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Rezensionen zu
SOG

Yrsa Sigurdardóttir

Kommissar Huldar und Psychologin Freyja (2)

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Zwölf Jahre nach der Vergewaltigung und dem anschließenden Tod eines kleinen Mädchens wird eine Zeitkapsel mit Aufsätzen geöffnet, die Schüler zehn Jahre zuvor geschrieben haben. Sie sollten beschreiben, wie sie sich Island im Jahr 2016 vorstellen. Darunter befindet sich auch ein Brief, in dem die Initialen von zukünftigen Mordopfern aufgelistet sind. Kommissar Huldar, der nach seinem letzten Fall degradiert wurde, bekommt die Aufgabe, den ehemaligen Schüler und Verfasser des Briefes zu ermitteln. Zunächst glaubt nur Huldar an die Ernsthaftigkeit der Ankündigungen, doch dann werden zuerst abgetrennte Hände und kurz darauf die erste Leiche mit passenden Initialen gefunden. Wie schon in „DNA“ ermitteln auch in „Sog“ Kommissar Huldar und die Kinderpsychologin Freya wieder zusammen. Immer noch versucht Huldar eine private Beziehung zu Freya aufzubauen, was aber nicht so richtig gelingen will. Beide Charaktere mag ich sehr gern, auch wenn ich Huldar manchmal schütteln möchte. Wieder gibt es außer der Ermittlungsarbeit auch Passagen aus dem Privatleben der beiden. Einzeln und auch zusammen. Der anschauliche Schreibstil von Yrsa Sigurdardóttir lässt im Kopf schnell Bilder entstehen, und das Buch ist durchgehend flüssig und ohne Längen zu lesen. Die Grundstimmung ist düster und etwas beklemmend, und die Morde sind ziemlich grausam. Es gibt aber durchaus auch humorvolle Passagen. Vor allem im Zusammenhang mit Huldar. Der Spannungsbogen steigt bis zum Ende permanent an und es ist dem Leser unmöglich, alles zu durchschauen, auch wenn ich ziemlich früh eine Ahnung hatte, wer der Täter sein könnte. Die Auflösung fand ich zufriedenstellend, wenn auch nicht unbedingt ganz nachvollziehbar. Das Buch, bzw. der Fall, ist in sich abgeschlossen und auch ohne den Vorgänger „DNA“ gut zu lesen. Fazit: Das Buch hat mir wirklich gut gefallen. Es ist kein nervenzerfetzender Thriller, aber die Geschichte ist spannend, komplex und intelligent aufgebaut.

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Nach "DNA" ist "Sog" der zweite Fall mit Kommissar Huldar und der Kinderspsychologin Freyja. Dieser 2. Band lässt sich zwar unabhängig vom ersten Fall lesen, ich würde dennoch empfehlen, "DNA" zuerst zu lesen um die Ermittler besser kennenzulernen. Kommissar Huldar, der von seinen Führungsaufgaben entbunden wurde, bekommt es mit einer zehn Jahre alten Zeitkapsel zu tun. Dort wird von einem Schüler eine Mordserie angekündigt. Die Opfer wurden allerdings nur mit ihren Initialen erwähnt. Hat das eine Bedeutung und wer ist der Schüler? Zur gleichen Zeit finden sich in einem Hot Tub eines Mannes zwei abgetrennte Hände. Kommissar Huldar muss während der Ermittlungen auf Freyjas Hilfe zurückgreifen, was er ungern macht, da das Verhältnis der beiden mehr als angespannt ist. Die Ermittlungsarbeiten gestalten sich als schwierig, Akten aus alten Fällen, die mit den jetzigen Ereignissen in Zusammenhang stehen können, sind verschwunden, manche Beteiligten erinnern sich an nichts, andere schweigen. Die Charaktere in diesem Buch sind gut gezeichnet und glaubwürdig. Huldar trinkt zu viel, ist unsicher, etwas tolpatschig Frauen gegenüber und steht sich manchmal selbst im Weg, so dass er von einem Fettnäpfchen ins nächste tappt. Freyja hadert damit, degradiert worden zu sein und wird unerwartet Tante. Yrsa Sigurdardotir beschreibt weder die Vergewaltigung, noch die brutalen Morde genau, ihr reichen Andeutungen und dem Leser auch, den die Beschreibungen setzen die Vorstellung des Lesers in Gang. Ein sehr spannender, sehr atmosphärischer und etwas düsterer Thriller, der alle Handlungsfäden langsam verknüpft, mit überraschenden Wendungen aufwartet und den Leser zum Schluß noch einmal überrascht. Meine absolute Leseempfehlung für diesen raffinierten Thriller.

