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Rezensionen zu
Fräulein Steiff

Maren Gottschalk

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€ 24,00 [D] inkl. MwSt. | € 24,70 [A] | CHF 33,50* (* empf. VK-Preis)

Die Plüschtiere mit dem Knopf im Ohr kennt jeder, aber die Erfinderin dahinter? Deswegen war ich sehr gespannt auf diese Romanbiographie, die von Margaretes Kindheit bis hin zur großen Unternehmerin erzählt. Im Prolog begegnen die Leser/innen der erwachsenen Margarete, die liebevoll einen Teddybären eines Mädchens flickt. Daraufhin verfolgen wir in zwei Zeitsträngen Margarete Steiff als Kind und als junge Unternehmerin. Als ich das Inhaltsverzeichnis gesehen habe, war ich erschrocken über das Hin- und Hergespringe in der Zeit, aber beim Lesen habe ich mich daran gewöhnt und es hat gar nicht gestört. Eine lineare Erzählung hätte ich trotzdem schöner gefunden und es hätte das Geschehen an manchen Stellen vielleicht noch spannender gemacht. Zu Beginn befindet sich ein Personenverzeichnis mit den realen und erfundenen Charakteren von Margarets Geschichte, das ich ab und zu hinzugezogen habe. >>Nur ist es wohl so: Sobald ein Kind das Tier in die Hand nimmt, wird es lebendig<<, S. 38 Diese Geschichte hat mich sehr imponiert. Ich wusste vorher gar nichts über die erfolgreiche Unternehmerin, bin nun aber tief beeindruckt von ihr. Seit einer Krankheit in ihrer Kindheit ist Margarete gelähmt und kann nicht mehr selbst laufen. Dadurch wird sie manchmal ausgegrenzt und spürt stets, wie sehr sie ihrer Mutter zur Last fällt, doch das Mädchen lässt sich einfach nicht unterkriegen. Margarete ist trotz dessen sehr stark und vielleicht auch genau deshalb sehr eigenwillig, fantasievoll und eigenständig. Als junge Frau näht sie zunächst gemeinsam mit ihren Geschwistern für die Leute in Giengen. Als ihre Schwestern heiraten, führt Margarete alleine ihre Näherei weiter und baut diese zu einem Versandhandel mit Filzprodukten aus. Schon jetzt beschäftigt sie einige Näherinnen, doch wirklich groß wird ihre Firma erst mit dem „Elefäntle“, der eigentlich als Nadelkissen ein Geschenk werden sollte, doch dann ihre Neffen als Spielzeug begeistert hat und schlussendlich die ganze Welt. Eine sehr beeindruckende Erfolgsgeschichte einer Frau, die mithilfe ihrer Familie ihre Ideen und Träume umsetzen konnte. So lebhaft und liebevoll ich Margarete in diesem Buch kennengelernt habe, so ist auch der Schreibstil der Autorin. Sie vermittelt die Geschichte sehr anschaulich und lebendig, sodass ich das junge Mädchen und die spätere eigenständige Unternehmerin direkt ins Herz geschlossen habe. Die Situationen und Szenen sind leicht vor meinem inneren Auge greifbar geworden. Dazu kann ich auch die Firmenchronik und vor allem die enthaltenen Fotos auf der Steiff-Website sehr empfehlen. Auch ein paar schwäbische Ausdrücke, die die Autorin genutzt hat, machen die Handlung erst komplett. Fazit: "Fräulein Steiff" ist eine wunderbare, lebendige Romanbiographie über ebendiese Frau, die trotz einiger Widerstände und mithilfe ihrer Durchsetzungskraft und Familie ein erfolgreiches Unternehmen gegründet hat. Die Autorin hat das Leben von Margarete Steiff sehr anschaulich und lebhaft dargestellt, wodurch ich tief beeindruckt von der Pionierin der Plüschtiere bin.

