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Rezensionen zu
Keine Reue

Ellen Sandberg

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Mit ihrem aktuellen Roman “Keine Reue” bleibt die Bestseller-Autorin Ellen Sandberg ihrem Prinzip grundsätzlich treu, feilt aber wieder genau an den richtigen Kanten. Nachdem es ihr mit einigen Büchern schon gelungen ist, die Spannung sogar bis zur letzten Seite aufrechtzuerhalten, war nun langsam aber sicher ein Muster erkennbar. Das macht ihre überzeugende Art zu schreiben, Zeitebenen miteinander zu verweben, interessante Charaktere zu zeichnen und kaum auszuhaltende Spannung zu erzeugen, nicht schlechter. Aber eben irgendwann vorhersehbar. In diesem Roman geht es wieder um eine Familiengeschichte, eng verknüpft mit der RAF in den Achtzigerjahren. Ist Reue wirklich Verstand mit Verspätung? Bezogen auf den Buchtitel “Keine Reue” zeigt das Ehepaar Barbara und Gernot Maienfeld wenig davon, zumindest wenn es um ihre kriminelle Vergangenheit und ihr egoistisches Verhalten geht. Letzteres übertrug sich bei ihren drei Kindern auf eine Erziehung im Landidyll in der Eifel, die man bestenfalls als antiautoritär und frei, aber eben auch als vernachlässigend und kalt bezeichnen könnte. Die Kinder sind mittlerweile erwachsen und haben jeweils ihren Umgang damit gefunden, Zusammenhalt gibt es nur unter den Geschwistern. Amnesie als Schutz? Während die Zwillinge Leon und Luise auf ihre Eltern nicht gut zu sprechen sind – das beißt sich mit der Situation der Eltern, die Geldsorgen plagen und bei ihren Kindern um Unterstützung bitten – hat der älteste Sohn Ben zwar lückenhafte, aber überwiegend schöne Erinnerungen an früher. Dass es aber mit der Erinnerung von Ben nicht zum Besten steht, zeigt sich als er in einen Mordfall verwickelt wird. Er greift beherzt ein, als eine junge Frau in eine äußerst brenzlige Notsituation gerät. Er zeigt Zivilcourage, selbst wenn er ihren Tod nicht verhindern kann, kann sich leider aber an die wesentlichen Szenen nicht mehr erinnern, als er später im Krankenhaus wach wird. Das wiederum wäre aber im Sinne der engagierten Polizistin Charlie, die nämlich sehr wohl zu wissen meint, wer für den Mord verantwortlich ist. Sie hofft also auf ein rasches Erinnern von Ben und heftet sich deshalb äußerst penetrant an seine Fersen. Weißt du wirklich, wer du bist? In ihrem Buch “Keine Reue” macht Ellen Sandberg vieles von dem, was sich bisher bewährt hat und wofür ihre Leserinnen und Leser sie lieben. Sie springt zwischen früher und heute und lässt uns so immer mehr Puzzleteile und Perspektiven zusammensetzen, die die Geschichte komplett machen. Nach und nach erfahren wir so mehr über die Beweggründe für Entscheidungen, schärfen unseren Blick auf die Charaktere und kommen so in der Geschichte immer ein Stückchen weiter voran. Nebenbei erfährt man einiges über die RAF, die Fähigkeiten unseres Gedächtnisses, die Vor- und Nachteile unserer Justiz und die Ambivalenz der menschlichen Psyche. Im Vergleich zu den bisherigen Büchern, drehen sich die Eigenschaften der Charaktere nicht so stark, sie verschärfen sich erschreckend und über die Geschehnisse wird uns klar, warum sie so sind wie sie sind. Das weckt bei einigen Personen mehr Verständnis, Mitleid oder eben schlichtweg Abscheu. Viele düstere Geheimnisse Emotionale Gewalt und dysfunktionale Familien waren schon immer ein wesentlicher Bestandteil der Romane von Ellen Sandberg, mit “Keine Reue” trifft sie einen ganz neuen Nerv. Das Buch mausert sich schon nach wenigen Seiten zum Pageturner, den man mit der Bitte um baldige (Er)Lösung anschreien möchte. Durch die letzten 50 Seiten fliegt man dann nahezu, gierig endlich den letzten und entscheidenden Schnipsel zu lesen. Auch wenn am Ende alles Wesentliche geklärt scheint, lässt Ellen Sandberg ein blasses Fragezeichen stehen, man könnte theoretisch anknüpfen. Eine gute Entscheidung der Autorin, denn die Gewissheit, dass solche Menschen unter uns leben und viele derart düstere Geheimnisse mit sich tragen, ist schon eine sehr mulmige. Der Buchtitel “Keine Reue” scheint erst banal, nach der Lektüre bekommt er ordentlich Gewicht und ist Ausgangspunkt für die Frage, wem man zu wenig und wem zu viel Bedauern ausspricht.

