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Rezensionen zu
Wie ein Schatten im Sommer

Adriana Popescu

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€ 14,00 [D] inkl. MwSt. | € 14,40 [A] | CHF 19,90* (* empf. VK-Preis)

Gestaltung: Die Aufmachung der hochwertigen Klappenbroschur ist wieder mal äußerst gelungen. Die Gestaltung passt sich den Vorgängern von Adriana Popescu, die ebenfalls im cbt Verlag erschienen sind, an und ist in Schrift und Aufbau ähnlich gehalten. Ich mag an diesem Buch besonders den knallgelben Buchschnitt und das Coverbild, da es die Stimmung des Buches sehr schön einfängt. Einerseits die unbeschwerten Sommerferien auf dem Land, andererseits die grauen Wolken, die sich wie ein Schatten über den Jugendlichen zusammenbrauen - großartig! Darum geht's: Vio zieht von München in das verschlafene Örtchen Walddorf und hat Sorge, keinen Anschluss zu finden. Doch recht schnell freundet sie sich mit einer Clique im Ort an und wird vor allem durch Konstantin zum Teil dieser Gruppe in ihrem Alter. Doch Vios rumänische Herkunft scheint eine größere Rolle zu spielen, als das Mädchen vermutet hat. Immer wieder werden Straftaten in Zusammenhang mit rassistischen Motiven verübt. Die eigentlich so unbeschwerten Sommerferien werden von diesen Aktionen überschattet und Vio muss herausfinden, wem sie trauen kann... Idee/Umsetzung: Ich finde es beeindruckend und mutig, mit welchem Feingefühl sich Adriana Popescu diesem Thema des Buches angenommen hat. Es würde zu weit führen, das Buch als politisch zu bezeichnen, aber neben der unbeschwerten Sommeridylle ist Rassismus auf jeden Fall ein Leitthema des Buches. Ich habe sehr mit Vio mitfühlen können, als sie in Walddorf angekommen ist, das so ganz anders ist als München. Ich selbst bin im Dorf aufgewachsen und kennen die Sonnen- und Schattenseiten dieser ländlichen Umgebung. Adriana Popescu greift Klischees des Dorflebens auf - freiwillige Feuerwehr, jeder kennt jeden und alle sind per Du, es gibt Dorffeste und einen Badesee. All diese Aspekte kenne ich absolut aus meiner Kindheit und Jugend. Dass Rassismus auf dem Land eine größere Rolle spielt, schwingt hier so ein bisschen mit, da derartige Motive in größeren Städten womöglich eher untergehen, ob das tatsächlich der Fall ist kann ich nicht beurteilen. Dennoch entsprechen viele Aussagen in diesem Buch der Realität und auch die Autorin selbst erwähnt im Nachwort, von einigen der genannten rassistischen Äußerungen betroffen gewesen zu sein. Ich habe diese interessante Mischung aus leichter Sommerlektüre und ernstem Einschlag sehr gemocht. Es sind Sommerferien, Vio kommt ins Abschlussjahr und freundet sich mit Konstantin und der Clique an. Schauplätze wie der Badesee, durch die Felder zu radeln oder im Tennisclub was zu essen, haben mir absolute Sommergefühle beschert. Schwerere Themen, wie die Angriffe auf z. B. das Flüchtlingsheim, oder Vios Geheimnis aus der Vergangenheit, haben für Spannung gesorgt und einen Schatten auf Walddorf geworfen, aber nicht zu sehr, als dass die schönen Seiten des Lebens nicht noch genug Platz haben. Figuren: Die Figuren sind wieder einmal herausragend gezeichnet. Vio mochte ich sehr, sehr gerne und konnte ihre Gefühls- und Gedankenwelt total gut nachvollziehen. Sie war für ihr Alter schon sehr reif und insbesondere in Bezug auf Konstantin war ihre innere Zerrissenheit greifbar. Mit Konstantin hatte ich ein bisschen meine Probleme. Einerseits kenne ich es auch, die eigene Meinung zurückzuhalten oder in der Masse unsichtbar zu werden, andererseits hat er in Bezug auf Vio manchmal in meinen Augen zu schüchtern oder rückgratlos gehandelt. In seinem Alter wahrscheinlich ganz normal, aber ich hätte es mir für Vio anders gewünscht. Die Freundesclique steht im Mittelpunkt der Geschichte und sowohl Holger, als auch die anderen haben mir gut gefallen. Mein geheimer Liebling war definitiv Mone, aber auch Robin mochte ich gerne. Die Figuren sind das Herzstück der Geschichte und sind während des Lesens förmlich lebendig geworden. "Leider" auch die nicht so sympathischen Charaktere, aber dafür hatten sie eine erschreckende Tiefe und Authentizität. Der Verlauf der Handlung war locker, und dennoch spannend. Es passiert ziemlich viel und einige interessante Wendungen bringen ganz schön Wirbel in den kleinen Ort. Besonders die letzten 100 Seiten haben mir richtig gut gefallen und die Geschichte atemlos zu einem zufriedenstellenden Ende gebracht. Das Nachwort der Autorin finde ich auch richtig platziert, um die Inhalte des Buches und den Realitätsgehalt einordnen zu können. Als Schullektüre würde sich die Geschichte in meinen Augen auch wunderbar eignen. Fazit: Adriana Popescu schlägt mit diesem neuen Jugendroman wieder ein mal etwas ernstere Töne an und beschert uns nicht nur unbeschwerte Sommerstunden auf dem Land, sondern regt definitiv zum Nachdenken über ernstere Themen wie Ausländerfeindlichkeit und Toleranz an. Ich habe diese Mischung sehr gerne gemocht und auch nach dem Lesen noch länger über die Geschichte nachgedacht. Fans der Autorin müssen dieses Buch auf jeden Fall lesen, aber auch allen anderen, vor allem jüngeren Leser*innen innerhalb der Zielgruppe, kann ich diese Geschichte absolut ans Herz legen!

