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Rezensionen zu
Obwohl es dir das Herz zerreißt

Jenny Downham

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Erinnerungen

Von: dia78

18.06.2016

Eine der Hauptprotagonistinnen ist Katie Baxter. sie ist die Tochter von Caroline, Katie hat auch einen Bruder, Chris. Eines Tages werden sie verständigt, dass Katies und Chris' Großmutter Mary Todd sich im Krankenhaus befindet und nun, nach dem Tod ihres Lebensgefährten, Jack, Unterstützung im Leben braucht, da sie an Alzheimer leidet. Eine schwierige Zeit für die kleine Familie beginnt, denn an einem Heimplatz für Mary ist nicht zu denken. Eine Pflege bei ihnen zu Hause ist in der Anfangszeit die einzige Möglichkeit. Katie geht auf eine Entdeckungstour mit ihrer Großmutter, auf eine Möglichkeit endlich herauszufinden, was in ihrer Familie wirklich passiert ist, denn ihre Mutter möchte nicht darüber sprechen. Um sich an alle Geschichten, die Mary erzählt auch zu erinnern und sie wiederzugeben zu können, schreibt sie alles in ein Büchlein auf, damit sie Mary immer wieder an ihre Lebensgeschichte erinnern kann. Als zweiten Erzählstrang gibt es noch die Geschichte über die erste Liebe von Katie und den Selbstfindungsprozess, das Mobbing in der Schule und einer damit einhergehenden sehr schwierigen Entscheidung. Man kann sich in alle Hauptprotagonisten sehr gut hineinversetzen, denn oft passiert es in Familien, dass sie vor der Aufgabe stehen, ein Familienmitglied aufzunehmen und zu pflegen, welches an Demenz erkrankt. Das Buch ist äußerst lebensnah und voller Gefühle erzählt, man kann direkt in die Geschichte abtauchen. Durch die vielen Dialoge und auch Rückblenden, kann man auch die Familiengeschichte sehr gut nachvollziehen. Auch die Auflösung am Ende der Geschichte entspricht dem, was ich erwartet habe. Die Probleme, welche die Aufnahme einer Demenzkranken mit sich bringen werden sehr genau aufgezeigt und man kann auch den Unmut von Caroline und die Neugier von Katie nachvollziehen. Alles in allem kann ich dem Buch eine 100%ige Kaufempfehlung geben, denn das Buch zeigt eigentlich ein Tabuthema auf, welches meiner Meinung nach sehr viele Menschen mittlerweile betrifft, aber sich viele ebenfalls keine oder zu wenig Hilfe suchen, um sich das Leben leichter zu machen. 5 Sterne.

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"Die Ungehörigkeit des Glücks" ist eine rührende, authentische Erzählung über das Leben, die Liebe und Familie. Jenny Downham beschreibt, wie Frauen dreier Generationen ihr Glück definieren und es dann versuchen zu finden. Dabei behandelt sie Themen wie Sexualität, Akzeptanz, Identität, und sogar Alzheimer. Durch die wechselnden Kapitel, die einmal aus Katies Sicht und dann aus Marys Sicht erzählt werden, ist man immer mitten im Geschehen und sehr nahe an den Emotionen der jeweiligen Person. Man versteht, weshalb Mary sich so verhalt, wie sie es nunmal tut. Außerdem erfährt man, dass Katie sich nicht nur so rührend um ihre Oma kümmert, um ihre Mutter so ärgern, sondern auch damit sich Mary wohl und nicht so verloren fühlt. Es gibt ein reges hin und her aus vergangenen Geschichten und der Gegenwart, die alle miteinander verbunden sind. Gemeinsam gehen sie der Vergangenheit auf die Spur, indem sie versuchen, Marys Erinnerungen zu ordnen. Dabei lernt Katie eine Menge über ihre Mutter Caroline und auch über sich selbst. Doch Katie hat auch ein Leben neben ihrer Großmutter, indem sie sich mit ganz normalen Teenagerproblemen auseinandersetzen muss und als Leser wird einem plötzlich bewusst, wie abhängig wir von der Meinung außenstehender sind. Die Charaktere sind sehr glaubhaft und detailliert dargestellt, man fühlt sich mit ihnen verbunden. Katie ist ein junges Mädchen, dass man aufgrund ihrer Geduld für ihre Oma, ihrer liebevollen Fürsorge und ihre kleinen Fehler sofort ins Herz schließt. Ihre Mutter Caroline ist sehr streng, aber nur weil sie die Fehler ihrer Mutter nie wiederholen wollte. Und Mary ist eine herzliche, humorvolle Lebefrau, die sich viele als Oma wünschen würden. FAZIT Trotz vieler ernster Themen ist "Die Ungehörigkeit des Glücks" eine wahnsinnig humorvolle, rührende Geschichte, die ich einfach nicht aus der Hand legen konnte. Die Idee, der Schreibstil, die Charaktere...einfach stimmig.

