werden in diesem Roman aufgedeckt. Obwohl die Geschichte im Herbst spielt ist es ein warmes Buch, ein Buch in das man eintauchen kann und sich zu Hause fühlt. So schade, dass Bücher irgendwann enden. Ich würde dieses Buch sofort wieder lesen und auch dringend weiterempfehlen! Sicherlichseits! Simbel feist.

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Was uns bleibt ist Familie...

Von: Bellaqueen

28.04.2022

Das Buch von Ella Cornelsen, als gebundene Ausgabe erschienen, sprach mich vom Cover her zunächst gar nicht so an. Es gefiel mir schlicht nicht. Aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, wurde ich doch neugierig. Zum Buch selber: was mir beim Lesen wirklich gut gefallen hat, war die angenehme Schriftgrüße, die auch bei “funzeligem” Nachttischlicht noch gut zu lesen ist. Und was ich besonders erwähnen möchte (für mich als Papierästheten extrem wichtig) das Papier hat eine gute Haptik, denn es ist seidenweich und fühlt sich ganz glatt an. Zum Inhalt möchte ich nur so viel verraten: es handelt sich um einen Familienroman, der das Thema Demenz aufgreift. Vier Geschwister sehen sich plötzlich vor der Aufgabe, die Betreuung der an Alzheimer erkrankten Mutter kurzfristig zu übernehmen. Allerdings bringt der Aufenthalt im Elternhaus - Übernachten im alten Kinderzimmer, ganz nah an den Erinnerungen der Kindheit und Jugendzeit - nicht gelöste Konflikte und alte Wunden wieder hervor, was das Zusammentreffen zu einer emotionalen Achterbahnfahrt für alle Beteiligten macht. Und für alle jetzt “och nee” sagen, keine Sorge, denn das schwierige Thema wird mit so viel Empathie und Humor aufbereitet, bringt doch die dramatische Erkrankung der Mutter so viele Stilblüten hervor, daß ich so manches Mal vor Lachen gar nicht weiter lesen konnte. Der Autorin gelingt es durch den kapitelweisen Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit einen Spannungsbogen aufzubauen, bis zum Schluß zu halten, daß man das Buch gar nicht aus der Hand legen möchte. Das kenne ich so nur aus Thrillern. Das Buch ist nicht trivial, keine Schmonzette und der Schreibstil ist sehr flüssig und viele Ausführungen erinnerten mich stark an meine Jugendzeit, wie es so war als Kind in der 1970/80 Jahren. Und die Erzählperspektive aus Sicht der jüngeren Tochter sorgt dafür, daß man sich beim Lesen den Protagonisten ganz nah und verbunden fühlt. Fazit: klare Kaufempfehlung für alle, die gut erzählte (Familien-)Geschichten mögen und vor einem schwierigen Thema nicht zurückschrecken. Und eine kleine Liebesgeschichte, sozusagen als Bonbon, rundet den gelungenen Roman ab.

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Wunderschöner, berührender Familienroman

Von: Tanja Listl

27.04.2022

Die vier ungleichen Geschwister Severin, Ate, Ita und Vinzenz treffen in ihrem Elternhaus aufeinander, um sich vorübergehend um ihre demente Mutter (genannt Maman) zu kümmern, da ihr Vater im Krankenhaus liegt. Eines Tages verschwindet Maman spurlos und den Geschwistern gelingt es ein Familiengeheimnis aufzudecken. Dieser Familienroman hat mich besonders berührt. Paps und Maman erinnern mich an meine Großeltern, die etwa gleich alt sein dürften und als Kinder ebenfalls das Dritte Reich mit erlebt haben. Die Familienkonstellation war für die Zeit der 60er/70er Jahre typisch: Der Mann geht arbeiten und die Frau kümmert sich um Haushalt und Kinder. Ida, die mittlere der Geschwister und Ich-Erzählerin des Romans erinnert sich an die gemeinsame Kindheit zurück. Vor allem der Sommer 1976, der aus den Fugen gerät belastet sie bis heute. "Man muss vergessen können" - ein Satz den Ida oft gehört hat. Mich beeindruckt, wie die Autorin die an Demenz erkrankte Mutter so authentisch schildert. Manchmal könnte man schier wahnsinnig werden, aufgrund der Monologe, die Maman führt. Ella Cornelsen beschreibt eindrucksvoll wie aufreibend und gleichzeitig auch schön und lustig das Familienleben und die Pflege eines demenzkranken Menschen sein kann. Das Buch habe ich innerhalb von 2 Tagen gelesen, da ich unbedingt erfahren wollte, was genau in jenem Sommer 1976 passiert ist. Eines kann ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Ella Cornelsen schafft es, dass man sich als Teil der Familie fühlt und sich an seine eigene Kindheit zurück erinnert. Sehr schöner Roman, den ich ganz klar weiterempfehlen kann.