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Kurze Zusammenfassung: Kommissar Huldar fristet nach dem desaströsen Ende seines letzten Falles ein recht eintöniges Leben an einem abseits stehenden Schreibtisch. Mehr oder weniger wird er von allen Kollegen geschnitten und von den wichtigen Arbeiten wird er sowieso ausgeschlossen. Damit er wenigstens etwas beschäftig aussieht soll er sich mit dem Inhalt einer Zeitkapsel beschäftigen. Diese Zeitkapsel wurde vor zehn Jahren von Schülern vergraben und nun wieder ausgegraben. Unter den darin enthaltenen Briefen ist eine eindeutige Morddrohung und Huldar soll herausfinden welcher Schüler die Drohung verfasst hat und ob heute noch eine Gefahr von dem Schüler ausgeht. Während Huldar sich eher missmutig auf die Suche nach der Identität des Schülers begibt werden seine Kollegen mit einem perfiden Mordfall konfrontiert. Obwohl eigentlich noch nicht so ganz klar ist, ob es sich wirklich um einen Mord handelt, denn bisher werden nur zwei abgetrennte Hände im Garten von Benedikt Toft gefunden. Im Kommissariat herrscht nun hektische Betriebsamkeit, nur Huldar beschränkt sich auf das Anschauen von Katzenvideos, bis er sich entscheidet die Zeitkapsel für positive Aktionen zu nutzen. Der Verfasser des Briefes war ein Kind und Freyja ist Kinderpsychologin, also kontaktiert Huldar Freyja. Freyja steht genauso auf dem Abstellgleis wie Huldar und eigentlich kommt ihr die Ablenkung durch die Zeitkapsel gerade recht, wenn sie nicht dadurch mit Huldar zusammen arbeiten müsste ..... Huldar und Freyja kommen recht schnell auf die Spur des ehemaligen Schülers und stellen fest, dass der damalige Brief mit den abgetrennten Händen zusammenhängen könnte. Leider nimmt sie erst einmal keiner Ernst. Fazit: Yrsa Sigurdardottir ist schon ein Garant für erstklassige nordische Thriller und auch Sog ist wieder so ein erstklassiger Thriller. Superspannend und sehr eingängig geschrieben ist das Buch einfach ein richtiges Thrillervergnügen. Ich finde die beiden Hauptprotagonisten, Huldar und Freyja ziemlich toll. Huldar ist in sozialen Angelegenheiten etwas tollpatschig und irgendwie in Freyja verschossen und Freyja, die mit Huldars Tollpatschigkeit so gar nicht umgehen kann und ihm am liebsten die kalte Schulter zeigt, fühlt sich doch zu Huldar hingezogen. Da die beiden aber im ersten Band einen ziemlich schlechten Start hatten, ist es für Freyja natürlich ausgeschlossen Huldar auch nur den kleinen Finger zu reichen, er muss sich mit der kalten Schulter zufrieden geben. Nach und nach dringt er doch zu Freyja durch, aber er wäre nicht Huldar, wenn er nicht auch das schon wieder in den Sand setzen würde. Trotzdem müssen beide zusammenarbeiten und das machen sie auch wirklich richtig gut. Im Team ergänzen sie sich hervorragend und als Leser wartet man nur darauf, dass es auch im Privaten klappt. Die Geschichte ist sehr abgründig und die Taten sehr perfide. Da ist jemand ziemlich wütend und bringt seine Wut sehr deutlich zum Ausdruck. Kurz gesagt: mit Blut spart Yrsa Sigurdardottir nicht aber sie erspart uns eine malerische Darstellung der Details. ;) Die Story ist sehr schlüssig und hat schon fast etwas zwangsläufiges und ist auf jeden Fall unheimlich spannend. Aber für mich steht über der Geschichte, dem Fall oder der Tat die Paarung Freyja und Huldar. Ich mag lesen wie sie sich annähern und wieder entfernen, darauf fiebern, ob sie sich doch aufeinander einlassen und den Kopf schütteln, wenn Huldar mal wieder in ein Fettnäpfchen tritt. Obwohl Freyja die Fettnäpfchen auch ganz gerne mitnimmt ;) Für mich sind die Beiden zur Zeit das unterhaltsamste Ermittlerpaar und ich will gerne mehr von ihnen lesen.

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Fesselnde Fortsetzung!