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Vio zieht mit ihren Eltern in ein kleines Dorf nach Süddeutschland, um einen Neuanfang zu starten. Sie bekommt sehr schnell Anschluss zu einer Clique und fühlt sich gleich zum sympathischen Konstantin hingezogen. Eigentlich läuft alles richtig gut, denn Konstantin ist auch von Vio begeistert. Doch leider gibt es in dem Ort Jugendliche, die fremdenfeindliche Aktionen starten, welche die sommerliche Idylle trüben. Plötzlich fühlt sich die neue Heimat für Vio doch nicht mehr so wunderbar an. Mit großer Vorfreude habe ich auf den neuen Jugendroman von Adriana Popescu gewartet. Auch dieses Mal wird in ihrem Buch ein wichtiges Thema behandelt. Es geht um Ausländerfeindlichkeit und darum, wie wichtig es ist Zivilcourage und Loyalität zu zeigen. Durch recht kurz gehaltene Kapitel und einem flüssigen Schreibstil, lässt sich der Roman recht zügig lesen. Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive geschrieben und wechselt zwischen Vio und Konstantin. Die Hauptprotagonistin Vio hat mich gleich zu Beginn begeistern können. Ihre lockere, offene Art, gespickt mit Humor, hat mir sehr gefallen. Stellenweise stach sie mit ihrem Mut ihre Meinung zu vertreten sehr hervor. Aber auch Konstantin ist ein sehr sympathischer Junge, der mit Vios Humor gut umgehen kann, aber leider fehlte es ihm an Selbstbewusstsein. Zusätzlich empfand ich sein Verhalten aufgrund seines Charakters sehr konstruiert und nicht wirklich glaubwürdig. Besonders gut gefallen hat mir dagegen die Freundschaft zwischen Mone und Vio, die sehr authentisch wirkte. Die Autorin hat mit diesem Roman vor Augen geführt, wie wichtig Zivilcourage ist. Die Ablehnung im Ort gegen das Flüchtlingsheim und gegen Ausländer hat gezeigt, wie schnell Menschen einfach mit dem Strom schwimmen oder auch weg sehen. Zusätzlich werden Vorurteile verbreitet und nicht einmal hinterfragt. „Wie ein Schatten im Sommer“ ist ein Roman mit einer wichtigen Thematik, die sehr zum Nachdenken anregt. Auch wenn mich die Geschichte nicht so berühren konnte wie erhofft, hat mir dieser Jugendroman mit seiner wichtigen Message gefallen.

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