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In dieser Romanbiografie geht es um die Lebensgeschichte von Margarethe Steiff, der weltbekannten Gründerin des Stofftier-Imperiums im baden-württembergischen Giengen an der Brenz. Die meisten Vorkommnisse und Charaktere sind historisch belegt, wenige jedoch auch von der Autorin erschaffen. Margarethe wird Mitte des 19. Jahrhunderts in eine gutbürgerliche Familie geboren. Nach einer Polio-Infektion mit 18 Monaten kann Margarethe nicht mehr laufen und ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Margarethe ist klug und arbeitet hart dafür, ein selbständiges und finanziell möglichst unabhängiges Leben zu führen. Als junge Frau näht sie verschiedene Waren, meist für Aufträge. Als sie ihrer Schwägerin einen Filzelefant als Nadelkissen anfertigt und die Begeisterung für das Tier an ihrem kleinen Neffen feststellt, wächst eine Idee in ihr heran - eine Idee, die Geschichte schreiben wird. Ein sehr interessantes und umfassend recherchiertes Buch, das sehr schön geschrieben ist und mich sowohl gut unterhalten als auch sehr inspiriert hat. Ich habe Margarethes Lebensgeschichte mit großer Begeisterung gelesen und fand auch den gestalterischen Freiraum der Autorin genau richtig dosiert. Einziger kleiner Kritikpunkt sind die sehr wilden Zeitsprünge, die mich immer wieder kurzzeitig etwas verwirrt haben. Aber abgesehen davon ein tolles Buch über eine beeindruckende Frau. Sehr empfehlenswert!

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Das Buch besitzt einen gelben Schutzumschlag. In der Mitte steht der Titel des Buches in blau, wenn man genauer hinsieht, erkennt man ein blaues Stoffmuster. Darunter sitzt ein hellbrauner Teddybär mit weißem Kragen. Dem Bär ist ein gewisses Alter anzusehen. Im ganzen ist es ein passendes Bild für den Roman. Fräulein Steiff von Maren Gottschalk aus dem Goldmann Verlag ist ein biografischer Roman. Zu Beginn werden die mitspielenden Personen aufgelistet und in welcher Beziehung sie zu Margarete Steiff stehen. Dabei wird unterschieden in historische Personen, die zu den Wegbegleitern von Fräulein Steiff gehören und erfundenen Figuren, die den Romanverlauf unterstützen. Mein erstes Kuscheltier war ein Affe der Firma Steiff mit dem obligatorischen Knopf im Ohr. Dementsprechend ist mein Affe inzwischen 40 Jahre alt. Man sieht ihm an, dass er das ein oder andere Mal in die Waschmaschine gesteckt wurde und leider wurde er auch Opfer einer Friseurstunde von mir und meinem kleinen Bruder, so sind die Barthaare schon lange Geschichte. Aber es soll hier ja nicht um meinen armen Affen gehen, sondern um Margarete Steiff, die Erfinderin der gleichnamigen Kuscheltiere. Die Geschichte wird geprägt durch einen hohen Anteil an biografischen Begebenheiten. Dabei darf ich Margarete Steiff von ihrer Kindheit an begleitet. Diese ist geprägt durch ihren starken Willen sich nicht unterkriegen zu lassen. Zeit ihres Lebens ist sie auf Hilfe angewiesen. Erst mit dem Rollstuhl bekommt sie eine gewisse Eigenständigkeit und muss nicht mehr hin und her getragen werden. Ich fand es bemerkenswert, wie entschlossen Fräulein Steiff ihre Ziele verfolgt. Sie war ihrer Zeit als Frau weit voraus. In einer von Männern geprägten Welt des 19. Jahrhunderts baut sie ein Unternehmen auf. Fasziniert habe ich die sukzessiven Vergrößerung ihrer Filztierfabrik verfolgt und hatte dabei die Steifftiere meiner Mutter im Kopf. Die Tiere sind zwischen 60 und 70 Jahre alt und haben eine ganz andere Struktur, als mein kleiner Affe von 1981. Ich habe den biografischen Roman in Abschnitten verschlungen. Und empfehle ihn gerne weiter an alle, die einen Blick hinter die Kulissen der Steifftiere werfen möchten. Es zeigt eine starke Frau, die trotz Kinderlähmung ihre Freude am Leben nicht verliert. Damit ist sie ein Vorbild für folgende Generationen.

