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Rezensionen zu
Das sternenlose Meer

Erin Morgenstern

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Zachary Ezra Rawlins studiert Neue Medien mit Fokus auf Videospieldesign. Er liest jedoch auch gerne, und so fällt ihm eines Tages in der College-Bibliothek ein altes, in weinrotes Leinen gebundenes Buch auf, dessen Buchrücken und Vorderseite leer sind. Es gibt keinerlei Hinweis auf den Verfasser, nur einen Titel: „Süßes Leid“. Neugierig leiht Zachary das Buch aus und staunt nicht schlecht, als zwischen Geschichten über Piraten und Puppenhäuser ein Kapitel abgedruckt ist, das von ihm handelt. Es beschreibt haargenau, wie er vor Jahren eine aufgemalte Tür gefunden und keinen Versuch unternommen hat, sie zu öffnen. Laut Buch hätte sie ihn zum sternenlosen Meer geführt, einem faszinierenden Ort, der ihm auf den Buchseiten beschrieben wird. Wer hat „Süßes Leid“ verfasst? Zacharys einziger Anhaltspunkt sind drei Symbole: Biene, Schwert und Schlüssel. Er begibt sich auf die Suche und stürzt geradewegs in ein fantastisches und gefährliches Abenteuer hinein. Die Autorin Erin Morgenstern hat mich vor einigen Jahren mit ihrem Debüt „Der Nachtzirkus“ begeistern können. Jetzt ist endlich ihr neuer Roman erschienen, ein rund 600 Seiten starker Einzelband, der zum Schmökern einlädt. Die ersten Kapitel sind Kurzgeschichten, die mit „Süßes Leid“ übertitelt sind und keinen Zusammenhang zu haben scheinen: Erst geht es um einen Piraten und ein Mädchen, dann um einen von drei Pfaden in einem Refugium der Geschichten und schließlich um den Sohn der Wahrsagerin, der eine Tür findet und nicht öffnet. Den Protagonisten Zachary lernt man kennen, als er „Süßes Leid“ findet, also genau das Buch, aus dem man selbst gerade einige Seiten gelesen hat. Er erkennt sich im Kapitel über den Sohn der Wahrsagerin wieder und ist erstaunt, wie jemand diese Szene offensichtlich vor langer Zeit niederschreiben konnte. Wie ist das möglich, und was aus diesem Buch ist noch wahr? Sein einziger Anhaltspunkt führt ihn nach New York, wo ein Maskenball ganz anders verläuft als gedacht und er plötzlich mittendrin im Geschehen ist. Zachary ist ein sehr sympathischer Charakter, mit dem ich mich gerne ins Abenteuer stürzte. Der Handlungsstrang rund um Zachary wird immer wieder unterbrochen. Erst sind weitere Kapitel aus „Süßes Leid“ abgedruckt und danach aus anderen Büchern, die Zachary liest. Man kann als Leser mit diesen Geschichten zunächst wenig anfangen. Hier ist Geduld gefragt, sie gewinnen erst später an Bedeutung. Wer aufmerksam gelesen hat, wird dann so manchen Aha-Effekt erleben. Mir hat dieser kluge Aufbau sehr gefallen und ich fand es toll, die Geheimnisse nach und nach zu entschlüsseln. Zachary ist nicht auf sich allein gestellt, sondern erhält während seiner Suche die Unterstützung von alten und neuen Freunden. Die Zahl der handelnden Charaktere bleibt übersichtlich und seine neuen Bekanntschaften umgibt etwas Rätselhaftes, das meine Neugier weckte. Kann Zachary ihnen trauen, und warum geben sie sich so geheimnisvoll? Im Laufe der Geschichte müssen Loyalitäten unter Beweis gestellt werden, das Vertrauen wächst und es gibt mehrere geschickt eingeflochtene Liebesgeschichten, die ich sehr schön fand. Was als bodenständige Geschichte mit mysteriösen Elementen beginnt, wird mit Fortschreiten der Handlung immer mehr zu einem kreativen Feuerwerk der Phantastik. Der Leser taucht ein in eine wunderbare Welt, in der hinter jeder Ecke eine neue Überraschung wartet. Die Gesetze von Raum und Zeit werden außer Kraft gesetzt und Unvorstellbares wird möglich. Ich habe es genossen, mich von der Geschichte verzaubern zu lassen. Dieses Buch ist eine Perle, die ich allen Fantasy-Lesern ans Herz legen möchte!

