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Rezensionen zu
Die Geschichtensammlerin

Jessica Kasper Kramer

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Ein unglaublich gutes Buch!

Von: Marie

26.05.2020

Ich habe dieses Buch in wenigen Tagen gelesen und es hat mich emotional sehr mitgenommen. Kurz zum Inhalt: Das Buch, Vorsicht Spoiler möglich, wird aus der Sicht von Ileana erzählt. Es ist das Jahr 1989 und die Lebenssituation in Rumänien unter der kommunistischen Diktatur wird immer bedrohender, besonders für Menschen die schreiben. Ileana sammelt Geschichten, schreibt diese auch gerne um, teilt sie mit Ihren Eltern und wird inspiriert durch Ihren Regimekritischen Onkel. Als die Wohnung verwanzt wird sind alle in Gefahr und Ileana wird zu den Großeltern geschickt, die sie noch nie gesehen hat, in die Berge am anderen Ende von Rumänien. Doch auch hier ist im Winter 1989 niemand mehr sicher. Das Buch hat kurze Kapitel, nie mehr als zehn Seiten und jedes Kapitel hat einen Namen, keine Zahl, welcher den wichtigsten Teil des Kapitels charakterisiert. Ileana´s Geschichte wird immer wieder durch die Geschichten der listigen Ileana, der Inspiration für Ihren Namen, oder durch Geschichten aus der Vergangenheit Ihrer Eltern und Großeltern unterbrochen. All das macht die handelnden Personen sehr real und man kann sie sich extrem gut vorstellen, wie sie sind und leidet mit Ihnen mit. Teilweise habe ich das lesen unterbrochen um die ganzen Eindrücke zu verarbeiten, denn auch wenn es ein Roman ist, sind viele Dinge die hier angesprochen werden Fakten und Erlebnisse von Menschen die in dieser Zeit in Rumänien lebten. Schon alleine darum ist es ein absolut lesenswertes Buch! Man sollte diese Teile der Geschichte, Dinge die wirklich passiert sind, nicht vergessen. Menschen wurden getötet, weil sie eine andere Meinung hatten. Es gab keine Meinungsfreiheit. Diese Buch erinnert uns an eine Zeit in der es anders war und zeigt das auch ein Kind etwas verändern kann. Mit der Fantasie und den Geschichten übersteht sie die größten Schwierigkeiten und Gefahren und überlebt um davon zu erzählen. Es ist genau das was einen am Ende des Buches, trotz der ganzen Spannung , glücklich zurück lässt...fast so wie ein echtes Märchen. Dieses Buch sollte jeder lesen! Es ist toll geschrieben und ich glaube nicht, dass sich jemand dieser Geschichte entziehen kann.

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Ich möchte keinesfalls spoilern, aber ich freue mich auf ein zweites Buch von Jessica Kasper Kramer. Denn ihr Schreibstil und ihr beruflicher Werdegang sind einfach ideal als Schriftstellerin. Da sie aus der Sichtweise eines 10-jährigen Mädchens schreibt, passt die Wortwahl & Komplexität der Satzstellung. Zudem vermischt die Autorin ihre Fantasie mit der rumänischen Geschichte. Da das Buch so spannend ist, musste ich zwischenzeitlich nachrecherchieren ob es sich sich um einen wahren Kern handelt. Wahrscheinlich wurde die Autorin eventuell auch von Anne Frank inspiriert, da Ileana in einem Regime lebt & unglaublich viel zu berichten hat & die Macht des Schreibens versteht.

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Geschichten können gefährlich sein.

Von: Sabine D.

25.05.2020

Ileana sammelt Geschichten: Märchen und auch wahre. Das kann aber im kommunistischen Rumänien 1989 sehr gefährlich sein. Und so wird das 10jährige Mädchen alleine zu den Grosseltern in die Karpaten geschickt. Aber die Geheimpolizei hört überall mit. Und so ist auch Ileana in Gefahr. Eine Geschichte aus Rumänien, eigentlich völlig ausserhalb meiner üblichen Lesegewohnheiten. Aber dann hat mich die Geschichte völlig in ihren Bann gezogen. Fasziniert habe ich die Geschichte verfolgt und bis zum Schluss mitgefiebert. So oder ähnlich kann es tatsächlich geschehen sein. Der flüssige Schreibstil der Autorin , die gute Ausstattung mit Lesebändchen und einer guten Papierqualität trugen dazu bei, daß ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Davon wünsche ich mir mehr.

