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Rezensionen zu
Vaters Wort und Mutters Liebe

Nina Wähä

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Macht Familie glücklich?

Von: schokocrossie

28.08.2020

Macht Familienleben glücklich? Oder eher unglücklich? Wenn man diesen Roman liest, kann man diese Frage nicht eindeutig beantworten. Anfangs hatte ich das Gefühl, es sei eine schöne Familiengeschichte. Aber je mehr ich gelesen habe, kam ich immer mehr ins Zweifeln, wer in dieser Familie überhaupt glücklich war. Schwierig fand ich, dass am Anfang des Buches sämtliche Familienmitglieder aufgeführt waren, und das auch noch mit finnischen Namen (z.B. Pentti, Hirvo), die bei uns nicht geläufig sind. Und die Familie bestand immerhin aus 22 Personen! Ich habe also einfach mit dem Lesen angefangen und gemerkt, dass manche der Familienmitglieder nur eine Nebenrolle spielen, sodass man sich gar nicht genau merken musste, wer in dieser Familie wer war. Im Großen und Ganzen geht es um eine nette Mutter und einen nicht sehr netten Vater. Als ich jedoch das immerhin 543 Seiten starke Buch ausgelesen hatte, wusste ich immer noch nicht genau, warum mir diese Geschichte erzählt worden ist. Sie hat bei mir keinen großen Eindruck hinterlassen.

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Eine sehr spezielle Familiengeschichte

Von: BarbaraM

28.08.2020

In Tornedal, einem finnischen, abgelegenen Dorf, lebt die Großfamilie Toimi: Vater Pentti, Mutter Siri, 12 noch lebende Kinder und 2 tote. Sie bewirtschaften einen Bauernhof und leben sehr bescheiden. Gemeinsam ist allen Kindern die Furcht vor dem unberechenbaren Pennti. Er ist gewalttätig, verletzend und ohne jegliches Mitgefühl für seine Kinder und auch seine Frau. Die Mutter hält die Familie zusammen und ist im Gegensatz zum Vater liebevoll und geduldig. Schon früh verlassen die Kinder den Bauernhof, finden jedoch allesamt kein großes Glück und nur wenig echte Liebe. Der Vater prägte ihre Kindheit und fast jeder der Toimis trägt ein traumatisierendes Erlebnis in sich und manchmal auch mehrere. Gemeinsam ist ihnen allen, dass es sie immer wieder zurück nach Tornedal zieht. Wieder kommen nun einmal alle zusammen und allen wird nach einem unglaublichen Vorkommnis klar, dass nun endlich auch das Leid der Mutter ein Ende haben muss. Es muss endlich etwas passieren. Nina Wähä erzählt in ihrer Buch die ganze Familiengeschichte der Toimis und haucht jedem Familienmitglied ein eigenes Leben ein. Sie geht bei den Charakteren in die Tiefe und als Leser kommt man den einzelnen Personen sehr nahe – ob man das nun möchte oder nicht. Auch die Blickrichtung wird immer wieder geändert, mal in die Vergangenheit, dann wieder in die Gegenwart. Wähä schreibt von der Verzweiflung, von der Trauer, der fehlenden Liebe, von Ängsten, von körperlicher und seelischer Gewalt und immer ist dieser Hauch von Melancholie spürbar. Es ist nicht immer leicht und angenehm zu lesen und manchmal vielleicht auch etwas zu ausufernd. Nina Wähäs Buch „Vaters Wort und Mutters Liebe“, das 2020 im Heyne Verlag erschienen ist und 544 Seiten umfasst, konnte mich leider nicht so richtig packen. Es war für mich oft zu bedrückend und zu ausufernd.

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Sehr gute Familiengeschichte

Von: Monika L.

27.08.2020

Der Buchumschlag ist sehr schön gestaltet. Die Familienverhältnisse werden gut beschrieben. Jede Person bekommt ein Kapitel, in denen es hauptsächlich um sie geht. Dadurch lernt man die Familie gut kennen. Beim Lesen kommen dem Leser einige Darstellungen bekannt vor, da es nachvollziehbar ist. Es kommt keine Langeweile auf, so dass man das Buch flüssig lesen kann.

