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Rezensionen zu
Geständnisse

Kanae Minato

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Dieses wundervolle Buch habe ich dank der Rezension von Charline entdeckt. Sie hat mich mit ihrer begeisterten Rezension sofort neugierig gemacht und ich wollte das Buch unbedingt lesen. Ausserdem schaue ich gerne Animes und bin deshalb auch ein grosser Japan Fan. Die kulturellen Unterschiede sind wirklich enorm und gerade deshalb wollte ich dieses Buch der japanischen Autorin Kanae Minato gerne lesen. Zur Story Die Geschichte beginnt mit einem Monolog der Lehrerin Yuko Moriguchi. Ich bin ein grosser Fan von Monologen, aber hier erschwerte es den Einstieg in die Geschichte. So musste ich doch ein paar Seiten warten, bis der versprochene Sog einsetzte. Da Moriguchi direkt zu ihren Schülern spricht, lockert sich der Monolog allmählich etwas auf, da sie scheinbar auf Fragen ihrer Schüler antwortet oder auf ihre Reaktionen eingeht. Ausserdem ist ihre Art, Schritt für Schritt die Ereignisse zu erzählen, ihre Vermutungen zu erläutern und ihre Gedankengänge nachzuvollziehen dann doch sehr packend und ich wollte immer mehr lesen. Die Lehrerin Moriguchi blieb mir von den vielen Charakteren am besten in Erinnerung. Denn sie ist es, die die Handlung erst in Gang setzt. Auf ihr Geständniss folgt eine Kettenreaktion, die ich so nie erwartet hätte. Ich wusste zwar bereits aus Charlines Rezension, dass es einige Wendungen geben würde, aber die Art und Weise der Wendungen fand ich sehr faszinierend und überraschend. Die ein oder andere Überraschung wirkte dann aber doch etwas gewollt und ins Szene gesetzt, aber man wollte trotzdem weiter lesen und mehr erfahren, wie es dazu kommen konnte. Da das Buch aus verschiedenen Sichtweisen geschrieben ist, erfährt man sehr viel über bestimmte Charaktere. Das gefiel mir ganz besonders im Buch. Statt einfach nur abzustempeln und Leute „böse“ zu nennen, erhält man einen tiefen Einblick in deren Psyche und wieso sie sich so verhalten. Der Umgang mit Rache, Stolz und purer Verrücktheit wird so sehr gut beleuchtet. Kanae Minato hat hier wirklich sehr gute Arbeit geleistet, da jedes Wort glaubwürdig erscheint. Allerdings habe ich auch etwas zu bemängeln. Durch die vielen Sichtwechseln und der Monolog zu Beginn des Buches gibt es sehr wenige Dialoge. In der zweiten Hälfte des Buches nehmen diese zwar zu, aber ich hätte mir gerade zu Beginn des Buches mehr direkte Gespräche gewünscht. So wäre der Einstieg bestimmt leichter gefallen. Fazit Wer sich für Japan interessiert sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen. Das Setting war absolut glaubwürdig, da die Namen auf japanisch übernommen wurden und man die kulturellen Unterschiede herauslesen kann. Die versprochene Sogwirkung tritt nach einem etwas schwierigem Einstieg ein, aber hat man diese paar Seiten hinter sich, geht es richtig los! Eine Wendung jagt die nächste und es nimmt zusehends an Spannung auf. Durch die verschiedenen Erzählstränge erfährt man viel über der Charaktere und so wird es noch intensiver. Von mir gibt es deutlich eine Lesempfehlung. xo Julia

