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Rezensionen zu
Das Meer von Mississippi

Beth Ann Fennelly, Tom Franklin

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€ 17,99 [D] inkl. MwSt. | € 17,99 [A] | CHF 25,00* (* empf. VK-Preis)

Im Frühjahr 1927 wurde der Südosten der USA von starken, nicht enden wollenden Regenfällen getroffen. Das Ganze mündete schließlich in einer verheerenden Jahrhundertflut, die eine Fläche von 70.000 km² in den Bundesstaaten Arkansas, Illinois, Kentucky, Louisiana, Missouri, Mississippi und Tennessee überschwemmte. Das Wasser blieb Monate und 700.000 Menschen mussten evakuiert werden. Die Auswirkungen hinterließen politisch und gesellschaftlich Spuren. Der damalige Wirtschaftsminister Herbert Hoover unter US-Präsident Calvin Coolidge leitete das Krisenmanagement und sicherte sich im Folgejahr den Sieg zur Präsidentschaftswahl. Doch besonders die Afroamerikaner wurden ausgebeutet in den Evakuierungscamps, Details dazu kamen nach und nach ans Licht und Hoover scheiterte schließlich bei seiner Wiederkandidatur 1932. Das Grundthema dieses Romans ist unglaublich interessant, ich selbst hatte bis dato tatsächlich keinerlei Wissen über diese verheerende Flut. Ein Thema, das aber angesichts der Flutkatastrophe im Sommer diesen Jahres in Deutschland und Belgien leider mehr als aktuell ist. Das Autorenduo und Ehepaar Beth Ann Fennelly und Tom Franklin wählt diese historische Kulisse für ihren Roman und punktet mit guter Recherche und einem flüssigen Erzählstil, der es dem Leser leicht macht, tief in das Geschehen einzutauschen. Die eigentliche Geschichte spielt sich in der kleinen Gemeinde Hobnob Landing ab. Mississippi unterliegt der Prohibition und so ist der Alkoholausschank illegal, eine Tatsache, die das Verbrechen der Schwarzbrennerei begünstigt. Jesse Holliver mischt dabei ganz vorne mit und seine Frau Dixie Clay ist die beste Schwarzbrennerin in der Region. Der Boom bleibt der Prohibitionsbehörde natürlich nicht verborgen und so schickt sie Agenten, um den Verbrecherring auszuheben. Doch diese verschwinden spurlos und so werden Ham Johnson und Ted Ingersoll von der Behörde gesandt, um diesen Fall zu lösen. Als Deich-Ingenieure getarnt kommen sie schließlich nach Hobnob Landing und geraten direkt an den Schauplatz eines Verbrechens. Neben den Leichen von erschossenen Plünderern finden sie ein Baby, das das Massaker überlebt hat. Ingersoll, der selbst in einem Waisenhaus großgeworden ist, bringt es nicht übers Herz das Kind im nahegelegenen Heim, das gerade evakuiert wird, abzugeben und findet in Dixie Clay Holliver, die vor Jahren ihr eigenes Kind verloren hat, eine willige Ziehmutter. Ohne zu ahnen, wer sie ist und wie eng sein Auftrag mit ihr und ihrem Mann verknüpft ist, überlässt er ihr das Baby. Und so verfolgt der Leser mehrer Handlungsebenen, die jede für sich wirklich gut durch den Roman mit Krimi-Noir-Tendenzen tragen. Die Protagonisten sind gut gezeichnet, haben allesamt ihr eigenes Päckchen an Vergangenheit, das sie gut geschnürt mit sich herumtragen und dessen Inhalt sich dem Leser nach und nach offenbart. Verlorengegangene Träume, Ausbeutung, Betrug, Mord, Attentate, Kriegstraumata, seelische Verletzungen, Überlebenswille, Freundschaft, Glaube und natürlich Liebe – das alles findet man hier, wohl gebettet in ein toll beschriebenes Setting. An Spannung mangelt es zu keiner Zeit, das Erzähltempo und die Atmosphäre sind perfekt abgestimmt. Einziger Wermutstropfen: Die Handlung ist hier und da etwas vorhersehbar, die Figuren unterliegen in ihren Handlungsweisen doch dem ein oder anderen Klischee und das Ende ist vielleicht ein wenig zu perfekt weichgezeichnet. Fazit: Eine lesenswerter Roman mit realem historischem Hintergrund und Krimi-Noir-Touch, der mich sehr gut unterhalten hat. Dem Autorenduo gelingt es perfekt, den Leser in die 1920er Jahre von Mississippi zu versetzen und die Spannung konstant aufrecht zu erhalten, ohne dabei aber auf das rechte Maß an Gefühl zu verzichten. Lesenswert. Und ich freue mich diebisch, dass ich von Tom Franklin noch ein Buch ungelesen hier habe.

