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Rezensionen zu
Die Dame hinter dem Vorhang

Veronika Peters

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€ 12,99 [D] inkl. MwSt. | € 12,99 [A] | CHF 19,00* (* empf. VK-Preis)

"I wish the government would put a tax on pianos for the incompetent." - Edith Sitwell Laut Einleitung des Buches hat Edith Sitwell, die Hauptfigur dieses Romans, tatsächlich gelebt. "Sie kam 1887 auf einem Adelssitz zur Welt und durfte doch nie Prinzessin sein. Mit zwölf steckte man sie auf Geheiß ihres Vaters für mehrere Monate in eine Streckapparatur, um sie dem Schönheitsideal der Zeit anzupassen. Erfolglos. Edith Sitwell hat geliebt, aber nie geheiratet. Sie wuchs zu einer spitzzüngigen Dichterin und Schriftstellerin heran, lebte ein selbstbestimmtes Leben und machte aus sich ein in Brokat, Seide und Samt gehülltes Gesamtkunstwerk." Nach diesen Worten der Einleitung erwartete ich eine mitreißende Geschichte, unterhaltsame Gespräche mit Künstlern der Epoche und Beschreibungen der bereisten Städte. Erzählt wird die Handlung von Jane und ihrer Mutter Emma. Beides fiktive Figuren, die für Edith Sitwell als Hausmädchen und Gesellschafterin gearbeitet haben. Die Beschreibung der Kindheit Ediths und die Freundschaft mit Emma fand ich sehr berührend. Was wird aus einem Kind, das die Eltern als hässlich und deswegen als nicht liebenswert empfinden? Edith zog sich in die Welt der Fantasie zurück, erzählte Geschichten und begann auch selbst zu schreiben. Theatervorstellungen, Soiréen und Begegnungen mit bekannten Persönlichkeiten tauchen am Rande des Romans auf. Der Hauptteil der Geschichte beschreibt Ediths Leben in sehr bescheidenen Appartements in London und Paris, wo sie mit Helen Rootham, einer Autorin und Übersetzerin, wohnte. Außerdem ging es um ihre Freundschaft zu dem weltbekannten Fotografen Cecil Beaton und ihre Hörigkeit zu dem Maler Pavel Tchelitchew. Schaue ich mir Fotos von Edith Sitwell im Internet an, sehe ich eine sehr große, schlanke Frau mit einer etwas langen, schmalen Nase. Es fällt mir schwer, das Buch zu beurteilen. Ich hätte mir gewünscht, dass Edith ein glückliches Leben führt. Doch in diesem Punkt war die Autorin natürlich daran gebunden, die Realität zu schildern. Die erste Hälfte des Buches habe ich sehr gern gelesen. Irgendwann nahmen die Schilderungen der Ich-Erzählerin Jane einen emotionslosen Reporter-Stil an. Zum Ende wurde es wieder spannender. Ich hätte auch gern mehr über die Gedanken und Gedichte Sitwells erfahren, statt der Schilderungen von Krankheit und Alkoholsucht. Ein Roman über das Leben einer Exzentrikerin, einer Frau, die sich als Ausgestoßene empfand und somit frei war, ihr Leben zu gestalten und die Konventionen zu brechen.

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Das Leben einer Grande Dame

Von: Sunshine29

24.09.2019

Edith Sitwell nimmt die Tochter ihrer ehemaligen Kindheitsfreundin in ihren Haushalt auf. Dadurch lernt Jane Banister die zahlreichen Facetten der exzentrischen Künstlerin kennen und begleitet sie. Schon mit den ersten Seiten wird man in die Zeit der Grande Dame zurückversetzt und spürt das Flair, das die Dame Edith umgibt. Durch den flüssigen Schreibstil der Autorin Veronika Peters hat man das Gefühl, mit Edith und Jane in der Pembridge Mansion in England zu leben. Jane wird Ediths engste Vertraute und begleitet sie ab ihrer Anstellung als Hausmädchen mit 17 Jahren und beschreibt das Leben und ihre gemeinsamen Erlebnisse. Edith wurde von ihren Eltern als Kind als unzumutbar abgewiesen und muss sich immer wieder selbst behaupten und beweisen. Die tolle, hochwertige Aufmachung des Buches gefällt mir sehr gut und es ist für mich ein absoluter Hingucker. Auch der Titel passt perfekt zum Buch und wird dem Inhalt absolut gerecht. Ich fand die Lebensgeschichte der Dame Edith sehr interessant und es hat mich sehr beeindruckt, wie sie ihr Leben trotz aller Widrigkeiten gemeistert hat.

