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Rezension zu
Das Haus der finsteren Träume

Überraschend anders als erwartet

Von: Aleshanee, Weltenwanderer
26.07.2020

Der Klappentext gibt meiner Meinung nach ein etwas falsches Bild von der Geschichte. Ich gehe deshalb kurz auf die Handlung ein, die uns hier erstmal zurückversetzt in die Zeit vor der Geburt des Erzählers Noah, nämlich ins Jahr 1968, in dem sich seine Eltern kennenlernen. Während man also die Entwicklung in der Familie verfolgt, wie es zur Heirat kam, wie Noah mit seinen beiden Geschwistern aufwächst und wie der Drang seines Vaters Harry, ein Spukhaus zu bauen, immer größer wird, gibt es zwischendurch Abschnitte, die man anfangs noch nicht so recht einordnen kann. Durch sie spürt man, dass etwas Seltsames vor sich geht, was der Autor aber auch immer wieder mit kleinen Details in die Handlung einbaut. Zum Gruseln hat es mich nicht gebracht, dennoch spürt man immer wieder eine Atmosphäre, die von Unheimlichem durchdrungen ist. Viel mehr allerdings hat mich hier das Drama der Familie bewegt, deren Mitglieder jeder für sich seinen ganz persönlichen "Horror" durchmacht mit Situationen in ihrem Leben, die sie an den Rand tiefer Abgründe bringen. Zuerst scheint es noch realtiv "banal" zu sein wie ein unerwünschter Schwiegersohn und Geldsorgen - doch die Probleme kristallisieren sich im Laufe der Zeit deutlicher heraus und wirken teilweise sehr verstörend. Psychische Krankheiten, gestörte Verhältnisse zwischen den Familienmitgliedern, die Suche nach Liebe und die Flucht in verschiedene Auswege, um die Hilflosigkeit zu kompensieren, gipfeln schließlich in viele kleine Dramen. Es erinnert einiges an die Erzählungen des Horrorautors Lovecraft, dennoch hab ich dieses gewisse Gefühl von Grauen vermisst. Trotzdem war ich sehr gefesselt von der Geschichte, den Ideen und dem Aufbau, auch wenn ich mir letztendlich etwas mehr erwartet hatte. Vor allem das "Spukhaus", das erst recht spät seine zentrale Rolle einnimmt, wirkte auf mich meist eher an den Rand gedrängt, dabei ist es ein wichtiger Aspekt, den ich aber nicht so ganz greifen konnte. Ich bin sicher, dass der Autor hier noch mehr damit ausdrücken wollte, dieses Überwinden der überstandenen Ängste, oder auch die Faszination, selbst diese Schrecken zu verbreiten während man sich hinter einer Maske verbirgt ... aber ich bin nicht wirklich zu dem tieferen Sinn vorgedrungen. Dennoch hält die Geschichte einiges bereit und auch die Monster haben am Ende ihren Auftritt. Vor allem dringt für mich immer wieder durch, wie sehr sich jeder nach Liebe sehnt und wie tragisch die einzelnen Lebensschicksale sind, die auf ihrer Suche nicht immer das finden, was sie eigentlich wollten.

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