Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Das Haus der finsteren Träume

Shaun Hamill

(9)
(11)
(3)
(0)
(0)
€ 14,99 [D] inkl. MwSt. | € 15,50 [A] | CHF 21,50* (* empf. VK-Preis)

Harry Turner, ein fanatischer Verehrer der Werke von H. P. Lovecraft, baut auf seinem Grundstück das größte und erschreckendste Geisterhaus Amerikas. Seine gesamte Familie arbeitet an diesem Projekt mit. Keiner von ihnen gibt zu, dass er nicht nur die Geister und Monster der Attraktion sieht, sondern auch echte. Nur Noah, der jüngste Sohn, stellt sich dieser Gabe und beschließt eines, diesen Ungeheuern die Tür in die Realität zu öffnen. Dadurch verwandelt sich das Leben der Turners plötzlich zu einem einzigen Albtraum … . Ich habe mir, ehrlich gesagt, etwas vollkommen anderes von diesem Buch erwartet. Eindeutig mehr Grusel-Atmosphäre und Horrorelemente. „Das Haus der finsteren Träume“ ist aber in erster Linie ein beeindruckendes und sehr stimmungsvolles Familiendrama, das eine außergewöhnliche Geschichte erzählt. Man muss sich also von der Erwartungshaltung, die Titel und Cover dieses Buches suggerieren, trennen und auf die Handlung einlassen, um dieses Werk richtig genießen zu können. Man wird mit einer eindringlichen Geschichte belohnt, an die man sich noch lange erinnern wird, auch wenn nicht wirklich sonderlich viel geschieht. Das ist wahrscheinlich auch einer der Punkte, warum viele Leser dieses Buch nicht mögen könnten: Es ist sehr ausschweifend geschrieben und bietet im Grunde genommen auch wenig Spannung, die man von einem Horrorroman erwarten würde. Dennoch sollte man diesem Werk unbedingt eine Chance geben, denn das Familiendrama hat es in sich. Vor allem, wenn man dann auf den letzten Seiten angekommen ist und all die Ereignisse rückwirkend plötzlich an Gewicht bekommen und man die Geschichte in fast schon epischen Ausmaßen sieht. „Das Haus der finsteren Träume“ mutet an manchen Stellen wie eine Mischung aus Old-School-Grusel, Familientragödie und All-Age-Jugendroman an. Aber genau diese Mischung ist es letztendlich auch, die dieses Buch zu etwas Besonderem und Außergewöhnlichem macht, dem man nicht sehr oft in der literarischen Welt begegnet. Aus meiner Sicht hat Shaun Hamill einen ganz wunderbaren Roman geschrieben, den man verstehen muss, um ihn auch wirklich genießen zu können. Es ist ein ruhiger, stimmungsvoller Roman, der keinesfalls schockiert oder den Leser gar in einen bluttriefenden Albtraum wirft. Es ist vielmehr die Tiefe der Charaktere und das subtile Grauen, das im Vordergrund steht. Es sind Botschaften zwischen den Zeilen versteckt, die den aufmerksamen Leser darauf aufmerksam machen, welche Werte das Leben, und vor allem das Familienleben, hat. Der Autor versteht es, Gefühle beim Leser hervorzurufen, so dass dieser auch hin und wieder über das eigene Leben nachdenkt. So stellt „Das Haus der finsteren Träume“ im Grunde genommen ein weitaus tiefgründigeres Lesevergnügen dar, als man bei Titel und Aufmachung vermuten würde. Für mich stellt dieses Buch nach einer anfänglichen, kurzen Gewöhnungsphase eine richtiggehende Überraschung dar. Vor allem der angenehme Schreibstil macht den Roman sehr kurzweilig. . Fazit: Mehr Familiendrama als Horror. Dennoch sehr atmosphärisch und an manchen Stellen wohltuend gruselig. ©2020 Wolfgang Brunner für Buchwelten