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"Das sternenlose Meer" ist ein Märchen in einem Märchen. Ich bin restlos begeistert über diese fantastische Geschichte, ihren Protagonisten und dem kompletten Zauber der geschriebenen Worte. Wer "Der Mitternachtszirkus" ebenfalls liebte, wird sich auch in "Das sternenlose Meer" hineinstürzen können, um zu träumen und in warmen Honig schwimmen zu lernen. Nicht immer ist alles sofort begreiflich, ergibt aber nach und nach einen Sinn, um dann letztendlich eine Story zu weben, deren Schönheit quasi erschlägt. Es ist ein eintauchen in eine sehr lebendige wortreiche Geschichte, die sehr viel Potential zu meinem Jahreshighlight 2020 hat. Es ist mitunter Brutal und dennoch mit soviel Detailverliebtheit geschmückt, das es nach Narnia eine meiner liebsten fantastischen Märchen werden könnte. Wer das sternenlose Meer für sich entdeckt wird nichts anderes können als sich zu verlieben. Bildlich absolut phänomenal, sodass es fast erscheint, als wäre der Leser / die Leserin inmitten der Story, die mit ihren über 600 Seiten dennoch rasch gelesen war. Die Schriftgröße tat ein übriges, das Lesen als sehr angenehm zu gestalten. Die Protagonisten sind ausgewogen und beleben die Story vielfach, die eben auch einen kleinen Anteil an Alice im Wunderland hat oder auch Narnia ein Zuhause geben könnte. Das Cover weist schon auf lebenswichtige Schlüssel und Türen hin und es ist ratsam, sich immer für die richtige zu entscheiden. Auch die Liebe zum Buch wird verdeutlicht, sodass eigentlich jeder sein Lebensbuch erhält, und zwar genau das, was seine Geschichte erzählen wird. Als Zachery immer wieder auf ein Buch stößt, welches seine eigene Kindheit erzählt, wächst seine Neugier mehr und mehr, sodass er in das Abenteuer seines Lebens gestoßen wird und dabei die Liebe seines Lebens finden wird. Eine Liebe, die ihn scheinbar verrät, aber letztendlich retten wird. "Das sternenlose Meer" hat demnach auch einige romantische Aspekte, die sich mit Intrigen und Abenteuer ablösen. Es nimmt wenig Raum ein, ist aber vorhanden, sodass eben auch sehr viele schöne Momente sich ablösen. Wie in einem Märchen, wo es eben auch Gut und Böse gibt, wirkt dieses sehr authentisch, da es eine gewisse Faszination ausgelöst hat. Ich muss dieses Buch einfach weiterempfehlen, da es mich wirklich restlos begeistert hat. Zachery wirkt mitunter zwar sehr verpeilt, ist aber als Protagonist ganz wunderbar gewählt, denn seine Zielstrebigkeit wird dazu dienen, das Ende dieser Geschichte zu finden, die dann letztendlich ganz anders ausgeht als zuvor von mir erwartet. Von wegen:"Sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende?" Darauf wird man vermutlich lange warten müssen, denn Erin Morgenstern hat ihr eigenes Ende sicherlich ganz bewusst so gewählt, das der Leser / die Leserin dennoch ein ausgewogenes Schlusswort bekam. Echte Leseempfehlung!

