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Rezensionen zu
Roboterland

Jenny Kleeman

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€ 15,99 [D] inkl. MwSt. | € 15,99 [A] | CHF 23,00* (* empf. VK-Preis)

Die englische Journalistin KLEEMAN befasst sich auf eine besondere Art mit unserer gesellschaftlichen Zukunft. Statt ein breites Spektrum von Trends zu analysieren (wie das z.B. HARARI in seinem letzten Buch tut) oder sich ganz dem dominanten Klimathema zu widmen (wie das fast alle irgendwann tun), betrachtet sie vier Bereiche sehr ausführlich: - maschinelle Liebespartner (mit und ohne KI-Innenleben) - die Erzeugung von Fleisch aus Zellkulturen - Schwangerschaften außerhalb des mütterlichen Körpers - Selbsttötungs-Apparate Da sie den jeweiligen Kapiteln jeweils ca. 100 Seiten widmet, könnte man ohne große Übertreibung sagen, dass man hier gleich vier Bücher auf einmal bekommt. Aber natürlich geht es der Autorin auch um das Gemeinsame, um den gesellschaftlichen und moralischen Überbau. So interessant die vier Einzelkapitel auch sein mögen: Die gewählten Themen stehen ganz allgemein für eine bestimmte Haltung gegenüber all den Entwicklungen, die hauptsächlich aus einem Grund auf uns zukommen werden, weil sie machbar sind. Wer das erste lange Kapitel (über Sexpuppen) zu lesen beginnt, kann sich vielleicht noch nicht so recht vorstellen, wie man sich 100 Seiten lang über so eine "abgedrehte" Facette der Zukunftstechnologie beschäftigen kann. Am Ende weiß man, dass das sehr gut geht: KLEEMAN bietet nämlich Sachbuch-Journalismus auf höchstem Niveau! Die Autorin ist nicht nur sehr neugierig und beobachtet mit scharfen Blick - sie analysiert auch mit einem wachen und kritischen Verstand. Sie beschreibt nicht einfach Produkte oder Technologien, sondern sie besucht und befragt die konkreten Menschen, die dahinter stehen (als Entwickler und Verkäufer) und schildert den Kontext, in dem ihre Ideen entstanden sind bzw. umgesetzt werden. Was KLEEMAN auf diesem Wege ans Tageslicht bringt, unterscheidet sich diametral von vielen anderen, mehr oder weniger unkritischen, staunenden oder pauschal ablehnenden Schilderungen technischer Innovationen. Immer wieder gelingt es ihr, durch ihre hartnäckig aufsuchende Recherche Marketing-Märchen zu entlarven und Sensations-Meldungen zu entzaubern. Diese Form von Aufklärung durch den Blick hinter die Kulissen ist extrem informativ und wahrlich vorbildlich! Da die Autorin die Leser/innen an ihren Erkundungsreisen hautnah teilnehmen lässt, wird es nie langweilig. Es geht ja nicht nur um die Inhalte, sondern auch um den Prozess journalistischer Arbeit. KLEEMAN ist dabei als Person auch mit ihren Werthaltungen spürbar - aber nicht mit dem pädagogischen Zeigefinger oder dem ideologischen Holzhammer. Sie nimmt immer mal wieder in kurzen zusammenfassenden Abschnitten Stellung; man weiß, wo sie steht. An keiner Stelle entsteht der Eindruck, als sei das ganze Buch nur geschrieben worden, um vorgefasste Meinungen zu bestätigen. Es werden nicht nur eine Unmenge Detailinformationen über die vier Bereiche angeboten; es werden auch Verbindungen und Zusammenhänge deutlich. So etwas bekäme man durch eine eigene Internet-Recherche niemals hin. Manchmal staunt man auch einfach: Ich wusste schon ein wenig über Sexpuppen und Laborfleisch-Erzeugung; Brutbeutel für Embryos und diverse Selbsttötungs-Automaten waren mir noch ziemlich fremd. Im (kurzen) Schlusskapitel stellt die Autorin entscheidenden politischen und gesellschaftlichen Grundsatzbetrachtungen an. Sie bezweifelt sehr nachvollziehbar, dass die eingeschlagenen technologischen Pfade auf die "richtige" Antwort bzgl. der jeweiligen Herausforderungen weisen. KLEEMAN ist überzeugt, dass es eher um soziale Fragen, ethische Haltungen und grundsätzliche Menschen- bzw. Weltbilder gehen muss (Stichwort "Machbarkeitswahn"). Sie vermutet hinter den (vermeintlich) wertfreien Innovationen durchaus handfeste (politische und wirtschaftliche) Interessen. Sicher nicht zufällig hat die Autorin zwei Themen gewählt, die speziell die zukünftige Rolle der Frau und die damit vielleicht verbundenen männlichen Machtfantasien fokussieren. Für mich steht dieses extrem informative und anregende Buch ganz oben in der Hitliste der Sachbücher des Jahres 2021. Wenn mir die gleiche Autorin demnächst vier weitere Bereiche näherbringen wollte, würde ich sofort zugreifen.

