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Rezensionen zu
Gwendys Zauberfeder

Richard Chizmar

Gwendy-Reihe (2)

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Gwendy Peterson ist mittlerweile 37 Jahre alt und hat eine sehr eigensinnige Karriere hingelegt und ist nun eine erfolgreiche Abgeordnete in Washington. Und plötzlich ist er wieder da: Der Wunschkasten, dem sie als 12-Jährige schon mal begegnet war und der ihr Leben grundlegend verändert hat. Dieses Mal ist es aber nicht ihr Leben, das durch den Wunschkasten verändert wird, sondern einige andere. Unter anderem das ihrer Mutter. Ich gebe zu, dass der Reiz des Wunschkastens ein wenig nachgelassen hat. Da konnte der erste Band der Trilogie deutlich mehr auffahren. Der Erzählstil ist zwar vergleichbar zum ersten Band, aber es gibt nicht mehr so viele fantasiereiche neue Ideen. Ob dies dem Umstand geschuldet ist, dass Stephen King am zweiten Band deutlich weniger seine Finger im Spiel hatte als noch im ersten Teil? Vielleicht. Ist der erste Band noch aus einem Zusammenspiel von Stephen King und Richard Chizmar entstanden, so hat letzterer diesen zweiten Band komplett eigenständig geschrieben. Apropos eigenständig. Obwohl dies ein zweiter Band einer Trilogie ist, kann er auch ohne Kenntnisse des ersten Teils gelesen werden. Raten kann ich allerdings nicht dazu, denn der erste Band ist deutlich überraschender als der zweite. Dennoch fand ich die Zauberfeder ebenso lesenswert und unterhaltsam wie den ersten Band, nur eben weniger fantasiereich. Immerhin kommt der Leser wieder nach Castle Rock zurück und wieder durfte ich dabei sein, wenn Gwendy mit sich ringt, wie sie den Zauberkasten einsetzen mag. Oder eben auch nicht. Der Fall der verschwundenen Mädchen wird zwar thematisiert, aber das Buch ist definitiv kein Krimi oder gar Thriller, sondern konzentriert sich voll und ganz auf das Pärchen Gwendy und Wunschkasten. Fazit Schon den ersten Band fand ich sehr lesenswert und zweiter reiht sich dort ein. Ja, es gibt ein paar weniger Ideen und der Leser kennt natürlich den Wunschkasten. Dennoch ist die Geschichte angenehm kurzweilig und konnte mich mit seinem neunen Auftreten des Kastens einfangen und abholen (wie es so schön heißt). Ich mag noch anmerken, dass das Buch zwar 272 Seiten hat, es gleichzeitig auch relativ klein ist, weshalb ich schon fast sagen kann, dass es sich eher um eine längere Kurzgeschichte handelt.