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Der Roman spielt im finnischen Ort Tornedal. Die Familie Toimi besteht neben den Eltern Siri und Pentti aus zwölf lebenden und zwei früh verstorbenen Kindern. So lieb und ausgeglichen wie Siri ist, so herrisch und grausam ist Pentti, so dass die meisten Kinder Angst vor ihm haben und als junge Erwachsene umgehend in ein eigenes Leben, gerne auch außer Landes, fliehen. Für die Mutter kommen die Kinder aber immer wieder im Haus auf dem Hof der Familie zusammen. Mit so einer Zusammenkunft zu Weihnachten und dem Jahreswechsel beginnt die Geschichte. Die Namen der lebenden Familienmitglieder sind auf einem Lesezeichen in den Buch zusammengefasst, so dass man schnell nachsehen kann beim Lesen, falls man jemanden gerade mal nicht zuordnen können sollte, wobei ich das nur selten gebraucht habe, denn die Personen werden ausführlich nacheinander eingeführt, so dass man stückweise zu jedem eine Beziehung aufbauen und sich ein Bild machen kann. Die Geschichte der Familie Toimi wird als eine Art Drama inszeniert. Die Kapitel beginnen mit einer kursiv geschrieben Einführung zur Szene und haben dann jeweils eine Hauptperson, deren Gründe und Abgründe Du kennenlernst. Das Familienepos ist spannend und dicht geschrieben und hat mich gefangen genommen. Um Spaß beim Lesen zu haben, ist allerdings eine gewisse Affinität für skandinavisch-trübe Stimmungen von Vorteil. Das Buch hat schöne Momente, vor allem für Siri, die in seinem Lauf einen neuen Weg für sich findet, aber eben auch viele dunkle Seiten. Loyalität, Verrat, Liebe, Enttäuschung – wen trifft davon was? Lies selbst! Warum bekommt das Buch nur vier und nicht fünf Sterne von mir? Mir fehlt am Ende die Auflösung eines Strangs und die Ausführungen zu den Eigenschaften der Personen hätten hier und da etwas kürzer bzw. weniger wiederholend sein können. Vier Sterne stehen hier bei mir dennoch für ein absolut lesenswertes Buch.

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Im Norden Finnlands in Tornedal lebt die Familie Toimi, Vater Pentti, Mutter Siri und zwölf noch lebende Kinder, von denen die Ältesten bereits das Haus verlassen haben. Wie jedes Jahr zu Weihnachten treffen sich alle wieder im elterlichen Bauernhof. Doch dieses Mal ist alles anders. Ein Unglück ist der Auslöser und der scheinbare Zusammenhalt der Familie bricht auseinander, jeder hat seine eigenen Wünsche und Pläne – und bald wird es sogar einen Toten geben … Die schwedische Autorin Nina Wähä wurde 1979 in Stockholm geboren und war zuerst Schauspielerin und Sängerin, bevor sie mit dem Schreiben begann. „Vaters Wort und Mutters Liebe“ ist ihr dritter Roman, der von der schwedischen Presse gelobt und für den renommierten August-Preis vorgeschlagen wurde. Sie lebt mit ihrer Familie in Stockholm. Ein bedrückendes Szenario in einer eher unwirtlichen Gegend und eine Großfamilie, die als abschreckendes Beispiel dienen kann - so könnte man die Geschichte in ein paar Worten zusammenfassen. Vierzehn Protagonisten, die alle mehr oder weniger gestört sind und die innerhalb der Familie ihr eigenes Leben leben. Von dem in der Buchbeschreibung angekündigten Band der Liebe zwischen Eltern und Kindern und der starken Bindung untereinander ist so gut wie Garnichts zu spüren. Dass jemand sterben wird, ein Mord geschehen wird, erfährt man bereits auf der ersten Seite – ein Umstand, der das Interesse am Fortgang der Geschichte wach hält. Es passiert viel, beinahe zu viel innerhalb kürzester Zeit, aber die Lösung bleibt letztendlich doch dem Leser überlassen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr speziell, sehr viele englische Floskeln und in Klammern eingefügte Erklärungen sind störend und hemmen den Lesefluss, die Vorschau auf das Geschehen zu Beginn eines jeden Kapitels ist überflüssig. Hilfreich hingegen ist, dass jedes Familienmitglied namentlich und mit kurzer prägnanter Beschreibung am Buchanfang vorgestellt wird. Sehr gut geschildert sind die Landschaftsbeschreibungen, die Kargheit des nördlichen Finnland, die Kälte im Winter und die hellen Sommernächte, die Einsamkeit des Hofes und die Verschlossenheit der dort lebenden Menschen. Da jedem der Protagonisten ein eigenes Kapitel gewidmet ist, lernt der Leser die Charaktere der einzelnen gut kennen und hat dadurch die Möglichkeit, tief in ihr Seelenleben einzudringen. Leider passiert in der Geschichte sehr viel und die Ereignisse innerhalb eines kurzen Zeitraums überstürzen sich, so dass das Geschehen leicht etwas unrealistisch wirken kann. Fazit: Ein interessantes Buch, das aufmerksam gelesen werden und will mit unerwartet düsterer Grundstimmung aufs Gemüt schlagen kann – nichts für vergnügliche Lesestunden.

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Das Buch hat mich viel Kraft gekostet zu lesen und wird mich noch längere Zeit immer wieder beschäftigen. Ich fand es angenehm zu lesen vom Stil, vom Inhalt wurde ich manchmal ganz ordentlich gefordert, da es so tiefgehende Gefühle beinhaltet. Familie. Wer kann sich schon vorstellen, was heute zum Teil mit einem Kind an Herausforderungen steckt. Dagegen 14 Kinder. Auch wenn die Umstände andere sind. Ich musste mich öfter sehr konzentrieren, wegen der vielen Namen. Mit einem sehr tiefen Seufzer habe ich die letzte Seite zu Ende gelesen. Das Buch kann ich als sehr lesenswert weiterempfehlen, jedoch nicht als heitere leichte Sommerkost. Es zeigt das Leben, wie es in dieser großen Familie war/ist. Mit all seinen Kämpfen , die man so mit sich und seinem Umfeld hat. Das Buch ist rückblickend sehr einfühlsam geschrieben mit seinem so einfachen und doch so unglaublich vielseitigen und facettenreichen Inhalt. 16 Menschen in einer Familie - 16 Individuen und das Buch greift sie alle auf. Und Familienbande sind unglaublich stark.

