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Rezensionen zu
Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre

Marie Lacrosse

Die Kaffeehaus-Saga (1)

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Atmosphärisch dicht und wunderbar erzählt

Von: Karins LeseLounge aus Rendsburg

05.10.2020

Sophie von Werdenfels wächst im Wien des 19. Jahrhunderts auf. Die Stadt ist fest verwachsen mit seinen Traditionen. Sophie flüchtet aus dem unliebsamen Elternhaus immer öfter in das Kaffeehaus ihres Onkels. Für ihren Stiefvater ein Ding der Unmöglichkeit, der Onkel ist bürgerlich und sie als adlige junge Dame darf nicht arbeiten. Für Sophie ist das Kaffeehaus wie Heimat. Hier lernt sie auch Richard von Löwenstein kennen. Richard ist ein Freund des Kronprinzen Rudolf und für diesen Prinzen schwärmt Mary Vetsera, die wiederum eine gute Freundin von Sophie ist. Es bleibt nicht bei einer jugendlichen Schwärmerei. Mary schlägt alle Warnungen in den Wind. Keiner der vier ahnt, auf welche Katastrophe sie zusteuern. Der neue Roman von Marie Lacrosse ist der Auftakt einer Trilogie, die ihren Handlungsschauplatz im Wien der 1880er-Jahre hat. Erzählt wird die Geschichte eines Kaffeehauses und den Menschen, die damit verbunden sind. Die junge Sophie von Werdenfels ist die fiktive Protagonistin, die durch diese Zeit führt. Aber eigentlich geht es gar nicht so sehr um das Kaffeehaus, sondern viel mehr um die Menschen dieser Zeit. Ausführlich wird die Beziehung des Kronprinzen Rudolf und Mary Vetsera beleuchtet. Das Leben im Schatten des Kaiserhofs ist nicht so einfach, wie es klingt. Der Autorin ist es gelungen, authentisch aus dieser Zeit zu erzählen. Sie lässt ihren Charakteren Raum, sich zu entwickeln, und erzählt, wie sich die Protagonisten kennenlernten und wie sie zueinanderstanden. Sie erzählt von jugendlichen Schwärmereien über Liebe und Konversionen. Es gibt Einblicke in das Leben der Frauen, die nicht nur in ihren Korsetts eingezwängt waren, sondern auch abhängig von den Männern dieser Zeit. Mit sehr viel liebe zum Detail erzählt Marie Lacrosse, wie es in dieser Epoche zuging und vor allem von den Sitten und Gebräuchen in Adelskreisen und darüber hinaus. Sie erzählt aber nicht nur eine einfache Liebesgeschichte, sondern eine Geschichte mit historischem Hintergrund, von einer Affäre, von der ich in dieser Ausführlichkeit noch nichts gelesen habe. Damit hat die Autorin mich überrascht, aber gleichzeitig in ihre Geschichte gezogen. Ich war gefangen von Sophie und Richard, von der k.u.k. Monarchie und nicht zuletzt von dem Kaffeehaus Danzer in Wien. Gerade die vielen historischen Einzelheiten und ihre geschickte Verstrickung um die fiktive Geschichte der Sophie von Werdenfels haben es mir angetan. Nicht nur die Geschichte an sich ist gelungen, sondern auch die Aufmachungen des Buches. Es gibt ein umfangreiches Personenregister und Karten von Wien und Umgebung. Ein sehr ausführliches Nachwort, in welchem Marie Lacrosse Fiktion und Wahrheit trennt, beinhaltet interessante Information zum Hintergrund dieser Handlung. Das Nachwort hat mir ebenso gut gefallen wie das Buch selber. Fazit: Der Auftakt der Kaffeehaus-Trilogie ist Marie Lacrosse mit „Bewegte Jahre“ gelungen. Sie erzählt authentisch aus dem 19. Jahrhundert und hat mich mitgenommen nach Wien und nicht mehr losgelassen. Die Geschichte ist atmosphärisch dicht und die Handlung so erzählt, als habe sie so stattgefunden und könnte gar nicht anders sein. Ich habe mich nicht nur gut unterhalten gefühlt, sondern war regelrecht gefangen, gefangen von Wien und seinem Charme, gefangen von Sophie und Richard und tief bewegt von dem Schicksal eines jungen Mädchens. Jetzt warte ich gespannt darauf, wie es mit dem Kaffeehaus weitergehen wird und wie das Leben von Sophie sich weiterentwickelt.