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Jenny Downham ist seit vielen Jahren in meinem Kopf. Durch ihr Buch „Bevor ich sterbe“, das ich schon viele Jahre bevor ich den Blog anfing zu schreiben, blieb sie mir immer im Sinn, weswegen ich unbedingt ihr neues Buch „Die Ungehörigkeit des Glücks“ lesen wollte. Ihr Schreibstil, die Ideen und die Aufmachung ihres Buchs hat mich umgehauen. So wollte ich mich auch mit ihrem neuen Buch davon überzeugen und wurde nicht enttäuscht. Wieder einmal greift Jenny Downham wichtige Themen wie die Pubertät, die Sexualität, Akzeptanz und Toleranz, den Familienbund und sogar Alzheimer auf. Alzheimer war für mich ein ganz neues Thema, das ich in einem Buch jemals gelesen habe. Für mich war es rührend zu lesen wie sich Katie um ihre Großmutter Mary kümmert und wie sie versucht ihre Oma nicht als verrückt für andere erscheinen zu lassen. Nicht nur nach außen hin versucht Katie das, sondern auch damit ihre Oma sich nicht verloren fühlt, was ich noch viel rührender finde. Dabei lernt Katie viel über ihre Mutter Caroline kennen, denn Mary ist in ihrem Kopf immer wieder in der Vergangenheit und handelt demnach auch in der Gegenwart. Das macht die Geschichte zu einem spannenden Roman, der immer wieder neue Orte besucht und man spielt mit Katie zusammen Detektiv für Mary, um ihre Erinnerungen wieder nach oben zu holen. All die Geschehnisse in dem Buch sind so rührend und speziell ausgedrückt, sodass es mir jetzt sogar ein Schauer über den Rücken geht. Katie ist neben ihrer Nebenbeschäftigung als Detektivin ein ganz normales Mädchen, das ihre Probleme hat. Dabei merkt sie selbst, dass sie sich nicht länger belügen kann, was andere Mädchen angeht. Was das bedeutet, müsst ihr natürlich selbst lesen. Wieder einmal ist dies ein Buch, das zwar eine Geschichte von 460 Seiten erzählt, aber ich hatte jedes Mal das Gefühl, dass es viele Monate und Jahre waren, die ich mit den Protagonisten verbracht hatte. Für mich ein purer Genuss und super Unterhaltung, denn ich habe gelernt, dass man trotz vieler Schwierigkeiten und auch wenn man mal verzweifelt, weil man nicht weiß wo man ist oder wer, nicht aufgeben sollte. Wir sollten kämpfen und wenn wir erstmal eine Weile lang still uns irgendwo auf den Boden legen, dann ist das auch gut so, solange wir wieder aufstehen.