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„Gwendys Zauberfeder“ von Richard Chizmar Inhaltsangabe: Das Böse kommt zurück nach Castle Rock Mit dem Winter hält das Böse wieder Einzug in der kleinen Stadt Castle Rock in Maine. Sheriff Norris Ridgewick und sein Team suchen verzweifelt nach vermissten Mädchen. Die Zeit läuft ihnen davon, sie lebend zu finden. Die 37-jährige Gwendy Peterson ist nun Politikerin in Washington. Vor 25 Jahren wurde sie hier in Castle Rock von einem mysteriösen Mann mit einem seltsamen Wunschkasten betraut – oder verflucht? Damals konnte sie ihn wieder loswerden und hat ihn längst vergessen. Das mysteriöse Wiederauftauchen des Kastens führt Gwendy nun nach Hause ... wo sie vielleicht helfen kann, die vermissten Mädchen zu retten und einen Verrückten zu stoppen, bevor Grässliches passiert. Eigene Meinung: Zugegeben, allein der Versuch an eine von Stephen King´s Geschichten anzuknüpfen gleicht im Kern schon einem Himmelfahrts-Kommando. Dennoch konnte mich Richard Chizmar von seinem Mittelteil der Gwendy Reihe überzeugen. Ich mochte seinen Erzählstil, der unbedarft und leicht an King´s Schreibweise anknüpft. Qualitativ war für mich hierbei kein Unterschied zu spüren...allerdings bin ich auch kein militanter Stephen King Fanatiker, der jeden Textabschnitt akribisch auseinander nimmt. Der Autor hat alle Geschehnisse in wunderbar kurzen und sinnvollen Kapiteln aus dem ersten Band noch einmal in den Story-Verlauf eingebunden. Somit ist man auch nach längerer Zeit wieder sofort in der Handlung um die Protagonistin Gwendy und den Wunschkasten. Die Geschichte übt auf mich immer wieder eine besondere Faszination aus. Ich bin jemand, der prinzipiell gerne Tasten und Hebel drückt um Dinge und ihre Funktion zu erkunden. Sei es im Mäusekino im Auto, an Kaffeevollautomaten oder sonstigen Maschinen im Alltagsgebrauch. Sicherlich hätte ich also an Gwendy´s Stelle die gesamte Welt schon ins Verderben gestürzt. Gott sei Dank handelt es sich bei ihr um eine besonnene und prüfende Persönlichkeit, die schnell die Zusammenhänge um die Tasten und Hebel am magischen Kasten erfasst und sich der gefährlichen Konsequenzen bewusst wird. Dies hat sie nicht nur im ersten Teil der Geschichte als junges Mädchen getan, sondern auch als der „verfluchte Kasten“ kurz vor Weihnachten 1999 wieder in ihr 37jähriges Leben tritt. Aktuell lese ich gerade den dritten und abschließenden Teil der Reihe und betrachte diesen Mittelband, trotz seichtem Story-Verlauf, in dem es im Grunde lediglich um die gefährliche Präsens des Wunschkastens, eine Mordreihe und ein wenig Castle Rock Geheimnisse und Schicksale geht, als den notwendigen sprichwörtlichen Bastelkleber, der alles miteinander verbindet. Fazit: Gelungener Mittelteil der Gwendy Reihe.

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Vier Jahre ist es nun schon her, dass wir Gwendy kennen lernen durften. „Gwendys Wunschkasten“, damals noch aus der Feder von Stephen King und Richard Chizmar, hatte mir sehr gut gefallen und deswegen war ich sehr freudig überrascht, dass es nun doch eine Fortsetzung geben sollte. Im Vorwort von Stephen King erfahren wir, warum die Fortsetzung so lange hat auf sich warten lassen und warum Richard Chizmar nun der alleinige Autor der Geschichte ist. Im Mai kommt übrigens der dritte Teil rund um Gwendy heraus. Gwendy, die wir nun schon aus dem ersten Teil kennen, ist erwachsen geworden. Sie arbeitet inzwischen im Repräsentantenhaus in Washington und hat eine beeindruckende Karriere hingelegt. Der Wunschkasten geriet über all die Jahre in Vergessenheit. Über Weihnachten macht sich Gwendy nun auf in ihre Heimat Castle Rock. Die Stimmung in Castle Rock ist jedoch getrübt, denn seit geraumer Zeit verschwinden immer wieder junge Mädchen. Ist es Zufall, dass ausgerechnet jetzt der Wunschkasten wieder auftaucht? Oder kann Gwendy vielleicht dabei helfen den Entführer zu stoppen? Aus der pubertären, kleinen Gwendy ist eine erfolgreiche, durchsetzungsstarke Frau geworden, die als richtige Ikone in Castle Rock gilt. Der Sheriff wendet sich hilfesuchend an sie, da Gwendy vielleicht auf politischer Ebene noch ein wenig unterstützen kann. Doch die Hilfe kommt von ganz ungeahnter Seite, denn wie wir alle noch wissen, hat der mysteriöse Wunschkasten noch sehr viel größere Kräfte… Gwendy ist generell eine sehr angenehme Person, die ich sehr mochte. Die Geschichte selbst ist zwar in seinen Ursprüngen Kings Feder entsprungen, aber auch schon das erste Buch war nicht so richtig King-typisch und hat sich nun genremäßig eher in Richtung Mercedes Reihe bewegt. Und obwohl „Gwendys Zauberfeder“ ein paar mehr Seiten hatte, war die Plotlinie mit den verschwundenen Mädchen nicht wirklich im Vordergrund und man hat die ganze Zeit auf einen großen Knall gewartet. Einen richtigen Knall gab es nicht und trotzdem fand ich die gehaltene Spannung durchweg gut und gelungen. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass es überhaupt eine Fortsetzung des Buches gab, denn nach dem ersten Teil war ich etwas betrübt wegen der Kürze der Geschichte. Umso schöner, dass es nun sogar bald den dritten Teil geben wird! Ich hoffe Gwendy wird damit einen gelungenen Abschluss bekommen und vielleicht rückt der Wunschkasten nochmal ein wenig mehr in den Fokus.

