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Rezensionen zu
Klippentod

Ian Bray

Simon Jenkins ermittelt (1)

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€ 11,00 [D] inkl. MwSt. | € 11,40 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis)

" Klippentod" ein Cornwall-Krimi, aus dem Penguin Verlag und dann noch 560 Seiten, der ist bestimmt toll. So dachte ich als ich das Cover sah und dann das Buch in den Händen hielt. Ist das aber wirklich so????? Simon Jenkins, ist ein ehemalige Polizist, der wegen eines Unfalls , gesundheitlich aus dem Dienst ausscheiden musste. Nun lebt er in Cadgwith, einem kleinen Fischerdorf, im Süden Cornwalls. Ganz abschalten kann er nicht, erst recht nicht, als er spät in der Nacht einen verzweifelten Anruf erhält. Als sie um Hilfe bittet, lehnt er ab. Am nächsten Tag wird sie Tod am Fusse der Klippen gefunden..... Schnell wird ihr Tod als Unfall eingestuft. Nur ihre Freundin ist überzeugt, dass sie ermordet wurde und bittet Simon um Hilfe. Als kurze Zeit eine weitere Frau Tod in einer kleinen Kirche gefunden wird, wird auch Simon skeptisch. Seine inneren Instinkte erwachen und er fängt an, auf eigener Faust zu ermitteln. Meine Meinung: Dieses Buch dient als gute Beschreibung von einem Dorf in Cornwall. Meer, Fischer, Boote, Klippen, Pubs, B&B, Cottages mir Reepdächern und Rosen vor der Tür und etwas schrullige Bewohner. Das Alltagsleben der Bewohner wird sehr intensiv behandelt, ihr Probleme ihre Ängste. Toll, aber in einem spannenden Krimi, sollte das mehr die Nebensache sein. So mutiert das Buch schnell weg von dem eigentlichen Inhalt. Beim lesen habe ich mich ständig gefragt, ob das Buch der Auftackt einer Reihe sein soll. Die psychischen und körperlichen Probleme ziehen sich durch das Buch und machen es langatmig und zäh. Die eigentliche Aufklärung der Fälle wirken langatmig. Da nutzte es auch nicht, dass zum Schluss noch ein Vermisstenfall dazu kam. Mein Fazit: Mir fehlte die Spannung, das Tempo. Beides glühte ab und zu auf, um dann wieder abzuflachen. Ich habe mich durch das Buch durchlesen müssen und ehrlich am Schluss noch nicht mal Lust auf die Lösung.  Im Nachhinein, ein Fall, aus dem man einiges mehr hätte machen können. Schade..... Daher nur ⭐️⭐️⭐️ .

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Inhalt / Klappentext: Nie wieder ermitteln – das hatte sich der ehemalige Polizist Simon Jenkins einst geschworen, als er in das ruhige Fischerdorf in Cornwall zog. Zu schwer wogen die Ereignisse aus seiner Vergangenheit. Daher weist er auch die verzweifelt klingende Victoria ab, als sie ihn eines Nachts anruft und um Hilfe bittet. Doch dann wird die junge Frau am nächsten Tag tot am Fuße einer berüchtigten Klippe aufgefunden. Jenkins macht sich schwere Vorwürfe – hätte er sie womöglich von einem Sprung abhalten können? Alles deutet auf Selbstmord hin, nur Victorias beste Freundin Mary ist sicher, dass es Mord gewesen sein muss. Auf ihr Bitten hin beginnt Jenkins, hinter dem Rücken der Polizei zu ermitteln. Und dann wird eine weitere Leiche gefunden … Meine Meinung: Man merkt, dass der Autor diese Ecke der Welt sehr mag. Das spiegelt sich in den Landschaftsbeschreibungen wieder, die jedoch für meinen Geschmack stellenweise zu langatmig waren. Sehr gut beschrieben sind die Dorfbewohner und ihre Eigenarten. Auch die Hauptfiguren bestechen durch ihre Authentizität mit Ecken und Kanten. Die Story führt den Leser auf die eine oder andere falsche Fährte bevor es zum großen Showdown kommt. Obwohl ich flüssig durch die Geschichte gekommen bin und mich auch unterhalten gefühlt habe, waren Setting und Protagonisten nicht so überzeugend für mich, dass ich die Fortsetzung lesen werde.