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Einfach grandios

Von: Undine Sittel aus Remse

05.10.2020

Ich habe mich auf,, das Kaffeehaus,, von Marie Lacrosse gefreut und wurde nicht enttäuscht. Das erste was mir auffiel,als ich das Buch endlich in den Händen hielt, war das mega tolle Cover. Das zweite war der Wahnsinns Umfang. Über 700 Seiten,Hammer. Aber das sind wir ja schon von Marie gewöhnt. Ich muss der ehrlichkeithalber zugeben, das ich am Anfang so meine Schwierigkeiten mit den vielen Personen hatte, die im ersten Teil des Buches vorgestellt wurden.Kaiser,Grafen,Kronprinz,Komtessen, viele ,,von,,'s und dazu diese mehrfach Namen. Da fühlte ich mich etwas über bzw gefordert. Aber zum Glück sind die Personen auf den ersten Seiten schön nach Familien geordnet sodass man da mal nachschlagen kann. Als dann einige vorgestellt waren , konzentrierten sich die Geschichten auf nur wenige Hauptprotagonisten, das machte es mir übersichtlicher. Ich tauchte in die teils verworrene und auch dramatische Lebensgeschichte um Kronprinz Rudolf ein als wäre ich dabei. Sophie, die Interesse an Rudolfs Freund hat, fasziniert mich , da sie nicht nur mit dem Herzen denkt,sie lässt auch ihren Verstand sprechen. Im Kaffeehaus ihres Onkel geht sie voll auf. Was natürlich nicht ohne Schwierigkeiten abgehen kann, sie ist schließlich eine Komtess. Zum Ende hin wurde es fast unerträglich spannend,so dass ich kaum das Buch weglegen konnte. In diesem Roman kam man einiges über die teilweise auch tatsächlich gelebt habenden Personen erfahren. Nicht alles ist Fiktion. Marie Lacrosse hat viel Zeit,Mühe und Herzblut in ihre zum Teil vor Ort gemachte Recherchen gesteckt. Das merkt man dem Roman auch an. Am Ende des Romans schreibt sie noch ein Kapitel über Wahrheit und Fiktion in ihrem Buch. Da kann man dann nochmal nachlesen was wirkst passiert ist und wo die Autorin die Phantasie zu Hilfe nahm. Ich fand Das Buch wunderbar unterhaltsam und spannend geschrieben. Trotz Anlaufschwierigkeiten bekommt das Buch 5 * von mir. Die hat es aus meiner Sicht voll und ganz verdient.