Von: anyways aus Greifswald

29.09.2017

„Im Jahr 2016 werden folgende Menschen getötet: K, SG, BT, JJ, VL und I. Niemand wird sie vermissen. Am allerwenigsten ich. Ich kann es kaum erwarten.“ Etwas ratlos sitzt der in Ungnade gefallene Kommissar Hulder vor diesen Zeilen. Da er in seiner Abteilung nach dem letzten Fall degradiert wurde, darf er sich jetzt um die weniger spektakulären Fälle kümmern. Dieser Zettel tauchte auf, als aus einer Schule eine Zeitkapsel nach zehn Jahren geöffnet wurde. Währenddessen bekommt Erla, die Huldar um seinen Chefposten beerbt hat, einen anonymen Hinweis auf „Polizei relevantes“ in einem Garten. Zusammen mit Huldar macht sie sich auf den Weg. Tatsächlich werden auf dem Grundstück in einem Hot Tube (beheizter Gartenpool) zwei abgetrennte Hände gefunden. Der Besitzer des Gartens kann sich nicht erklären wie diese Hände in seinen Pool kommen. Überzeugend ist er jedenfalls nicht. Bezüglich des Schreibens aus der Zeitkapsel nimmt Huldar wieder Kontakt zur Psychologin Freyja auf. Einerseits um berufliches zu klären, andererseits möchte er trotz des Desasters der letzten Ermittlung auch privat ein bisschen mehr von ihr. Da Freyja jedoch auch im Kinderhaus degradiert wurde, ist das Verhältnis eher unterkühlt. Yrsa Sigurdardottir’s Bücher sind immer ein Garant für Spannung. Sie schafft es die Abgründe menschlichen Tuns überaus realistisch zu beschreiben, so dass ich immer förmlich an den Seiten klebe. Hier ist einfach alles stimmig. Ein, auf seine Tötungsarten bezogenener, „kreativer“ Täter, eine unfassbare Tragödie, die allem voranging und das Katz- und Maus- Spiel zwischen Freyja, Huldar und Erla. Aber nicht nur das, zeichnet ihre Bücher aus, unterschwellig schlägt die Autorin immer wieder gesellschaftskritische Töne an, hier insbesondere zum isländischen Rechtssystem. Obwohl dieser „Fall“ mit all seinen Vertuschungen auch in jedem anderen europäischen Staat hätte stattfinden können, denn Gewalt in der Familie ist immer noch ein Tabu Thema und die Dunkelziffer der Opfer kaum zu benennen. Ein wenig irritiert war ich nur am Anfang des Buches, so ganz habe ich nicht verstanden warum Freyja und auch Huldar degradiert wurden. Aus welchem Grund sie so dermaßen in Ungnade gefallen sind hat sich mir nicht ganz erschlossen. Aber vielleicht waren sie nur „gebrandmarkt „ von ihrem ersten Fall? Authentisch wiederum, beschreibt die Autorin gekonnt die vielen kleinen Hässlichkeiten, die man mitunter von seinen Arbeitskollegen tagtäglich erfahren kann. Das ist durchaus realistisch. Fazit: Ein überaus dramatischer Thriller, mit gut gesetzten Spannungsbögen, sympathischen Ermittlern und einem sehr aufschlussreichem Epilog.

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Dieses Buch wirkt wirklich wie ein SOG!