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Wünderschöne,rührende Geschichte über 3 Generationen ihr Leben und ihre Vergangenheit! Caroline sieht ihre Mutter Mary nach Jahren wieder, aber sie können nichts miteinander anfangen.Mary zieht bei Caroline ein nachdem ihr Mann verstorben ist. Caroline lässt keine Gefühle zu und Mary lebt in der Vergangenheit ( sie hat Demenz). Nur eine Person kann Zugang zu Mary aufbauen das ist Katie die Tochter von Caroline. Sie kümmert sich rührend um sie und erfährt im Laufe der Geschichte sehr viel über das Schicksal und die Vergangenheit ihrer Oma Und Mutter. Katie ist ein junges Mädchen das mit ihren Gefühlen hadert ,das von ihren Mitschülern gehänselt wird und sich nicht eingestehen will das sie Lesbisch ist. Zu Mary ihrer Grandma kann sie denn Kontakt aufbauen und sie merkt schnell das die Grandma doch anders ist als ihre Mutter denkt und versucht zu vermitteln. Sie bringt die >Geduld auf die ihre Grandma jetzt braucht. Katie ist ein liebes junges Teenagermädchen das man sofort ins Herz schließt und mag als Leser. Mary wird von einer für sie fremden Frau abgeholt aus dem Krankenhaus. Da sie Demenz hat erkennt sie ihre Tochter nicht sondern sieht in Katie ihre Tochter und fast sofort vertrauen zu ihr. In dem Buch erfährt man viel von Mary ihrer Vergangenheit die Beweggründe der Abgabe von Caroline an ihre Schwester und wie es ihr ergangen ist die Jahre.Durch die Hintergründe und ihre Art versteht man Mary immer besser und lernt sie auch lieben. Caroline Mutter von 2 Kinder Chris und Katie geschieden und hat Angst vor ihrer Vergangenheit. Es tut weh alles wieder aufzuarbeiten also versucht sie erst keine Gefühle an sich ran zu lassen nicht an sich ihre Vergangenheit und Pat ( die Schwester von Mary denken). Sie versucht Mary loszuwerden das gelingt ihr aber nicht und durch Katie fasst sie denn Mut ihre Vergangenheit aufzuarbeiten und im hier und Jetzt zu leben. Der Autorin ist eine hinreisende sehr emotionale Geschichte gelungen. Die Charaktere sind sehr detailliert und einfühlsam dargestellt. Auch auf die Krankheit Demenz geht die Autorin sehr genau ein und bringt dieses ernste Thema dem Leser sehr nah. Das Buch ist ein Buch mit vielen einzelnen Geschichten , Vergangenheiten der einzelnen Personen aber dennoch gehören sie alle zusammen. Ich war fasziniert von dem Buch und werde es garantiert noch öfter lesen. Es hat mich zum nachdenken angeregt und mich auf eine Reise sehr vieler Gefühle mitgenommen. In diesem Buch geht es um Vergebung, Neuanfang und Neufindung bzw Selbstfindung.Es zeigt auf das es zu einer Versöhnung nie zu spät ist und es keine Schande ist auch mal wütend und sauer auf jemand zu sein. Wenn man drüber spricht ist es immer besser als drüber zu schweigen. Daher 5 von 5 Punkten

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Das Buch behandelt mit dem Thema Demenz eine interessante und gleichzeitig erschreckende Krankheit. Die Geschichten von drei Frauen aus drei Generationen - Großmutter, Mutter, Tochter - laufen parallel und am Ende zusammen in einer sehr schönen und flüssigen Weise. Die Autorin schafft es wichtige Themen wie Krankheit, Trauer und Sexualität zu verbinden und eine leichte Spannung zu erzeugen, die einen veranlasst das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen. Man hofft mit Katie, dass sie es schafft sich gegen ihre Mutter durch zu setzten und ihr Leben zu leben wie sie möchte. Man fühlt mit Caroline wie es ihr ging als sie ihre Mutter wieder trifft und ist sauer auf sie für ihre Taten, gleichzeitig versteht man sie aber auch, was mir sehr gut gefallen hat. Es ist sehr traurig, aber auch faszinierend zu sehen wie sich Marys Demenz entwickelt und die Autorin schafft es alles trotzdem unterhaltend zu gestalten. Das ganze Buch ist sehr gut geschrieben und die Geschichte ist zum mitfühlen und man versteht die Handlungen und kann die Gefühle sehr gut nachvollziehen. Ein tolles Buch! Bewertung: ♥♥♥♥♥