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Erschienen am 28. September 2020 im Goldmann-Verlag ISBN: 978-3-442-20597-4 https://www.randomhouse.de/Paperback/Das-Kaffeehaus-Bewegte-Jahre/Marie-Lacrosse/Goldmann/e560711.rhd Das Buch „Das Kaffeehaus – Bewegte Jahre“ von Marie Lacrosse ist der Auftakt einer Trilogie, die in Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts spielt und die ‚Affaire Mayerling‘ als Hauptthema hat. Ende des 19. Jahrhunderts in Wien: Die junge Sophie von Werdenfels leidet unter dem frühen Verlust ihres Vaters, noch mehr aber leidet sie unter dem strengen und lieblosen Regiment des Stiefvaters. Immer wieder flieht sie zu ihrem bürgerlichen Onkel Stephan Danzer, der ein prächtiges Kaffeehaus besitzt. Hier, zwischen Mandelmelage und Prinzentorte, findet Sophie Bestätigung und Anerkennung. Mit Mary Vetsera, einer Tochter von Adel, verbindet Sophie eine tiefe Freundschaft. Doch diese Freundschaft wird durch zwei Männer aufgemischt: Richard von Löwenstein und Rudolf, dem Kronprinzen. Richard, ein persönlicher Freund von Rudolf, verliebt sich in Sophie. Mary hingegen beginnt für den verheirateten Kronprinzen zu schwärmen und schlägt alle Warnungen ihrer Freundin in den Wind – sie beginnt sogar eine Affäre mit Rudolf. Diese Affäre, und vor allem das Ende, wird die gesamte Habsburgermonarchie tief erschüttern. Mit großer Begeisterung habe ich die „Weingut-Saga“ von Marie Lacrosse gelesen. Als sie in den Sozialen Medien vor einigen Monaten ihre neue Buchreihe vorstellte, war mein Interesse direkt geweckt. Die ‚Affäre Mayerling‘ interessiert mich schon sehr lange, genauso wie die Zeit, in der das Buch spielt. Durch die „Sissy-Filme“ mit Romy Schneider bin ich dieser Zeit, aber auch der österreichischen Kaiserfamilie verfallen. Meine Vorfreude auf den Auftakt der Reihe war enorm und ich konnte den Erscheinungstag kaum erwarten. Freundlicherweise bekam ich das Buch als vorzeitiges Rezensionsexemplar vom Goldmann-Verlag zugesendet, da Marie Lacrosse mich auf ihrer „Bloggerliste“ aufnahm. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Goldmann-Verlag und an Marie Lacrosse für die Zusendung des Buches. Viele der Figuren in diesem Buch sind historisch belegte Persönlichkeiten. Diesen Figuren, die ich oft nur aus dem Geschichtsbuch kannte, haucht Marie Lacrosse Leben ein. Sie agieren neben fiktiven Figuren, eingebettet in einem akribisch recherchierten geschichtlichen Hintergrund. Alle Figuren, egal ob real oder fiktiv, bestechen durch Tiefe und Authentizität. Sie haben ihre Ecken und Kanten, sie leben ihr Leben in ihrer Zeit, auch wenn es für sie nicht immer leicht ist. Beginnen wir mit der fiktiven Sophie von Werdenfels, welche aber einer wahren historischen Persönlichkeit nachgestellt wurde: Durch den Tod ihres Vaters und ihres Bruders muss die junge Frau nun ihren strengen Stiefvater erdulden. Diesen hat ihre Mutter aus unerfindlichen Gründen geheiratet und macht damit nicht nur ihre Kinder unglücklich, sondern auch sich selbst. Sophie ist ein gescheite und vernünftige Frau, die aber nicht nur perfekt ist. Ihr unterlaufen Fehler, sie verliebt sich unglücklich, ist aber trotzdem für andere da: Für ihre Freundin Mary ist Sophie eine wichtige Stütze, auch wenn die Freundschaft nie ganz rund läuft. Aber auch Sophies jüngere Schwester kann sich auf Sophie verlassen. Mary Vetsera, ist eine der vielen historischen Persönlichkeiten ist in dem Buch, und übernimmt eine der Hauptrollen. Sie ist eine junge und äußerst naive Frau, die in ihrem Leben noch nicht angekommen ist, sie weiß nicht recht, wo ihr Platz ist. Was als Schwärmerei für den Kronprinzen Rudolf beginnt, endet in einem Wahn, sie erliegt Rudolf völlig, lässt sich von ihm mitreißen. Marie Lacrosse hat den Charakter der Mary Vetsera sehr genau herausgearbeitet, ihre Geschichte hat mich sehr beeindruckt und ich erlebte mit ihr ein Wechselbad der Gefühle. Marie Lacrosse hat gezeigt, wie es dazu kommen konnte, dass Mary sich Rudolf völlig ergab. Kronprinz Rudolf wird von Marie Lacrosse ebenfalls sehr lebendig und sehr psychologisch tiefgründig beschrieben. Ein tief verletzter Mensch, der schon früh in seinem Leben auf die Ablehnung seiner Eltern stieß und sich zurückgesetzt fühlte. Zudem noch in einer unglücklichen Ehe gefangen und körperlich und seelisch krank. Auf der einen Seite ein Opfer, auf der anderen Seite wird er dann selbst zum Täter. Rudolf ist, neben Mary, eine Figur, die noch sehr lange nachklingen wird. Richard von Löwenstein, Rudolfs persönlicher Freund, ist ein fiktiver Charakter, der aber dazu beiträgt, dass der Kronprinz dem Leser noch näher kommt. Richard ist mit sich selbst nicht im Klaren, er wird zu einigem gezwungen, was ihm zu Wider ist. Auch wenn er Konflikte scheut, wirkt er auf mich in vielen Szenen stark und authentisch, da er eher unperfekt ist. Ich bin sehr gespannt, wie es mit ihm im zweiten Teil weitergehen wird. In diesem Buch gibt es viele, sehr viele Charaktere. Auf jeden einzeln einzugehen, würde den Rahmen dieser Rezension sprengen. Eingehen möchte ich aber noch auf Stephan Danzer, der Onkel von Sophie. Er bringt Wärme und Geborgenheit in das Buch. Auch wenn er selbst einen großen Verlust erlitten hat, fängt er seine Nichte Sophie immer wieder auf, schenkt ihr Zuwendung und vor allem Anerkennung. Ein fiktiver Charakter, der mich sehr beeindruckt hat. Wirklich alle Charaktere bestechen durch eine außerordentlich facettenreiche und authentische Charakterzeichnung. Historische Persönlichkeiten, wie das Kaiserpaar oder Stephanie von Belgien (Rudolfs Frau), sind für mich greifbarer geworden. Anfangs war ich mit den vielen Figuren etwas überfordert, aber das ausführliche Personenregister am Anfang des Buches hilft bei Unsicherheit weiter. Der Sprachstil von Marie Lacrosse ist sehr lebendig und detailliert, ohne jemals langatmig zu sein. Ab der ersten Seite war ich in der Handlung angekommen. Durch Einstreuung des Wiener Dialekts und den vielen Beschreibungen und Details der Stadt und ihrer Menschen, ist das Buch eine wahre Zeitreise. Ich tanzte auf Bällen, bestaunte die Kleider der Frauen, saß in pompösen Theatern, traf die Kaiserfamilie und saß mit Sophie in dem prächtigen Kaffeehaus. Wann immer ich das Buch in die Hand nahm, war ich in der Handlung gefangen und wollte das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Auch wenn ich wusste auf was alles unweigerlich hinausläuft, musste ich immer weiter lesen. Das große Thema in „Das Kaffeehaus – Bewegte Jahre“ ist die ‚Affäre Mayerling‘, sie sich am 30. Januar 1889 ereignete. Marie Lacrosse hat diesen Sachverhalt akribisch recherchiert, auch wenn sich viele historische Quellen, die sie studiert hat, widersprechen. Im ausführlichen Nachwort geht die Autorin gut auf ihre Recherchen ein. Die ‚Affäre Mayerling‘ wird wahrscheinlich nie restlos aufgeklärt werden können, da viele Dokumente vernichtet wurden. Der Roman stützt sich auf die neusten Erkenntnisse und zeigt, wie es wohl abgelaufen sein könnte. Eine Affäre, die die Habsburgermonarchie erschütterte und tiefe Spuren hinterließ. Diese Spuren versuchte man zu verwischen, was aber (zum Glück) nicht komplett gelang. Fazit: Das Buch „Das Kaffehaus – Bewegte Jahre“ von Marie Lacrosse ist ein facettenreicher und bildgewaltiger Auftakt einer vielversprechenden Trilogie. Mit Authentische Charakteren, die in einen spannenden geschichtlichen Hintergrund eingebettet sind, ist das Buch Kopfkino pur. Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil, der im April 2021 erscheint. Danke für die lehrreichen und unterhaltsamen Lesestunden liebe Marie Lacrosse. Hinweis: Dieses Buch habe ich vom Goldmann-Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar bekommen – es hat meine Meinung aber nicht beeinflusst.