Lesen Sie weiter

Der Klappentext gibt meiner Meinung nach ein etwas falsches Bild von der Geschichte. Ich gehe deshalb kurz auf die Handlung ein, die uns hier erstmal zurückversetzt in die Zeit vor der Geburt des Erzählers Noah, nämlich ins Jahr 1968, in dem sich seine Eltern kennenlernen. Während man also die Entwicklung in der Familie verfolgt, wie es zur Heirat kam, wie Noah mit seinen beiden Geschwistern aufwächst und wie der Drang seines Vaters Harry, ein Spukhaus zu bauen, immer größer wird, gibt es zwischendurch Abschnitte, die man anfangs noch nicht so recht einordnen kann. Durch sie spürt man, dass etwas Seltsames vor sich geht, was der Autor aber auch immer wieder mit kleinen Details in die Handlung einbaut. Zum Gruseln hat es mich nicht gebracht, dennoch spürt man immer wieder eine Atmosphäre, die von Unheimlichem durchdrungen ist. Viel mehr allerdings hat mich hier das Drama der Familie bewegt, deren Mitglieder jeder für sich seinen ganz persönlichen "Horror" durchmacht mit Situationen in ihrem Leben, die sie an den Rand tiefer Abgründe bringen. Zuerst scheint es noch realtiv "banal" zu sein wie ein unerwünschter Schwiegersohn und Geldsorgen - doch die Probleme kristallisieren sich im Laufe der Zeit deutlicher heraus und wirken teilweise sehr verstörend. Psychische Krankheiten, gestörte Verhältnisse zwischen den Familienmitgliedern, die Suche nach Liebe und die Flucht in verschiedene Auswege, um die Hilflosigkeit zu kompensieren, gipfeln schließlich in viele kleine Dramen. Es erinnert einiges an die Erzählungen des Horrorautors Lovecraft, dennoch hab ich dieses gewisse Gefühl von Grauen vermisst. Trotzdem war ich sehr gefesselt von der Geschichte, den Ideen und dem Aufbau, auch wenn ich mir letztendlich etwas mehr erwartet hatte. Vor allem das "Spukhaus", das erst recht spät seine zentrale Rolle einnimmt, wirkte auf mich meist eher an den Rand gedrängt, dabei ist es ein wichtiger Aspekt, den ich aber nicht so ganz greifen konnte. Ich bin sicher, dass der Autor hier noch mehr damit ausdrücken wollte, dieses Überwinden der überstandenen Ängste, oder auch die Faszination, selbst diese Schrecken zu verbreiten während man sich hinter einer Maske verbirgt ... aber ich bin nicht wirklich zu dem tieferen Sinn vorgedrungen. Dennoch hält die Geschichte einiges bereit und auch die Monster haben am Ende ihren Auftritt. Vor allem dringt für mich immer wieder durch, wie sehr sich jeder nach Liebe sehnt und wie tragisch die einzelnen Lebensschicksale sind, die auf ihrer Suche nicht immer das finden, was sie eigentlich wollten.

Lesen Sie weiter

Obwohl die Turners auf den ersten Blick eine normale Familie sind, haben sie ein Geheimnis, das sie nicht einmal ihren Liebsten gegenüber eingestehen: Sie werden von Monstern belagert, die nachts vorm Fenster lauern und mit Krallen über die Scheibe kratzen. „Das Haus der finsteren Träume“ ist ein Horror-Roman von Shaun Hamill, der familiäre Idylle zum Schauplatz ergreifender Schrecken macht. Die Turners haben einen Faible für Monster und klassischen Horror. Während Vater Harry schon immer ein begeisterter Leser des Genres war, führt er seine Frau behutsam heran, was sich auf die gesamte Familiengeschichte auswirkt. Denn was als Leidenschaft anfängt, nimmt konkrete Formen an, als die Familie Turner ein Horror-Haus als Halloween-Attraktion auf die Beine stellt. Als Leser begleitet man den jüngsten Spross der Turners über mehrere Jahrzehnte hinweg. Noah erzählt die Geschichte seiner Familie. Er beginnt da, wo sie mit den Eltern - lange vor seiner Geburt - ihren Anfang nahm. Dabei hebt sich dieses Werk vom typischen Horror ab, weil es eher um familiäres Drama als um klassische Grusel-Elemente geht. Trotzdem hat der Autor einen tiefgreifenden Roman geschaffen, der zwar stellenweise etwas dümpelt, am Schluss dennoch mit scharfen Krallen den Leser packt. Insgesamt wird ruhig und gemächlich erzählt. Shaun Hamill breitet die Familiengeschichte der Turners vor dem Leser aus. Anfangs erfährt man, wie sich zwei Menschen begegnen, zueinanderfinden, sich verlieben und nach der Hochzeit eine Familie gründen. Bereits zu diesem Zeitpunkt schwingt eine unheilvolle Stimmung mit. Von der ersten Seite an fühlt man bedrohliche Melancholie, die verdeutlicht, dass die schönsten Wendungen im Leben, im Anfang längst ein Ende haben. Ich habe „Das Haus der finsteren Träume“ als aufwühlenden Horror-Roman empfunden. Das Schreckliche liegt nicht in der Handlung selbst, sondern für mich war es die Botschaft, die zwischen den Zeilen wie schwarzer Schleim hervor sickert. Als Menschen sind wir vergänglich. Das Leben gibt uns Chancen, die es uns auf einen Schlag wieder nimmt. Und egal wie glücklich wir sind, in jedem Moment unseres Daseins ist der sichere Tod präsent, der früher oder später alles Liebgewonnene einfordert. Während die Handlung selbst unaufgeregt, beinah monoton, erzählt wird, schafft der Autor diese melancholisch-bedrohliche Stimmung, die auf mich deutlich grauenvoller wirkt als es Monster jemals könnten: Es ist das Gefühl von Vergänglichkeit, das Shaun Hamill eingefangen und in Form einer schrecklichen Familiengeschichte zu Papier gebracht hat. Letztendlich ist „Das Haus der finsteren Träume“ ein leiser Horror-Roman, der aufgrund der bedrohlichen Atmosphäre zum emotionalen Schockerlebnis wird. Weder blutiges Gebaren noch bemerkenswert schaurige Situationen lassen das Grauen auferstehen, sondern die faszinierende Weise, wie der Autor eindringliche Gefühle beim Leser weckt.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.