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Ein Buch, das mich zum Nachdenken gebracht hat. Nicht ausgesprochene Konflikte zwischen drei Generationen führen zu einer Achterbahn der Gefühle, als sich Katies Mutter, Caroline, um ihre eigene Mutter, de an Demenz erkrankt ist, kümmern soll. Vor allem dieser Beginn der Geschichte hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht. Reden wir alle zu wenig und denken zu viel? Hegen wir einen Groll auf eigene Familienangehörige, die vielleicht irgendwann ein Mal unsere Hilfe benötigen? Brauchen wir selbst vielleicht genau diese Hilfe? Der Kern der Geschichte befasst sich mit den Geheimnissen der handelnden Personen und ihrem (zum Teil zerütteten Verhältnis) untereinander. Die Welt von Katie und ihrem Bruder wird klar durch die Mutter geregelt, doch dieses wird schnell über einen Haufen geworfen, also die Großmutter bei ihnen einziehen soll, dessen Lebensgefährte verstorben ist. Wie aber geht man mit jemandem um, der Alzheimer hat? Genau diese Handlung wird von den drei Generationen erzählt, dessen "Lebensläufe" so miteinander verwoben und ihre Beziehungen untereinander klar erzählt werden. Katie, die Anfangs keinen richtigen Kontrakt zu ihrer Großmutter hat, beginnt aber bald eine Beziehung zu ihr herzustellen. Fängt an, ein Erinnerungsbuch zu schreiben, um die Lücken, die durch das Alzheimer entstehen, zu füllen. Dabei treten Erinnerungen und Handlungen zu Tage, die diesen Zwiespalt der Familie damals ausgelöst haben, aber nie angesprochen wurden. Immer mehr Geheimnisse werden aufgedeckt, die bald auch Katie zu belasten scheinen. Der Autorin gelingt es ein solche sensibles Thema mit einem Lastgefühl zu verknüpfen, das diesen Zwiespalt sehr gut beschreibt. Vor allem wird die Spannung, die man bei einem solchen Thema nicht unbedingt erwartet, vor allem durch die Zeit- und Perspektivenwechsel aufrecht erhalten. Man erfährt immer mehr aus allen Sichtweisen, ohne das Gefühl zu haben, irgendetwas nicht verstehen zu können. Der Leser wird während des Lesens quasi aufgefordert, sich ein eigenes Bild der jeweiligen Erzählung zu machen, was mir persönlich gut gefallen hat. Vor allem, weil die Teile dieses Puzzles durch den Leser selbst zusammengesetzt werden mussten. Auch wenn es vielleicht für junge Erwachsene gedacht ist, kann man diesem Buch jedem weiterempfehlen, der sich mit dem Thema Alzheimer auf eine gewisse spielerische, erzählende Art auseinandersetzen will. Denn jeder wird sich irgendwann in diesem Buch an der einen oder anderen Stelle wiedererkennen und sich fragen, ob man nicht vielleicht doch anders hätte handeln sollen. Eine klare Leseempfehlung.