Von: Claudia Wirth aus München

25.09.2017

Nachdem ich den ersten Band „DNA“ über den Kommissar Huldar aus der Feder von Yrsa Sigurðardóttir regelrecht verschlungen habe, freute ich mich wirklich riesig auf die Fortsetzung! In diesem Werk wird zwölf Jahre nach der Vergewaltigung und Ermordung der 10jährigen Vaka eine Zeitkapsel in Reykjavik ausgegraben. Darin sind Briefe enthalten, die Schüler 10 Jahre zuvor geschrieben haben. Aufgabe war es, zu beschreiben, wie sie sich Island im Jahre 2016 vorstellen. Doch ein Brief sticht enorm hervor, denn darauf sind die Initialen von Personen aufgeführt, die 2016 ermordet werden sollen. Huldar ist nicht grad begeistert, auf den Fall angesetzt zu werden und kurz darauf findet man abgetrennte Hände in einem Hot Tub. Hat dies etwa mit dem Brief zu tun, der in der Zeitkapsel gefunden wurde? Huldar macht sich auf die Jagd nach der Wahrheit… Mein Eindruck: Ich konnte es kaum erwarten, mit dem Buch zu beginnen und schon die ersten Zeilen, in denen es um das Mädchen Vaka ging, haben mich total in ihren Bann gezogen. Ich habe es sehr genossen, wieder von Huldar und Freyja zu lesen und die beiden hatten mein absolutes Mitgefühl, da sie durch den vorherigen Fall degradiert wurden. Meiner Meinung nach hat die Autorin einen fantastischen Schreibstil, in dem immer wieder absolut trockener Humor durchblitzt, was ich an Thrillern liebe! Huldar ist als Charakter mit Stärken, aber mit noch viel mehr Schwächen gezeichnet, was dazu führt, dass ich ihn desöfteren gerne mal schütteln würde, damit er wieder zu Verstand kommt ;-) Er hat ein unglaubliches Talent dafür, sich ständig in Schwierigkeiten zu bringen und lässt kaum ein Fettnäpfchen aus. Vorallem in Bezug auf Freyja hat er ein sehr unglückliches Händchen und da hilft es ihm auch nicht gerade, dass er privat gerne den bequemen Weg geht. Freyja ist mir sehr sympathisch. Nur ging es mir bei ihr auch manchmal so wie bei Huldar und ich hätte sie gerne in die richtige Richtung gelenkt  Besonders schön fand ich, wie Freyja hinter ihrem Bruder Baldur steht, der gerade eine Haftstrafe absitzen muss. Ihr inniges Verhältnis kann man als Leser richtig spüren. Aber auch Huldars Emotionen sind wunderbar dargestellt und die Autorin hat das Talent, seelische Abgründe perfekt darzustellen. Neben den persönlichen Geschichten kam aber die Spannung und der Fall nicht zu kurz! Ich wurde komplett umfangen und konnte das Buch nur schwer unterbrechen. Während dem Lesen hatte ich einige Vermutungen, wer mit wem zusammen hängt, doch die musste ich nach kurzer Zeit meist wieder komplett revidieren und neu justieren. Dennoch hätte ich niemals mit dem Schluß gerechnet! Yrsa Sigurðardóttir versteht es wirklich, den Leser immer wieder zu überraschen. Fazit: In letzter Zeit hatte ich bei vielen Thrillern das Gefühl, alles schon mal in ähnlicher Form gelesen zu haben. Nicht so bei der Huldar-Reihe! Für mich ist dieser Thriller eines der Highlights 2017! Wer gerne Thriller liest, sollte sich dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen!

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Nach dem etwas verunglückten Ausgang im ersten Teil „DNA“ befinden sich Huldar und Freyja beruflich auf dem absteigenden Ast. Beide mussten ihre Führungsposition aufgeben, versuchen nun aber das beste daraus zu machen. Huldar sieht sich zunächst mit einem ziemlich langweiligen, eher unspektakulären Fall konfrontiert. Er soll überprüfen, ob die in der vor zehn Jahren vergrabenen Zeitkapsel gefundenen Briefe, von denen einer die Ankündigung mehrerer Morde beinhaltet, irgendwie ernst zu nehmen seien. Der spannendere Fall, nämlich der Fund zweier abgetrennter Hände in einem Hot Tub bleibt ihm verwehrt, obwohl er zunehmend Zusammenhänge zwischen beiden Fällen zu erkennen glaubt. Erst als weitere Morde geschehen, beginnt man ihn und Freyja, die ihn eher unwillig unterstützt, ernstzunehmen. Der Prolog, der zwölf Jahre zuvor spielt, weist schon auf das Thema des neuen Thrillers hin: Kindesmissbrauch. Ein Thema, das ich eigentlich nicht gut lesen kann. Doch Yrsa Sigurðardóttir hat jedoch das Talent, Szenen nur anzudeuten und es allein dem Leser zu überlassen, inwieweit man das Kopfkino laufen lässt. Dies gelingt ihr auch bei sämtlichen Morden. Man weiß, was geschehen ist und auch das Wie kann man sich vorstellen. Doch die Autorin moderiert nur an und Voyeurismus bliebt außen vor, auch wenn Yrsa wieder viel Einfallsreichtum bei der Art der Morde zeigt. Auf der Lesung beim Mordsharz-Festival sagte die Autorin, dass sie beim Schreiben viel Wut im Bauch hatte. Das spürt man und ich konnte es in jedem Fall nachvollziehen. Die Entwicklung der beiden Hauptfiguren Huldar und Freyja hat mir sehr gut gefallen. Hier passiert nichts Knall auf Fall, sondern beiden wird Zeit gegeben, ihr Leben in den Griff zu bekommen, ohne die Beziehung zwischen den beide in den Vordergrund zu setzen. Mit dem Polizisten Guðlaugur wird eine neue, überaus sympathische Figur eingeführt, von der hoffentlich auch in den nächsten Bänden mehr zu lesen ist. Sehr beeindruckt haben mich auch die Geschwister Sigrún und Þröstur. „Sog“ ist ein spannender Thriller, in dem es förmlich nach Gerechtigkeit schreit. Dabei gibt es zwar wenige überraschende Wendungen, jedoch versteht es die Autorin, die Spannung hoch zuhalten und vor allem logisch und befriedigend die Mordfälle aufzulösen. Da Yrsa bei der Lesung sagte, dass das Buch auf einem wahren Fall beruhe, treibt mich noch immer um, was genau als Tatsache der Auslöser zu diesem Thriller gewesen ist. Nach einem packenden Lese-Erlebnis kann ich „Sog“ auf jeden Fall weiter empfehlen und freue mich darauf, dass Haldur und Freyja noch weitere Fälle erleben werden. © Tintenhain

