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Rezensionen zu
Das Mädchen Jannie

Petra Hammesfahr

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Es ist ein kalter, regnerischer Märztag. Trotzdem muss die zehnjährige Jannie wieder arbeiten. Schonung gibt es für sie nicht. Seit Jahren besteht ihr Leben aus Arbeit, Kälte und Gewalt. Sie kennt es nicht anders, seit ihr Großvater sie an Miro, den Kopf einer rumänischen Bettlerbande, verkauft hat. Zu allem Überfluss muss sie auch wieder den zweijährigen Jakob mitnehmen, der die ganze Nacht nur gehustet hat. Zwei Kinder, eines davon sichtbar krank, davon verspricht sich Miro einen erfolgreichen Tag. Die Menschen sollen Mitleid haben, ihre Türen und ihre Geldbeutel öffnen. Doch es kommt ganz anders. Der Kaninchentöter Am gleichen Tag auf einem einsamen Gehöft in der Nähe. Außer sich vor Wut starrt Dieter auf seinen Laptop. Was fällt dieser elenden Würmin ein, seinen Thriller so zu zerreißen. Wie sie es sich generell zum Hobby gemacht zu haben scheint, aufstrebenden Autoren-Talenten wie ihm auf ihrem Blog die Zukunft zu verbauen. Ihr wird er es zeigen. Doch erst muss er sich um seine Mutter kümmern, die sich nach einem Schlaganfall nur noch im Bett liegen und an die Decke stieren kann. Wäre er nicht auf ihre Rente angewiesen, könnte sie vor ihm aus sofort sterben. Keine Träne würde er der sadistischen Alten nachweinen, die keine Gelegenheit ausgelassen hat, ihrem Kind zu zeigen, wie grausam ein Mensch sein kann. Aber mit dem Schlachten von Kaninchen und Hühnern kann er sich nicht über Wasser halten. Also muss er sie am Leben erhalten. Noch. Bis er von seinen Büchern leben kann. Arno Klinkhammer ist gerade zur Operativen Fallanalyse beim LKA gewechselt. Hier kann er seine Erfahrung, seine Intuition und seine oft unorthodoxe Herangehensweise an neue Fälle einbringen, ohne gleich schief angesehen zu werden. Dank dieser Intuition wird er Jannies Leben retten. Aber das weiß Arno Klinkhammer an diesem kalten regnerischen Herbsttag noch nicht. Im Kreislauf des Grauens Petra Hammesfahr hat mit Das Mädchen Jannie wieder einen herausragenden Roman abgeliefert, der tiefe Einblicke in die brutalen und menschenverachtenden Machenschaften von Menschenhändlern gibt. Das ist keine Erfindung einer Autorin sondern trauriger Alltag vieler junger Frauen und Männer. Auch hier bei uns in Deutschland. Dass Petra Hammesfahr sehr detailliert auf dieses brutale Vorgehen eingeht, mag den einen oder die andere Leserin verstören. Ich fand es richtig und wichtig und gemäßigt. Auch die kleine Jannie steht am Anfang eines solchen Kreislaufs. Petra Hammesfahr schildert zwei Wochen aus dem Leben des Mädchens aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Dem von Jannie selbst. Dem von Dieter, ihrem vermeintlichen Wohltäter. Dem der polizeilichen Ermittlungen. Dadurch hatte ich beim Lesen manchmal den Eindruck “Das habe ich doch schon gelesen”, was mich aber überhaupt nicht gestört hat. Gerade weil so anschaulich geschildert wird, wie schwierig es für die Polizei ist, die vielen losen Enden, die sie findet, zu einem Netz zu verknüpfen, in dem sich auch die Hintermänner unentrinnbar verfangen. Ein großartiges Buch. Kaufen, lesen, nachdenken!