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Ileana ist ein Mädchen aus Rumänien und sie liebt und schreibt gern Geschichten. Doch in ihrer Heimat dem kommunistischen Rumänien (1989) ist dies sehr gefährlich. Das gebeutelte Land ächzt unter Hungersnot, einem gewaltbereiten Regime und verzweifelten Menschen. Ileana wird von ihren Eltern zu ihren Großeltern geschickt, doch dort ist erst Recht niemand sicher...... Ileanas eigene Geschichte handelt von Verrat, Flucht, Aufbegehren und Mut. Der Autorin ist ein berührender Roman gelungen, der den Leser hineinführt in diese Welt, und deren Heldin ein eigenwilliges Mädchen ist, das mit seinen Geschichten und Taten andere zu retten vermag. Ein eindringliches und sehr gelungenes Debüt, das sich zu lesen lohnt

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Jessica Kasper Kramer entführt ihre Leserinnen und Leser in das kommunistische Rumänien im Jahr 1989, in das Leben der 10-jährigen Ich-Erzählerin Ileana. Der Alltag ihrer Familie ist, genau wie beim Großteil der rumänischen Bevölkerung, von Hunger und Verzicht geprägt. Stetige Überwachung und Propaganda der Ceaușescu-Regierung müssen hingenommen werden. Die Medien stehen unter staatlicher Aufsicht und unterlegen strenger Zensur - freie Meinungsäußerung ist äußerst gefährlich. Doch Ileanas Onkel verbreitet die Wahrheit über die Zustände im Land in Form von Gedichten. Und Ileana sammelt Geschichten. Auch die gefährlichen, die die Wahrheit erzählen. Andrei verschwindet schließlich und Ileanas Familie wird von der Securitate beobachtet. Ileana wird zur Sicherheit zu ihren Großeltern aufs Land geschickt. Doch auch dort ist sie nicht sicher und schließlich wird das Wort, die unvergessene Wahrheit, zur Waffe gegen die Unterdrückung. Dem Roman gelingt eine gute Mischung aus historischer Aufarbeitung und fesselnder Handlung, die durch die Perspektive des jungen Mädchens, leicht und flüssig zu lesen und gleichzeitig unglaublich mitreißend ist. Die eigentliche Geschichte wird durch teils skurrile Märchen ergänzt, deren Ende Ileana nach ihren Vorlieben ändert und die mutige und emanzipatorische Prinzessin Ileana in den Vordergrund stellt. Und auch die reale Ileana ist kämpferisch und möchte nicht nur ihre Familie, sondern das ganze Dorf von den willkürlichen Handlungen der Regierung schützen. Doch wer das diktatorische Regime kritisiert, bringt nicht nur sich selbst, sondern auch seine Angehörigen in Gefahr. Richtiges Verhalten wird plötzlich zur gefährlichen Gradwanderung. Widerstand ist nicht selbstverständlich, aber er ist wichtig. Ileanas Geschichte ist zwar frei erfunden, ihre Erfahrungen, die Erzählungen über das damalige Regime, entsprechen aber der Realität. Einer für mich inzwischen unvorstellbaren Realität, von der ich nur wenig wusste. Die Geschichtensammlerin macht deutlich, wie wichtig das Recht auf freie Meinungsäußerung ist. Dass Freiheit und Mündigkeit leider nicht selbstverständlich sind und dass es deswegen umso wichtiger ist, demokratische Grundsätze zu schätzen und sich für ihren Erhalt einzusetzen. Wir dürfen niemals vergessen, was in der Vergangenheit geschah, um eine Wiederholung schrecklicher Ereignisse zu vermeiden. Wir müssen uns wahre Geschichten erzählen: „Vor langer, langer Zeit trug sich einmal etwas zu. Hätte es sich nicht zugetragen, würde auch niemand davon erzählen.“ Dieses Buch wichtig, nicht nur für junge Leserinnen und Leser. Mein einziger Kritikpunkt: Ich finde das minimalistische Cover zwar sehr schön und ansprechend, doch Ileana sollte entsprechend ihrer Beschreibungen eine Hose tragen.

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Dieses Buch ist wunderbar. Der Einband, das Cover mit der tollen Illustration, der Schreibstil und die Geschichte. Erst hatte ich Sorge, dass das ernste Thema auch sehr ernst wiedergegeben ist. Aber weit gefehlt. Die Geschichte ist intensiv, eindringlich, stellenweise lustig, traurig ohne sentimental zu sein, berührend und spannend. Aus der Perspektive der jungen Ileana erzählt, erfährt man ganz nebenbei die Grausamkeit und Beschränkungen in Rumänien 1989. Seite um Seite folge ich ihr auf dem Weg aus der Stadt zu den Großeltern, in den Wald, auf den Berg und in die Welt ihrer Geschichten. Das Märchen der listigen Ileana wird immer wieder mit der Geschichte verwoben, nimmt unvorhergesehene Wendungen und bereichert den Lesegenuss. Der Schreibstil innerhalb des Märchens ist teilweise umgangssprachlich und jugendlich, was ein schöner Kontrast ist. Am Ende geht mir alles etwas schnell und etwas zu harmonisch, aber das tut dem wunderbaren Leseerlebnis keinen Abbruch. Für mich eine Bereicherung.