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„Dixie Clay dachte darüber nach, dass sie alle den Klang des Nichtregens vergessen hatten oder den Geruch von Nichtgestank.“ (S. 48) Nach monatelangen, schier endlos scheinenden Regengüssen, die unzählige vereinzelte Überflutungen verursachten, trat der Mississippi im Frühling 1927 endgültig über seine Ufer. Die eh unzureichenden Dämme brachen und eine Flut, man möchte sagen: beinahe biblischen Ausmaßes ergoss sich über das Mississippi-Delta. Unzählige Menschen verloren ihre Häuser und ihre Heimat, ihre Familien – und das eigene Leben. Vor dieser historischen Folie spielt die Geschichte von Dixie Clay und Ted Ingersoll im fiktiven Städtchen Hobnob. Dixie ist die beste Schwarzbrennerin weit und breit (ihr „Black Lightning“ ist legendär), verhaftet in einer lieblos gewordenen Ehe und seit dem Tod ihres Babys ihrer einstigen Lebensfreude beraubt. Ingersoll ist ein ehemaliger Soldat, einst im Waisenhaus aufgewachsen, charakterfest – und nunmehr Prohibitionsagent. Sein Auftrag: Er soll gemeinsam mit seinem Chef zwei seit Wochen vermisste Kollegen ausfindig machen. Deren letzter bekannter Aufenthaltsort ist … Hobnob. Anstelle der verschwundenen Agenten trifft Ingersoll auf den Schauplatz eines Verbrechens, ein elternloses Baby – und Dixie … „Das Meer von Mississippi“ von Beth Ann Fennelly und Tom Franklin (aus dem Amerikanischen von Eva Bonné) ist ein außerordentlich atmosphärischer Roman, der mich sowohl inhaltlich als auch sprachlich gefangen nahm. Ich habe den immerwährenden Regen gehört, die stets etwas klamme Kleidung, die Stiefel, die gar nicht mehr trocknen wollen, beinahe körperlich spüren können. Dabei gelingt es dem Autorenduo vortrefflich, die unterschiedlichsten Töne anzuschlagen, die sich erstaunlich harmonisch zu einem harmonischen Gesamtwerk fügen. Da ist die unerbittliche Wildheit der entfesselten Natur und die verzweifelte Härte der um ihr Überleben kämpfenden Menschen und zugleich eine schmerzliche Zärtlichkeit der Zuneigung und Fürsorge, der Liebe und Sehnsucht. Episch!

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Mississippi

Von: bus

15.08.2021

Dieses Geschichte spielt in einer fiktiven Kleinstadt im Mississippi-Delta, basierend auf der großen Flutkatastrophe im Süden der USA 1926/27. Zwei Agenten, Ham Johnson und Ted Ingersoll, machen sich im Aufteag der Prohibitionsbehörde, auf die Suche nach zwei verschwundenen Kollegen. Noch ist nicht klar, ob ihnen etwas zugestoßen ist oder bei vielleicht die Seiten gewechselt und sich haben bestechen lassen. Als die beiden ein verlassenes Baby finden beginnt die eigentliche Geschichte... Kraftvoll, packend, bildhaft und spannend erzählt vor dem historischen Hintergrund. Die beiden Hauptfiguren werden dem Leser durch viele Rückblenden näher gebracht. Sie erhalten dadurch sehr viel Tiefe. Beide stehen auf verschiedenen Seiten, finden ab einen Weg zueinander. Kein Krimi im üblichen Sinn, aber ein gutes Buch, über Liebe, Schwarzbrennerei, Flutkatastrophe, Adoption und menschliche Tragödien. Viele Wendungen, Geheimnisse und eine durchdsachte Linie machen es zu einer besonderen historischen Geschichte. Mich hat es sehr gut unterhalten.