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„Warum habe ich also beschlossen zu kündigen? Weil Manamis Tod kein Unfall war. Sie wurde ermordet, und zwar von Schülern aus dieser Klasse.“ (S.28) Alles beginnt recht harmlos. Als Yuko Moriguchi, eine Lehrerin, ihrer Klasse mitteilt, dass sie gehen wird und ihre Schüler einen neuen Klassenlehrer bekommen werden. Doch schnell werden die Umstände klar und normal ist ab diesem Moment nichts mehr. Denn die Tochter von Moriguchi ist vor kurzem im Schul-Schimmbecken ertrunken und sie glaubt nicht an einen Unfall. Sie is der festen Überzeugung, dass es Mord war und zwei Schüler ihrer Klasse daran schuld sind. Ob das berechtigt ist, weiß man natürlich nicht und statt sich sofort auf eine Seite zu schlagen. Pendelt man unschlüssig zwischen den Schülern der siebten Klasse und der trauernden Lehrerin hin und her. Vor allem, wenn man das Geständnis hört, will man die jungen Menschen schütteln und in Sicherheit bringen. Erfährt man dann aber mehr Details über das „Warum“ steht man voll hinter Moriguchi. „Nicht zu fassen, dass sie nicht begreifen, wie großartig das hier ist. Dann zeige ich es eben jemand anderem, der es mehr zu schätzen weiß.“ (S.43) Genau genommen hat sie einen üblen Stein ins Rollen gebracht, der sich nicht mehr aufhalten lässt. Man erfährt auf den nächsten Seiten wie ihre Bekanntgabe die Schüler – egal ob schuldig oder unschuldig – beeinflusst. Wie sie sich selbstkritisch hinterfragen, wie sie frustriert alles zerstören wollen oder gar in einer stummen Seifenblase verschwinden. Aber egal wie gut man sich abschottet, das Böse keimt in jedem heran oder steht sogar bereits in voller Blüte. Wie man oben an dem Eingangszitat merkt, ist das Buch komplett aus der Ich-Perspektive geschrieben. Allerdings redet nicht nur die Lehrerin. Auch Schüler und das Umfeld kommt zu Wort. Wer genau, wird an dieser Stelle nicht verraten, da es dem Spannungsaufbau und der Aufklärung dient. Es ist von Kanae Minato jedoch sehr geschickt umgesetzt, da man so zweifeln, grübeln, vermuten und erahnen kann. Bis letztlich die Lösung komplett auf dem Tisch liegt. „Vielleicht war das damals so, als er jung war, aber heute ist es anders. Keiner hat mehr richtige „Freunde“. – ich weiß gar nicht genau, was das überhaupt bedeutet.“ (S.186) Ich kannte vor dem Buch bereits die Verfilmung „Confessions“ und halte mich daher zum Thema Spannung in der Kritik hier recht zurück. Schließlich kannte ich die Schlüsselmomente bereits und wurde nicht überrascht. Weiß aber noch, dass ich bei jeder neuen Erkenntnis erstmal schlucken musste. Vor allem wenn man begreift, was eine einzelne Aussage bezwecken kann. Letztlich werden einige an der direkten Anrede zu knabbern haben. Selbst für mich war es im ersten Moment ungewohnt, dass das Buch wirklich SO anfängt wie seine Verfilmung (an Lob an den Regisseur). Man arrangiert sich jedoch damit und ist sofort mitten in der Materie drin. Auch wer seine Problemchen mit asiatischer Literatur hat, sollte zunächst in die Leseprobe reinschnuppern und danach zugreifen. Alles in allem hab ich das Büchlein sehr gerne gelesen und kann definitiv einen Lesetipp aussprechen! Wenn man es zuschlägt und darüber nachdenkt wird einem erst einmal bewusst, wie viele zerstörte Seelen hier zu Wort kommen. Was es heißt beachtet und missachtet zu werden und was passiert wenn eine Behauptung in den Raum gestellt wird, die viele einfach hinnehmen und nur wenige sie hinterfragen.