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Gut rechachiert

Von: Kathj

05.01.2024

Ellen Sandberg verbindet in diesem Buch zwei verschiedene Zeitstränge miteinander, Ende 1980 und 2019, dabei pendelt sie zwischen den beiden Zeiten hin und her und das fand ich in diesem Fall sehr gut, so bekam man einen guten Einblick in die Geschehnisse. Das Buch erfordert allerdings auch ein gewisses Maß an Konzentration, denn es kommen schon ganz schön viele Personen vor, aber ich mochte die kleine Anstrengung für mein Gehirn sehr gerne, denn es war bei weitem nicht so, dass man zu viel nachdenken musste während dem Lesen. Die jeweiligen Charaktere baut die Autorin immer weiter auf und je weiter man liest, desto mehr Informationen über sie erhält man, desto klarer wurde das Bild über sie. Auch merkt man, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat, dadurch kommt es beim Lesen so echt rüber. Ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen, da es so gut geschrieben war und ich mich einfach wohl fühlte in der Geschichte. Ein paar kleine Startschwierigkeiten hatte ich mit dem Buch zwar, aber die legten sich zum Glück sehr bald.

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Wenn die Vergangenheit bedrohlich wird

Von: Tines_chamber_of_books

28.12.2023

Wie jedes Jahr habe ich mit Spannung den neuen Roman der Autorin erwartet. Ebenso welches Thema sie dieses Mal in ihre fiktive Geschichte mit einbindet. Mit ihrem flüssigen, aber bildhaften Schreibstil nimmt sie den Leser mit zu Barbara, die zusammen mit ihrem Mann Gernot in Schwierigkeiten steckt. Im Laufe der Geschichte wird bekannt, dass die beiden der RAF zugehörig waren und nun droht die Vergangenheit sie einzuholen. Sandberg hat die Charaktere schön gezeichnet und lässt,gerade bei Barbara, so manchen Leser den Kopf schütteln. Wie gefühlskalt kann man gegenüber seinen eigenen Kindern sein? Sie verfolgt nur ihre Ideologie! Erzählt wird die Geschichte aus mehreren Erzählperspektiven, hauptsächlich aber aus der Sicht von Barbara, ihrem Sohn Ben und dessen Onkel Lukas. Gerade die Geschichte von Lukas wird aus der Vergangenheit in 1988 erzählt. So wird eine unterschwellige Spannung aufgebaut, die die Seiten nur so gleichen lässt. Das Thema ist gut recherchiert und ist somit wirklich informativ. Natürlich könnte man das Ende schon irgendwie erahnen, aber der Weg dorthin war wirklich spannend und unterhaltsam.

