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Rezension zu
Das Haus der finsteren Träume

Mehr Familiendrama als Horror. Dennoch sehr atmosphärisch und an manchen Stellen wohltuend gruselig.

Von: Wolfgang Brunner für Buchwelten
30.07.2020

Harry Turner, ein fanatischer Verehrer der Werke von H. P. Lovecraft, baut auf seinem Grundstück das größte und erschreckendste Geisterhaus Amerikas. Seine gesamte Familie arbeitet an diesem Projekt mit. Keiner von ihnen gibt zu, dass er nicht nur die Geister und Monster der Attraktion sieht, sondern auch echte. Nur Noah, der jüngste Sohn, stellt sich dieser Gabe und beschließt eines, diesen Ungeheuern die Tür in die Realität zu öffnen. Dadurch verwandelt sich das Leben der Turners plötzlich zu einem einzigen Albtraum … . Ich habe mir, ehrlich gesagt, etwas vollkommen anderes von diesem Buch erwartet. Eindeutig mehr Grusel-Atmosphäre und Horrorelemente. „Das Haus der finsteren Träume“ ist aber in erster Linie ein beeindruckendes und sehr stimmungsvolles Familiendrama, das eine außergewöhnliche Geschichte erzählt. Man muss sich also von der Erwartungshaltung, die Titel und Cover dieses Buches suggerieren, trennen und auf die Handlung einlassen, um dieses Werk richtig genießen zu können. Man wird mit einer eindringlichen Geschichte belohnt, an die man sich noch lange erinnern wird, auch wenn nicht wirklich sonderlich viel geschieht. Das ist wahrscheinlich auch einer der Punkte, warum viele Leser dieses Buch nicht mögen könnten: Es ist sehr ausschweifend geschrieben und bietet im Grunde genommen auch wenig Spannung, die man von einem Horrorroman erwarten würde. Dennoch sollte man diesem Werk unbedingt eine Chance geben, denn das Familiendrama hat es in sich. Vor allem, wenn man dann auf den letzten Seiten angekommen ist und all die Ereignisse rückwirkend plötzlich an Gewicht bekommen und man die Geschichte in fast schon epischen Ausmaßen sieht. „Das Haus der finsteren Träume“ mutet an manchen Stellen wie eine Mischung aus Old-School-Grusel, Familientragödie und All-Age-Jugendroman an. Aber genau diese Mischung ist es letztendlich auch, die dieses Buch zu etwas Besonderem und Außergewöhnlichem macht, dem man nicht sehr oft in der literarischen Welt begegnet. Aus meiner Sicht hat Shaun Hamill einen ganz wunderbaren Roman geschrieben, den man verstehen muss, um ihn auch wirklich genießen zu können. Es ist ein ruhiger, stimmungsvoller Roman, der keinesfalls schockiert oder den Leser gar in einen bluttriefenden Albtraum wirft. Es ist vielmehr die Tiefe der Charaktere und das subtile Grauen, das im Vordergrund steht. Es sind Botschaften zwischen den Zeilen versteckt, die den aufmerksamen Leser darauf aufmerksam machen, welche Werte das Leben, und vor allem das Familienleben, hat. Der Autor versteht es, Gefühle beim Leser hervorzurufen, so dass dieser auch hin und wieder über das eigene Leben nachdenkt. So stellt „Das Haus der finsteren Träume“ im Grunde genommen ein weitaus tiefgründigeres Lesevergnügen dar, als man bei Titel und Aufmachung vermuten würde. Für mich stellt dieses Buch nach einer anfänglichen, kurzen Gewöhnungsphase eine richtiggehende Überraschung dar. Vor allem der angenehme Schreibstil macht den Roman sehr kurzweilig. . Fazit: Mehr Familiendrama als Horror. Dennoch sehr atmosphärisch und an manchen Stellen wohltuend gruselig. ©2020 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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