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FRÄULEIN STEIFF

Von: Sandy

28.10.2022

FRÄULEIN STEIFF🐻 von Maren Gottschalk . Ich habe mich so über das REZENSIONSEXEMPLAR gefreut, da ich die schönen Kuscheltiere von Steiff sehr mag. . Begonnen hat es bei uns mit der Geburt unserer Tochter, denn sie bekam das erste Steiff Tier von der Oma geschenkt, was sie heute nach über 12 Jahren immer noch begleitet. Wir haben schon so viele Ausflüge ins Steiff Museum nach Giengen gemacht, und jedes Mal wieder aufs neue verzaubert. Doch nun muss ich sagen das ich nach dem Buch noch mehr begeistert bin. Ich hatte die Möglichkeit in die Geschichte der Margarete Steiff einzutauchen. In ihre Lebhafte Art, ihren Mut, ihre Willenskraft und ihren Erfolg der mit einem kleinen Elefäntle begann. Ich konnte das Buch gar nicht mehr zur Seite legen. Margarete hatte es nicht einfach, dadurch das sie nicht laufen konnte,war sie oft eine Last, besonders für ihre Mutter. Sie musste viel über sich ergehen lassen, Ärzte, Kuren, Wundermittel, Salben und Bäder. Bis sie selber eines Tages entschied,daß sie das alles nicht mehr möchte, denn sie ist nicht krank, sie kann einfach nur nicht laufen. Diesen starken Lebensmut den sie hatte, hat mich begeistert. Eine wundervolle und starke Frau. Ihre Begabung nähen zu können, ließ sie immer mehr wachsen, an Ideen und Herausforderungen. Bis eines Tages das Elefäntle entstand. Und so begann die Entstehung mehrerer Tierchen. Mit einer besonderen Schutzmarke, dem Knopf Im Ohr. Es war mein erste Romanbiographie, und genau nach meinem Geschmack. Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen. . Eine absolute Leseempfehlung von mir. . Danke für so ein tolles Buch. . Klappentext... Ein starker Wille, Humor und eine ausgeprägte Neugier – schon als kleines Mädchen will die 1847 im schwäbischen Giengen geborene Margarete die Welt erobern. Selbst nachdem sie unheilbar an Kinderlähmung erkrankt und nie wieder wird laufen können, lässt sie sich den Lebensmut nicht nehmen. Entschlossen folgt sie ihrem Ziel, unabhängig zu sein, und setzt nicht nur ihren Wunsch durch, Schneiderin zu werden, sondern eröffnet auch ein florierendes Filzgeschäft... #FräuleinSteiff #booklover #bookstagramgermany #bookstagram #rezensionsexemplar #Dankbar #bücherliebe #bücherwurm

