Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Wie ein Schatten im Sommer

Adriana Popescu

(25)
(10)
(2)
(0)
(0)
€ 14,00 [D] inkl. MwSt. | € 14,40 [A] | CHF 19,90* (* empf. VK-Preis)

Vio zieht mit ihren Eltern in ein kleines Dorf in Süddeutschland – ein Neuanfang, der sie vorerst noch verunsichert, doch sobald sie Anschluss in einer Clique findet und Konstantin kennenlernt, fühlt sie sich wohl in ihrem neuen Zuhause. Wäre da nur nicht die Clique von Konstantins grossem Bruder, die sich mit ihren fremdenfeindlichen Sprüchen einen Ruf aufgebaut haben. Da beginnt sich Vio zu fragen, wie viele von ihren neuen Freunden all diesen Aussagen insgeheim zustimmen würden … Meine Meinung Noch ehe ich den ersten Satz vollendet hatte, war ich in der Geschichte drin. Vio, die Protagonistin war direkt präsent in der Geschichte. Man war mit ihr in der Gegenwart, erlebte die Zweifel und Unsicherheiten des Umzugs hautnah mit ihr zusammen. Nicht nur Vio, sondern auch Konstantin und alle Nebencharaktere wirken komplex: Sie haben ihre Macken, manche haben mich sogar während des Lesens genervt, und für andere habe ich Sympathie entwickelt, aber alles im Rahmen einer natürlichen Echtheit, die ich sehr bewundere. Nicht nur die Charaktere, sondern auch das kleine Dorf in Süddeutschland wirkte zum Greifen nahe. Schade, dass ich mich mit dem Schreibstil nicht anfreunden konnte. Die Sätze waren kurz, gaben kaum andere Strukturen her und wirkten etwas oberflächlich, obwohl alles andere in der Geschichte keinesfalls oberflächlich behandelt wurde. Ich fand keine Aussagen, die mich wachrüttelten oder die mir besonders ins Auge stachen, weil irgendwie alles so monoton geschrieben war. Was zur Folge hatte, dass ich von den Gefühlen der Charaktere nicht viel mitbekam, was ich auch merkwürdig fand, da mich vor allem der Anfang mit diesem gefühlsgetriebenen «Mitreissen» von Vio so überzeugen konnte. Dazu kommt noch, dass die Charaktere alle fast erwachsen sind und ihre Gespräche sich so anfühlen, als würden sie von Kindern geführt werden. Weshalb ich die Figuren mit der Zeit nicht mehr so ernst nehmen konnte. Ausserdem kamen mir einige Szenen etwas plump vor. Als dienten sie lediglich dazu, eine Situation einzuführen, um dann aus dieser etwas entstehen zu lassen, was relevant für die Geschichte sein sollte. Obwohl die Autorin so komplexe und echte Charaktere geschaffen hat, hat es sich für mich nicht so angefühlt, als würden sie sich ihrem Charakter entsprechend verhalten. (Was in gewisser Weise ein Widerspruch in sich ist, aber so hat es sich für mich angefühlt.) Als wäre Leichtigkeit mit Nebensächlichkeit verwechselt worden. Was diese Geschichte auszeichnet ist die darin vorkommende Thematik: Fremdenfeindlichkeit. Denn Vio spricht rumänisch und deutsch, aber sie wird von vielen nicht als Deutsche wahrgenommen, obwohl sie sich als eine sieht und auch eine ist. In diesem Buch geht es darum, Kommentare wie: »Du bist doch gar keine richtige Deutsche« und »Aber deine Eltern sind doch gar nicht von hier?« nicht einfach hinzunehmen. Sondern anderen zu verstehen zu geben, dass es sie erstens gar nichts angeht und zweitens diese Kommentare nur unter der Kategorie «unnötig» eingeordnet werden können. Weiter geht es auch darum, gewisse Dinge wirklich zu hinterfragen. In Konstantins Freundeskreis beispielsweise fallen nicht selten fremdenfeindliche Kommentare, die er wahrnimmt, abspeichert und so weitergibt, weil er es nicht anders kennt. Bis er durch Vios Reaktionen erkennt, was solche Sprüche anrichten können. Es geht also darum, mutig zu sein: Sich im Recht zu wehren, Loyalität zu zeigen und aus scheinbar bequemen Mustern auszubrechen. Fazit Dieses Buch behandelt ein wichtiges und aktuelles Thema. Es zeigt eine starke Protagonistin, die sich mutig gegen fremdenfeindliche Aussagen einsetzt, und damit unverkennbare Loyalität gegenüber allen zeigt. Trotz der Thematik konnte mich das Buch mit seiner Handlung und dem Schreibstil leider nicht überzeugen. Die Gespräche wirkten teils etwas oberflächlich und die Geschehnisse etwas unkoordiniert, als wären sie lediglich Mittel zum Zweck, um die Message rüberzubringen, statt die Message aus der Mitte der Geschichte hervorzuheben. Trotzdem ein lehrreiches und spannendes Buch, das Probleme aus der Gesellschaft zeigt.