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„Literaturwerkstatt- kreativ / Blog“ stellt vor: „Das Meer von Mississippi“ von Beth Ann Fennelly und Tom Franklin 1927, im Süden der USA Nach tagelangem Regenfällen und schweren Unwettern, droht der kleinen (fiktiven) Ortschaft Hobnob im Süden der USA eine Katastrophe. „Der mächtige Mississippi droht über die Ufer zu treten, als die Prohibitionsagenten Ingersoll und Johnson die kleine Ortschaft Hobnob erreichen. Sie sind auf der Suche nach zwei verschwundenen Kollegen, die einem örtlichen Schwarzbrenner auf der Spur waren. Am Schauplatz eines Verbrechens finden sie ein schreiendes Baby, das Ingersoll nicht zurücklassen will. Bei Dixie Clay Holliver, einer jungen Frau aus dem Ort, findet er ein Zuhause für das Kind. Die beiden mögen sich auf Anhieb, doch Ingersoll weiß nicht, dass Dixie Clay die beste Schwarzbrennerin des Landes ist und etwas mit den vermissten Ermittlern zu tun haben könnte.“ Außerdem ist da noch Dixie Clays profitgieriger Ehemann, der bereits eigene ambitionierte Pläne hat, um gesellschaftlich aufzusteigen und dafür ist ihm jedes Mittel recht………. Fazit: Ich habe „Das Meer vom Mississippi“ schon vor ein paar Wochen gelesen, es jetzt zu rezensieren finde ich gar nicht so leicht, denn es geht um ein „Jahrhunderthochwasser“, etwa so wie wir es hier gerade in Deutschland erleben. Bilder von unsäglichem Leid, die wir durch die Medien zu sehen bekamen, haben Beth Ann Fennelly und Tom Franklin in ihrem Buch beschrieben, nur ging es da um die Mississippi-Flut von 1927. Auch diese war ein Jahrhunderthochwasser mit stark anhaltenden Regenfällen und Dammbrüchen entlang dieses mächtigen Stromes, jedoch noch viel verheerender. Auf dem Höhepunkt dieses Geschehens wurden über 700.000 Menschen evakuiert und eine Fläche von 70.000 km² wurde überschwemmt. Der Fluss hatte eine Breite von fast 100 Kilometer und 7 Bundesstaaten waren betroffen. Und hier lassen die beiden Autor*innen ihren wort- und bildgewaltigen Roman spielen. Sie bündeln eine ganze Menge Themen in ihre Geschichte; von der Flutkatastrophe über Prohibition, Rassismus, Blues-Musik bis hin zu einer außergewöhnlichen Liebesgeschichte. Dabei punktet der Roman gleich auf mehreren Ebenen. Zum einen wird uns in einer opulenten Bildkulisse eine sehr gute und interessante Geschichte mit sehr facettenreichen und charakterstarken Protagonisten dargeboten. Zum andern durch die immer wiederkehrenden Perspektivwechsel, die der Handlung die nötige Spannung gibt. Es machte bis zum Schluss Spaß, den beiden hervorragend kreierten Charaktere „Dixie Clay und Ted Ingersoll“ auf ihrer Reise zu begleiten. Aus meiner Sicht bleibt „Das Meer vom Mississippi“ aber – wie es auch schon auf dem Cover steht – ein Roman, bei dem Krimi-Elemente mit verwoben werden. Ein sehr bildgewaltiger, interessanter und spannender Roman! Besten Dank an den „Heyne Verlag“ für das Rezensionsexemplar.

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Wir schreiben das Jahr 1927 und in diesem Frühling regnet es unaufhörlich am Ufer des Mississippi. Während die beiden ungleichen Prohibitionsagenten Ham und Ingersoll auf der Suche nach illegalen Brennereien das Land durchstreifen, braut Dixie-Clay den besten Alkohol der Gegend. Nacht für Nacht füllt sie in der Destille den begehrten Whiskey in Flaschen, während ihr geschäftstüchtiger und gewissenloser Ehemann Jesse sich tagelang auf der Jagd nach Abnehmern herumtreibt. Ingersoll wird angeheuert zwei verschwundene Kollegen zu suchen. Doch neben den Leichen findet er ein weinendes Baby. Es ist klar, dass er es nicht versorgen kann und so führt sein Weg zu Dixie Clay, die ihren kleinen Jungen kürzlich verloren hat. Gerne nimmt sie das Baby auf und entwickelt sofort starke Gefühle für Willy, wie sie ihn fortan nennt. Doch genau so, wie das Wasser des Mississippi unaufhörlich steigt, erhöht sich die Gefahr für Dixie Clay, entdeckt zu werden. Eine Geschichte über Waffen und Whiskey, Sandsäcke und Saboteure, Dynamit und Desaster, aber mittendrin eine starke und unvermittelt erblühende Liebe. Manchmal erschlug mich die wechselnde Erzählweise und erforderte meine ganze Aufmerksamkeit, wegen der vielen Zeitsprünge und Perspektiven. Aber dann rührten oft unvermittelt Sätze, wie folgender, mein Bücherherz: "Die schwächliche Sonne versuchte einen Klimmzug und schob ihren Haaransatz über den Erdrand."