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In diesem Herbst, scheint es momentan bei den aktuellen Krimis und Romanen, warum auch immer, um Kindesmissbrauch, Prostitution und ungeklärte Kinder-Todesfälle zu gehen. Ob das Zufall ist? Das bezweifle ich! Oder soll der Leser dadurch besonders geschockt und sensibilisiert werden, um auf diese Missstände hinzuweisen. Vielleicht denken die Autoren auch unisono, dass die Leser heute abgebrühter durch die Krimis im TV sind und daher den härteren Toback benötigen. Petra Hammesfahr hat sich jedenfalls in ihrem Roman: Das Mädchen Jannie mit dieser dunklen Szene, ihren ekelerregenden Typen und Peinigern auseinandergesetzt und ihren Protagonisten mit gekonnten Beschreibungen Leben eingehaucht. Der ermittelnde Kommissar Klinkhammer, der mir schon aus „Als Luca verschwand“ bekannt und vertraut ist, tut mir diesmal fast ein wenig leid, weil er so auf der Stelle tritt und immer nicht rechtzeitig zur Stelle ist. Da wird einem als Leser so richtig bewusst, dass die Polizei dein Freund und Helfer, auch nur ganz „normale“ Menschlein sind. Und das der Beruf des Kommissars durchaus unschöne Seiten hat, denn mit diesen vielen Kinderleichen im Kopf und vor dem geistigen Auge, ist es bestimmt nicht angenehm für Kommissar Klinkhammer am Abend schlafen zu gehen. Der Autorin gelingt es jedenfalls mich mit ihrem Spannungsroman zu schockieren. Ich schwanke zwischen pervers und ekelerregend. Als Vielleserin und Krimifan, bin ich einiges gewohnt. Diese Lektüre geht mir dann aber doch etwas zu weit, obwohl ich mir durchaus vorstellen kann, dass es „kranke Seelen“, die Kindern so etwas antuen, tatsächlich gibt. Und das da die Realität wahrscheinlich noch mehr zur Sache geht und dies nur die abgeschwächte Version ist, um den Leser nicht ganz zu verlieren. Der Polizei- und Psycho-Thriller ist meines Erachtens, nichts für schwache Nerven und zartbesaitete wie mich. Ich bin für diese Buch einfach zu sensibel und leide mit den Opfern mit, die Stimmungen nehmen zu sehr mit und eigentlich möchte ich nun nur noch von meinem Lieblingsmenschen ganz fest in den Arm genommen werden. Letztendlich bin ich froh, dass ich den Roman unbeschadet überstanden habe. Dabei kommt das Cover, noch recht harmlos daher. Da sieht man, in einer doch eher idyllischen Landschaft bei Starkregen, ein kleines Mädchen auf ein abgelegenes Haus zulaufen.... Am liebsten möchte ich sie warnen!! Inhalt: Vom Großvater an Miro verkauft, zieht die elternlose Jannie mit einigen Frauen bettelnd über Land. Sie weiß nicht, ob sie zehn oder schon elf Jahre alt ist, aber sie weiß von Kindern, die in feinen Häusern arbeiten müssen, weil sie für den Straßenstrich zu jung sind. Während Kommissar Klinkhammer sich bemüht, Licht ins Dunkel um sieben verscharrte Kinderleichen zu bringen, gelingt Jannie die Flucht. Sie wird von Dieter auf seinem einsamen Hof aufgenommen und kümmert sich liebevoll um dessen Mutter. Die alte Frau liegt gelähmt und stumm im Bett, mit Augenzwinkern versucht sie Jannie begreiflich zu machen, in welcher Gefahr sie schwebt. Doch Jannie kennt keine Morsezeichen … Die Autorin: Petra Hammesfahr wurde mit ihrem Bestseller »Der stille Herr Genardy« bekannt. Seitdem erobern ihre Spannungsromane die Bestsellerlisten, werden mit Preisen ausgezeichnet und erfolgreich verfilmt, wie auch »Die Sünderin«. Der Roman wurde unter dem Titel »The Sinner« mit Jessica Biel in der Hauptrolle als erfolgreiche US-Fernsehserie produziert und läuft derzeit weltweit auf Netflix. Fazit: 4**** Der Roman „Das Mädchen Jannie“ ist im DIANA Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 512 spannende Seiten.