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Ich bin ohne große Erwartungen an dieses Buch herangegangen, da ich noch nie etwas von dieser Autorin gelesen habe und einfach etwas Neues ausprobieren wollte (zum Glück bin ich beim Lesen nicht auf nur ein Genre fixiert). Was soll ich sagen, wenn man ohne Erwartungen in ein neues Lesewerk startet, kann man sehr oft positiv überrascht werden und das wurde ich hier definitiv. Die vier Geschwister und ihre Eltern, sie haben mein Herz im Sturm erobert. Bei jeder einzelnen Zeile habe ich mitgefiebert, mitgelacht, mit den Kummer un die Sorgen geteilt, ich war einfach mittendrin und konnte das Buch kaum aus der Hand legen (wäre da nicht mein Job immer wieder dazwischen gekommen. Ich möchte auch hier nicht zu viel verraten und kann das Buch nur zu gerne weiterempfehlen.

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Familienroman um Vergessen und Erinnern

Von: Birgit C.

20.04.2022

"Was uns bleibt, ist jetzt" ist ein wunderschöner Familienroman. Er erzählt auf bildhafte, warmherzige und humorvolle Weise vom Vergessen und Erinnern. Es geht um den Zusammenhalt in der Familie angesichts der schweren Herausforderungen durch Demenz. Vier Geschwister verbringen nach vielen Jahren wieder mehrere Tage gemeinsam in ihrem Elternhaus. Ihr Vater, der während ihrer Kindheit der Pascha im Haus war, kümmert sich nun allein um seine demente Frau, ihre Mutter. Da er jedoch nach einem Oberschenkelhalsbruch im Krankenhaus liegt, müssen die Geschwister kurzfristig einspringen. In dieser Zeit nähern sich die ungleichen Geschwister einander wieder an, dabei werden alte Gemeinsamkeiten und einige Familiengeheimnisse aufgedeckt. Die Idee zum Roman beruhte auf persönlichen Erfahrungen der Autorin. Sie hat selbst erlebt, wie das Leben mit einem dementen Menschen ist, dass es aber nicht nur schwer und traurig ist. Das Thema des Buches und der Schreibstil sprachen mich gleich beim ersten Blick ins Buch und Lesen der ersten Seiten an. Auch meine Mutter war an Demenz erkrankt. Auf sehr einfühlsame Weise werden die Auswirkungen der Erkrankung der Mutter auf die Familie beschrieben. Erst jetzt realisieren die Geschwister, mit welchen Problemen ihr Vater in der letzten Zeit konfrontiert wurde, wieviel Unterstützung ihre Mutter inzwischen tatsächlich benötigt, z.B. im Haushalt, den der Vater inzwischen komplett übernommen hat, oder bei der Körperpflege. Sehr gefallen haben mir die Dialoge mit der Mutter. Sehr liebevoll wird erzählt, wie die Mutter nach den richtigen Worten sucht. Zu viel möche ich hier jedoch nicht verraten. Von meiner Seite gibt es eine klare Leseempfehlung.

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