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Fortsetzung zum Wunschkasten

Von: Katharina Notarangelo

20.11.2021

🍂Story: Gwendy nun erwachsen, kehrt nach 25 Jahren zurück nach Castle Rock. Damals hat sie eine seltsamen Wunschkasten von einem mysteriösen Mann erhalten. Jetzt zurück in Castle Rock steht die Polizei vor einem Rätsel, denn es sind Mädchen verschwunden und die Zeit läuft um sie zu finden. Gwendy kann vielleicht mit dem wieder auftauchen des Wunschkasten helfen, die verschwunden Mädchen zu retten und Schlimmeres verhindern. 🍂Meinung: Fortsetzung zum ersten Teil zu Gwendys Wunschkasten. Ich denke es ist von Vorteil den ersten Band zu kennen, um zuverstehen um was es sich bei dem Wunschkasten eigentlich handelt. 25 Jahre später spielt nun der zweite Band und Gwendy ist mittlerweile erwachsen und in ihrem Leben angekommen. Doch mit dem auftauchen des Kastens, kommt das einstige Kind wieder zum Vorschein. Gwendy muss sich nun als erwachsene wiederum erweisen, mit dem Kasten um zugehen. Irgendwie bin ich ein wenig zwiegespalten. An sich ist es ein zurückkommen in den ersten Teil mit einer leichten, unterhaltsamen Geschichte. Ich hätte mir irgendwie mehr "Wunschkasten" gewünscht. Auch sind alle Protagonisten sehr glatt. Alles fügt sich und kommt zu einem schnellen Ende. An sich ist die Story gelungen, nur sie ist vorhersehbar und mir waren die Charaktere zu einfach und "zu gut" gestrickt. Dennoch bin ich unterhalten worden und bin sehr gespannt wie wohl der dritte Band sein wird.

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Als ich das Buch bekommen habe, war ich als erstes total fasziniert vom Einband. Dieser hat eine ganz besondere Holzhaptik und fühlt sich wirklich toll an! Das Format ist ziemlich klein und das Buch recht dünn, das mindert das Lesevergnügen aber nicht. Ich kannte die "Vorgeschichte" von Gwendy und dem Zauberkasten nicht, trotzdem habe ich gut ins Buch gefunden und auch wenn mir wahrscheinlich die ein oder andere Anspielung entgangen ist, konnte ich dem Inhalt gut folgen. Es lässt sich richtig schön lesen, der Schreibstil ist sehr angenehm und man fliegt nur so durch die Seiten. Die Protagonistin Gwendy war mir sehr sympatisch, sie lernt man eigentlich als einzige gut kennen. Auch die Atmosphäre mit dem winterlich weihnachtlichen Touch hat genau zu dieser Jahreszeit gepasst und war sehr gemütlich zu lesen. Der Magieteil war größtenteils recht dezent, nur gegen Ende hin ging es dann etwas aufregender zu. Die Handlung allgemein hat mir gut gefallen, nur der Anfang war mir etwas zu gemächlich. Wir begleiten Gwendy, die nun erwachsen ist, in einem kurzen Abschnitt ihres Lebens und erfahren, was wohl zwischen der Vorgeschichte und der Gegenwart passiert ist. Als der Zauberkasten wieder in ihrem Leben auftaucht, ist sie sowohl eingeschüchtert als auch fasziniert und das beeinflusst einige Geschehnisse in ihrem Umfeld. Insgesamt ist es eine schöne kurze Geschichte für Zwischendurch, die schnell zu lesen ist und gut unterhält.