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Die 11jährige Jannie, sie vermutet mal dass sie so alt ist, gehört zu einer Gruppe die betteln geht. Von ihrem Großvater damals an Miro verkauft zieht sie mit Schwangeren, kleinen Kindern, Babys durch die Dörfer um Geld zu sammeln. Doch dann nimmt eine Frau ihr den kleinen Jakob ab der schlimm erkältet ist und Jannie weiß dass Miro sie dafür bestrafen wird... also flieht sie und findet bei Dieter Leuken Unterschlupf...doch sie weiß nicht was Dieter Leuken in Wahrheit für ein Mann ist... Dies ist mein erstes Buch der Autorin und ich muss sagen, ich war doch sehr angetan. Viele sehen dieses Buch eher als Thriller als einen Roman, ich kann da, zeitweise, auf jeden Fall zustimmen, es ist eine Mischung aus beidem. Auch ist das Buch nichts für schwache Nerven da die Zustände von Jannie in der Roma Gruppe, ja fast Familie, oft erschreckend brutale Ausmaße nimmt die kein Kind sehen sollte. Der Schreibstil ist sehr für sich einnehmend, das Buch entwickelt sehr schnell eine Sucht zum Weiterlesen und man mag das Buch, trotz der Geschehnisse, nicht mehr aus der Hand legen. Wir haben mit einigen Protagonisten in diesem Buch zu tun, manchmal sorgte das bei mir für Verwirrung, auch war es zu Beginn sehr schwer durch die ganze Organisation der Roma und ihre Gruppendynamik zu steigen. Ermittler Kommissar Klinkhammer bleibt für mich persönlich eher blass und steht nicht im Mittelpunkt, mich selbst hatte dies nicht gestört. Denn die Ermittlungen laufen durch Geschehnisse, erlebten und Erzählungen durch die verschiedenen Protagonisten zusammen, das fand ich wieder ein gelungener Clou des Buches und somit erhält man viele Puzzleteile die sich von selbst zusammenfügen. Gleichzeitig muss man aber auch am lesen und der Geschichte dran bleiben sonst läuft man schnell Gefahr sich zu verlieren und den roten Faden immer wieder suchen zu müssen. Die Rezensentin Gina Bianchi und der Autor Black Devil erhalten ebenso ihre Ansichten und Erlebten. Beide haben mich geschockt und manchmal regelrecht angeekelt, denn beide halten sich für besser und schlauer und doch sind sie sich ähnlicher als sie beide denken. Gina Bianchi rezensiert Bücher, nutzt ihre Bekanntheit aber stark um Bücher zu puschen und Autoren zu Ruhm zu verhelfen oder Autoren und ihre Werke zu zerreißen und um Träume zu zerstören. Black Devil selbst möchte mit seinen Thrillern berühmt werden, er hält sich für besser als andere Autoren, er will den Schmerz und den Überlebenskampf der Opfer authentisch darstellen, will dies in Worte fassen und die Leute dadurch an seine Bücher fesseln. Doch es klappt nicht so recht wie sich Black Devil dies vorstellt und seine Wut erhält neuen Zündstoff. Der Augenmerk des ganzen Buches liegt hier auf das Mädchen Jannie. Und hier hat die Autorin ganze Arbeit geleistet, denn Jannie weckte sofort mein Mitgefühl, man möchte sie aufnehmen, behüten und beschützen, ihr ein besseres Leben bieten als sie es bisher erleben musste. Bei Dieter Leuken fühlt sie sich sicher und fängt an sich an Dieter und seine Mutter zu gewöhnen, sie pflegt seine Mutter die aber versucht Jannie zu warnen. Jannie ist schlau, sie lernt schnell und ist doch gleichzeitig verunsichert und ein normales Leben ist sie nicht gewöhnt, sie kennt nur die Gruppe von Miro, in der Gewalt und Hunger, Tod und Misshandlungen, Vergewaltigungen und Schikane an der Tagesordnung stehen. Jannie hat viel gesehen und erlebt was kein Kind in diesem Alter erleben sollte, man ist beim lesen oft fassungslos, schockiert und muss das Buch auf die Seite legen. Man schwangt immer zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit für Jannie, denn auf der einen Seite hat sie ein normales Leben verdient, ein Anrecht darauf, auf der anderen Seite sieht sie viele Dinge, die für „normale“ Menschen schrecklich und fassungslos sind, als normal an. Ihre Verunsicherung wie sie auf Situationen reagieren soll ist realistisch und authentisch dargestellt und man sieht diese Gruppendynamik der Roma und anderen Schleusern, Menschenhändlern und ja, einer regelrechten Mafia dahinter, mit eigenen Augen, bzw. durch die Augen von Jannie. Ein Buch welches sich lohnt zu lesen, es ist spannend, aber auch düster und oft mit Gewalt gespickt, es zeigt Missstände auf regt zum nachdenken an. Hier und da gab es ein paar Längen die man hätte kürzen können, aber im Ganzen kann ich diesen Roman auf jeden Fall empfehlen.

