Von:
1Leseratte aus Erfurt
27.09.2021
Die zweifache Mutter Laura liebt ihren Mann Dom, ihre Familie und Freunde. Sie genießt es, alle gesellig in ihrem Haus um sich zu haben und liebt es ihre Gäste als Hobbyköchin mit alten Familienrezepten zu verwöhnen.
Mit dem Auszug der jüngeren Tochter zeichnet sich eine große Umstellung ab, der Laura mit gemischten Gefühlen entgegensteht. Ihr Mann beruhigt sie und verspricht Laura, dass nun eine wunderbare Zeit vor ihnen liegt, die Ihnen die Gelegenheit gibt, auch wieder einmal an sich selbst zu denken.
Als Laura kurze Zeit später zufällig erfährt, dass Dom eine Affäre hat, glaubt sie es zunächst nicht, als er es abstreitet und sie auch noch belügt bricht eine Welt für sie zusammen.
Stur weigert sie sich mit Dom darüber zu reden, will seine Begründungen, Rechtfertigungen und Ausreden nicht hören, weil das nicht dazu führen wird, dass sie sich besser fühlt.
Nachdem Sie Dom aus dem Haus geworfen hat, beginnt sie darüber nachzudenken, was aus ihrem Leben werden soll.
Sie hat kein Einkommen, keinen Beruf und somit keine Möglichkeit ihren Lebensunterhalt zu verdienen, schafft es aber in ihrer schlimmsten Lebenskrise ungeahnte Kräfte zu entwickeln.
Beeindruckend beschrieben wird die Wandlung der meist sanftmütigen und nachgiebigen Laura, zu einer kämpferischen, selbstbewussten und starken Frau, die es aus eigener Kraft schafft, ihrem Leben eine ganz neue Ausrichtung zu geben.
Erst als es fast zu spät ist begreift Laura, was das eigentliche Glück in Ihrem Leben ausmacht und das sie die Liebe ihres Lebens verlieren könnte.
Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen und erzählt neben Lauras Geschichte auch die ihrer Großmutter Jilly.
Ausgesprochen gut gefallen hat mir die Aufteilung der Kapitel nach Episoden aus dem Leben der Hauptpersonen also Laura, Jilly, Dom und seiner Geliebten.
Der Autorin ist es gelungen, wundervolle Geschichten zu erzählen von der Bedeutung echter, lebenslanger Freundschaft und Hingabe, über Enttäuschungen, Hoffnungen und Hass sowie über Liebe, Betrug und Verrat.
An Veronica Henrys Schreibstil hat mir die Lebendigkeit der Sprache gefallen. Es sind vor allem ihre gefühlvollen Worte mit solchen Gedanken wie:
"Wie kam es nur, dass Güte einen eher zum Weinen brachte als Grausamkeit?"
die mich tief beeindruckt haben und mich viele neue Lieblingszitate haben finden lassen.
Ein Rezept fürs Glück ist ein Buch, das mich sofort in seinen Bann gezogen hat und mich oft über mein eigenes Leben hat nachdenken lassen. Als absoluter Lesegenuss zu empfehlen.
Neben einem wunderschönem Happyend ist der Rezeptteil am Schluss des Buches ein weiteres wunderbares Geschenk.