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Versatile Biografie

Von: MaGro

24.09.2019

Die Gestaltung des Covers im Bordeauxton wirkt elegant und macht Lust auf Lesen. Das Buch ist aus Sicht ihrer Bediensteten geschrieben, mal wird die Geschichte aus Janes Sicht erzählt, mal aus der ihrer Mutter, was manchmal etwas verwirrend ist. Die Eltern haben ihre Tochter als Jugendliche in eine Art Metallrahmen spannen lassen, um ihr Aussehen den gesellschaftlichen Normen anzupassen und sie so wenigstens "gut verheiraten" zu können. Das Verhältnis zu ihren Eltern selbst blieb stets kühl, für ihre zu extremen Ausschweifungen neigende Mutter war sie immer eine Enttäuschung. Die einzigen Vertrauten waren Emma und ihre Gouvernante, die sie auch später in die künstlerische Gesellschaft einführte. Viele Jahre später wird Emmas Tochter Jane Hausmädchen bei Edith und zählt bald zu ihren engsten Vertrauten. Das Buch bietet einen außergewöhnlichen Blick auf das Leben einer sehr eindrucksvollen Frau, die sich nie davon abhalten ließ, weder in ihrem äußeren Erscheinungsbild noch in ihrem charakterlichen Naturell den Konventionen ihrer Zeit zu entsprechen. Zusammengefasst ein sehr unterhaltsames, durchaus empfehlenswertes Buch, welches mich aber nicht hundertprozentig begeistert hat.

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Veronika Peters entführt uns Leser in "Die Dame hinter dem Vorhang" in eine uns heute eher befremdliche Welt von englischem Adel und Dienstpersonal, in einer Geschichte rund um die faszinierende Künstlerin Edith Sitwell. Wir folgen den Schilderungen einer Arbeits-Beziehung (und in gewisser Art Freundschaft) von Edith zu den fiktiven Bediensteten Emma und Jane Banister. Dadurch, dass die Geschichte aus Sicht von Jane erzählt wird, bleibt die Skizzierung der Person Edith Sitwell übers ganze Buch hinweg etwas distanziert, was den ein oder anderen Leser enttäuschen könnte, mir aber gerade gut gefallen hat, denn es passt perfekt zum Titel, der ja auch eine gewisse Distanz durch das Stilmittel des Vorhangs suggeriert, der übrigens immer wieder im Laufe der Geschichte auftaucht. Gleichzeitig erfährt man aber, sobald sich der Vorhang hebt, doch so einiges von dem, was die schillernde Künstlerin jenseits der eigenen Inszenierung ausgemacht hat: das nicht-standesgemäße Verhalten, die Liebe zur Literatur/Poesie schon als junges Mädchen, die schwere Kindheit ohne elterliche Liebe und mit Stützkorsett, ihr "wilder Geist", der manchmal auch auf Ihre Vertraute(n) abfärbt. Veronika Peters beschreibt die Szenen so liebevoll und mitreißend, dass man glaubt, selber dabei zu sein, wenn Edith z.B. als junges Mädchen die Geschichte des Lancelots voller Leidenschaft darbietet oder Edith und Jane, während sie durch die Londoner Nachbarschaft spazieren, alltägliche Beobachtungen notieren. Das Buch selber ist im Wunderraum Verlag erschienen und wunderschön gestaltet: vom Cover und der wiederkehrenden Perlenkette über den Leinenrücken bis hin zum Lesebändchen...ganz zauberhaft. Eine ganz klare Kaufempfehlung an Bücherwürmer, die von starken Frauen lesen möchten und historische Romane auch dann mögen, wenn die Heldin nicht von einem gutaussehenden Herzog gerettet werden muss. Lieblingszitat: "Du und ich, Emma, wir werden niemals wie normale Menschen sein! Wir sind für das Besondere gemacht, wir müssen ins Weite![...] Wir müssen uns erheben aus dem Staub, ihn abschütteln, unsere Arme ausbreiten und fliegen lernen!" und "...finde Poesie in den schlichten Ereignissen deines Alltags!"

