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Rezensionen zu
Das Fluchholz

Johan de Boose

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Inhalt: Ein Stück Holz erzählt seine Geschichte: Einst gehörte es zu einem alten Olivenbaum in Palästina, der dem Propheten Jeschua und seinen Freunden Schatten spendete, dann wird es zum Kreuz, an dem der Prophet endet. Und als der Direktor eines Wandertheaters einen Klotz mitnimmt und in seine Bühne verbaut, beginnt eine abenteuerliche Reise. Das Holz trifft auf den römischen Kaiser Nero, orthodoxe Mönche, den russischen Zaren, islamische Gelehrte, den Papst, Faschisten und Kommunisten, Erfinder und Terroristen – und verfolgt mit Ironie und Skepsis, was der Mensch durch die Jahrhunderte so treibt … Mein Eindruck: Ich habe mich entschieden, dieses Buch zu lesen, da es mal etwas ganz anderes ist als das, was ich sonst lese. Es beinhaltet eine große Geschichte, die sich aus kleinen „zusammenpuzzlelt“. Was diese Geschichten, die chronologisch mit der Kreuzigung Jesus beginnen und in der Moderne enden, verbindet ist die Perspektive. Es wird nicht aus der Sicht eines Menschen berichtet - wobei dies meistens so scheint, da man Einblicke in die Gefühlswelt des Protagonisten erhält. Allerdings ist dieser ein Stück Holz. Dieses Holz zeigt mir als Leserin nicht nur historische Schauplätze, sondern auch wirft auch philosophische Themen auf. Es verweist auf bestimmte Schulen und führt einige Philosophische Ideen aus. Äußerst kreativ und auch witzig fand ich die Situationen, in denen das Holz mit anderen Gegenständen kommunizieren konnte. Die Grenzen zwischen Mensch, Tier und Gegenstand sind hier fließend, was ich selten in einem Roman erlebt habe. Es ist schwierig den Inhalt dieses Buches wiederzugeben, ohne zu viel zu verraten. Es gibt zwar eine gewisse Spannung und man möchte wissen, wie es mit dem Stück Holz weitergeht, allerdings ist dieser Roman gleichzeitig so geschrieben, dass man ihn auf sich wirken lassen muss, ohne durch die Seiten zu eilen. Fazit: Ein wirklich besonderer Roman, den man in kein festes Genre einordnen kann. Empfehlen kann ich dieses Buch allen, die historisch und philosophisch interessiert sind und auch eine poetische und komplexere Schreibweise mögen.

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Wo soll man anfangen? Der Protagonist ist genial obwohl ihn wohl keiner austehen werden kann. Das Buch hat so viele Wendungen genommen die ich nie hätten kommen sehen können. Die Rückblenden sind perfekt getimt und enthüllen die komplette Story in genau dem richtugen Tempo.

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Auf der Rückseite steht in großen Lettern: „Brillant. Originell. Witzig. Klug. Respektlos. Eine Mischung aus philosophischem Traktat, Schelmenroman und Geschichtsbuch.“ Das kann ich alles zu 100% unterschreiben. Für mich ist es noch viel mehr: Ein Aufschrei gegen all die Ungerechtigkeiten auf der Welt, gegen Krieg, gegen Macht, gegen all diese sinnlosen und verrückten Geschehnisse, welche nur Leid erzeugen. Es richtet sich in erster Linie gegen den religiösen Wahn, und hier vor allem gegen die katholische Einmischung in alle Belange des Lebens. Es ist stellenweise sehr makaber und bitter böse, aber sind wir uns ehrlich, die Welt war und ist so. Ein Tummelplatz für machtgeile Patriarchen, ganz egal ob sie weltlichen oder religiösen Interessen nach gingen oder gehen. Herrliche Dialoge darüber und Dispute, inwiefern Wissenschaft als Teufelswerk angesehen kann, und deswegen die Religionen, christliche wie islamische, in der Geschichte oder Vergangenheit alles daran setzten, Wissenschaftler mundtot zu machen. Fürchteten sich die Kleriker doch zu sehr von der Vorstellung, dass das Streben nach Wissen die Existenz eines vermeintlichen Gottes, oder was auch immer, advabsurbum geführt. Und das geschieht hier auf eine sehr unterhaltsame Art und Weise. Denn: Das Buch erzählt ein Stück Olivenholz. Einst war er ein Baum auf einer kargen Anhöhe in Palästina vor 2000 Jahren. Es begegnete Maryam (also DIE Maria) – und wurde Beobachter der Zeugung Jesus – und es war ganz bestimmt keine unbefleckte Empfängnis. Ca. 30 Jahre später wurde der Baum gefällt, um aus ihm einen Balken für das Kreuz Jesus zu machen. Und danach wird es weiterverarbeitet, scheint magische Kräfte zu haben, denn jeder, der dieses Stück Holz berührt, durchfährt ein eigenartiger Schauer. Die Jahrhunderte vergehen, das Holz nimmt eine Reise auf durch die Zeit, trifft auf verschiedene historische Persönlichkeiten und endet schließlich als rätselhafte Ikone. Das mag erstmal wirr, verstörend und auch in manchen Belangen makaber wirken. Aber glaubt mir, das Buch hat es in sich und entwickelt einen Sog, ähnlich wie das Stück Holz auf seine Besitzer. Absolute Leseempfehlung für diesen sehr außergewöhnlichen Roman (und für mich ein Lesehighlight) S. 178: „Die Menschheit hört nicht auf, sich zu vernichten, neu zu erfinden und wieder zu vernichten, immer wieder und wieder, im Bann eines dumpfen Dranges nach Zerstörung und Tod.“