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Ein grandioser Auftakt!

Von: Ulrike Hartwig aus SCHWANDORF

28.09.2020

Der erste Teil der neuen Trilogie von Marie Lacrosse, „Das Kaffeehaus – Bewegte Jahre“ entführt den Leser nach Wien zur „K.u.K.-Zeit“, genauer gesagt in die 1880er-Jahre. Wir lernen die junge Komtess Sophie von Werdenfels kennen, die sich schon als Kind gerne im Konditor-Café Prinzess ihres bürgerlichen Patenonkels Stefan Danzer aufhält, auch wenn das der strenge Stiefvater nicht gerne sieht. Das Bestreben Stefan Danzers ist es, mit dem Café Demel und der Konditorei Gerstner gleichzuziehen und sich k.u.k.- Hoflieferant nennen zu dürfen. Von seiner selbst kreierten Mokkaprinzentorte verspricht er sich viel, und auch Sophie hat die eine oder andere gute Idee. Sophies beste Freundin ist die Komtess Marie Alexandrine Vetsera, genannt Mary. Gemeinsam mit ihr besucht sie gesellschaftliche Veranstaltungen und wird dabei auf einen stattlichen Mann im Gefolge des Kronprinzen Rudolf aufmerksam, von dem Mary weiß, dass er Richard von Löwenstein heißt. Sophie lernt ihn näher kennen und verliebt sich in ihn. Ob er ihre Gefühle erwidern wird? Mary indessen entdeckt, dass ihr der verheiratete Thronfolger nicht gleichgültig ist und beginnt trotz aller Warnungen eine Affäre mit ihm… Der Name Marie Lacrosse steht für höchsten Lesegenuss. Wie schon für ihre Weingut-Saga hat die Autorin auch für ihre Kaffeehaus-Reihe hervorragend recherchiert, und mir ist jetzt der Unterschied zwischen einem „Kaffeehaus“ und einem „Konditor-Café“ bekannt. Marie Lacrosse versteht es meisterhaft, Geschichte zum Leben zu erwecken und ihre Figuren vor diesem Hintergrund agieren zu lassen. Auch wenn sowohl die Charaktere „Sophie“ und „Richard“ als auch das “Prinzess“ fiktiv sind, so könnte es gewesen sein. Sehr informativ ist das Nachwort der Autorin „Wahrheit und Fiktion“. Die Leseprobe zu Band 2 („Falscher Glanz“) am Ende des Buches gibt einen kleinen Ausblick, wie es mit Sophie weitergeht, mehr erfahren wir Leser im Frühjahr 2021. Mein persönliches Fazit: Von Anfang an war ich in der Geschichte gefangen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Marie Lacrosse schreibt fesselnd und lebendig, der Leser hat das Gefühl, „in der ersten Reihe“ zu sitzen. Ganz klare Leseempfehlung und 5 Sterne! Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Goldmann-Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber meine Meinung nicht beeinflusst.