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I N H A L T S A N G A B E Eigentlich arbeitet Zachary Ezra Rawlins an seiner Promotion, doch er kommt nicht weiter. Denn immer, wenn er in der Bibliothek ist, sucht er ein Buch auf, das zwischen den Regalen versteckt liegt. Ein Buch, in dem Zachary eines Tages eine Schilderung seiner eigenen Kindheit findet. Aber wie ist das möglich? Auf der Suche nach dem Geheimnis dieses Buches entdeckt Zachary eine unterirdische Welt voller Bücher am Ufer eines sternenlosen Meers, wo er schließlich eine Verschwörung aufdecken und für die Liebe seines Lebens kämpfen muss. R E Z E N S O N Was sagt man über ein Buch, das irgendwie mehr als nur ein Buch oder eine Geschichte ist? Man erzählt was man gefühlt hat, als man durch die weissen Seiten und schwarzen Buchstaben getanzt ist. Man erzählt von dem Meer aus Honig, das Traum und Wirklichkeit zugleich ist. Ein unerzähltes Märchen und ein versprochener Kuss, ein längst vergessener Wunsch und Anfang und Ende in einem. Das ist dieses Buch! Es ist ein Buch für Träumer, für Seelen, die über funkelnden Sternen schweben und Geschichten in ihrem Herzen tragen, die so viel mehr sind. Zachary ist ein wunderbarer Protagonist, der einem Schlüssel, einer Biene und einem Schwert folgt, die ihn an einen Ort bringen, aus Träumen und Geschichten, aus rauchigem Honig und einem Mann, der ihm sein Herz schenkt. Wo Katzen und Bücher ein Zuhause haben, wo er eine Frau mit pinken Haaren trifft, wo er Zeit und Schicksal begegnet. Wo man sich entscheidet eine Tür zu öffnen oder sie für immer verschlossen lässt. Wo am Ende das sternenlose Meer wartet. Die Geschichte ist einzigartig. Sie ist einen kleine Schatztruhe in der man verwobene Wörter findet, die einem in ihrem Bann halten. Jede Seite, jedes neue Kapitel ist eine Tür, die man gewillt war zu öffnen. Es ist eine absolute Leseempfehlung von meiner Seite und ein 5 Sterne Buch. Man muss sich darauf einlassen, die ersten fünfzig Seiten lesen und irgendwann ist man an dem Punkt angelangt, wo man das Buch nur noch einatmet. Auf das Suchen. Auf das Finden.

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"Schon komisch, nicht wahr? Ein Buch zu lieben. Wenn die Worte auf der Seite so kostbar werden, dass sie sich anfühlen wie ein Teil deiner eigenen Geschichte, weil sie das wirklich sind." - Erin Morgenstern, "Das Sternenlose Meer" Zachary Ezra Rawlins ist ein ganz normaler Student - glaubt er zumindest. Denn eines Tages fällt ihm bei einem seiner täglichen Bibliotheksbesuche ein Buch in die Hand. Es hat keinen Autor, trägt nur den Titel "Süßes Leid". Und es handelt von ihm. So wird Ezra in eine Geschichte hineingezogen, die älter als er ist, viel älter und trotzdem scheinbar nur mit ihm funktionieren kann... Stellt euch vor, ihr klappt ein Buch auf und es handelt von Büchern. Von Geschichten. Von Märchen und Sagen, von Geschichten in Geschichten, von riesigen, unterirdischen Bibliotheken. Und all das in einer sprachlichen Rafinesse und Einzigartigkeit, die euch sonst noch nie begegnet sind. Ihr möchtet so ein Buch? Dann lauft bitte zur nächsten Buchhandlung eures Vertrauens und schnappt euch "Das sternenlose Meer" von Erin Morgenstern. Ich lese seit einiger Zeit nicht mehr so häufig Fantasyromane - zu oft wurde ich enttäuscht, zu oft gleichen sich die Geschichten, zu vieles ist abgedroschen und abgenutzt. "Das sternenlose Meer" ist all das nicht. Das Buch hat mich verzaubert, von der ersten bis zur letzten Seite. Es ist wunderschön, bittersüß und absolut einzigartig. Erin Morgenstern schreibt so schön, dass ich ihre Worte am liebsten alle einzeln ausgekostet hätte - hätte ich nicht unbedingt wissen wollen, wie diese besondere Geschichte weitergeht. Die Autorin hat mit diesem Buch eine Hymne auf die Literatur geschrieben und mit hinein zwei Liebesgeschichten gewoben, die ihresgleichen suchen. Ich war so tief berührt davon, dass ich doch fast geweint hätte, was bei mir bei Büchern nicht oft vorkommt. Ihr merkt - ich liebe dieses Buch. Es ist mit nichts zu vergleichen, wird wohl auch nicht von jedem ebenso verstanden und geliebt werden, für mich war es aber einfach was ganz besonderes. Man merkt, dass Erin Morgenstern sich mit Büchern und dem Lesen beschäftigt hat, beidem wahrscheinlich genauso verfallen ist wie ich und eine Hommage daran schreiben wollte. Das ist ihr gelungen. Es gibt 5 / 5 ⭐ und eine riesige Leseempfehlung!

