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Rezensionen zu
Die Telefonistin – Mrs. Dalton hört mit

Gretchen Berg

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"Die Telefonistin - Mrs. Dalton hört mit" von Gretchen Berg greift eine sehr spannende und interessante Idee auf. Die Umsetzung ist jedoch etwas chaotisch und verwirrend. Daher habe ich bei dem Buch gemischte Gefühle. Telefonistin Vivian Dalton ist der Hauptcharakter der Handlung. In der Kleinstadt in Ohio fühlt sie sich zu Hause und kennt jeden Bewohner. Mit eigentlich unerlaubten Abhören verschafft sich Mrs. Dalton Einblicke in das Leben ihrer Mitmenschen. Bis sie herausfindet, dass ihr Mann angeblich mit einer weiteren Frau verheiratet ist. Es gilt den Fall aufzuklären. Dabei stößt Vivian auf viele weitere Geheimnisse... Vivian hat eine unverwechselbare Persönlichkeit. Ihre neugierige Art passt ideal zu ihrem Beruf als Telefonistin. Dadurch erfährt sie aber eher ungewolltes ein Geheimnis, was ihr eigenes Leben auf den Kopf stellt. Zu Beginn wollte ich unbedingt mehr über das Geheimnis erfahren und konnte Vivians in ihrem Handeln gut nachvollziehen. Im Laufe der Kapitel kamen jedoch immer wieder neue Sachen ans Licht und so verstrickte sich die Geschichte in eine ganz verwirrende und detailreiche Abhandlung der Ereignisse. Das Besondere des Buches ist für mich die Zeit der 50er Jahre, die zum Teil in der gesellschaftlichen Sicht aufgegriffen wurde, aber leider nicht mit großer Tiefgründigkeit. Hier hätte ich mir mehr bedeutende Ereignisse gewünscht. Stattdessen befindet man sich in der beschaulichen Kleinstadt in Ohio und verfolgt nur Mrs. Dalton auf der Suche nach Intrigen, Gerüchten und Geheimnissen. Das ganze Getuschel hat mich nicht wirklich überzeugen können und kam mir anstrengend vor. Detailreiche Geschehnisse haben von der eigentlichen Geschichte abgelenkt. So war ich doch verwirrt, was mir das Buch sagen wollte. Ich habe mehr erwartet!

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Keine Empfehlung

Von: Dorit

22.06.2020

Die Geschichte ist nicht neu, aber könnte dennoch gut sein. Leider hüpft die Handlung nicht nur durch Raum und Zeit, sondern wimmelt von Protagonisten, die eine Rolle spielen oder auch nicht und den Leser völlig verwirren. Dieses Buch ist keine Reise in eine Geschichte, sondern eine Irrfahrt durch kleinstädtischen Klatsch und Tratsch. Ich würde dieses Buch nicht empfehlen.

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Vivian Dalton kann eine ganz schöne Nervensäge sein. Sie ist das stilisierte Bild einer neugierigen Ehefrau in den 1950er Jahren, deren größte Sorge es ist, dass immer der schöne Schein gewahrt wird – egal wie bröckelig die Fassade ist. Vivian ist „das Frollein vom Amt“ und verbindet Telefongespräche. Eigentlich ist es eine Schande, dass sie überhaupt arbeiten muss, während Betty Miller vom anderen Ende der Stadt einfach nur Ehefrau ist! Aus dem Leser unerfindlichen Gründen hat Vivian sich die besagte Betty Miller als „Vorbild“ genommen und eifert der viel besser situierten Frau nach. Natürlich nicht, ohne dabei ordentlich Gift zu versprühen. Mit einem recht oberflächlichen Blick auf das Leben der anderen Frau neidet sie dieser ihr vermeintlich besseres Leben. Als Vivian ein Telefongespräch zu Betty Miller verbindet, lauscht sie heimlich – wie immer. Und wie das so ist („Der Lauscher an der Wand hört seine eig’ne Schand“), erfährt sie etwas, das an den Grundfesten ihrer Ehe rüttelt. Das Wichtigste für Vivian ist nun nicht etwa – wie man vermuten könnte – herauszufinden, ob das Getratsche der Wahrheit entspricht, sondern den guten Ruf zu wahren. Und so setzt Vivian ohne Rücksicht auf Verluste so einiges in Gang, um den Imageschaden zu begrenzen. Dabei verrennt sie sich allerdings öfters in ihren eigenen Vorurteilen. Sie steigert sich regelrecht manisch in die Geschichte hinein und interpretiert zum Beispiel Versöhnungsversuche ihres Mannes als reine „Gewissensberuhigung“. Ich muss zugeben, ich hätte mir unter diesem Buch und der Hauptfigur etwas ganz anderes vorgestellt. Eine vorwitzige Telefonistin, die mit den ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten im wahrsten Sinne des Wortes die Strippen zieht und die halbe Kleinstadt verkuppelt. Oder so ähnlich. Statt dessen bekam ich eine frustrierte Ehefrau, die sich selbst ziemlich wichtig nimmt und sich einer besonderen Menschenkenntnis rühmt, während sie von einem Vorurteil ins Nächste stolpert. Kurz: ich mochte Viv nicht besonders. Der Roman selbst dreht sich auch nicht um ihre Arbeit als Telefonistin, diese ist vielmehr nur auslösendes Moment für ein Porträt der Scheinheiligkeit in amerikanischen Familien der 1950er Jahre. Der Ehemann hat als guter Verdiener und Versorger dazustehen und die Frau als repräsentierendes, schmückendes Beiwerk, das für ein gemütliches Heim sorgt. Und wehe, die Wahrheit entsprach nicht diesem Bild – da wurde zurechtgebogen, was nur zu biegen ging… Mich hat etwas gestört, dass die Frauen in diesem Buch ihre Rolle überhaupt nicht hinterfragen und kaum versuchen, sich zu emanzipieren. Vivian stellt trotz der Geschehnisse ihre Ehe zu keinem Zeitpunkt in Frage und auch Betty Miller negiert die Rolle ihres Vaters, der sich als (Geschäfts-)Mann nicht mit Ruhm bekleckert. Letztlich habe ich mich deshalb gefragt, was mir das Buch eigentlich sagen wollte...!? Mir war da zu wenig Entwicklung und die Erzählweise erschien mir aufgrund der verschiedenen Handlungsstränge, die erst ganz zum Schluss zusammengeführt werden, irgendwie konfus. Deshalb kann ich für dieses Gesellschaftsporträt leider „nur“ 3 Sterne vergeben.

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