Lesen Sie weiter

Wichtiges Thema, aber leider sehr langatmig

Von: ivy.booksbaum

11.10.2021

Vio zieht mit ihren Eltern in ein kleines Dorf und hofft dort auf einen Neuanfang. Dort angekommen lernt sie direkt Konny kennen und freundet sich schnell mit ihm und seinen Freunden an. Doch leider wird sie von anderen mit fremdenfeindlichen Sprüchen begrüßt, welche sich schnell aufbauschen. Der Rassismus entwickelt sich rasant und es passieren schlimme Dinge. Doch wer steckt dahinter? Das Buch handelt hauptsächlich von Rassismus. Dieser wird hier sowohl physisch als auch psychisch ausgeübt und das wirklich auf eine sehr abartige Weise. Es ist traurig, dass es das leider auch im wahren Leben gibt. Die Autorin hat ihre eigenen schrecklichen Erfahrungen mit einfließen lassen und das merkt man auch. Diese schlimmen Szenen sind sehr intensiv. Leider war das ganze ernste Thema für mich im Buch zu prägnant. Ich kam einfach nicht in die Story rein und habe auch keine Verbindung zu den Charakteren aufbauen können. Ich persönlich hätte ein paar freudigere Szenen gebraucht es war zu viel negativ. Ja das Thema ist schlimm, wurde im Buch auch mehr als deutlich, aber dennoch gibt es ja auch tolles im Leben. Hier und da wurden schöne Dinge angekratzt, aber für mich einfach nicht genug. Erst die letzten ca. 50 Seiten konnten mich richtig packen. Vorher war alles für mich eher langatmig, aber der Schluss war interessant und spannend. Hier sind auch endlich mal Dinge passiert, die mich richtig gefreut haben. Leider kam das nur viel zu spät. Die Story wird aus den beiden Sichten der Protagonisten Konny und Vio geschrieben. Vio ist eine Teenagerin mit Migrationshintergrund und andere Menschen lassen sie das auch spüren. Rassismus ist für sie kein Fremdwort, da sie schon mit vielen Beleidigungen beworfen wurde. Konny ist eher ein stiller Typ, sagt selten seine Meinung und hält sich im Hintergrund. Leider gerät er durch die falschen Kontakte auf eine sehr schiefe Bahn. Vio hat in dem Buch keinen großen Wandel erlebt, brauchte sie aber auch nicht. Sie steht zu ihren Meinungen und bleibt sich treu. Konny dahingegen hat ziemlich zu kämpfen. Er versucht sich selbst zu finden und gerät dabei in ziemlich großen Ärger. Gerade wegen Konny und dessen Kontakte habe ich mich fast durchweg beim lesen des Buches unwohl gefühlt, habe mich stark aufgeregt und war auch leider oft genervt. Genervt, weil Konny einfach so schrecklich handelt und aufgeregt, weil das ganze Thema wirklich ein schlimmes und ernstes Thema ist. Das Buch zeigt ein sehr wichtiges Thema auf, dieses wird auch gut umgesetzt, aber mir fehlte drumherum einfach was. Daher kann ich es nur eingeschränkt empfehlen. :-(

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.