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Jannie taucht plötzlich auf dem alten Hof von Dieter auf, wo er seine Mutter pflegt und Kaninchen züchtet, um das Fleisch zu verkaufen. Das Mädchen spricht kaum Deutsch und ist eindeutig auf der Flucht vor der Bettlerbande, die immer wieder im Dorf auftaucht. Dann werden Leichen entdeckt und Dieter ist vielleicht doch nicht der liebevolle Retter, für den er sich ausgibt... Gibt man bettelnden Kindern Geld oder etwas zu essen - oder ruft man sofort die Polizei und das Jugendamt an? Diese Frage stellt sich immer wieder aufs Neue in dem aktuellen Roman von Petra Hammesfahr. Mitleid mit den Kindern, die bei Kälte, Regen und glühender Hitze von Tür zu Tür gehen oder vor dem Supermarkt stehen und betteln müssen, haben viele. Manche schicken sie weg, andere geben ein paar Cent. Jannie ist eines dieser Mädchen und kennt keine Liebe, Zuneigung, ein Sättigungsgefühl oder gar Sicherheit. Sie wächst in ständiger Angst auf, ist immer auf der Hut und flieht schließlich in Panik vor Miro, für den sie betteln gehen muss. Auf dem Hof von Dieter geht es ihr gut. Schnell findet sie Zugang zur bettlägrigen, stummen Mutter, die das Mädchen in ihr Herz schließt und lernt eifrig Lesen und Schreiben. Der Leser hat immer ein Gefühl der Beklemmung, das bis zum Schluss anhält. Die Ungewissheit, in der sich Jannie befindet, überträgt sich rasch bei der Lektüre. Die Schauplätze springen zwischen dem Hof, den Ermittlungen vom bekannten Kommissar Klinkhammer und dessen Kollegen sowie einiger Leichenfundorte hin und her. Hängt alles zusammen oder sind es unabhängige Fälle, die gar nichts miteinander zu tun haben und nur zufällig gerade entdeckt werden? Es bleibt spannend bis zur letzten Seite. Im aktuellen Roman greift Hammesfahr ein Problem auf, das in vielen Städten täglich begegnet: Bettlerbanden, organisierte Kriminalität und Prostitution. Kinder, die verkauft werden und in Deutschland zur Prostitution und zum Betteln gezwungen werden, die aufwachsen in einer Umgebung von Gewalt, Hunger, Schmerz und ständiger Angst. Hammesfahr gibt keine Lösung und urteilt nicht, wenn sie ihre Charaktere die Frage stellen lässt, was man tun soll: Geld geben, damit der Boss zufrieden ist, die Polizei holen, damit die Kinder kurzzeitig in Heime kommen, aus denen ein dubioser Verwandter kurz darauf das entlaufene Kind abholt, um es zu bestrafen und wieder auf die Straße zu schicken? Oder gibt man Obst oder Kleidung, damit die Kinder wenigstens nicht frieren und weniger hungern? Wie so oft steckt Gesellschaftskritik im aktuellen Werk und lässt den Leser sein eigenes Handeln und seine Moralvorstellungen überdenken. Ein klasse Roman, der bis zur letzten Seite spannend bleibt.