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Klappentext: Aktuell und zeitlos zugleich, zutiefst menschlich und authentisch – einfach große Frauenunterhaltung. Das Leben der 17-jährigen Katie nimmt eine dramatische Wendung, als ein Anruf ankündigt, dass ihre Großmutter Mary bei ihr zu Hause einziehen wird. Ihre Mutter Caroline hat dem widerwillig zugestimmt, denn sie hatte seit vielen Jahren keinen Kontakt zu Mary und ist nicht gut auf sie zu sprechen. Katie muss mit der ihr fremden Großmutter das Zimmer teilen. Und sie fängt an, sich für Marys Geschichte zu interessieren. Katie will dem Familiengeheimnis auf die Spur kommen. Das ist nicht einfach, weil Mary an Alzheimer leidet. Doch Katie erkennt verblüffende Ähnlichkeiten zwischen sich und Mary: beide haben eine ungehörige Vorstellung vom Glück. Meine Meinung: Das Buch hat mich von Anfang an durch sein Farbkonzept angesprochen. Mir gefällt das Cover sehr gut. Ich wäre wohl auch im Laden an dem Buch „hängen“ geblieben. Es wirkt sehr schlicht, aber der Blick der Frau zieht einen direkt in seinen Bann. Aber auch der Inhalt hat mich sehr überzeugt. Vor allem Katie, die meiner Meinung nach die Hauptfigur in diesem Buch ist, hat mich überzeugt. Sie ist eine junge Frau, die sich bisher immer klein gemacht hat. Sei es in der Familie, in der sie es vor allem ihrer Mutter immer Recht machen wollte oder in ihrem sehr kleinen Freundeskreis. Katie hat sich in dieser Geschichte stark weiterentwickelt. Anfangs hatte sie vor allem in Bezug auf ihre Gefühle starke Selbstzweifel, wollte sich und ihre Gefühle nicht akzeptieren. Doch im Laufe des Buches ist sie aufgeblüht, hat ignoriert, was andere über sie reden oder von ihr halten und das getan, was sie glücklich macht. Diese Entwicklung zu beobachten war richtig schön. Schwieriger ist es dann aber mit Mary. Die ältere Dame hat Alzheimer und erinnert sich nur noch bruchstückartig an einzelnen Situationen ihrer Vergangenheit. Es hat mich zwischendurch immer wieder sehr berührt wenn Mary merkt, dass sie wieder etwas vergessen hat oder etwas nicht zuordnen konnte. Zwischendurch gab es immer wieder Situationen, in denen sie ihre eigene Tochter Caroline oder ihre Enkel nicht erkennt und glaubt, sie wäre bei fremden Menschen zu Hause. Doch auf der anderen Seite hat sie so eine starke Persönlichkeit und eine Willensstärke, die diese Vergesslichkeit in den Hintergrund schiebt. Sie steht für das ein, was sie interessiert und lässt sich nicht davon abbringen. Und das, obwohl ihre Vergangenheit ganz und gar nicht einfach war. Meine Meinung zu Katies Mutter Caroline hat innerhalb des ganzen Buches geschwankt. Anfangs hatte ich großes Mitleid mit ihr, als klar wurde, dass Mary ihre eigene Tochter bei ihrer Schwester gelassen und ihr Leben allein gelebt hat. Doch auch diese Geschichte hat zwei Seiten und im Laufe des Buches wird klar, dass Caroline nicht nur ein „Opfer“ ist. Sie ist für mich der unsympathischste Charakter in dieser Geschichte. Sie kontrolliert ihre beiden Kinder auf Schritt und Tritt. Sie dürfen nichts ohne ihre Zustimmung machen. Ihr Sohn Chris (14 Jahre alt) darf noch nicht mal allein vor die Tür. Caroline hat beide Kinder von Anfang an sehr stark eingeschränkt in ihrer Entwicklung. Das ist schade. Doch durch das Zusammenleben mit Mary lockert es sich ein wenig und man merkt, dass beide Kinder aufblühen. Katies Bruder Chris ist eine Sache für sich. Er wurde mit einer Entwicklungsstörung geboren und hat eine sehr starke Bindung zu seiner Mutter. Das kann auch damit zusammenhängen, dass er sich bzw. seiner Krankheit unterbewusst die Schuld an der Trennung seiner Eltern gibt und sich nach der Trennung sehr an seine Mutter klammert. Im Laufe des Buches wird aber deutlich, dass er sich sehr über die Gesellschaft von Mary freut und sie gerne um sich hat. Auch wenn er die Verantwortung für sie nicht übernehmen möchte. Das scheint ihn noch zu überfordern. Mir gefällt der Schreibstil von Downham richtig gut. Sie wechselt von Kapitel zu Kapitel die Perspektive, sodass man die Geschichte wirklich aus jeder Sicht erfährt. An einigen Stellen springt sie außerdem in die Vergangenheit. So erfährt der Leser genauer, was damals alles passiert ist, nachdem Mary ihre Tochter bekommen hat. Die gegenwärtige Situation ist sehr verzwickt. Caroline hat ihre Mutter nie vor ihren Kindern erwähnt. Doch dann wird sie angerufen, als Marys Lebenspartner verstorben ist. Sie soll sich nun um die an Alzheimer erkrankte Frau kümmern. Schnell wird klar, dass in der Vergangenheit einiges passiert ist, was die Beziehung der Beiden auf Eis gelegt hat. Doch man erfährt erst nach und nach von der umfangreichen Geschichte. Für Katie und Christ ist es natürlich eine Überraschung, als sie erfahren, dass sie eine Oma haben und diese vorübergehend bei ihnen einzieht. Doch man merkt schnell, dass sich vor allem Katie sehr darüber freut. Sie interessiert sich sehr für Mary und ihre Geschichte, beschäftigt sich mit ihr und ist schnell für sie verantwortlich. Caroline möchte sie so schnell es geht in ein Pflegeheim abschieben, doch das ist nicht so einfach. Sie muss sich also – ob sie will oder nicht – mit ihrer Vergangenheit und den Fehlern in der eigenen Familie auseinandersetzen. Abgesehen von dieser „Hauptgeschichte“ erfahren wir sehr viel über Katie und ihr Gefühlsleben. Nachdem sich ihre Eltern getrennt haben und sie mit ihrer Mutter und ihrem Bruder umgezogen ist, hat sie eine neue Schule besucht. Doch sie hat nur sehr schwer Anschluss gefunden. Als sie dachte, eine gute Freundin gefunden zu haben, funkt das Leben dazwischen, wodurch sie erstmal wieder auf sich allein gestellt ist. Im Laufe der Geschichte merkt man, dass sie noch ihren Platz im Leben finden muss. Doch sie schlägt sich wacker, macht neue Bekanntschaften und zeigt dadurch, dass man aus alten Gewohnheiten und Situationen ausbrechen kann.