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Endlich ist er da, der von mir langersehnte Folgeband! „DNA“ konnte mich im vergangenen Jahr vollkommen überzeugen und dieses Buch steht seinem Vorgänger in keinster Weise nach. Die Fälle selbst sind in beiden Büchern in sich abgeschlossen und stehen somit nicht in Verbindung zueinander. Es gibt einen wirklich kurzen aber sehr guten Einblick der privaten Entwicklungen und so kann dieser 2. Band auch für sich allein gelesen werden – es wäre jedoch wirklich schade um die gelungene Geschichte die Euch dann entgehen würde! Da die Autorin Yrsa Sigurdardóttir ihren Protagonisten, neben den Ermittlungen, viel Raum gibt, bauen in diesem Fall die beiden Bücher aufeinander auf. Somit lassen sich Spoiler zu Band 1 und den beiden Protagonisten Huldar und Freyja nicht gänzlich vermeiden. Durch den Klappentext ist deutlich herauszulesen das die folgenden Ereignisse und Fälle miteinander verbunden sind. Dies mindert jedoch nicht die Spannung beim Lesen, da sich die ersten Verknüpfen bereits am Anfang ergeben. 2004 Vaka wartet frierend auf ihren Vater. Nachdem sich der Schulhof immer mehr leert, ist sie glücklich eine Mitschülerin zu entdecken. Es war Vakas Idee zu dem Mädchen zu gehen um telefonieren zu können, das Mädchen wirkte jedoch entsetzt. Nur schnell telefonieren, dann ist sie zu Hause, doch das unheimliche Gefühl in diesem fremden Haus erdrückt sie fast. Kurz darauf wird sie von ihren Eltern als ‚Vermisst‘ gemeldet. 2016 Eine zehn Jahre alte Zeitkapsel mit der Ankündigung einer Mordserie findet sich auf Huldars Schreibtisch wieder. Die Opfer sind nur mit ihren Initialen erwähnt. Zeitgleich findet sich ein abgetrenntes Hände-Paar im Hot Tub (Whirlpool) eines Mannes. Wie auch im ersten Band, arbeiten Huldar (Polizist) und Freyja (Psychologin) eher ungewollt zusammen – zu mindestens wenn man Freyja fragen würde. Das Verhältnis der beiden ist zu Beginn sehr angespannt. bei ihrem ersten gemeinsamen Fall bekleideten beiden noch Führungsposition, dies änderte sich nach der Aufklärung in Band 1 und sie wurden degradiert. Während Huldar sich damit abgefunden hat und gar nicht allzu unglücklich darüber ist, wirft Freyja ihm diesen beruflichen Umstand vor. Das anfänglich – doch eher schwer erarbeitete Knistern zwischen ihnen – ist einem fast noch größeren Graben wie bei ihrem ersten beruflichen Aufeinandertreffen gewichen. Doch die Zeit für Vorwürfe und Groll ist nicht gegeben – zu viele Fragen wirft die Morddrohung auf. Und je mehr Freyja und Huldar sich in diesen Ermittlungen einarbeiten, je undurchsichtiger wird es. Keiner weiß etwas, niemand hat etwas gesehen und gehört. Die einzigen Dokumente und Unterlagen die Antworten hätten geben können, sind nicht existent. Dies erzeugte eine hohe Spannung beim Lesen, wirft Fragen auf, die mich für ihre Antworten durch die Seiten fliegen ließen. Ja, der Titel „SOG“ ist Leseprogramm, denn das Buch erzeugt einen regelrechten LeseSOG. Nach und nach ich erhielt ich Antworten und glaubte zu wissen, welche Fäden zusammen gehören. In diesem Glauben befürchtete ich schon eine Auflösung die nachvollziehbar, aber nicht überwältigend ist – weit gefehlt! Es gab einen klitzekleinen Hinweis, dieser jedoch wurde mir erst bewusst, als die Auflösung schwarz auf weiß vor mir stand. Was