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Von der ersten Seite an zieht der Roman den Leser zunächst durch die klare Sprache umgehend in einen Sog der Ereignisse hinein, ein Sog, der sich steigert, wenn Yoku Moriguchi, Lehrerin, vor ihrer Klasse in scheinbar kühlem, ungerührten Ton zwei Mörder identifiziert. Mörder ihrer Tochter. Wobei, so ganz klar kann man das letztlich auch nicht sagen, denn einer wollte, vollzog aber nicht und einer wollte nicht, tat es aber dann. Was an sich bereits eine interessante Konstellation im Gesamten ergibt, die dem Leser ein um das andere Mal fast Schauern über den Rücken fahren lässt, wenn er sich mehr und mehr, gezogen durch die Worte des Romans, in die Geschehnisse rund um diesen Todesfall an einem kleinen Mädchen hereinziehen lässt. Denn nichts weniger als eine Bestandsaufnahme der modernen Kultur Japans ist es, was Minato letztendlich anhand des konkreten Tötungsdeliktes dem Leser vor Augen führt. Wie in Japan jugendliche Ticken, wie auf der einen Seite Kühle ihnen gegenüber herrscht, auf der anderen Seite andere mit blinder Liebe um jeden Preis geschützt werden sollen. Inklusive Anfragen an die Lehrerin, die Mutter, vielleicht nicht genug aufgepasst zu haben. Und andererseits der lange Zeit offenen Frage, ob denn die Lehrerin nun ernsthaft und subtil ihre Rache einleitet oder mit aller Gefasstheit über den Dingen steht. Denn strafrechtlich dürfte es schwierig werden, Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen. Das darüber hinaus eine „Exekutionsmaschine“ (in abgespeckter Form) Preise gewinnen kann, dass die Frage von Recht und Unrecht nach hinten durchgereicht wird und Erfolg oder nicht-Erfolg der einzige Maßstab zu sein scheint für manche der Jugendlichen und Erwachsenen im Roman, dass zudem, auch bei der konkreten Tat, verletzte Eitelkeiten eine fast stärkere Rolle zu spielen scheinen als eine persönliche Verderbtheit (und dies im Übrigen auch lange Zeit nach der Tat noch vorrangig zu sein scheint), all das ergibt eine Atmosphäre, die den Leser hin- und herwirft zwischen Verstehen und Ablehnen, zwischen dem Erschrecken vor einer solchen inneren Haltung, in der sich eine ganze Gesellschaft widerzuspiegeln scheint und dem durchaus auch vorhandenen Mitführen mit manchen Eltern im Buch. Das zudem noch die im Vordergrund stattfindenden Ereignisse an sich eine hohe Spannung beinhalten und persönliche Schicksale so nahegebracht werden, dass sie „unter die Haut“ gehen, rundet den hervorragenden Gesamteindruck dieses Romans nur noch mehr ab. Sowohl „der Fall“, als auch das Setting und darüber hinaus die tieferreichenden Reflexionen über die Richtung, welche die moderne Welt (nicht nur in Japan) nimmt, was das Zwischenmenschliche, was den Wert des Lebens, die Sucht nach Anerkennung und das zunehmende Anti-Soziale angeht werden dabei von Minato sprachlich bestens vor Augen geführt. Angefangen schon bei den nächtlichen Mails (scheinbar) verzweifelter Schüler über pragmatische Berufswahlen, die gewisse Erwartungen von Beginn an entzaubern und bei „Exekutionsmaschinen“ noch lange nicht endend. Da, wo sich im Land ein 13jäähriges „braves Schulmädchen“ in eine „geistig umnachtetet Mondgöttin“ verwandeln kann (oder beides ist). Wo eigentlich ernstzunehmende Warnzeichen in den social media ignoriert, teilweise bewundert, allgemein nicht ernst genug genommen wurden, wo in der „pädagogischen Erziehung“ Drill herrscht, der leicht als ungerecht empfunden werden kann. Von denen, die „nur laufen“, statt auch mal „den Schläger in die Hand zu bekommen“. Eine hervorragende Lektüre voll ernüchternder Erkenntnisse über die Gegenwart und Richtung „neuer“, vielfach eher destruktiver Werte. Und ein Monument der (vermeintlichen?) Rache (was die Milch angeht, die alle in der Klasse trinken), das den Leser so schnell nicht wieder loslässt.