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Handlung Obwohl Margarete Steiff an Kinderlähmung erkrankt war und sie als Folge dessen nie wieder laufen kann, hat sie doch ihren Humor, ihren Willen und ihre Lebensfreude nie verloren. Ihr Ziel ist es, finanziell unabhängig zu sein und zusammen mit ihren Schwestern eröffnet sie schon früh ein eigenes Geschäft. Darauf folgt schließlich ihr eigenes Filzgeschäft, mit dem sich Margarete schnell einen Namen gemacht hat. Aus einer Laune heraus näht sie eines Tages ein Nadelkissen in Gestalt eines Elefanten, eigentlich sollte es ein Geschenk werden. Doch als sie ihren Neffen mit dem Tier in der Hand sieht, hat Margarete eine Idee... Meinung Der Titel ist mir bereits in der Verlagsvorschau aufgefallen, ich liebe Romanbiographien und mich hat die Inhaltsangabe direkt überzeugt. Der Name Steiff ist weit bekannt, auch die Plüschtiere, doch über die Gründerin, ihre Ambitionen und ihren Lebensweg kann ich nichts wirklich sagen. Aus diesem Grund habe ich mit dem Roman die Chance gesehen, mehr über die Dame zu erfahren und eine historische Persönlichkeit kennenzulernen. Ein herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, ich habe mich darüber sehr gefreut! Ich mag es sehr, dass es vor dem Beginn der Geschichte eine Aufstellung der handelnden Personen gibt. So kann man sich schon vorab einen Eindruck dessen verschaffen und familiäre Beziehungen nachvollziehen. Gleichzeitig war ich überrascht davon, wie viele Protagonisten auftreten, damit hatte ich nicht gerechnet. Trotzdem hat es mir an keiner Stelle des Buches Probleme bereitet, eine Figur wiederzuerkennen oder sie in den korrekten Zusammenhang zu bringen. Es gibt eine gute Unterteilung des Romans. Die Geschichte beginnt, als die Firma Steiff schon recht etabliert ist und bietet immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit. So erhält man einen guten Blick auf die Entwicklung von Margarete und man kann schauen, wie ihre Kindheit aussah, welche Beziehung sie zu ihrer Familie hatte und wie sie sich ihr Geschäft aufgebaut hat. Ich mag diesen weitreichenden und ausführlichen Blick, den man dadurch auf ihre Persönlichkeit erhält, sehr gern, ich finde, dass ihre Person greifbarer wird und sie stellenweise sehr lebendig daherkommt. Die Sprache hat mir gut gefallen, sie ist lebendig gehalten, zeichnet schöne Bilder der Situationen und ist im Bezug auf die Handlungsorte sehr farbenfroh und bildhaft. Ich konnte mir die Protagonisten weniger, dafür die Settings umso mehr sehr genau vorstellen und mag es, wie vielfältig diese sind und was für tolle Umschreibungen sie erhalten haben. Besonders beeindruckt hat mich die Stärke, Kraft und der Willen von Margarete Steiff. Sie besitzt eine tolle Haltung, zeigt sich in einem interessanten Licht und gibt dem Leser einiges in Bezug auf ihre Lebensfreude mit auf den Weg. Ich habe es sehr genossen, wie humorvoll und fröhlich sie auftritt, das hat dem Buch eine schöne Note verliehen und wird mir letztendlich von der Geschichte am meisten im Gedächtnis bleiben. Oft habe ich mir gewünscht, dass die Geschichte noch ein wenig mehr in die Tiefe geht. Noch mehr in die Gedanken von Margarete eindringt, den Protagonisten vielleicht mehrere Gesichter verpasst oder der Handlung mehr Stimmungen verleiht. Ich muss ehrlich sagen, dass das Buch wirklich gut ist, mir aber noch was fehlt, was es außergewöhnlich und besonders macht. Es kann aber auch sein, dass meine Erwartungshaltung einen My zu hoch war und ich deswegen nicht vollkommen glücklich und zufrieden bin... Fazit Eine tolle Romanbiographie, die lebendige Blicke auf Margarete Steiff, ihr Familie und ihren Lebensweg wirft. Ich mag es sehr, wie man die Entwicklung ihres Geschäfts verfolgen kann und mit was für einem starken Willen die die Unternehmerin ihre Firma aufgebaut hat und ihren Weg gegangen ist. Das hat mir wirklich stark imponiert und ich finde das Bild, was von Margarete gezeichnet wird, echt gelungen. Nichtsdestotrotz hat mir noch ein gewisses Etwas gefehlt, was die Geschichte zu einem Highlight macht und sie abrundet. So liegt eine gutes Buch vor, das einen schönen Blick auf Margarete Steiff bietet und mich gut unterhalten und informiert hat.