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Edith Sitwell und ihre Dienerin

Von: Lesewunder

23.09.2019

Die Autorin schildert das Leben der englischen Dichterin Edith Sitwell aus der Sicht ihrer Dienerin Emma Banister und deren Tochter Jane. Edith Sitwell war die Tochter eines englischen Barons und wurde auf einem Landsitz geboren. Eigentlich hätte Edith dementsprechend ein angenehmes und sorgenfreies Leben führen müssen. Dem war aber nicht so, denn Edith besaß anstatt Schönheit eine dichterische Begabung. Edith wurde , weil sie keinen Wert auf dem Heiratsmarkt hatte, vernachlässigt und ignoriert. Einzig Emma Banister, die Tochter des Obergärtners, war ihr eine Freundin. Die Beziehung endete, als Edith mit ihrer Gesellschafterin Helen nach London ging. 1927 trat Jane Banister, Emmas Tochter, in Ediths Dienste. Edith Sitwell hatte ständig Geldsorgen. Da ihr eine standesgemäße Heirat verwehrt blieb, war sie Zeit ihres Lebens auf die Zuwendungen ihrer Familie und treuer freunde angewiesen. Auf der anderen Seite hatte sie Zugang zum Kreis der bekanntesten Künstler jener Zeit. Sie war sehr exzentrisch und gehörte zur künstlerischen Avantgarde. Bis ich das Buch gelesen hatte, sagte mir der Name Edith Sitwell nichts. So konnte ich mich ganz auf den Menschen konzentrieren. Für mich war Edith eine zutiefst verletzte Frau, die ständig bemüht war, zu beweisen, dass sie einen Wert besitzt und war nicht bereit Kompromisse zu schließen. Es wird im Buch hervorgehoben , dass Edith nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprach. Dies führte schon in ihrer Kindheit dazu, dass ihre Eltern sie ablehnten. Das muss für das Kind Edith eine prägende Erfahrung gewesen sein. Dadurch , dass die Autorin mich an Ediths Leben durch die Augen der Dienerin Jane teilhaben ließ, konnte ich mich gut distanzieren . Mein Mitgefühl galt eher Jane, die zwar Einblicke in die Künstlerkreise bekam, aber auch die dunklen Stunden und Seiten mit ihrer Herrin durch lebte. Obwohl Jane die intimsten Dinge wusste, blieb sie dennoch meiner Ansicht nach immer die Dienerin. insgesamt hat mich das Buch sehr bewegt. Es gibt einen guten Einblick in die damalige Gesellschaft und das Schicksal einer Frau von Adel, die die wichtigste Eigenschaft nicht besitzt : Schönheit.