ich an der Autorin bewundere ist ihre Kunst der Andeutung! Weder die Morde, noch der Leichenfund werden detailliert beschrieben. Und doch stellt sich direkt das eigene Kopfkino ein. Die Autorin lässt ihre Protagonisten, ihre Empfindungen, sprechen – das Gefühl der Übelkeit, dem unangenehmen Geruch. Im Groben wird genannt um welchen Tötungsakt es sich handelt, der Rest wird der Fantasie des Lesers überlassen. Und diese entstehen zu lassen, ohne zu beschreiben, darin versteht sich Yrsa Sigurdardóttir. Wieder einmal ein Thriller ohne sich überholende Szenen oder zwanghaftem Spannungsbogen – sehr zu meiner Freude. Der Fall selbst überzeugt! Die Ermittlungen zogen mich in ihren Bann und ich empfand es mehr als angenehm keine Action vorzufinden. Dafür hätte es ein bisschen weniger Baldur sein dürfen – Freyjas Bruder muss leider sinnbildlich dafür herhalten. Mir war es, ähnlich wie im ersten Band, stellenweise zu ausführlich. Eine Charakter-Skizzierung ist mir ebenso wichtig wie wohl jedem Leser – diese machen die Protagonisten lebendig. Hier jedoch geht es vielmehr um die Lebensumstände, als um eine Entwicklung und so hätte es für mich persönlich etwas knapper ausfallen dürfen. Wobei ich ehrlich gestehen muss, das es amüsant war zu lesen, wie Huldar von einem Fettnäpfchen ins nächste stampft. Sein neuer Kollege Gudlaugur (die isländische Schreibweise ist im Buch zu finden, was ich sehr schön und authentisch finde) war mir bereits zu Beginn sympathisch und ich würde mir wünschen ihn auch in den hoffentlich zukünftig kommenden Bänden wieder anzutreffen. Wie dem Klappentext zu entnehmen ist, wird eines der Opfer missbraucht und im späteren Verlauf verstärkt sich ein ganz bestimmter Verdacht immer mehr. Die Autorin verzichtet gänzlich auf eine Beschreibung und doch könnten bestimmte Szenen beim Lesen triggern! Besonders die spätere Zusammenführung der einzelnen Puzzleteile hatte für mich eine ganz eigene Intensität. Das Schweigen, der Zusammenhalt, das Augen verschließen ist leider viel zu Nahe an der Realität … Ebenso konnte der Epilog mich nochmals einnehmen – nicht gestellte Fragen erhalten eine Antwort und erzeugen Gänsehaut. “Aber niemand fragte, was passiert sei." -- (S. 391)

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Rache

Von: HexeLilli aus Heemsen

14.09.2017

.09.2017 – 17:08 Von hexelilli Diese Geschichte bleibt mir noch eine Weile im Kopf. Danke das ich sie vorab lesen durfte. Kommissar Huldar ist nach seinem letzten Fall in Ungnade gefallen. Er musste seinen Chefposten abgeben. Jetzt hat er Aufsätze von 14 jährigen Schülern auf dem Tisch, die zehn Jahre in einer Zeitkapsel aufbewahrt wurden. Ein Schüler kündigt Morde an. Die einzigen Hinweise sind Namenskürzel. Und dann geschieht der erste Mord. Was Kommissar Huldar zusammen mit seinem Team und der Psychologin Freyja aufdeckt ist nicht nachzuvollziehen. Ich bekam Mitleid mit den Tätern und nicht den Opfern. Im ersten Drittel waren die Ermittlungen etwas langatmig, aber trotzdem nie langweilig. Nach und nach laufen alle Fäden zusammen. Ein grausiger Thriller wo die Morde aber nicht bis ins letzte Detail beschrieben werden. Das Cover ist ähnlich wie der Vorgängerband DNA. Ich bin sicher, es wird auch noch einen dritten Band geben.

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