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In einem Fischerdorf an der Küste Cornwalls wird eine Frauenleiche gefunden; sie ist über die Klippen in den sicheren Tod gestürzt. Selbstmord – so erklären sich die Dorfbewohner den Tod der jungen Frau. Nur Mary, eine Freundin der Toten, zweifelt daran. Niemals, so glaubt sie, hätte ihre Freundin sich umgebracht, niemals hätte sie auch nur die gefährliche Stelle an den Klippen aufgesucht, vor der sie sich schon als Kind fürchtete. In ihrer Not wendet sich Mary an Simon Jenkins. Der ehemalige Londoner Polizist lebt nach einem Unfall an der Küste Cornwalls und widmet sich ganz der Malerei. Er zögert zunächst, hinter dem Rücken der Polizei zu ermitteln, gibt dem Druck von Mary dann aber schließlich nach. Die Sache wird undurchsichtiger, als eine weitere junge Frau stirbt – an Selbstmord oder einen Unfall ist hier nicht zu denken, vielmehr sieht alles nach einem Ritualmord aus. Und schließlich verschwindet Mary selbst. Wer könnte dahinter stecken? Der skrupellose Investor, der ihr kleines Haus um jeden Preis kaufen möchte? Oder ihr aus Deutschland angereister Exfreund? In letzter Minute kann der ehemalige Ermittler Jenkins das Rätsel lösen. „Klippentod“ von Ian Bray – das Pseudonym eines deutschen Journalisten – folgt klassischen Krimi-Topoi. Da ist der persönlich gescheiterte Ermittler, der ständig mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird, die Protagonistin, die in gewisser Weise ebenfalls vor ihrer Vergangenheit geflohen ist, der enttäuschte und übergriffige Exfreund. Da sind die zunächst Verdächtigen, die sich am Ende als Finte herausstellen ebenfalls wie der überraschend hinzukommende, neue Verdächtige. All das könnte überzeugen, ist am Ende aber doch ein wenig zu klischeehaft, beinahe lehrbuchartig. Dazu kommt die ebenfalls weitgehend beliebte Idee, das Geschehen an einen Sehnsuchtsort zu verfrachten und bei den Lesern so ein Gefühl von Urlaub zu wecken – in diesem Falle ist es die englische Küste. Im Gesamten kann dieser Krimi durchaus unterhalten, wenngleich er in weiten Teilen etwas zu langatmig und ausholend erscheint.

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Zäher Cornwall-Krimi

Von: Annabell95

27.06.2021

Eigentlich wollte der ehemalige Polizist Simon Jenkins nach seinem Schicksalsschlag nie wieder ermitteln. Aus London zog er in das ruhige Fischerdorf in Cornwall. Zu schwer liegen die Ereignisse noch auf seiner Seele. Deswegen weist er auch die verzweifelte Victoria ab, die ihn eines Abends anrief. Am nächsten Tag war sie tot, abgestürzt von einer Klippe. Alles sieht nach einem Unfall oder Selbstmord aus, aber ihre Freundin Mary ist davon nicht überzeugt. Sie bittet Jenkins um Hilfe und dieser fängt an hinter dem Rücken der Polizei zu ermitteln. Kurze Zeit später wird eine zweite Leiche gefunden... "Klippentod" ist der erste Band der neuen Reihe mit Ex-Polizist Simon Jenkins. Am schönsten fand ich die tollen Landschaftsbeschreibungen. Sie sind wirklich grandios. Alles ist sehr schön und detailliert beschrieben. Man bekommt richtig Urlaubsfeeling und fühlt sich als wenn man direkt vor Ort wäre. Der Schreibstil dazu war auch sehr passend. Er ist sehr detaillreich und angenehm und flüssig zu lesen. Aber die detaillierten Landschaftsbeschreibungen sind gleichzeitig der größte Negativpunkt. Gefühlt wurde immer nur die Landschaft und das Drumherum an den Handlungsorten beschrieben, aber der Fall kam etwas zu kurz. Dazu hat sich vieles immer wieder wiederholt. Dadurch passiert nichts, es wird sehr langatmig und zähflüssig. Ich hatte das Gefühl ich komme nicht vorwärts beim Lesen und meine Gedanken schweiften immer wieder ab, sehr schade. Weniger wäre hier tatsächlich mehr gewesen. Alles ist nur so dahingeplätschert, aber es kam kein Tempo auf. Der Spannungsbogen ist durch die Wiederholungen immer wieder abegflaut und weckte bei mir nicht mehr wirklich das Interesse an der Auflösung. Die Charaktere haben ihre Ecken und Kanten, was ich wirklich gut fand. Dadurch sind sie nicht so aalglatt und wirken authentisch. Mein Fazit: Weniger wäre mehr gewesen. 250 Seiten weniger hätten dem Buch kein Abbruch getan. Es war wirklich sehr zäh und langatmig. Deswegen leider nur 2,5 Sterne. Wer es versuchen möchte zu lesen, kann es gerne versuchen, aber von mir gibt es leider keine Leseempfehlung.