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In ihrem Debüt hat die in London lebende Journalistin (Guardian, The Times, The Sunday Times) Jenny Kleeman die rasante, technische Entwicklung in einigen Bereichen unseres Lebens unter die Lupe genommen und geht besonders darauf ein welche langfristigen Konsequenzen diese - vor allem für Frauen - mit sich bringen. ⠀⠀⠀⠀ Kleeman hat mit Entwickelnden von Sexrobotern gesprochen, mit Herstellenden des sogenannten Clean Meats, sie sprach mit Forschenden für Ektogenese und Organisationen für Sterbehilfe. Zudem hat sie auch mit Menschen gesprochen, die solche Entwicklungen nutzen beziehungsweise nutzen möchten. Dies alles hat sie mit einer hervorragend recherchierten Grundlage getan. Allein das Kapitel zum „veganen“ Fleisch beinhaltet unglaublich vielen Fakten zum Fleischkonsum und dessen Auswirkungen. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist das Kapitel „Wir wir uns fortpflanzen werden“, in dem sie gleichgeschlechtliche Eltern und Transmenschen mit einschließt. (TW: unerfüllter Kinderwunsch). ⠀⠀⠀⠀ Während ihrer kompletten Recherche bleibt Kleeman immer skeptisch, hinterfragt und stellt in ihren Interviews auch unangenehme Fragen. Sie betrachtet dabei immer die Vor- und Nachteile für den Menschen. Und dies macht dieses Buch für mich aus. Man bekommt keinen erhobenen Zeigefinger, sondern Fakten und kann diese für sich selbst einordnen. Die Sprache und der Schreibstil sind flüssig, es lässt sich gut auch ohne Hintergrundwissen zu den Themengebieten lesen. Die Entwicklungen sind teilweise beängstigend und auch wenn Technik sicherlich vieles vereinfacht, sollten wir aufmerksam bleiben dass wir dadurch unsere Menschlichkeit nicht verlieren. Hier geht Kleeman in ihrem Nachwort auch nochmal drauf ein. Für mich ein wirklich klasse Sachbuch, dass mich begeistert hat und für Gesprächsstoff sorgt. Ich möchte es jedem empfehlen!