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"Fräulein Steiff" von Maren Gottschalk, erschienen im Juni 2022 bei Goldmann, thematisiert die Entstehungsgeschichte der Steiff-Kuscheltiere. Die Erfinderin Margarete Steiff erkrankt als junges Mädchen an Kinderlähmung und verliert trotz dieser schweren Erkrankung ihren Lebensmut nicht. Viel mehr möchte sie Tiere zum Leben erwecken und hat eine entscheidende Idee. Das Buch beschreibt das Leben der Erfinderin Margarete Steiff mit all seinen Emotionen und Herausforderungen. Die Informationen und Ausführungen wirken gut recherchiert, sodass das Geschriebene neugierig macht und durchweg interessant bleibt. Die Person der Margarete Steiff beeindruckt durch ihre Stärke und ihren Ehrgeiz. Obwohl die Erwachsenen ihr suggerieren, dass Kinder mit Kuscheltieren nichts anfangen könnten, hält Margarete an ihrem Plan fest. Sie beobachtet die Wirkung der unechten Tiere auf Kinder und sieht, dass diese mehrere Aspekte gleichzeitig erfüllen: sie sind Freund, Seelentröster und Schmusetier zugleich. Trotz ihrer starken körperlichen Einschränkungen ist der Ehrgeiz von Margarete Steiff ungebrochen. Und das, obwohl sie von ihrem Umfeld häufig als Bürde wahrgenommen wird. Ein sehr interessantes Buch über das Leben und Wirken einer spannenden weiblichen Persönlichkeit und ihre große und wichtige Erfindung. Emotional, rührend und stark geschrieben.

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Die bezaubernden Plüschtiere der Firma Steiff, mit dem Knopf im Ohr, sind weltweit bekannt und beliebt. In diesem biografischen Roman lernen wir Margarete Steiff kennen, die Begründerin des Unternehmens. War es Mitte des 19. Jahrhunderts schon ungewöhnlich, dass Frauen ein Unternehmen gründeten, so kann man Margaretes Entwicklung geradezu als phantastisch bezeichnen. Im Alter von 18 Monaten erkrankte sie an Kinderlähmung und war zeitlebens auf den Rollstuhl und auf Hilfe angewiesen. Aber wir lernen hier eine starke Persönlichkeit kennen, die einerseits ihr Leben mit festem Willen, soweit irgend möglich, selbst in die Hand nahm, dabei aber ein liebenswertes und herzliches Wesen hatte. Was im Jahr 1877 mit einem Filzkonfektionswarengeschäft begann, das Margarete mit ihren Schwestern eröffnete, entwickelte sich unter ihrer Regie zu einem riesigen Unternehmen. Sie erkannte den Zeitgeist und hatte das richtige Gespür, dass Kinder etwas zum Liebhaben und Kuscheln brauchen. Das war neu, denn zu der Zeit gab es als Spielzeug nur Zinnsoldaten, Holzfiguren oder Porzellanpuppen. Schon der Prolog, in dem das Gespräch zwischen Margarete und einem kleinen Mädchen stattfindet, zeigt die Empathie und auch Phantasie dieser großartigen Frau. Die Historikerin Maren Gottschalk zeichnet den Lebensweg dieser außergewöhnlichen Frau mit viel Feingefühl nach. Oft lesen sich biografische Romane sehr sachlich und trocken. Das ist hier gar nicht der Fall. Ich war von der ersten Seite an völlig fasziniert von Margaretes Persönlichkeit und ihrem Schicksal. Die Geschichte ist so kurzweilig und leicht geschrieben, dass man nur so durch die Seiten fliegt, und doch ist sie zu keinem Moment oberflächlich. Man erhält intensive Einblicke in Margarete Steiffs Leben und Schaffen, man nimmt an ihren Gedanken und Gefühlen teil. Die Autorin hat sehr gründlich recherchiert und ihren Roman auf historisch belegten Tatsachen aufgebaut. Die meisten Personen, die im Roman vorkommen, haben wirklich gelebt. Nur einige treue fiktive Freunde hat die Autorin dem Gretle, wie Margarete von ihren Lieben genannt wurde, an die Seite gestellt. Alles gibt ein lebendiges und rundes Bild von damals, als das „Elefäntle“ unter den Händen der jungen Margarete entstand und quasi ein bedeutendes Unternehmen daraus erwuchs. Es gibt einen Film über Margarete Steiff, den ich aber bisher nicht gesehen habe, so dass ich an das Buch ganz „ahnungslos“ herangegangen bin. Das Lesen dieser Romanbiografie hat mir sehr viel Freude gemacht, und ich habe Hochachtung vor dieser starken Frau, die in vielen Bereichen über sich selbst hinausgewachsen ist. Es ist ein richtig gutes und absolut lesenswertes Buch und eine Hommage an Margarete Steiff.