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Sobald ein neuer Titel von Frau Sandberg erscheint, überlege ich eigentlich gar nicht lange oder lese den Klappentext, sondern ich starte einfach direkt mit dem Lesen. In dieser Geschichte geht es um Familie Maienfeld, die kurz vor dem Bankrott stehen. Sie drohen alles zu verlieren und ihre Kinder können oder vielmehr wollen ihnen nicht helfen. Was können sie tun? Vielleicht helfen da nur ihre alten Kontakte? Ich bin immer wieder erstaunt wie spannend die Autorin schreiben kann, obwohl auf weiter Strecke nicht wirklich viel passiert. Wahrscheinlich liegt es daran, weil man als Leser diverse Puzzleteile vor die Füße geworfen bekommt und sich erst nach und nach ein klares Bild ergibt. Mir hat vor allem gefallen, dass es wieder taffe Figuren gibt und eine unerwartete Wende zum Ende. Am meisten berührt hat mich das Schicksal von Ben, der bei einem Überfall schwer verletzt wird, an Amnesie leidet und nur geradeso überlebt. Doch mit der Zeit stellt sich heraus, dass die Erinnerungen seiner Kindheit nicht so wirklich der Wahrheit entsprechen. Das zu lesen hat mir doch etwas Bauchweh verursacht und ich konnte es sehr nachempfinden. Etwas amüsiert habe ich mich über Charlotte Bodmer. Ihre Art ist schon etwas anstrengend und sie ist doch sehr aufdringlich, aber kommt damit an ihr Ziel. Ansonsten habe ich schon ein paar Bücher zur RAF gelesen und fand diese Thematik hier sehr gut eingearbeitet. Man bekommt spannende Einblicke in deren Struktur und Denkweise, auch wenn die geschilderten Akteure hier die Romanfiguren sind und keine ehemaligen, echten Mitglieder. Die Spannung erzeugt die Autorin durch die vielen Figuren und Szenenwechsel, so dass man erst Stück für Stück weiß wer mit wem etwas zu tun hat und wie die Zusammenhänge sind. Mich hat diese Art der Schreibe wieder so in den Bann gezogen, dass ich das Buch innerhalb von zwei Tagen inhaliert habe. Fazit: Spannende Unterhaltung der Extraklasse. Zu Recht Bestsellerautorin. Wer es spannend und kurzweilig mag, der sollte hier zugreifen. Lesenswert!

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Schade

Von: Buchwoerter

07.12.2023

KEINE REUE Hast du einen guten Lesetipp zum Thema RAF? Am liebsten in Romanform! Ellen Sandberg widmet sich in ihrem neuen Roman der dritten Generation der Roten Armee Fraktion. Wie mir das Buch gefällt, erfahrt ihr weiter unten. I N H A L T: Eigentlich könnte man Barbara Maienfeld beneiden. Sie lebt in einer schönen Stuttgarter Altbauwohnung, mit dem Mann, den sie seit Studententagen liebt. Niemand ahnt, dass ein Verrat ihrem Glück zugrunde liegt. Doch nun stehen die Maienfelds kurz davor, alles zu verlieren. Und der einzige Weg, der sie retten kann, stößt die Tür zu ihrer Vergangenheit auf – mit der sie längst abgeschlossen hatten. Damals, Ende der 80er Jahre, wohnten die Maienfelds mit ihren Kindern zurückgezogen in der Eifel. Scheinbar genossen sie dort die ländliche Idylle – doch tatsächlich versteckten sie sich vor dem Verfassungsschutz. Bis zu einem verhängnisvollen Tag. Jetzt – Jahrzehnte später – erkennt Barbara, dass das Vergangene nie wirklich vorbei ist. Und schon bald balancieren die Maienfelds zum zweiten Mal in ihrem Leben am Rande eines Abgrunds … M E I N U N G: RAF, Erinnerungen und ein loses Familienband - diese Themen verpackt Ellen Sandberg in ihrem neuem Spannungsroman "Keine Reue". Die RAF bietet definitiv genug Stoff für Romane, denn bis heute sind noch nicht alle Einzelheiten aufgeklärt. Der Auftakt des Buche ist grandios-spannend. Doch mit der Zeit verliert sich die Dramatik und keimt erst wieder auf den letzten Seiten auf, trotz des brisanten Themas. Immer auf der Suche nach Bens verlorenen Erinnerungen, überschlagen sich die Ereignisse. Und da bin ich ehrlich: der RAF traue ich viel zu, doch die Handlung ist wirklich so massiv von Zufällen unterlegt, dass es mir schwer fällt alles zu "glauben". Auch einige inhaltlichen Ungereimtheiten fallen auf. Charlie, Kripo-Beamtin, ist dermaßen überzeichnet, dass ich dort mental abgeschaltet habe. Das Verstecken der Airtags, die zufällige Freundschaft mit einem Hacker und die plötzliche Beziehung zu Ben waren mir einfach zu viel des Guten. Nicht nur Ben und Charlie sind für mich undurchsichtige Charaktere, sondern auch alle weiteren. Die Protagonisten bleiben viel zu blass und stereotyp. Vier Wochen im Jahr 2019 werden aus der Sicht von Ben, Charlie und Barbara erzählt - gespickt mit einigen Erinnerungen. Zudem lassen sich immer wieder Rückblenden des Jahres 1988 aus der Sicht von Lukas lesen. Alle enden mit mehr oder minder geglückten Cliffhängern. Puh! Für mich war "Die Reue" leider ein enttäuschender Roman. Bisher habe ich alle Spannungsromane der Autorin wirklich geliebt, doch dieser hier lässt mich etwas ratlos zurück.