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Auf 411 Seiten befasst sich die Autorin mit dem Themen unserer modernen Gesellschaft und führt ihre zahlreichen Quellen mit auf. Der Untertitel“Wie wir morgen Lieben, Leben, Essen und Sterben werden“ zeigt auch schon die vier großen Bereiche in denen sich das Buch gliedert. Kleeman zeigt ihre Rechercheergebnisse auf, die sie vor Ort und aus schriftlichen Quellen gesammelt hat. Dabei wird nicht nur Wissen aneinander gereiht, vielmehr folgt die Autorin ihrer Art als Dokumentarfilmerin und zeigt auch ihren Arbeitsweg der Recherche auf. Das Buch ist Lebendig, ehrlich und zeigt verschiedene Sichtweisen auf, da die KLeeman vor Ort in den entsprechenden Firmen war, Menschen vorstellt die mit den Technologien zu tun haben, diese vorantreiben oder nutzen. Sie zeigt auch die Sicht der potenzielen Gegner dieser Technologien auf, belegt ihre kritische Meinung. Nach einem Epilog und der Danksagung finden sich 6 Seiten Anmerkungen, die auch weiterführende Lesehinweise enthalten. Meine Meinung Das Buch zeugt von der journalistischen Erfahrung der Autorin. Die Themen sind toll recherchiert, anschaulich und lebendig aufgearbeitet und dabei keineswegs einseitig. Das Pro und Kontra der neuen Technologien, so wie deren Verwendung wird sachlich geschildert. Allgemeine Informationen werden auch mit „kleinen“ Meinungen und Stimmungsbildern ergänzt. Es regt ganz klar zum nachdenken und hinterfragen an. Der Schreibstil ist sehr angenehm und lässt sich gut lesen. Ein winziger Kritikpunkt würde lediglich in der Farbgestaltung des Covers liegen, die Farbwahl muss man einfach mögen.

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Inhalt Jenny Kleeman zeigt uns in diesem Buch, wie die Welt in wenigen Jahren aussehen könnte und greift Themen auf, die fast niemand mitbekommt, weil darüber nicht sehr oft gesprochen wird. Meinung Es war für mich sehr spannend, in diese Welt einzutauchen, die fast niemand sieht oder sehen will. Das Buch ist sehr wichtig, genau aus dem Grund, weil Dinge angesprochen werden, die die Welt nicht sehen will. Viele Menschen gehen mit einem Tunnelblick durchs Leben, was nicht wirklich falsch ist, aber manchmal sollte man, meiner Meinung nach, auch mal mehr sehen, als nur das Schöne und genau das zeigt Kleeman in Roboterland. !SPOILER ANFANG! Sie spricht z. B. über den Verkauf von Sexpuppen, der definitiv höher ist, als man denkt. Und darüber, wie Männer Frauen ausschalten wollen, weil es sie ja anscheinend nicht braucht. !SPOILER ENDE! Das Buch konnte mich aber leider nicht zu hundert Prozent überzeugen. Ich fand die Kapitel sehr lang, fast zu lange und es wurde auch nicht sehr einfach verständlich geschrieben. Das Buch ist aber wirklich sehr wichtig und ich kann es nur empfehlen. Vor allem die ersten beiden Kapitel haben es mir total angetan.