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Seit 1880 ist in Giengen an der Brenz ein Familienunternehmen beheimatet, welches weltweit bekannt ist und zu den bedeutendsten Deutschlands zählt. Der „Knopf im Ohr“ mit dem Fähnchen ist legendär und steht für qualitativ hochwertige Produkte. Die Margarete Steiff GmbH fertigt einzigartige Stofftiere, die Kinderherzen höher schlagen lassen, aber auch Erwachsene beglücken. Ich bin seit vielen Jahren im Steiff-Club und habe mir auch schon das eine oder andere seltene Exemplar gekauft. Als ich Programm des Goldmann Verlages den biografischen Roman von Maren Gottschalk entdeckte, war meine Neugier geweckt. Außerdem habe ich von der Autorin bereits die Biografie von Sophie Scholl gelesen. Ich mag ihren sachlich-nüchternen, aber dennoch feinfühligen Schreibstil, dem sie auch in ihrem neuen Roman treu bleibt. Wieder greift sie historische Fakten auf und kreiert daraus mit viel Liebe zum Detail eine beeindruckende Charakterdarstellung. Margarete Steiff kommt 1847 in Giengen zur Welt. Sie erkrankt an Kinderlähmung und kann aufgrund dessen nie mehr laufen. Besonders ihre Mutter empfindet die Behinderung als große Belastung. Das lässt sie die Tochter spüren. Doch Margarete geht beharrlich ihren Weg. Sie ist eine Frohnatur, die unabhängig sein möchte. Sie sitzt viel in der Nähstube, ist geschickt und kreativ. Als der Kundenkreis stetig wächst, eröffnet Margarete ein kleines Filzgeschäft. Eines Tages beginnt sie, für die Kinder in der Verwandtschaft Nadelkissen in Gestalt eines Elefanten zu nähen. Damit legt sie den Grundstein für die spätere Margarete Steiff GmbH. Margarete wäre sicher stolz und glücklich, wenn sie wüßte, dass ihr Unternehmen fast 150 Jahre später immer noch erfolgreich ist. Es bleibt zu hoffen, dass die Steiff-Tiere weiterhin viele Generationen nach uns beglücken werden. Maren Gottschalk gelingt es, ihre Romanheldin für mich noch einmal zum Leben zu erwecken. Gedanklich sehe ich „Fräulein Steiff“ vor mir. Sie erobert in Rekordzeit mein Herz. Ich bewundere sie für ihren Mut und kann mir gut vorstellen, wie schwierig es im 19. Jahrhundert als Frau mit einer Behinderung war, ein Unternehmen aufzubauen und zu führen. Der Roman besteht aus zwei Handlungsstängen. Zum einen lerne ich die erwachsene und erfolgreiche Geschäftsfrau kennen, die ihre Spielzeugfabrik mit viel Empathie leitet. Zum anderen blicke ich in Margaretes Kindheit und Jugend zurück. Das ist interessant und spannend. Es gefällt mir, wie die Autorin die Stimmung der damaligen Zeit einfängt und nebenbei das schwäbische Ambiente einfließen lässt. Ein kluge, fundiert recherchierte Romanbiografie, die zeigt, dass man mit Kreativität, Kampfgeist und Engagement vieles erreichen kann - damals, wie heute. Leseempfehlung!

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