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„Die Dame hinter dem Vorhang“ von Veronika Peters ist das Porträt einer Frau aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die in dieser Zeit über eine bemerkenswerte Selbstbestimmtheit verfügte. Die Rede ist von der britischen Dichterin und Autorin Edith Sitwell, die – zumindest zu ihrer Zeit – als ausgesprochen exzentrisch und als Paradiesvogel galt. Veronika Peters zeichnet mit ihrem Buch sehr schön auf, wie die Menschen damals dachten, welche Wertvorstellungen und Konventionen gerade für Frauen vorherrschten und wie schwierig das Leben jenen (Frauen) gemacht wurde, die diesen Normen nicht entsprachen. Soweit ich das beurteilen kann, wurde die Lebensgeschichte Edith Sitwells von einer eher traurigen und ungeliebten Kindheit über ihr späteres Leben als „enfant terrible“ bis zu ihrem Tod sehr gut und mit viel Liebe zum Detail recherchiert. Damit ist das Buch in weiten Teilen biografisch. Zum Roman wird es vor allem durch die Figur der Protagonistin, welche in dem Buch die Geschichte Edith Sitwells aus der Sicht einer Hausangestellten und Vertrauten der Autorin erzählt. Auch die Rahmenhandlungen und Dialoge sind so inszeniert, wie sie stattgefunden haben könnten. Die Beschreibungen gesellschaftlicher und historischer Ereignisse wurden dafür verhältnismäßig kurz gehalten, was durchaus passend ist, da sie für diese auf die Person der Dichterin fokussierte Geschichte tatsächlich irrelevant sind. Dafür ist jede vorhandene Beschreibung so „farbenfroh“ ausgeführt, dass ich das Beschriebene mühelos bildlich vor mir sehen konnte. Die vielen kleinen, feinen Details gefallen mir an dem Buch besonders gut. Ebenso wie die wortreiche und etwas „gehobenere“ Sprache, in der es verfasst ist und die sehr gut zu der Zeit passt, in der das Buch spielt, ohne überzogen oder zu anspruchsvoll zu wirken. Auch die vergleichsweise neutrale Erzählweise, die ohne reißerische Floskeln auskommt und den*die Leser*in trotzdem in die Gefühlswelt der Handlung mitnimmt, empfand ich bei dieser stark biografischen Geschichte als angenehm. Als typischen „Pageturner“ kann ich Veronika Peters‘ „Die Dame hinter dem Vorhang“ ehrlicherweise nicht bezeichnen, aber das Buch lässt sich leicht und entspannt lesen und macht neugierig auf das Schicksal und ohne Frage aufregend wilde Leben der außergewöhnlichen „Dame Edith“. Eine Leseempfehlung für Menschen, die sich für Biografien, leisere Töne und/oder einer Beschreibung der Menschen selbst und ihrer Gedanken interessieren. Abraten möchte ich jenen, die einen typischen Roman mit Liebe, Lust und Leidenschaft, spektakulären Wendungen und großen Überraschungen sowie ausführlicher Beschreibung des ganzen Drumherum der damaligen Zeit suchen.

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Sehr interessant und unterhaltsam

Von: Mirjam Lutter

22.09.2019

Die Autorin verknüpft die historische Person der britischen Dichterin Edith Sitwell mit der fiktiven Bediensteten Emma Banister, die als enge Vertraute hinter die Fassade der exzentrischen Dame Edith blickt und Einblick in ihr bewegtes Leben mit zwei Weltkriegen und einem ständigen Kampf um Liebe und künstlerische Anerkennung gewährt. Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen, ich fand die Charaktere und die Schauplätze (der Landsitz in England, London, Paris und Levante) hochinteressant und die Story sehr unterhaltsam geschrieben. Ein BBC-Interview mit Edith Sitwell auf YouTube hat mich davon überzeugt, dass die Autorin die Dichterin sehr treffend beschreibt. Sprachlich und stilistisch gesehen ist noch etwas Luft nach oben, deshalb ein kleiner Abzug - alles in allem ein tolles Buch!

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Zunächst ist das Cover zu loben. Es wirklich ansprechend und edel gestaltet. Inhaltlich dreht sich der Roman um das Leben der britischen Dichterin und Exzentrikerin Edith Sitwell. Ihr Leben wird aus der Sicht ihrer Hausangestellten und lebenslangen Vertrauten Jane Banister erzählt, deren Familie bereits seit drei Generationen im Dienst der Familie Sitwell steht und deren Mutter in den ersten wilden Jahre der Dame Edith für diese bereits arbeitete. Der Schreibstil ist einfach und flüssig und die Charaktere werden durch ihre Gedanken und Handlungen gut beschrieben. Wir haben auf der einen Seite die freiheitsliebende und künstlerische Dame Edith und auf der anderen Seite die gute Seele und beflissene Jane, der vermeintliche Ruhepol im Leben der Dichterin. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, obgleich ich mir mehr Tiefgang gewünscht hätte. Ich durfte eine Zeitreise vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die 1960er erleben und konnte ansatzweise erahnen welche Vitalität und Schöpferkraft in Edith Sitwell steckte. Da ich wenig über sie weiß, wäre es schön gewesen noch ein wenig mehr Detailwissen vermittelt zu bekommen. Insgesamt handelt es sich jedoch um eine kurzweilige Lektüre, die mich angeregt hat, mehr über Edith Sitwell in Erfahrung zu bringen und die ich jedem empfehlen kann, der ein bisschen Faible für Geschichte, Adel und Großbritannien hat und der gerne mal hinter den Vorhang schaut.

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