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Eigentlich könnte man Barbara Maienfeld beneiden. Sie lebt in einer schönen Stuttgarter Altbauwohnung, mit dem Mann, den sie seit Studententagen liebt. Niemand ahnt, dass ein Verrat ihrem Glück zugrunde liegt. Doch nun stehen die Maienfelds kurz davor, alles zu verlieren. Und der einzige Weg, der sie retten kann, stößt die Tür zu ihrer Vergangenheit auf – mit der sie längst abgeschlossen hatten. Damals, Ende der 80er Jahre, wohnten die Maienfelds mit ihren Kindern zurückgezogen in der Eifel. Scheinbar genossen sie dort die ländliche Idylle – doch tatsächlich versteckten sie sich vor dem Verfassungsschutz. Bis zu einem verhängnisvollen Tag... Der neue Roman von Ellen Sandberg hat mir ziemlich gut gefallen! Ich fand es sehr interessant, dass sie hier eine Thematik gewählt hat, die nicht allzu oft in Roman vorkommt. Es ist eine Zeitreise zum Anfang der 70er Jahre, in der eine deutsche Vereinigung Anschläge im eigenen Land verübt und fand es mitreißend und spannend. Die fiktiven Charaktere fand ich auch gut gelungen und man hat mit jedem einzelnen Schicks mitgefiebert. Dies Familiengeschichte beschreibt nicht nur das Leben von Barbara und Gernot Mainfeld, sondern auch das Schicksal ihrer Kinder, wie sie damals die Zeit erlebt haben und wie es ihnen heute geht. Denn nicht nur das Verhältnis zu den Eltern ist zerrüttet, sondern jeder hat auch sein eigenes Päckchen zu tragen. Also, unbedingt lesen!

