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Rezension zu
Obwohl es dir das Herz zerreißt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein herzzerreißendes Buch

Von: nana
12.05.2016

Klappentext: Aktuell und zeitlos zugleich, zutiefst menschlich und authentisch – einfach große Frauenunterhaltung. Das Leben der 17-jährigen Katie nimmt eine dramatische Wendung, als ein Anruf ankündigt, dass ihre Großmutter Mary bei ihr zu Hause einziehen wird. Ihre Mutter Caroline hat dem widerwillig zugestimmt, denn sie hatte seit vielen Jahren keinen Kontakt zu Mary und ist nicht gut auf sie zu sprechen. Katie muss mit der ihr fremden Großmutter das Zimmer teilen. Und sie fängt an, sich für Marys Geschichte zu interessieren. Katie will dem Familiengeheimnis auf die Spur kommen. Das ist nicht einfach, weil Mary an Alzheimer leidet. Doch Katie erkennt verblüffende Ähnlichkeiten zwischen sich und Mary: beide haben eine ungehörige Vorstellung vom Glück. Meine Meinung: Das Buch hat mich von Anfang an durch sein Farbkonzept angesprochen. Mir gefällt das Cover sehr gut. Ich wäre wohl auch im Laden an dem Buch „hängen“ geblieben. Es wirkt sehr schlicht, aber der Blick der Frau zieht einen direkt in seinen Bann. Aber auch der Inhalt hat mich sehr überzeugt. Vor allem Katie, die meiner Meinung nach die Hauptfigur in diesem Buch ist, hat mich überzeugt. Sie ist eine junge Frau, die sich bisher immer klein gemacht hat. Sei es in der Familie, in der sie es vor allem ihrer Mutter immer Recht machen wollte oder in ihrem sehr kleinen Freundeskreis. Katie hat sich in dieser Geschichte stark weiterentwickelt. Anfangs hatte sie vor allem in Bezug auf ihre Gefühle starke Selbstzweifel, wollte sich und ihre Gefühle nicht akzeptieren. Doch im Laufe des Buches ist sie aufgeblüht, hat ignoriert, was andere über sie reden oder von ihr halten und das getan, was sie glücklich macht. Diese Entwicklung zu beobachten war richtig schön. Schwieriger ist es dann aber mit Mary. Die ältere Dame hat Alzheimer und erinnert sich nur noch bruchstückartig an einzelnen Situationen ihrer Vergangenheit. Es hat mich zwischendurch immer wieder sehr berührt wenn Mary merkt, dass sie wieder etwas vergessen hat oder etwas nicht zuordnen konnte. Zwischendurch gab es immer wieder Situationen, in denen sie ihre eigene Tochter Caroline oder ihre Enkel nicht erkennt und glaubt, sie wäre bei fremden Menschen zu Hause. Doch auf der anderen Seite hat sie so eine starke Persönlichkeit und eine Willensstärke, die diese Vergesslichkeit in den Hintergrund schiebt. Sie steht für das ein, was sie interessiert und lässt sich nicht davon abbringen. Und das, obwohl ihre Vergangenheit ganz und gar nicht einfach war. Meine Meinung zu Katies Mutter Caroline hat innerhalb des ganzen Buches geschwankt. Anfangs hatte ich großes Mitleid mit ihr, als klar wurde, dass Mary ihre eigene Tochter bei ihrer Schwester gelassen und ihr Leben allein gelebt hat. Doch auch diese Geschichte hat zwei Seiten und im Laufe des Buches wird klar, dass Caroline nicht nur ein „Opfer“ ist. Sie ist für mich der unsympathischste Charakter in dieser Geschichte. Sie kontrolliert ihre beiden Kinder auf Schritt und Tritt. Sie dürfen nichts ohne ihre Zustimmung machen. Ihr Sohn Chris (14 Jahre alt) darf noch nicht mal allein vor die Tür. Caroline hat beide Kinder von Anfang an sehr stark eingeschränkt in ihrer Entwicklung. Das ist schade. Doch durch das Zusammenleben mit Mary lockert es sich ein wenig und man merkt, dass beide Kinder aufblühen. Katies Bruder Chris ist eine Sache für sich. Er wurde mit einer Entwicklungsstörung geboren und hat eine sehr starke Bindung zu seiner Mutter. Das kann auch damit zusammenhängen, dass er sich bzw. seiner Krankheit unterbewusst die Schuld an der Trennung seiner Eltern gibt und sich nach der Trennung sehr an seine Mutter klammert. Im Laufe des Buches wird aber deutlich, dass er sich sehr über die Gesellschaft von Mary freut und sie gerne um sich hat. Auch wenn er die Verantwortung für sie nicht übernehmen möchte. Das scheint ihn noch zu überfordern. Mir gefällt der Schreibstil von Downham richtig gut. Sie wechselt von Kapitel zu Kapitel die Perspektive, sodass man die Geschichte wirklich aus jeder Sicht erfährt. An einigen Stellen springt sie außerdem in die Vergangenheit. So erfährt der Leser genauer, was damals alles passiert ist, nachdem Mary ihre Tochter bekommen hat. Die gegenwärtige Situation ist sehr verzwickt. Caroline hat ihre Mutter nie vor ihren Kindern erwähnt. Doch dann wird sie angerufen, als Marys Lebenspartner verstorben ist. Sie soll sich nun um die an Alzheimer erkrankte Frau kümmern. Schnell wird klar, dass in der Vergangenheit einiges passiert ist, was die Beziehung der Beiden auf Eis gelegt hat. Doch man erfährt erst nach und nach von der umfangreichen Geschichte. Für Katie und Christ ist es natürlich eine Überraschung, als sie erfahren, dass sie eine Oma haben und diese vorübergehend bei ihnen einzieht. Doch man merkt schnell, dass sich vor allem Katie sehr darüber freut. Sie interessiert sich sehr für Mary und ihre Geschichte, beschäftigt sich mit ihr und ist schnell für sie verantwortlich. Caroline möchte sie so schnell es geht in ein Pflegeheim abschieben, doch das ist nicht so einfach. Sie muss sich also – ob sie will oder nicht – mit ihrer Vergangenheit und den Fehlern in der eigenen Familie auseinandersetzen. Abgesehen von dieser „Hauptgeschichte“ erfahren wir sehr viel über Katie und ihr Gefühlsleben. Nachdem sich ihre Eltern getrennt haben und sie mit ihrer Mutter und ihrem Bruder umgezogen ist, hat sie eine neue Schule besucht. Doch sie hat nur sehr schwer Anschluss gefunden. Als sie dachte, eine gute Freundin gefunden zu haben, funkt das Leben dazwischen, wodurch sie erstmal wieder auf sich allein gestellt ist. Im Laufe der Geschichte merkt man, dass sie noch ihren Platz im Leben finden muss. Doch sie schlägt sich wacker, macht neue Bekanntschaften und zeigt dadurch, dass man aus alten Gewohnheiten und Situationen ausbrechen kann.

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