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Meinung Marys Lebensgefährte stirbt. Als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, kommt sie zu einer Frau und ihren zwei Kindern, die sie nicht kennt. Jeden Tag macht sie sich auf die Suche nach ihrer Tochter Caroline, die ganz in der Nähe wohnt. Was Mary nicht weiß ist, dass ihr Gehirn sie im Stich lässt. Caroline ist schon lange erwachsen und selbst Mutter zweier Kinder. Und Mary wohnt bei ihnen. Ich will gar nicht so viel vom Inhalt erzählen, weil viele Familiengeheimnisse erst nach und nach aufgedeckt werden - und ich habe nicht vor euch zu spoilern :-) Katie versucht mit Hilfe eines Erinnerungstagebuchs Marys Vergessen etwas einzuschränken. Sie notiert alle Geschichten aus der Vergangenheit, die ihre Großmutter ihr erzählt, und liest sie Mary von Zeit zu Zeit vor um sie daran zu erinnern. Diese Geschichten helfen nicht nur Mary sondern auch Katie, da in der Familie über viel Vergangenes geschwiegen wird. Katie deckt so nicht nur ein Familiengeheimnis nach dem anderen auf, sondern findet auch noch zu sich selbst und den Dingen, die im Leben wirklich wichtig sind. Eine Nebengeschichte in diesem Buch ist das Thema Homosexualität. Wer da grundsätzlich Probleme mit hat, sollte nicht zu diesem Roman greifen. Ich persönlich finde, dass diese Geschichte aber zwingend notwendig ist, da sie die Wandlung einer der Charaktere wunderbar verdeutlicht. In einigen Rezensionen habe ich gelesen, dass sich über Längen beschwert oder der gesamte Roman direkt als langweilig abgestempelt wurde. Das Thema Alzheimer ist eben ernst und kann nicht mit Halligalli und Party beschrieben werden. Auch wenn der Leser das ein oder andere Mal schmunzeln kann, überwiegen doch Ruhe und Ernsthaftigkeit - was ich als sehr angenehm empfinde, wenn es um solch ein Thema geht. Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm. Die Autorin konnte mich von Anfang bis Ende voll damit überzeugen und fesseln. Ich hätte auch noch 100 weitere Seiten gelesen, wenn der Roman diese gehabt hätte. Jenny Downham zeigt nicht nur wie kompliziert das Leben als Angehöriger sein kann, sondern beschreibt auch wunderbar die Gefühle und Gedankengänge von Mary, also einer Betroffenen. Da ich selbst jahrelang in der Altenpflege gearbeitet und mich stellenweise auch um Demenz- und Alzheimerpatienten gekümmert habe, empfinde ich diesen Roman als sehr realistisch. Fazit Jenny Downham hat kein Sach- oder Fachbuch über dieses Thema geschrieben. Das darf also niemand erwarten. Aber sie hat einen schönen Roman über das Vergessen, das Erinnern und die Selbstfindung geschrieben, der auf jeden Fall lesenswert ist!

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