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INHALT: „Wir können entscheiden, ob wir uns mit den Unzulänglichkeiten unserer Existenz abfinden oder weiter versuchen, sie durch Technik auszumerzen.“ – „ROBOTERLAND – WIE WIR MORGEN LIEBEN, LEBEN, ESSEN UND STERBEN WERDEN“ VON JENNY KLEEMAN, S. 402 – Der Titel verrät schon, dass dieses Buch sich um das Lieben, Leben, Esse und Sterben unserer Zukunft dreht. Ich hatte zuerst die Erwartung, dass das Buch sich sehr allgemein als Überblick mit der Zukunft und den Erfindungen beschäftigt, die uns vielleicht erwarten könnten. Tatsächlich fokussiert sich die Autorin jedoch auf vier spezielle Erfindungen: Intelligente Sexpuppen, Kulturfleisch, Baby-Beutel und Maschinen für den selbstbestimmten Tod. Diesen Erfindungen wird je ein ganzer Abschnitt mit mehreren Kapiteln gewidmet. Zu Anfang wird meist der Status Quo erläutert und auf bisherige Erfindungen, Studien und die Rahmendaten eingegangen. Danach folgen mehrere Kapitel zu besagter Erfindung in Form von verschiedenen Interviews. Es werden nicht nur die Erfinder interviewt, sondern auch Nutzer, Kritiker und Unterstützer sowie Wissenschaftler. Am Ende jedes Kapitels kann sich der Leser also aufgrund der Bandbreite an Informationen und Meinungen selbst ein Bild machen und entscheiden, wo er sich einordnet. Außerdem folgt am Ende jedes Abschnitts ein kleiner Ausblick in die Zukunft, falls diese Erfindungen tatsächlich auf den Markt kommen sollten. Die Themen sind kontrovers, meistens nicht klar zu umreißen, da viele Punkte Einfluss nehmen. Dennoch schafft es die Autorin, alles auf den Punkt zu bringen, sodass der Leser nie die Orientierung verliert. SCHREIBSTIL: Am Anfang, gerade im Kapitel über die Sexpuppen, die eine Persönlichkeit bekommen sollen, war mir die Autorin erstmal nicht so sympathisch. Viel zu oft stellte sie sehr kritische Fragen und kam mir zu engstirnig vor. Ich hatte das Gefühl, dass sie nicht wirklich sachlich an das Thema herangeht und somit auch die Meinung leicht zu beeinflussender Leser mehr oder minder in eine vorgegebene Richtung treibt. Ich wünschte mir zu diesem Zeitpunkt einen neutraleren Standpunkt der Journalistin, um mir selbst ein adäquates Bild machen zu können. Das besserte sich massiv mit Fortschreiten des Buchs. Praktisch von Kapitel zu Kapitel und mit jedem Abschnitt wurden die Darstellungen professioneller und angemessener. Natürlich sind kritisches Hinterfragen und eine umfassende Beleuchtung in Journalismus und gerade bei Sachbüchern erwünscht, jedoch ist es auch wichtig, dass diese zum Nachdenken anregen und der Leser nicht einfach nur eine vorgefertigte Meinung übernimmt. Ich bin froh, dass die Autorin hier nochmal einen Wandel im Schreibstil hatte. Das Buch ist ansonsten natürlich sehr fachlich, allerdings auch sehr spannend und einprägsam, teilweise erschreckend. Die Fülle der Informationen war sehr dicht und so konnte ich es nicht am Stück lesen, musste einige Stellen immer wieder mal setzen und nachhallen lassen. Doch genau das ist ein Merkmal für ein gutes Sachbuch, wie ich finde. FAZIT: „Des einen Dystopie ist des anderen glänzende Zukunft.“ – „ROBOTERLAND – WIE WIR MORGEN LIEBEN, LEBEN, ESSEN UND STERBEN WERDEN“ VON JENNY KLEEMAN, S. 402 – Das Buch hat mich fasziniert, erschreckt, teilweise geekelt und nachhaltig zum Nachdenken gebracht. Genau so wünsche ich mir ein Sachbuch. Nichtsdestotrotz war es eine recht schwere Lektüre, weil die Informationsfülle ihre Zeit brauchte. Oftmals entsteht bei den genannten Themen eine Diskrepanz zwischen Innovation und Ethik. Jeder muss hier für sich selbst definieren, wie viel Menschlichkeit er aufgeben möchte, um das Leben zu vereinfachen. Wie die Autorin mehrmals betont, wird der Wandel kaum aufzuhalten sein – jedoch sollten wir uns bewusst sein, dass unsere Art und Weise, wie wir die Erfindungen nutzen, dazu beitragen wird, ob sie uns zum Guten oder Schlechten gereichen. Ein Buch, welches die technische Entwicklung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten thematisiert und vier ausgewählte Erfindungen vorstellt. Dadurch werden vier kontroverse Themenkomplexe in den Mittelpunkt gestellt und diskutiert, wobei der Leser am Ende selbst entscheidet, wie er dazu steht. Beeindruckend, erschreckend, futuristisch – ein wichtiges Werk, das nachhaltig zum Nachdenken anregt.

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