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Durchwachsenes Leseerlebnis

Von: Mikka Liest

28.05.2021

Der Handlungsort⁣ ⁣ Das Fischerdorf Cadgwith, in dem dieser Krimi angesiedelt ist, liegt in einer der schönsten Gegenden Cornwalls. “Ian Bray” (bzw. Arnold Küsters, der hinter dem Pseudonym steht) beschwört diese Schönheit in Worten voller Atmosphäre und liebevollem Lokalkolorit. Er lässt den Ozean, die Klippen, die Fischer mit ihren Booten vor dem inneren Auge der Leser:innen auferstehen, da riechst du fast die salzige Meerluft und hörst den Musikant:innen beim Folkabend zu – ein malerisches Ambiente für so etwas Hässliches wie Mord.⁣ ⁣ Der Schreibstil⁣ ⁣ Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, wunderbar bildlich, es ist offensichtlich, dass dem Autor Land und Leute am Herzen liegen. Und genau das ist in meinen Augen, was diesen Krimi auszeichnet.⁣ ⁣ Der Spannungsbogen⁣ ⁣ Doch so stimmig Lokalkolorit und Atmosphäre auch sind, die Krimihandlung kann da meines Erachtens nicht ganz mithalten. Spannung baut sich nur langsam auf und flacht immer wieder ab, denn es gibt einfach zu viel “Füllmaterial”. Das Wetter. Abende in der Kneipe. Der Verschönerungsverein, der sich geradezu militant ins Dorfleben einmischt. Das Wetter. Abende in der Kneipe. Vieles wiederholt sich. An sich sind das alles Dinge, die wunderbar beitragen zur Szenerie des Dorflebens, keine Frage, aber es wurde mir einfach zu viel.⁣ ⁣ Das Buch hat 560 Seiten, aber ich vermute, dass eine Kürzung dem eigentlichen Fall gut tun würde. Denn der gerät ins Hintertreffen, wird nicht bis in die Tiefe ausgeleuchtet, nicht auserzählt. Die Ermittlungen erscheinen unkoordiniert und bieten wenig Überraschungen; vieles ergibt sich nach und nach einfach so, immer wieder unterbrochen von Nebenhandlungen.⁣ Die Charaktere⁣ ⁣ Der Hauptcharakter, der ehemalige Polizist Simon Jenkins, ist ein Mann mit viel emotionalem Gepäck. Er war mal ein überaus erfolgreicher Ermittler – bis zu dem folgenschweren Unfall, der ihm Freundin und Gesundheit nahm. Seither kann er sich nur mühsam mit Gehstock bewegen und lebt mit furchtbaren Schmerzen. Seinem ehemaligen Beruf hat er den Rücken gekehrt und verdient sein Geld als Künstler. Statt nach Verbrechern, sucht er jetzt nach den perfekten Farben für das Meer und ist erst widerwillig, das zu ändern.⁣ ⁣ Mit Jenkins konnte ich das Buch hindurch mitfühlen und mitfiebern, er war für mich der komplexeste, rundeste Charakter. Und doch – er erschien mir als zu fixiert auf den schrecklichen Verlust seiner Freundin, um sich wirklich dem Fall widmen zu können. Das ist natürlich verständlich, aber es bremste das Buch immer mal wieder aus.⁣ ⁣ Der Polizist DI Marks, der die Einmischung Jenkins’ in seinen Fall mit Argusaugen beobachtet, konnte ihm als Gegenspieler nicht das Wasser reichen und blieb als Charakter etwas flach.⁣ ⁣ Viele der Charaktere sind interessant und gut geschrieben, wie Mary, die beste Freundin der ersten Toten. (Jenkins entwickelt zarte Gefühle für Mary, trotz seiner Loyalität zu seiner verstorbenen Freundin Moira – ein schöner Aspekt der Geschichte.) Viele haben durchaus Potential. Andere schrappen jedoch nur haarscharf am Klischee vorbei, wirken eher wie Staffage; hier bleibt das Buch manchmal zu sehr an der Oberfläche.⁣ ⁣ Fazit: Durchwachsen⁣ ⁣ Ich denke, das Buch könnte Leser:innen gefallen, die etwas nicht allzu Grausames lesen wollen und dabei vor allem Spaß an gut geschriebenem Lokalkolorit haben – denn davon hat der Krimi jede Menge zu bieten. Darüber hinaus konnte mich jedoch leider weder der Spannungsaufbau noch der Verlauf der Ermittlung wirklich überzeugen, meines Erachtens wiederholten sich zu viele Nebensächlichkeiten. Auch die Charaktere waren für mich nicht alle vollends rund und stimmig.⁣ ⁣ Daher war “Klippentod” für mich ein durchwachsenes Leseerlebnis – viele gute Aspekte, aber leider auch solche, die mir nicht gefielen.