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Vor mehr als zwanzig Jahren hatte Gwendy Peterson mit einem Mann Kontakt, der ihr einen besonderen Wunschkasten anvertraut hat. Inzwischen ist sie eine erfolgreiche Schriftstellerin und arbeitet zudem als Kongressabgeordnete. Ihr Leben läuft, so ihr persönlicher Eindruck, als Ehefrau und Mutter in geordneten Bahnen. Doch plötzlich taucht der Mann wieder auf und händigt ihr den Wunschkasten ein weiteres Mal aus. Genau zu dieser Zeit ist Sherrif Ridgewicks damit beschäftigt, ein junges Mädchen zu suchen, welches spurlos verschwunden ist. Zusammen mit dem Wunschkasten kommt Gwendy in ihrer Heimatstadt Castle Rock an, wo sich der Wunsch manifestiert, dass man das Mädchen finden und den Entführer zur Strecke bringen kann. Vor allem, da Gwendy ein überaus persönliches Motiv hat, auf die Kräfte des Wunschkastens zu vertrauen. Kritik: Richard Chizmar legt mit „Gwendys Zauberfeder“ den zweiten Roman vor, in dessen Mittelpunkt Gwendy Peterson steht. Den Auftakt Gwendys Wunschkasten hat der Autor noch gemeinsam mit Stephen King verfasst. Diesmal ist der King of Horror nur dahingehend beteiligt gewesen, dass er sich für das sechsseitige Vorwort verantwortlich zeichnete. Der eigentliche Plot von diesem Roman setzt, wie man schon erahnen kann, nicht unmittelbar an Teil 1 an, sondern beginnt viele Jahre später, sodass es der Leser jetzt mit einer erwachsenen Hauptfigur zu tun hat. Ein Zeitsprung, welcher der Idee gutgetan hat. So befinden wir uns nunmehr im Jahr 1999 und die USA wird von Präsident Hamlin regiert, der Donald Trump in kaum etwas nachsteht. Wo man bei „Gwendys Wunschkasten“ durchaus gemerkt hat, dass hier zwei Autoren am Werk waren, auch wenn ihre Schreibstile relativ ähnlich sind, liest sich „Gwendys Zauberfeder“ mehr wie aus einem Guss. Obwohl Richard Chizmar Anspielungen auf Werke wie „Dead Zone“ oder „The Green Mile“ benutzt, ist es ein eigenständiger Roman, der insbesondere davon lebt, dass die Hauptfigur voll zur Geltung kommt. Das persönliche Schicksal von Gwendy rührt den Leser an, gerade als sie in Versuchung gerät, den Kräfte des Kastens zu ihren Gunsten einzusetzen. Da stört es mich auch nicht, dass der kriminalistische Aspekt dieser Geschichte nicht ganz ausgereift ist. Mit rund 270 Seiten, die allerdings in einer sehr schönen Aufmachung daherkommen, ist der Platz natürlich dementsprechend begrenzt, sodass man hier ein paar Abstriche hinnehmen muss, die aber das Lesevergnügen nicht wirklich mindern. Vielmehr packt Chizmars Art des Erzählens, da seine ruhige, aber pointierte Ausdrucksweise überaus angenehm ist. An Ende ist man alles andere als enttäuscht und sieht gespannt dem Abschluss dieser kleinen Trilogie entgegen, bei der dann auch wieder Stephen King mitwirken wird. Wer den ersten Band kennt und mit Genuss gelesen hat, wird von „Gwendys Zauberfeder“ alles andere als enttäuscht sein. Richard Chizmar nimmt den Leser sehr gut an die Hand und legt den Fokus stärker auf die Entwicklungen der Figuren. Hinzu kommt, dass man auf jeder Seite merkt, wie wohl sich der Autor in Castle Rock fühlt. Daher unterhält der Roman überaus angenehm und weckt die Neugier auf ein drittes Wiederlesen mit dieser interessanten Hauptfigur.