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Benjamin Maienfeld, ältester Sohn einer RAF-Anwältin und eines Journalisten, Sympathisanten der 3. RAF-Generation, beobachtet, wie ein Mann auf eine Frau einsticht. Als er der Frau zur Hilfe kommen will, wird auch auf ihn eingestochen. Die Frau war die Ehefrau eines Clan-Chefs. Obwohl Ben sich an nichts erinnern kann, muss er vor den Killern des Clan beschützt werden. Das ständige Arbeiten an seinem Erinnerungsvermögen, lässt plötzlich Erinnerungen aus seiner Kindheit in seinem politischen Elternhaus auftauchen, die ganz tief vergraben waren und die nie mehr auftauchen sollten. Dies ist wieder ein herausragender, gut recherchierter Familienroman, der unsere reale Vergangenheit der letzten dreißig Jahre mit einer wahrscheinlich fiktiven Familie abbildet. Ich bin dieses Mal etwas schwer in die Geschichte, insbesondere in die RAF-Geschichte, reingekommen. Ich habe schon einige Romane, keine Dokumentationen oder Sachbücher, über RAF-Vergangenheit gelesen und konnte mich nicht mit den relativ kurzen Erinnerungsfetzen von Barbara in die Zeit hineinversetzen. Von außen betrachtet habe ich die Zeit miterlebt, aber bei der 3. Generation waren die Medien nicht mehr so präsent. Beeindruckend fand ich, wie präzise Frau Sandberg die unveränderliche innere Haltung von Barbara und Gernot beleuchtet hat. Über Jahrzehnte hat sich einstellungsmäßig nichts geändert bei den Beiden, obwohl sie vom Erbe verachtenswerter Kapitalisten sehr gut lebten. Da raubten RAF-Mitglieder der 3. Generation Supermärkte und Banken aus, da wurden Menschen getötet, aber Verantwortung übernehmen oder Reue zeigen …. Auch die Antiautoritäre Erziehung der drei Kinder war einfach Desinteresse und Vernachlässigung der Kinder. Ich denke, da können einige Kinder von Politikern mitreden. Je größer das politische Engagement desto geringer sind die familiäre Bindungen und Zuwendungen. Die Vergangenheitsbewältigung, Bens Erinnerungslücken und Charlys Schutzmaßnahmen sind glaubwürdig und spannend erzählt und haben mich immer mehr gefesselt, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Mein einziger Kritikpunkt, ich gebe zu, es ist Kritik auf hohem Niveau, ist: Für mich ist die Identität des Messerstechers und desjenigen, der den vermeintlichen Zeugen letztendlich stellt, nicht glaubwürdig und nachvollziehbar. Aber hey, ich wurde bestens unterhalten und wieder etwas für unsere Geschichte der vergangenen 30 Jahre sensibilisiert. Danke!

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Keine Reue von Ellen Sandberg 🌟 🌟 🌟🌟 Ein neuer Roman von Ellen Sandberg 😍 Wir lernen Ben Maienfeld im Jahr 2019 kennen, der bei einem heftigen Überfall eingreift um zu helfen, doch dabei nicht nur verletzt wird, sondern sich an den Tathergang gar nicht mehr erinnert. Die Kriminalkommissarin Charlotte Bodmer versucht, auch aus persönlichen Gründen, Ben zu helfen sich zu erinnern. Weitere Personen, die wir gleich zu Beginn kennenlernen sind das Ehepaar Barbara und Gernot Maienfeld, Eltern dreier bereits erwachsener Kinder. Sie leben in einer großen Altbauwohnung in Stuttgart, die sie sich durch Barbaras Erbe kaufen konnten. Gernots Firma geht in die Brüche und trotz Barbaras Berufs als Juristin können sie ihren Lebensstandard nicht halten und bitten ihre Kinder um finanzielle Hilfe. Bedingungslose Unterstützung bleibt aus. Die zweite Zeitebene ist in den späten 80er Jahren angesiedelt. Barbara und Gernot leben damals mit ihren Kindern in der Eifel, ländliche Idylle wo man nur hinschaut. Die Familie lebt jedoch zurückgezogen, sie versteckt sich vor dem Verfassungsschutz. 2019 holt die Vergangenheit das Ehepaar ein. Ellen Sandberg erzählt hier eine sehr vielschichtige Handlung, die gleich zu Beginn Fragen aufwirft. Bens Amnesie hat mich gefesselt und die wildesten Vermutungen entstehen lassen. Gleichzeitig fand ich die Jahrzehnte zurückliegenden Rückblicke faszinierend und musste feststellen, dass ich über manche Aspekte der damaligen Zeit viel zu wenig weiß. Das Buch macht Lust nachzulesen. Die Autorin macht in diesem Werk genau das was sie so besonders gut kann: sie richtet die Scheinwerfer auf ihre Figuren. In diesem Roman zeichnet sie ganz besonders interessante Charaktere, Barbara und Gernot bleiben ganz bestimmt im Gedächtnis. So ernst Sandbergs Themen auch sind, hier hat sie mich oft schmunzeln lassen. Sie schafft es einfach ihre Romane allein durch ihre (teilweise skurrilen) Figuren unfassbar spannend zu machen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung! Zum Glück habe ich ein paar Romane der Autorin, die ich noch nicht gelesen habe und auf die ich mich schon freue.

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