Buchhandlung Bellini Inh. Sandra Bellini
Von:
aus Stäfa
23.08.2021
Das dänische Autorenduo Kim Faber und Janni Pedersen (beides Journalisten) legen einen atmosphärisch dichten, sehr flüssig geschriebenen spannenden Erstlingsroman vor, der dem verwöhnten Krimileser auch nachts viel Freude bereitet – insbesondere auch weil Humor, trotz all des Schreckens, erlaubt ist. Ein Buch, das Sie nur ungern zur Seite legen werden. Unbedingt lesen – aber Vorsicht: Suchtgefahr!!! …und weil dem so ist, sind, soweit bekannt, Fortsetzungen zu weiteren Fällen des Ermittler Duos geplant. Freude herrscht!
Es ist Ende Dezember in Dänemark und der Polizei bläst nach einem Bombenanschlag mitten in Kopenhagen ein eiskalter Winterwind mit Schnee entgegen. Keine Feiertage für die ermittelnden Polizisten um Kristiansen und Juncker!
Endlich wieder einmal ein nordischer Krimi. Dänemark, Kopenhagen. Ein Bombenanschlag am Nytorv mitten in Kopenhagen, kurz vor Weihnachten. Signe Kristiansen von der Abteilung für Gewaltkriminalität von Kopenhagens Polizei leitet als Kommissarin die Ermittlungen. Eskalierter Bandenkrieg oder Terroranschlag? Das mehrheitlich von Migranten bewohnte Aussenquartier Mjølnerparken gerät bald in den Fokus der Ermittlungen. Derweil richtet sich Martin Juncker, ehemaliger Arbeitskollege von Signe, in Sandsted in Seeland im Hause seines dementen Vaters ein und eröffnet ebenda, ausgerechnet in einem ehemaligen Buchladen, eine kleine Polizeistation. Kann er die Ruhe dort, wohin er auf Grund einer durch Fehlverhalten verursachten Versetzung aus der Hauptstadt beordert wurde, überhaupt geniessen? Für ein paar Tage laufen die Handlungsstränge in unserer Geschichte schön parallel: Juncker müht sich mit seinem Vater ab, beginnt mit zwei jungen Gehilfen, welche ihm neu zugeteilt werden, die Arbeit auf der Provinz-Polizeistation und Signe stösst in Kopenhagen dank dem Inlandgeheimdienst auf eine Spur, die zum politischen Islam führt: Ein totgeglaubter dänischer Konvertit taucht wieder auf. Die Ruhe in Sandsted findet dann auch bald ein abruptes Ende, als die drei Polizisten in einem Haus am Waldrand die Leiche eines brutal erschlagenen Mannes und später in einem abgestellten Auto jene seiner ebenso schrecklich verstümmelten Frau entdecken. Um das Ungemach für die drei Polizisten noch weiter zu erhöhen, geht schliesslich noch ein Teil des Flüchtlingsheims, das seit kurzem in Sandsted eingerichtet wurde, in Flammen auf. Fasziniert lesen wir weiter, um nach und nach zu erkennen, dass die Ereignisse in Sandsted und Kopenhagen durchaus miteinander zu tun haben. Dabei scheinen abenteuerliche politische Allianzen eine zentrale Rolle zu spielen.