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Der Rattenkönig

Von: dajobama

22.08.2020

Vaters Wort und Mutters Liebe - Nina Wähä Im Norden Finnlands in den frühen 80ern, kurz vor Weihnachten. Annie kehrt zu einem Besuch nach Hause zurück, ins finnische Tornedal. Sie hat ein ungutes Gefühl, Angst, dass ihre Herkunft die Krallen in sie schlagen wird und nicht wieder loslässt. Die Familie ist groß, Annie hat 13 Geschwister, 11 lebende und 2 tote. Annie ist früh von zuhause ausgezogen, um dem jähzornigen, seine Familie tyrannisierenden Vater Pentti zu entkommen. Die Bindung zur ruhigen, duldsamen Mutter Siri und vielen der Geschwister ist trotz allen Reibereien und Entbehrungen stark, "als wären sie unsichtbar miteinander verknüpft. Wie ein Rattenkönig an den Schwänzen verknotet." (Klappentext) Nun kehrt Annie also zurück und merkt schnell, dass alles beim Alten ist und auch wieder nicht. Etwas liegt in der Luft, etwas wird passieren. Viele der Geschwister gingen früh fort und suchten das Weite. Und doch kommen sie immer wieder zurück. Bei diesem Besuch wird nun deutlich, dass Pentti untragbar geworden ist, das Leid der Mutter ein Ende haben muss. Es muss etwas passieren. Die Autorin macht sich tatsächlich an das ehrgeizige Unterfangen, sämtliche! Familienmitglieder vorzustellen und zwar ausführlich. Es entstehen einzigartige, sehr intensive Charaktere. Wähä schaut ihren Figuren tief in die verletzten Seelen und ermöglicht das auch ihren Lesern. Tatsächlich empfand ich für fast alle Mitglieder dieser zerrissenen Familie Mitleid. Am wenigsten für diejenigen, die unleugbar Vaters Gene geerbt haben. Wir erfahren, mit welchen Eigenschaften jeder einzelne geboren wurde und wie ihn diese spezielle Kindheit geprägt hat. Wie werden wir zu dem, was wir sind und welche Rolle spielt dabei die elterliche Liebe? Kann man überhaupt 14 Kinder lieben und alle gleichbehandeln? Spannende Fragen, großartig aufbereitet, höchstens manchmal etwas ausufernd, aber absolut faszinierend. Gleichzeitig ist dies ein Coming-of-Age Roman. Ziemlich jeden einzelnen Darsteller begleiten wir vom Übergang von der Kindheit zum Erwachsenen. Sie tun sich alle schwer damit, müssen alle allein damit zurechtkommen. Nicht wenige der ersten sexuellen Erfahrungen sind in erster Linie traumatisierend. Es ist ein hartes und einsames Leben im Norden Finnlands, viele der Geschwister entfliehen dem einsamen Elternhaus und dem brutalen Vater sobald sie können. Trotzdem zieht es sie immer wieder zurück, vor allem wegen der Mutter. Wirklich glücklich werden die meisten von ihnen wohl nirgendwo. Soviel Traumata, soviel ungünstige Verwicklungen, vieles verursacht vom gewalttätigen Vater, der offensichtlich nicht fähig ist zu lieben. Schließlich erfahren wir auch die Hintergründe der Mutter, Siri und des Vaters, Pentti. Auch sie ehemals zwei Kinder, die sich vergebens nach Liebe gesehnt haben und diese auch in der Ehe nicht finden konnten. So traurig, sehr intensiv. Bei den vielen Figuren war ich sehr dankbar für das Personenverzeichnis am Anfang mit den kurzen Beschreibungen. Damit war das machbar. Ein eigener eindringlicher Schreibstil. Die Geschichte fesselnd und tiefsinnig. Alles in allem eine berührende Familiengeschichte, die ich mit sehr guten 4 Sternen bewerte.

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Schwere Kost

Von: ElkeHaus

22.08.2020

Ein einladendes Cover das jedoch direkt auf den Rattenkönig hinweist. Der Stil schwierig, wenig eingängig, die Zeiten verändern sich ebenso wie die Perspektiven. Eine Familie mit vielen Kindern und vielen Traumata, wenig Träumen. Veränderungen sind schicksalsträchtig, Werte sind vorhanden aber nicht immer anwendbar. Die Heimkehr der Tochter, die die Älteste ist, nicht aus dem Geburtsrecht sondern aus dem Unglück, löst eine Kette von Ereignissen aus. Unaufhaltsam verändert sich alles. So verstörend zeitgleich mit einer gewissen Faszination habe ich schon lange kein Buch mehr erlebt und gelesen. Es ist lesenswert.

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