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Im November 2017 erschien mit »Gwendys Wunschkasten« der erste Teil der »Gwendy Trilogie« in Deutschland. Hier lieferte Stephen King nicht nur die Idee, sondern brachte diese dann auch gemeinsam mit Richard Chizmar zu Papier. 4 Jahre später wurde jetzt Band 2 veröffentlicht. King hat nun Chizmar die (Schreib)feder überlassen und steuert lediglich das lesenswerte Vorwort bei. Aber Chizmar macht einen guten Job, knüpft lässig an die Story an und erzählt in einem lockeren und äußerst gefälligen Ton. Gwendy ist mittlerweile zu einer erfolgreichen, patenten und sympathischen Frau herangewachsen. Sie ist Kongressabgeordnete, Ehefrau und Tochter, die ihre Wurzeln nicht vergessen hat und bodenständig geblieben ist. Nach wie vor ist sie dem Leser unglaublich sympathisch. Chizmar ist es gelungen, seine Protagonistin authentisch zu zeichnen. Er trifft den Ton im gesamten Buch, die Geschichte liest sich flüssig, ist nie langweilig – obwohl streckenweise gar nicht so viel passiert. Es macht einfach Spaß, die Figuren zu begleiten. Die Geschichte selbst weist zwar leichte Krimi-Elemente auf, zerrt aber zu keiner Zeit an den Nerven oder veranlasst zum Nägelkauen. Hier und da ist die Handlung auch vorhersehbar. Aber das alles schmälert das Lesevergnügen nicht wirklich. Es ist und bleibt eine kurzweilige und unterhaltsame Lektüre. Ob bewusst oder unbewusst - die Geschichte erinnert oft an Kings »Dead Zone«. Und das hat mir wirklich gut gefallen. Punktabzug gibt es bei mir allerdings für das viel zu flott abgehandelte Finale – wo man sich doch so schön an das bisher unaufgeregt lockere Erzähltempo gewöhnt hatte. Fazit: Insgesamt keine anspruchsvolle aber äußerst vergnügliche Lektüre, die mich gut unterhalten hat. Ich freue mich auf den letzten Band und hoffe auch hier wieder auf eine so zauberhaft gestaltete Ausgabe wie es die bereits erschienenen beiden Werke sind. 3.5⭐︎ / 5⭐︎