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Student Zachary Ezra Rawlins liest für sein Leben gerne. Als der Student eines Tages in der Bibliothek ein Buch ohne Verfasser findet ist er geschockt, denn dadrin steht sein ganz persönliches Kindheitserlebnis. Fast Wort für Wort und schon bald gibt es für ihn die Gewissheit das dieses Buch etwas ganz besonderes ist. Und damit beginnt ein, meiner Meinung nach wirklich wunderschönes Buch das uns Leser in die Welt der Geschichten und Bücher entführt. Denn hinter dem sternenlosen Meer steckt soviel das es nicht mit einfachen Sätzen erklärt werden kann. Dafür gibt es in der Geschichte um Zachary herum eine Menge Geschichten die alle miteinander verwoben sind. Als ich zu Lesen begonnen habe war ich zunächst auch ein wenig verwirrt. Lesen wir doch zuerst über die Hauptperson Zachary und werden dann mit einer Geschichte eines Mädchens und eines Piraten ein wenig in eine andere Richtung geführt. Liest man aber weiter stellt man fest, das alles seine Berechtigung hat. Es gibt vieler dieser kleinen Geschichte die sich um den Hauptplot winden. da wäre zum Beispiel auch die wunderschöne Erzählung mit dem Wirt, die mir sehr gefallen hat. Alles fügt sich erst nach und nach zu allem zusammen und ergibt eine ebenso komplexe wie schöne Handlung. Ich bin wirklich richtig begeistert. Auch von dem wirklich kunstvollen Erzählstil der Autorin. Hier wird mit Bildnissen und Metaphern gearbeitet wie es nur sehr sehr gute Schriftsteller können ohne den Leser total zu verwirren. Alles wird nach und nach klar und man ist als Leser schnell in dieser außergewöhnlichen Welt der Bücher und Geschichten gefangen. Das weitere kleine Highlight sind für mich die Charaktere. Zachary ist ein netter Kerl der gerne liest, hilfsbereit ist und mit sich und dem Leben zufrieden ist. Trotzdem nimmt er die Herausforderungen die ihm gestellt werden an. Er tut Dinge die er sich vorher nicht träumen ließe und gewinnt auch einiges an Mut dazu. Ich mochte ihn eigentlich schon von den ersten Seiten an. Auch Dorian fand ich sehr interessant. Er tritt geheimnisvoll auf und war mir auch gleich sympathisch. Allegra hingegen stellte ich mir die ganze Zeit wie Cruella de Vil (101 Dalmatiner) vor. Sie mochte ich nicht wirklich. Wobei auch hier der Vergleich wohl passend ist, da die Autorin auch gerne andere Bücher oder Personen daraus zitiert. So zum Beispiel Kat, eine Bekannte Zacharys die ihm einen Slytherin Schal strickt. Fazit: Ich werde dieses Buch mit Sicherheit noch einmal lesen, einfach weil es mich so fasziniert und gefesselt hat das ich noch einmal alles erleben möchte. Mir hat dieser ungewöhnliche Aufbau mit den zahlreichen Geschichten super gefallen die sich am Ende zu einer Einheit verbunden haben. Dazwischen blitzt immer wieder die Liebe auf und würzt das Ganze perfekt. Der wortgewandte Schreibstil der Autorin rundet alles ab und macht aus dem sternenlosen Meer eine atemberaubend komplexe und zugleich wunderschöne Geschichte. ich fand es “magisch” wie sich die Geschichte immer mehr verdichtet hat und man beim Lesen immer mehr erfahren hat. für mich persönlich ist dieses Buch ein kleines literarisches Kunstwerk und auch mein LeseHighLight 2020. Denn es ist so herrlich erfrischend anders. Allerdings ist es kein Buch das man beim Fernsehen lesen sollte, dazu muss man sich dann schon gut auf den Text konzentrieren. Aber für jeden der einmal ein etwas anderes Buch lesen mag, ist es einfach Klasse.