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„Bewegte Jahre“ ist der Auftakt zu einer Trilogie, die im österreichischen Kaiserreich im späten 19. Jahrhundert spielt. Protagonistin ist die fiktive Sophie von Werdenfels, eine Tochter aus gutem, aber strengem Hause, die sich am liebsten im Wiener Kaffeehaus ihres Onkels aufhält. Ihre beste Freundin ist die Baroness Mary Vetsera, die heimlich für den Kronprinz Rudolf, den Sohn von Kaiser Franz Joseph I und Kaiserin Elisabeth (Sisi), schwärmt. Allerdings ist Rudolf verheiratet, wenngleich sehr unglücklich, und außerdem alles andere als ein Kostverächter. Für Mary, ein junges Mädchen aus adligem Hause, ist eine Affäre mit dem Kronprinzen undenkbar. Und dennoch setzt sie alles daran, ihm persönlich zu begegnen. Sophie versucht alles, um Mary von ihrer Schwärmerei abzubringen. Unterstützung erhält sie dabei von Rudolfs bestem Freund Richard von Löwenstein, das Kaffeehaus wird zum Ort ihrer konspirativen Treffen. Dabei verlieben Sophie und Richard sich ineinander, doch auch ihre Liebe steht unter keinem guten Stern. Und es glückt ihnen auch nicht, die Tragödie zu verhindern. Denn tatsächlich hat Kronprinz Rudolf sich 1889 in Mayerling das Leben genommen und dabei die blutjunge Mary Vetsera mit in den Tod genommen. Damit hat er die naive Schwärmerei des jungen Mädchens auf fatale Weise ausgenutzt. Für die Autorin, die früher als klinische Psychologin tätig war und sich mittlerweile unter ihrem echten Namen Marita Spang und mit ihrem Pseudonym Marie Lacrosse einen hervorragenden Ruf als Autorin historischer Romane erworben hat, war diese bis heute nicht ganz geklärte „Affäre von Mayerling“ ein hervorragender Stoff für eine höchst spannende Geschichte, in der sie geschickt die historischen Ereignisse mit einigen wenigen fiktiven Figuren verbindet. Durch Sophie und Richard erhält der Leser einen guten Einblick in die Gefühlswelt von Mary und Rudolf. Vor allem den Kronprinzen lernt man als einen ambitionierten, aber zutiefst unglücklichen Menschen kennen, der sich vergeblich nach der Liebe und Anerkennung seiner Eltern sehnt und mit seinen reformerischen Ideen meist auf Ablehnung stößt. Mary hingegen erweckte in mir eher den Eindruck einer verzogenen, naiven und weltfremden Göre, wobei das zum Teil natürlich auch der damaligen Erziehung von adligen jungen Mädchen geschuldet war. Ganz nebenbei erfährt man nämlich in diesem Roman auch sehr viel über das Leben der sogenannten besseren Gesellschaft zur Zeit der Habsburger und auch die große Politik, insbesondere die Beziehung des Habsburger-Reiches zu Preußen, kommt nicht zu kurz. Vor allem aber hat es mir Sophie angetan, eine durch und durch liebenswerte und sympathische Protagonistin, mit der ich von Anfang an mitfühlen konnte – und mitleiden, denn dazu gibt es leider Anlass genug in der Geschichte. Und in dem schönen Kaffeehaus ihres Onkels, dem fiktiven Café Prinzess, wäre ich nur allzu gerne einmal Gast und würde dort die berühmte Mokkaprinzentorte kosten. Alles in allem war dies eine ganz wunderbare, trotz ihres Umfangs sehr kurzweilige Geschichte, die ich regelrecht verschlungen habe. Genauso interessant war übrigens auch das Nachwort der Autorin, in dem sie sehr anschaulich von ihren Recherchen erzählt. Nun muss ich mich leider bis April 2021 gedulden, denn dann erscheint der zweite Band „Falscher Glanz“, der dritte und letzte Teil „Geheime Wünsche“ soll im Oktober 2021 folgen.

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