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Meinung: De Booses Werk ist nicht mit einem einzigen Wort zu beschreiben. Es ist generell unfassbar schwer, das Gelesene in Worte zu fassen. Es ist philosophisch, respektlos, teilweise humorvoll und doch auch extrem tragisch. Die Geschichte des Fluchholzes, das als Olivenbaum begann und von dort aus die Menschheitsgeschichte durchläuft, gibt eine ganz neue Perspektive wieder. Diese ist durchwegs kritisch und besonders: Gewissermaßen begutachtet ein Objekt das Treiben der Menschheit über Jahrtausende hinweg. Es legt barbarische Grausamkeiten unzensiert dar, gibt Religions- und Kirchenkritik wieder und hat mich so stark zum Denken angeregt, dass ich danach einige Minuten still dasitzen und mich erst wieder fangen musste. Wieso sind wir Menschen so? Warum passieren gewisse Muster der Grausamkeiten immer wieder? Was macht das mit uns? Was macht das mit mir? Alles Fragen, die mir noch immer durch den Kopf gehen. Für mich ist „Das Fluchholz“ ein ganz besonderes Stück Literatur, welches ich absolut als „harte“ Lektüre betrachte, ich aber absolut bedeutsam finde.

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Habt ihr Lust auf eine Geschichte, die aus einer außergewöhnlichen Perspektive erzählt wird? Auf eine Geschichte, die Jahrhunderte umspannt? Dann sollte Johan De Booses Roman „Das Fluchholz“ eure nächste Lektüre werden! Im Roman erlebt ein Stück Holz die Knotenpunkte der letzten 2000 Jahre der Menschheitsgeschichte. Beginnend als Olivenbaum in Palästina, in dessen Schatten Maryam und später ihr Sohn Jeschua sich regelmäßig niederlassen, muss der Baum schon bald tatenlos zusehen, wie er gefällt und sein Holz für das Kreuz, an das man Jeschua nageln wird, genutzt wird. Im Folgenden wird ein Stück dieses Kreuzes ständig weitergereicht. Zunächst landet es bei den Römern, später findet es sich in einem Kloster in Belgien wieder, wird von russischen Mönchen in ihre Heimat getragen und zur Ikone umfunktioniert. Auch nach Andalusien, in Darwins England, in den Vatikan, in die Zeit der Russischen Revolution, zu Stalin, in den Kalten Krieg und schließlich sogar ins Weltall verschlägt es unseren Erzähler. Auf etwas mehr als zweihundert Seiten gelingt es De Boose nicht nur, die Menschheitsgeschichte seit der Geburt von Jesus nachzuzeichnen, er schafft es auch, sie zu entmystifizieren. Sein Blick auf die Geschichte ist zwar durch die Religion geprägt, aber sie dient ihm lediglich als roter Faden, denn die Erzählinstanz zeichnet sich dadurch aus, dass sie klarsichtig ist, logisch denkt und keine Direktheit scheut. Sie steht über jeglichen religiösen Mythen und dass das auf manch einen Leser befremdlich oder sogar provokativ wirken kann, ist nicht auszuschließen. So hinterfragt das Holz gleich zu Beginn indirekt die Glaubwürdigkeit religiöser Überlieferungen, wenn es Zeuge der Vergewaltigung Maryams durch römische Soldaten wird, die ihre Schwangerschaft erklärt. „Das Fluchholz“ ist humorvoll, geistreich, ironisch, voller Witz und Klugheit und tut sich und allen Lesern den Gefallen, von Aberglaube und verstaubten Mythen befreit zu sein. Es lässt uns an Umbrüchen und Veränderungen in der Geschichte teilhaben und macht gleichzeitig deutlich, dass Gewalt, Krieg und Religion uns immer begleitet haben. Der Roman ist außergewöhnlich und das nicht nur wegen der Perspektive des Holzes. Er kann daher jedem Leser uneingeschränkt empfohlen werden.

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Abwechslungsreich erzählte Reise eines Olivenbaums, der gefällt zum Kreuz Jesu wird und als Holzblock und später als Ikone durch die Menschheitsgeschichte reist. Ist das Holzstück verflucht oder ist das Schicksal der Besitzer purer Zufall? Wir werden es nicht erfahren. Auf jeden Fall birgt das Buch viele Denkanstöße und Geschichte.

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