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Jannie, die in ihrem Leben nie etwas anderes kennengelernt hat als das entbehrungsreiche Leben in einer organisierten Bettlerbande, gerät durch das Hilfsangebot einer ihr unbekannten Frau in totale Panik. Aus Angst vor der Polizei flüchtet sie sich auf einen abgelegenen Bauernhof, der sich für sie zunächst als das wahre Paradies erweist. Nicht ahnend, dass sie dort in höchster Gefahr schwebt, fasst sie zunehmend Vertrauen zu dem Hofeigentümer Dieter, einem abgedrehten Psychopathen, der sich immer mehr in seine paranoiden Ideen und Projekte verrennt. Von seinen zunehmenden Wahnvorstellungen getrieben, setzt er ein gefährliches Spiel in Gang, das immer größere Kreise zieht, so dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis es zur finalen Katastrophe kommt. FAZIT Ein düsterer und vielschichtiger Roman, in dem zu viele parallele Handlungsstränge die eigentliche Geschichte unnötig verwässern und ihr damit viel von ihrer Spannung nehmen.

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Jannie ist 11 als ihr auf einer Betteltour, der kleine Jakob abgenommen wird, aus Angst vor dem brutalen Bandenchef Miro, läuft das Mädchen davon und landet auf dem abgelegen Hof Dieter Leukens, nicht ahnend welche Gefahr dort auf sie lauert. Leuken will die Todesangst in ihr fühlen, die er in einem Thriller verarbeiten will. Die ersten zwei Romane des Psychopathen wurden von der einflussreichen Rezensentin Gina, der Bücherwürmin, gnadenlos verrissen. Jannie erkennt die Gefahr nicht in der sie schwebt, einzig Leukens Mutter versucht sie zu warnen, doch, diese kann sich aber nur durch Blinzeln äußern und das versteht Jannie nicht. Zeitgleich stößt Kommissar Klinkhammer auf die Machenschaften eines Menschenhändlerrings zu dem wohl auch Miro gehört. Vorsicht Spoiler Uff, 511 Seiten umfasst der neue Roman von Petra Hammesfahr und die Handlung hätte locker für 2 Thriller gereicht, denn um das handelt es sich bei diesem Buch, für einen Roman, wie ich es verstehe ist die Story bei weitem zu brutal. Die Warnung das dieses Buch nichts für schwache Nerven ist, ist hier sicherlich angebracht. Dreh und Angelpunkt der Story sind die Geschehnisse auf dem Hof, hier lebt Leuken mit seiner verhassten Mutter die nach einem Schlaganfall pflegebedürftig ist. Hier beschreibt die Autorin etwas, das mir nicht ganz schlüssig ist. Mama, wie sie von Dieter Leuken und auch von Jannie genannt wird, war in ihren gesunden Tagen, ein sadistisches Biest, die ihren Sohn zwang Katzenbabys zu ertränken und die Schweine ohne Betäubung schlachtete, diese Beschreibung soll wohl erklären warum sich Leuken zu dem Irren entwickelte der er ist. Auf der anderen Seite schien sie die kleine Jannie in ihr Herz geschlossen zu haben und will sie um jeden Preis warnen, diese zwei Seiten der Frau, passen meiner Meinung nach nicht wirklich zusammen. Passender ist da schon die Beschreibung Leukens selbst, er mag Jannie, das ist oft deutlich zu spüren, hin und her gerissen zwischen der Zuneigung zu dem Kind und dem Willen einen Thriller zu schreiben, in dem die Leser auch die Angst der Opfer spüren manövriert er sich immer tiefer in eine ausweglose Situation. Jannie, die kleine Hauptprotagonstin dieser Geschichte, sie ist intelligent und warmherzig, hingebungsvoll kümmert sie sich um Mama und schreckt auch vor den unangehnemsten Aufgaben nicht zurück, sie ist allerdings auch durch ihre Kindheit, die bisher geprägt war von Gewalt und Hunger, abgestumpft, sie kann nicht wirklich erkennen was hinter Leukens Freundlichkeit wirklich steckt. Kommissar Klinkhammer hat es derweil mit mehreren Leichenfunden, Zwangsprostitution und sadistischem Kinderhandel zu tun, ich schrieb schon das dieses Buch nichts für schwache Nerven ist, das was die Autorin nicht beschreibt, spielt sich unweigerlich in den Köpfen der Leser ab, ich glaube kaum das irgendjemand dies Bilder abschalten kann. Ich habe schon lange kein Buch von Petra Hammesfahr mehr gelesen und so fehlen mir sicherlich einige Informationen über Arno Klinkhammer, der wohl ein brillanter Fallanalytiker ist, das merkt man aber als Leser schnell, er erkennt Zusammenhänge die anderen verborgen bleiben und geht auch schon mal unkonventionelle Wege. Und dann haben wir noch Gina die Bücherwürmin, deren Charakter mich so manches Mal schmunzeln ließ, nicht weil ihre Rolle so amüsant gewesen wäre, sondern weil ich mich fragte was die Autorin gegen Buchblogger hat. Gina ist von der ersten Erwähnung an so unsympathisch, biestig und egoistisch und dabei so einflussreich, sie kann nur eine Kombination aus Rezensenten sein mit denen Petra Hammesfahr die eine oder andere schlechte Erfahrung gemacht hat. Die Handlung sollte ich natürlich auch noch erwähnen, manches hätte für meinen persönlichen Geschmack etwas abgekürzt werden können, im Großen und Ganzen aber ist die Geschichte spannend und die verschiedenen Handlungsstränge gut miteinander verknüpft. Und doch bleibt für mich am Ende die Erkenntnis. Das Mädchen Jannie, ist kein Roman wie es auf dem Cover steht , es ist ein gnadenlos harter Thriller.