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Manche Bücher benötigen einfach Zeit, um gelesen zu werden. Ich glaube, auch wenn ich ‚Das sternenlose Meer‘ von Erin Morgenstein nochmal lesen würde, würden mir nicht alle Details auffallen, alle kleinen Hinweise und versteckten Anspielungen. So überbordend an Details und so reich an Ideen ist dieses Buch, voller Fantasie, überwältigend und in seiner Fülle kaum zu erfassen. Eine Geschichte, die mich begeistert hat. Doch das Buch wird die Geister auch scheiden, denn der Schreibstil ist sehr speziell. Ich denke, wenn man den Schreibstil mag, wird man auch das Buch lieben. Wenn nicht, dann ist die ganze Geschichte nichts. Denn es passiert eigentlich nicht viel. Und es ist manchmal verwirrend. Doch am Ende findet jeder seinen Platz. „Das Buch steht irrtümlich in der Abteilung für Belletristrik, obwohl es größtenteils wahr und der Rest nur allzu wahr ist.“ Zachary Ezra Rawlins ist auf der Suche. Nach sich selbst, nach einem Ziel im Leben. Was er findet ist ein Buch, in dem eine Situation aus seiner Kindheit geschildert wird. Neugierig darauf geworden, wer denn der Verfasser des Buches sein mag, landet er auf einem Maskenball in New York und schließlich am sternenlosen Meer. Auf seinem Weg dorthin trifft er den gutaussehenden Geschichtenerzähler Dorian, die Türen malende Mirabel und Allegra, deren Absichten nicht klar sind, aber nichts Gutes verheißen. Und so beginnt diese Reise, die sich kaum retten kann vor Geschichten, Symbolen, Weisheiten und Metaphern. „Im Traum ging sie durch den Wald. Die Zweige der Bäume bogen sich unter Kirschblüten, hingen voller Lampions und waren mit Büchern bestückt.“ Erin Morgenstein schreibt so, wie andere Menschen träumen. Ideenreich, detailliert, fantasievoll, die Naturgesetze aufhebend. Alles ist möglich, nichts zu absonderlich oder zu abstrakt. Die Zeit, die sie sich nimmt, um Orte zu beschreiben, Kleinigkeiten oder auch Personen schafft eine Fülle an Informationen, die ich als Leser nur aufnehmen konnte, wenn ich mit meinen Gedanken voll bei der Sache war. Es werden allein durch Beschreibungen Bilder heraufbeschworen, die an Üppigkeit und Übermaß kaum zu überbieten sind. Und doch vermittelt Morgenstern auch eine gewisse Leichtigkeit, schafft durch Witz lockere Augenblicke. Und durch Katzen. „Bücher liest man besser, als sie zu erklären.“ Es ist schier unmöglich, dieses Buch in Worte zu fassen. Es enthält Geschichten in der Geschichte, die zu Beginn zusammenhangslos erscheinen, aber dann doch Sinn ergeben: Das sind Albträume, auf kleinen Zetteln geschrieben und versteckt, das sind Märchen und Fabeln aber auch Geschichten über die Personen, die eine Rolle spielen. Und dann gibt es diese Kleinigkeiten, die das Buch noch besonderer machen. So ist die letzte Seite der Zwischenspiele nicht nummeriert, sondern ein Schlüsselloch. Oder jedes Kapitel mit Protagonist Zachary beginnt mit seinem vollen Namen. Doch über diesen liebevollen Details schwebt immer das große Ganze, das für mich tatsächlich erst auf den letzten Seiten erkennbar wurde. So wird eine Szene relativ zu Beginn des Buches hunderte Seiten später aus einer anderen Sicht geschildert und ergibt dann erst Sinn. Ich liebe solche Bücher, die mich anfangs ratlos dastehen lassen und sich dann aber von Seite zu Seite offenbaren. Das ist hier unglaublich gut gelungen. „Auf das Suchen. – Auf das Finden.“ Ich wusste nicht, was ich gesucht habe. Aber ich habe diese tolle Geschichte gefunden, die nachhallt und etwas ganz besonderes und außergewöhnliches ist. Ich habe das Buch sehr langsam gelesen, um alles aufnehmen zu können. Dadurch hat es sich wie ein Eintauchen angefühlt, wie meine eigene Reise ans sternenlose Meer. Ich bin immer noch überwältigt von diesem Ideenreichtum und frage mich, wie man es schafft, so ein Buch zu schreiben. Was für Mensch ist Erin Morgenstein, die es vermag, solche Welten zu erschaffen, solche Geschichten? 5 Sterne.

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