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eine Geschichte

Von: stefanb

20.05.2020

„Eigentlich hatte ich ja geschworen, diese Geschichte nie weiterzuerzählen, nicht einmal dann, wenn mein Leben in Gefahr war. Aber allein um mein Leben ging es schon lange nicht mehr.“ [251 ff.] Rumänien 1989, die noch herrschende Gewalt des regierenden Ceaușescu-Regimes, die Geheimpolizei Securitate und mittendrin befindet sich die Protagonistin Ileana. Sie ist „Die Geschichtensammlerin“ von Jessica Kasper Kramer. „Alle Geschichten stimmen auf die eine oder andere Weise. “ [181] Der Roman erzählt eine spannende und zugleich sehr interessante Geschichte zur Zeit des Widerstandes in Rumänien. Ileana reist allein ans Ende des Landes, an einen Ort, den sie nur von den Fotos kannte. Aber selbst da kann sie sich nicht sicher fühlen und bringt somit auch das ganze Dorf in Gefahr. „Rumänen sind nicht so sehr für Samthandschuhe. Bei uns werden solche Kapitel mit Blut geschrieben.“ [271] Für ihren ersten Roman hat Kramer gut recherchiert und Märchen und Geschichten zu einer fesselnden Story verwoben. Das Buch liest sich gut, man gewinnt Eindrücke in eine vergangene Zeit und erfährt etwas über die blutige Zeit des Ceaușescu-Regimes. Die stets vorhandene Bedrohung, dass man sehr vorsichtig sein muss mit dem was man sagt oder gar schreibt, schwingt auf jeder Seite des Buches mit. Kein Wunder, dass die Bewohner viel in Metaphern sprechen. „Und seit diesem Tag flüstern die Leute in unserem Dorf bei Gefahr den Namen des weißen Wolfes.“ [255] Mir hat das Buch richtig gut gefallen, ist es doch ein ganz intensives Leseerlebnis. Als Leser*in kann man perfekt abtauchen, mit Ileana fühlen. Man wird von der Geschichte gepackt und erst am Ende wieder losgelassen. Dass dies so ist, dazu tragen natürlich auch die Charaktere bei und wie Kramer die ganze Szene skizziert. Lebendig und authentisch. „Wenn deine Tränen auf ihn fallen, ertrinkt seine Seele!“ [158]

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Geschichte über die Kraft der Geschichten und der Worte

Von: Büchertante am Meer

19.05.2020

"Mir einen neuen Schluss auszudenken gab mir das Gefühl von Macht - in einer Welt, in der ich sonst so gut wie machtlos war. Es verschaffte mir Gewicht in Dingen, bei denen ich normalerweise nicht einmal gefragt wurde. Nur konnte ich leider mein eigenes Leben nicht auf die gleiche Weise umschreiben." Ileana lebt im Rumänien des totalitären Ceaușescu-Regimes, in dem sich die Konflikte und Proteste der Gesellschaft immer weiter zuspitzen, weshalb die Securitate immer härter durchgreift. So ist es nur verständlich, dass Ileana sich in ihre Geschichten flüchtet und ihre Freiheitsgedanken durch ihre Figuren leben lässt. Doch auch diese Geschichten bringen sie in Gefahr, denn Ileanas Familie steht ohnehin schon im Visier der allgegenwärtigen Spitzel. So kommt es dass sich Ileana in dem entlegenen Bergdorf verstecken muss, aus dem ihre Mutter stammt, bei den Großeltern, die sie noch nie in ihrem Leben getroffen hat. In den Bergen sind die Geschichtentradition und der Glaube an Magie noch lebendig, genau der richtige Ort für eine Geschichtenerzählerin. Trotzdem gibt es auch hier Dinge, die nicht gesagt werden dürfen, und auch die Revolution findet ihren Weg in das abgeschiedene Dorf... "Geschichten sind gefährlich. Und sobald sie einmal erzählt sind, gehen sie nie wieder weg." "Die Geschichtensammlerin" ist eine spannende, bewegende Geschichte über ein Mädchen, das sich in schwierigen Zeiten zurechtfinden und sich neuen Menschen öffnen muss. Besonders gelungen ist die Charakterisierung der verschiedenen Figuren, die Beschreibung ihrer Eigenheiten und ihrer Beziehungen untereinander und zu Ileana. Der Wechsel in Ileanas Erzählstimme, von klassischem Erzählton zu moderner Jugendsprache, hat mich zum Teil etwas aus der Geschichte herausgerissen. Andererseits ist das natürlich das Talent einer echten Geschichtenerzählerin, und immerhin ist sie ein junges Mädchen. Zudem lässt die Altertümlichkeit des Lebens im Bergdorf und die allgemeine Versorgungsnotlage des Landes leicht vergessen, dass die Geschichte im Jahr 1989 spielt. Der interessanteste Gedanke des Buches ist für mich der, dass eine Geschichte sich stetig verändert, mit jeder Erzählung, mit den Umständen unter denen sie erzählt wird, und je nachdem von wem sie an wen weitergegeben wird. "Aber allein meine Mutter zeigte mir, dass sich die "Wahrheit" irgendwann (nach der x-ten Wiederholung) nicht mehr wie ein einzelner Faden aus dem Gewebe einer Geschichte ziehen lässt."

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