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Petra Hammesfahr: Das Mädchen Jannie 9. September 2019 / Leselust Team Petra Hammesfahr ist seit langem bekannt für ihre spannenden und brisanten Kriminalromane, die sich immer wieder mit hochaktuellen und oft verstörenden Themen beschäftigen. So auch in diesem Fall: Die 10-jährige Jannie flüchtet vor der Brutalität des Anführers der Bettlerbande, an die sie im Alter von vier Jahren von ihrem eigenen Großvater verkauft worden war. Sie landet auf dem abgelegenen Bauernhof von Dieter Leuken, einem Psychopathen, der, um möglichst authentische Thriller schreiben zu können, die Taten, die er in seinem Büchern beschreiben möchte, vorher selbst ausübt. Doch Jannie beginnt, Dieter zu vertrauen, der ihr zu essen gibt, sie einkleidet und ihr Lesen und Schreiben beibringt. Und sie hat Freude daran, seine Mutter, die nach einem Schlaganfall gelähmt und stumm im Bett liegt, zu versorgen. Dass die Frau mit Augenblinzeln versucht, Jannie zu warnen vor dem, was Dieter mit ihr vorhat, erkennt sie nicht. Parallel ermittelt Kommissar Klinkhammer im Fall einer rumänischen Kinderhandelbande und findet relativ bald heraus, dass zwischen dieser und der Bettlergruppe ein Zusammenhang besteht. Die Autorin hat ganz offensichtlich hervorragend recherchiert, die Hintergründe zu den Verbrechen der Kinderhändler und Zuhälter sind detailliert geschildert. Auch die Polizeiarbeit wird in allen Einzelheiten und Schritten beschrieben. Diese Informationen sind zweifellos interessant und lesen sich flüssig. Allerdings leidet aus meiner Sicht darunter die Spannung. Die Handlung schreitet extrem langsam voran, in vielen Szenen eigentlich gar nicht, so dass man sich fragt, wofür sie im Roman enthalten sind. Auch ist das Personaltableau sehr umfangreich, allein die vielen verschiedenen Polizeidienststellen, -behörden und –mitarbeiter verwirren. Man erfährt über fast jede auch noch so nebensächliche Person sehr viel, leider aber über die Interessanten, nämlich die Mitglieder der Bettlerbande, bei der Jannie so viele Jahre so elendig lebte, relativ wenig. Sehr gut gelungen ist aber auf jeden Fall das Psychogramm des Protagonisten (oder eher Antagonisten, aus Sicht von Jannie) Dieter Leuken. Wie er versucht gegen seine Wut anzugehen, wie er um das Vertrauen von Jannie kämpft, wie er unter den Verrissen seiner Thriller leidet und vom Tod der Rezensentin träumt, das geht unter die Haut. Das ist die Hohe Kunst des Schreibens. Einige Kürzungen hätten dem Roman noch mehr Biss gegeben, grundsätzlich aber ein spannender, aufgrund des Themas erschütternder Krimi. Petra Hammesfahr: Das Mädchen Jannie. Diana, August 2019. 512 Seiten, Gebundene Ausgabe, 20,00 Euro. Diese Rezension wurde verfasst von Renate Müller.