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Intensiv und detailreich erzählt

Von: Sabine Seifert

28.06.2021

Der Klappentext hatte mich neugierig auf diesen tief im Süden der Vereinigten Staaten angesiedelten Kriminalfall gemacht. Außerdem wollte ich sehr gern mehr über die Zeit der Prohibition erfahren und lese bevorzugt historische Romane. Bereits nach wenigen Seiten verspürte ich diese unterschwellig bedrückende Atmosphäre der Hoffnungslos- und Perspektivlosigkeit, die ich auch bei einer Reise durch die Südstaaten einige Zeit nach dem verheerenden Hurrikan Katrina wahrgenommen hatte. Die Handlung des Romans entwickelt sich sehr langsam, da die Autoren sich immer wieder die Zeit nehmen, ihren beiden Hauptfiguren (ein Prohibitionsagent und die gesuchte Schwarzbrennerin) durch ausführliche Rückblenden auf Ereignisse ihres bisherigen Lebens eine enorme Tiefe zu verleihen. Diese Rückblenden sind so platziert, dass die Geschichte immer komplexer wird und sich die verschiedenen Handlungsstränge immer mehr miteinander verzahnen. Eine Verbindung zwischen den Beiden entsteht schon recht früh durch die Übergabe eines verwaisten Babys, das die Fürsorge einer Mutter braucht. Um dieses Buch auf sich wirken lassen und die zahlreichen Informationen zum Zeitgeschehen und den Lebensumständen der Menschen aufnehmen zu können, sollte man sich als Leser/in in Geduld üben. Im weiteren Verlauf der Erzählung stellt sich immer mehr heraus, dass es sich nicht um einen klassischen Kriminalfall handelt, sondern um die Entwicklung einer Liebesbeziehung zwischen den beiden Hauptfiguren mitten im Strudel der dramatischen Ereignisse um die verheerende Flutkatastrophe. Im Verlauf der Ereignisse wird Beiden bewusst, dass sie aufgrund der Rollen, die sie in ihrem bisherigen Leben eingenommen haben, eigentlich Gegner sind. Erst durch den Deichbruch bietet sich ihnen unter Lebensgefahr die Chance, sich aus dieser Situation zu befreien und um ein neues selbstbestimmtes Leben zu kämpfen. Großen Respekt bringe ich der aufwändigen Recherche entgegen, die das Autorenpaar auf sich genommen hat, um diesen Roman mit so viel Tiefgang in die historischen Ereignisse um eine der größten, aber dennoch wenig bekannten Naturkatastrophen der USA einzubetten.

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Über Prohibition und Jahrhundert-Flut am Mississippi war mein Wissen so, dass ich gerade mal sagen konnte: Ja, hat’s gegeben. Ich hatte auch nicht das Bedürfnis mehr über diese Zeit und diese Ereignisse zu erfahren, hätte mir also dieses Buch nicht gekauft. Nun habe ich aber dieses Buch bekommen und gelesen, und bin froh darüber. Ich würde die Geschichte nicht als Krimi bezeichnen. Zwar spielen Prohibitions-Agenten eine wesentliche Rolle, außerdem Attentate auf den Damm usw. Doch für mich lebt das Buch hauptsächlich durch die wunderbar atmosphärisch dargestellte Zeit und das Leben in der Bedrohung durch die Flut. Zwischenmenschliches kommt auch nicht zu kurz, also alles dabei. Nebenbei ich habe etwas über diesen Teil der amerikanischen Geschichte erfahren, und das auf kurzweilige Art in einem Roman.

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Spanndender Sommerschmöker

Von: mostlyharmless

25.06.2021

Hier tropft die Südstaatenschwüle förmlich aus den Seiten. Der Roman hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Die Figuren sind großartig beschrieben und die Handlung fesselt. Und irgendwie möchte ich beim Lesen immer ein Glas kalte Zitronenlimonade trinken...

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