Von:
Beate Sperling
18.12.2021
Steve Cavanagh ist ist ein irischer Schriftsteller und studierter Jurist, der hauptsächlich Bürgerrechtsprozesse vertreten hat. Noch heute lebt er in Dublin, arbeitet jedoch nur noch als Autor. Seine Bücher drehen sich um den Anwalt Eddie Flynn, der weder teure Anzüge noch Nobelautos braucht, aber sich auch schon mal am Rande der Legalität bewegt. Für sein Buch Thirteen bekam Cavanagh den Theakstons Old Peculier Crime Novel des Jahres 2019, da es in den englischsprachigen Ländern früher erschienen ist.
Bereits auf dem Cover erfährt der Leser, dass der Serienkiller nicht vor Gericht steht, sondern in der Jury sitzt. Und Cavanagh vergeudet keine Zeit, sondern steigt direkt voll in die Geschichte ein. Sein Protagonist Eddie Flynn soll einen Hollywoodstar vertreten, der angeblich seine Ehefrau und deren vermeintlichen Liebhaber getötet hat. Der Antagonist mit Namen Joshua Kane tut derweil alles, um in die Jury gewählt zu werden. Dabei entpuppt er sich als sadistischer Psychopath, der vor wirklich nichts zurück schreckt.
Cavanagh bedient sich, um den Spannungsbogen zu erhalten, eines schriftstellerischen Tricks: er erzählt in 2 Handlungssträngen, die sich im Sprachstil unterscheiden. Von Flynn wird in der Ich-Form erzählt, von Kane in der dritten Person. Jeweils nach einem Kapitel wechselt er von Flynn zu Kane. Die Kapitel fasst er kurz, so dass man niemals die Übersicht verliert und die Spannung immer erhalten bleibt.
Während des Lesens fragt man sich, wie Kane auffliegen und geschnappt werden soll. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, nur so viel: Kane ist Serienkiller und ein Prozess hält ihn nicht auf. Immer neue Morde, Tricks und Wendungen erhalten die Spannung bis zuletzt.
Selten habe ich einen Thriller gelesen, von dem ich nicht spätestens 20 Seiten vor Schluss wusste, wie er ausgeht. Cavanagh schafft es mit seinem Buch jedoch, die Spannung bis zuletzt zu halten und einen wirklichen Showdown zu präsentieren. Wer echte Spannung liebt, sollte dieses Buch unbedingt lesen!