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Ein rumänisches Mädchen auf der Flucht

Von: dreamlady66 aus Leonberg

06.09.2019

(Inhalt, übernommen) Vom Großvater an Miro verkauft, zieht die elternlose Jannie mit einigen Frauen bettelnd über Land. Sie weiß nicht, ob sie zehn oder schon elf Jahre alt ist, aber sie weiß von Kindern, die in feinen Häusern arbeiten müssen, weil sie für den Straßenstrich zu jung sind. Während Kommissar Klinkhammer sich bemüht, Licht ins Dunkel um sieben verscharrte Kinderleichen zu bringen, gelingt Jannie die Flucht. Sie wird von Dieter auf seinem einsamen Hof aufgenommen und kümmert sich liebevoll um dessen Mutter. Die alte Frau liegt gelähmt und stumm im Bett, mit Augenzwinkern versucht sie Jannie begreiflich zu machen, in welcher Gefahr sie schwebt. Doch Jannie kennt keine Morsezeichen … Zur Autorin: Petra Hammesfahr, geboren am 10. Mai 1951 in Titz, Kreis Düren ist eine der erfolgreichsten deutsche Krimi- und Drehbuch-Autorinnen. 1991 erscheint Hammesfahrs erster Thriller-Roman. Seither gehört sie zu den erfolgreichsten deutschen Krimi-Autoren und hat an die 34 Bücher verfasst. Mitte der Neunziger beginnt sie auch Drehbücher für das Fernsehen zu verfassen. Sie schreibt zwei Episoden für die Kriminalserie „Der Fahnder“, das Drehbuch zur Verfilmung ihres eigenen Romans „Der stille Herr Genardy“ und den Film- und Buchstoff zu „Heiss und kalt“. Ihr Roman „Die Sünderin“ wurde unter dem Titel „The Sinner“ mit Jessica Biel in der Hauptrolle als erfolgreiche US-Fernsehserie produziert und läuft weltweit auf Netflix. Gesamteindruck/Schreibstil/Fazit: Die Autorin Petra Hammesfahr hat einen interessanten Krimi über das aktuelle Thema Menschenhandel geschrieben. Die Beschreibung des Kommissars Dieter Klinkhammer ist ihr gut gelungen. Dem Leser wurden dessen Gedanken und die kranke Seele nahe gebracht. Auch die Gefühle und das Seelenleben von Jannie und den anderen Protagonisten wurde tiefgründig zu den entsprechenden Ereignissen und Szenen geschildert. Warum können Menschen so grausam sein? Diese Frage stellt sich der Leser des öfteren beim Lesen. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar. Die vielen Erlebnisse gestalten den Krimi authentisch. Alles in allem ein guter Plot, zwar traurig und beklemmend, aber die Hoffnung stirbt nicht zum Schluss... Ich vergebe gerne 4*. Danke an den Diana-Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

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