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Inhalt: 1999. Seit den beunruhigenden Vorfällen um den mysteriösen Wunschkasten sind Jahre vergangen. Gwendy ist mittlerweile aus Castle Rock weggezogen, eine erfolgreiche Schriftstellerin geworden und seit kurzem sogar Kongressabgeordnete. Ihr Leben ist normal und verläuft in geregelten Bahnen. Das ändert sich schlagartig, als der Wunschkasten plötzlich wieder in ihrem Büro auftaucht – obwohl sie ihn eigentlich ein für alle Mal weggegeben hatte. Doch damit nicht genug: Zeitgleich häufen sich Vermisstenfälle in Castle Rock. Hängen beide Ereignisse zusammen? Persönliche Meinung: „Gwendys Zauberfeder“ ist der zweite Band der Gwendy-Trilogie. Anders als der erste Band „Gwendys Wunschkasten“, der in Mehrautorschaft von Stephen King und Richard Chizmar geschrieben worden ist, hat Chizmar den zweiten Band allein verfasst. King liefert nur ein Vorwort (6 Seiten), in dem er die Anfänge von Gwendy und der Zusammenarbeit mit Chizmar beschreibt. Dass „Gwendys Zauberfeder“ von einem Autor geschrieben worden ist, merkt man dem Buch an. Es wirkt stärker aus einem Guss als der Vorgängerband und der Erzählfluss ist gleichmäßiger, wodurch es sich flüssiger Lesen lässt. Man kann „Gwendys Zauberfeder“ auch ohne Kenntnis des Vorgängerbandes lesen, da die wichtigsten Handlungsteile von „Wunschkasten“ in „Zauberfeder“ kurz zusammengefasst werden. Wie schon „Wunschkasten“ wird auch „Zauberfeder“ von einer allwissenden Erzählinstanz erzählt, die die Leser*innen durch die Handlung navigiert. In Sachen vorausdeutende Kommentare nimmt der Erzähler sich aber – im Vergleich zum „Wunschkasten“ – eher zurück. Generell lässt sich „Zauberfeder“ schwierig in ein Genre einordnen. Es gibt durch die Vermisstenfälle und die Suche nach dem Täter Krimielemente, aber „Zauberfeder“ entfaltet keine typische Krimihandlung: Die Vermisstenfälle bilden nicht den Kern der Handlung und rücken eher an den Rand. Auch Horrorelemente kommen immer mal wieder vor (in Form des Wunschkastens oder bedrückender Gruselszenerien), aber auch Horror ist nicht das Hauptaugenmerk der Handlung. Der Wunschkasten, der in der Handlung des ersten Bandes eine prominente Rolle gespielt hat, wird im zweiten Band eher zu einem McGuffin. Im Fokus von „Gwendys Zauberfeder“ steht kein Gegenstand, sondern die titelgebende Protagonistin Gwendy (was eine konsequente Weiterentwicklung des ersten Bandes ist). Wie ging ihr Leben weiter, seitdem sie den Wunschkasten das erste Mal abgegeben hat? Wie geht sie mit dem erneuten Auftauchen des Wunschkastens um? Was wird dadurch in ihr losgetreten? Stärker in den Fokus rücken auch die Beziehung Gwendys zu ihren Eltern und ihre Eltern selbst, die in „Wunschkasten“ nur eine periphere Statistenrolle besaßen. „Gwendys Zauberfeder“ drängt dadurch insgesamt in Richtung Charakterstudie, vielleicht auch Sittengemälde des Alltags, ohne allerdings völlig in diesen Gattungen aufzugehen. Besonders an dem Kurzroman ist außerdem der Erzählstil. Er ist nicht effekthascherisch, eher ruhig und hauptsächlich deskriptiv; er rückt Castle Rock in ein diffuses Licht, das mal kalt, mal warm ist, und strahlt dadurch einen merkwürdigen Sog aus, sodass man das Buch kaum beiseite legen kann und durch die Seiten fliegt. „Gwendys Zauberfeder“ ist insgesamt ein Kurzroman, dem man kein allzu enges Genre-Korsett anlegen sollte, weil er sich verschiedener Traditionen bedient. Hürden bei der offenen Herangehensweise sind allerdings der Klappentext und der Beginn der Handlung. Beide säen Erwartungen an einen Krimi/Thriller, die die Handlung letztlich nicht völlig erfüllt, sodass man leicht enttäuscht werden kann. Geht man allerdings offen und unbeeinflusst von Genre-Erwartungen an „Gwendys Zauberfeder“ heran, erwartet die Leser*innen eine kurzweilige und interessante Lektüre mit einem besonderen Erzählstil. Mich hat der zweite Band jedenfalls auf Gwendys drittes und letztes Abenteuer, ihre „finale task“, neugierig gemacht.

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