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Tod an den Klippen - ermitteln oder nicht?

Von: Nightflower

27.05.2021

Wer war schon mal in Cornwall? Ich möchte da gerne mal hin! Das Cover finde ich ich super schön. Es wird auch die Landschaft viel beschrieben, da man sie mit den Augen des Malers sieht. Der Titel passt sehr gut. Auch die Story ist zwar interessant, aber sie zieht sich ziemlich. Der Ermittler, der eigentlich keiner mehr ist, hat seine Schwierigkeiten. Er macht ewig rum, ob er überhaupt was tun soll, wenn ja was? Und natürlich mischt er sich ein und die Polizei findet das nicht so klasse und ist somit mal wieder der "Gegner" des Protagonisten. Da musste ich schon öfters mal mit den Augen rollen, sorry. Auch hat man öfters mal das Gefühl, dass sich weitere Aspekte eher zufällig ergeben.. Interessant war, dass es letztendlich mehrere Verdächtige gab und ich auch lange rumgerätselt habe. Die Liebesgeschichte zwischen Jenkins und Mary wiederum hat mir gut gefallen. Sie kam emotional und realistisch rüber.

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Simon Jenkins hat seine Arbeit als Polizist hinter sich gelassen und lebt nun ein Künstlerleben in Cadgwith, einem Fischerdorf im Süden Cornwalls. Aber er muss bald feststellen, dass es nicht so einfach wie gedacht ist, die Verbindungen zu seinem früheren Ich zu kappen. Als ihn spät in der Nacht der Anruf einer verzweifelten jungen Frau erreicht, die um Hilfe bittet, weist er sie ab. Ein fataler Fehler, wie er sich am nächsten Tag eingestehen muss, als ihre Leiche gefunden wird. Offenbar hat sie sich von der Klippe in den Tod gestürzt. So jedenfalls die Einschätzung der Polizei, für die der Fall damit geklärt ist. Ihre Freundin ist davon überzeugt, dass sie gestoßen, ermordet wurde und bittet Jenkins um Hilfe. Und es scheint, als läge sie mit ihrer Vermutung richtig, denn es taucht eine weitere Leiche auf, was die Alarmglocken des Ex-Polizisten schrillen und dessen Nachforschungen in Gang setzt. Sehnsucht nach Meer? Nach felsgesäumten Wanderwegen und üppigem Grün? Reetgedeckten Cottages mit bunter Rosenpracht im Vorgarten? Wer in grandiosen Naturbeschreibungen, atmosphärischen Schilderungen des englischen Dorflebens samt Besuchen im Pub schwelgen möchte, wird in „Klippentod“ bestens bedient. Aber was die Stärke des Buches ausmacht, ist gleichzeitig auch seine Schwäche, denn als spannender Kriminalroman funktioniert es nur bedingt. Die Vermutung liegt nahe, dass es als Einstieg in eine Reihe gedacht ist. Eine Location mit Atmosphäre, eine sympathische Hauptfigur mit traumatischer Vergangenheit, die Fischer, die um ihre Existenz fürchten plus das Alltagsleben im Dorf. All das wird in epischer Breite auf 560 Seiten geschildert, plätschert langsam dahin und stellt die Geduld auf eine harte Probe. Mir fehlt das Tempo, die Spannung, die immer wieder abflacht und das Ganze zu einer ziemlich langatmigen und zähen Geschichte macht und das Interesse an der Auflösung killt.

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Der Handlungsort Das Fischerdorf Cadgwith, in dem dieser Krimi angesiedelt ist, liegt in einer der schönsten Gegenden Cornwalls. “Ian Bray” (bzw. Arnold Küsters, der hinter dem Pseudonym steht) beschwört diese Schönheit in Worten voller Atmosphäre und liebevollem Lokalkolorit. Er lässt den Ozean, die Klippen, die Fischer mit ihren Booten vor dem inneren Auge der Leser:innen auferstehen, da riechst du fast die salzige Meerluft und hörst den Musikant:innen beim Folkabend zu – ein malerisches Ambiente für so etwas Hässliches wie Mord. Der Schreibstil Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, wunderbar bildlich, es ist offensichtlich, dass dem Autor Land und Leute am Herzen liegen. Und genau das ist in meinen Augen, was diesen Krimi auszeichnet. Der Spannungsbogen Doch so stimmig Lokalkolorit und Atmosphäre auch sind, die Krimihandlung kann da meines Erachtens nicht ganz mithalten. Spannung baut sich nur langsam auf und flacht immer wieder ab, denn es gibt einfach zu viel “Füllmaterial”. Das Wetter. Abende in der Kneipe. Der Verschönerungsverein, der sich geradezu militant ins Dorfleben einmischt. Das Wetter. Abende in der Kneipe. Vieles wiederholt sich. An sich sind das alles Dinge, die wunderbar beitragen zur Szenerie des Dorflebens, keine Frage, aber es wurde mir einfach zu viel. Das Buch hat 560 Seiten, aber ich vermute, dass eine Kürzung dem eigentlichen Fall gut tun würde. Denn der gerät ins Hintertreffen, wird nicht bis in die Tiefe ausgeleuchtet, nicht auserzählt. Die Ermittlungen erscheinen unkoordiniert und bieten wenig Überraschungen; vieles ergibt sich nach und nach einfach so, immer wieder unterbrochen von Nebenhandlungen. Die Charaktere Der Hauptcharakter, der ehemalige Polizist Simon Jenkins, ist ein Mann mit viel emotionalem Gepäck. Er war mal ein überaus erfolgreicher Ermittler – bis zu dem folgenschweren Unfall, der ihm Freundin und Gesundheit nahm. Seither kann er sich nur mühsam mit Gehstock bewegen und lebt mit furchtbaren Schmerzen. Seinem ehemaligen Beruf hat er den Rücken gekehrt und verdient sein Geld als Künstler. Statt nach Verbrechern, sucht er jetzt nach den perfekten Farben für das Meer und ist erst widerwillig, das zu ändern. Mit Jenkins konnte ich das Buch hindurch mitfühlen und mitfiebern, er war für mich der komplexeste, rundeste Charakter. Und doch – er erschien mir als zu fixiert auf den schrecklichen Verlust seiner Freundin, um sich wirklich dem Fall widmen zu können. Das ist natürlich verständlich, aber es bremste das Buch immer mal wieder aus. Der Polizist DI Marks, der die Einmischung Jenkins’ in seinen Fall mit Argusaugen beobachtet, konnte ihm als Gegenspieler nicht das Wasser reichen und blieb als Charakter etwas flach. Viele der Charaktere sind interessant und gut geschrieben, wie Mary, die beste Freundin der ersten Toten. (Jenkins entwickelt zarte Gefühle für Mary, trotz seiner Loyalität zu seiner verstorbenen Freundin Moira – ein schöner Aspekt der Geschichte.) Viele haben durchaus Potential. Andere schrappen jedoch nur haarscharf am Klischee vorbei, wirken eher wie Staffage; hier bleibt das Buch manchmal zu sehr an der Oberfläche. Fazit: Durchwachsen Die junge Victoria bitte den ehemaligen Polizisten Simon Jenkins telefonisch um Hilfe, ohne ins Detail zu gehen, er wimmelt sie jedoch ab. Am nächsten Tag wird ihre Leiche am Fuß einer Klippe gefunden. Victorias beste Freundin Mary ist sich sicher: es war Mord. Der von Selbstvorwürfen geplagte Jenkins nimmt die Ermittlungen auf und macht sich damit bei der örtlichen Polizei keine Freunde. Ich denke, das Buch könnte Leser:innen gefallen, die etwas nicht allzu Grausames lesen wollen und dabei vor allem Spaß an gut geschriebenem Lokalkolorit haben – denn davon hat der Krimi jede Menge zu bieten. Darüber hinaus konnte mich jedoch leider weder der Spannungsaufbau noch der Verlauf der Ermittlung wirklich überzeugen, meines Erachtens wiederholten sich zu viele Nebensächlichkeiten. Auch die Charaktere waren für mich nicht alle vollends rund und stimmig. Daher war “Klippentod” für mich ein durchwachsenes Leseerlebnis – viele gute Aspekte, aber leider auch solche, die mir nicht gefielen.

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