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Kennt ihr das, wenn ein Buch schneller bei euch landet, als ihr darüber nachdenken könnt? So ähnlich ging es mir mit Geständnisse. Ich hab es im Bloggerportal gesehen, das Cover sofort geliebt und der Klappentext war ganz vielversprechend. Als es dann vor mir lag, hat es mich dann aber irgendwie nicht angemacht. Aber „Augen zu und durch“ war die Devise. Was dann kam, damit hatte ich nicht gerechnet. Der Inhalt Die kleine Tochter der alleinerziehenden Lehrerin Moriguchi ist im Schulschwimmbad ertrunken; ein tragischer Unfall, wie es scheint. Wenige Wochen später kündigt Moriguchi ihre Stelle an der Schule, doch zuvor will sie ihrer Klasse noch eine letzte Lektion mit auf den Weg geben. Denn sie weiß, dass ihre Schüler Schuld am Tod ihrer Tochter haben. Mit einer erschütternden Offenbarung setzt sie unter ihnen ein tödliches Drama um Schuld und Rache, um Gewalt und Wahnsinn in Gang, an dessen Ende keiner – weder Kind noch Erwachsener – ungeschoren davonkommt. Mit immenser Sogwirkung und einem unbestechlichen Blick auf die menschlichen Abgründe erzählt die ehemalige Lehrerin Kanae Minato eine faszinierend-verstörende Geschichte voller unerwarteter Wendungen. Ein packender Roman, dessen Stimmen den Leser noch lange begleiten. [ Quelle: C.Bertelsmann ] Meine Meinung Moriguchi ist Lehrerin einer siebten Klasse. Am letzten Tag des Schuljahres eröffnet sie den Kindern, dass sie im darauffolgenden Jahr nicht mehr an der Schule sein wird. Das hat damit zu tun, dass ihre vierjährige Tochter Manami erst vor einigen Wochen im Schulschwimmbecken ertrunken ist. Aber sie hängt ihren Job nicht wegen der erdrückenden Trauer, die sie unzweifelhaft begleitet, an den Nagel. Es ist Rache, die sie antreibt. Denn Moriguchi weiß, dass ihre Tochter nicht durch einen Unfall gestorben ist, sondern ermordet wurde. Und sie weiß auch: es waren zwei ihrer 13-jährigen Schüler, die sie umgebracht haben. Und da sie nicht an das herrschende Jugendstrafrecht glaubt, hat Moriguchi ihren ganz eigenen Plan ausgeheckt. Moriguchi verschwindet dann erst einmal von der Bilfläche und durch ihr Rache setzt sie eine Kette von Ereignissen in Gang, die sich nicht mehr aufhalten lassen. Das Buch beginnt mit einer Ansprache der Lehrerin, die sich über das komplette erste Kapitel zieht. Sie spricht dabei auch direkt einige Schüler an, die direkt vor ihr sitzen. Das fand ich im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig. Die ersten 10-15 Seiten war ich mir sicher, dass dieses Buch mich nicht begeistern können wird. Doch dann beginnt Miroguchi zu erzählen… vom Tod ihrer Tochter, von ihren Gedanken und Gefühlen, von ihren Zweifeln daran, dass die Täter ihrer gerechten Strafe zugeführt wird, auch davon, warum sie dieser Ansicht ist. Die Story wickelt einen schneller um den Finger als man schauen kann. Und plötzlich kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es ist so unfassbar böse und erschütternd. Und das, obwohl mich an manchen Stellen eine kleine Stimme gestört hat, die mir einzuflüstern versucht hat, dass es doch vielleicht ein wenig unrealistisch ist. Aber hey! Zum einen lese ich hier ja keinen Erfahrungsbericht, sondern einen Roman und zum anderen: manchmal ist die Welt tatsächlich so krotesk, wie Kanae Minato es hier darstellt. Da ich noch nie ein Buch eines japanischen Autors gelesen habe (zumindest könnte ich mich jetzt daran nicht erinnern), war ich anfangs skeptisch, ob das mit Minato und mir was wird. Und man merkt die doch abweichende Mentalität und Kultur an manchen Stellen. Aber das Setting passte einfach grandios zur Geschichte. Gerade weil die Schule in Japan ja wirklich nochmal einen ganz anderen Stellenwert hat als das bei uns der Fall ist. Das Buch ist in sechs Kapitel unterteilt, wobei sich jedes Kapitel grob um das gleiche Thema dreht. Doch in jedem Kapitel wechselt die Erzählperspektive und es kommt immer „etwas“ dazu. Man erfährt immer etwas mehr über die ganze Geschichte und vor allem bekommt man das Geschehene auch aus unterschiedlichen Sichten erzählt. Das führt dazu, dass man nichts als wahr hinnimmt, bis man es auch von der Person erzählt bekommt, die tatsächlich dabei war. Das machte das Ganze richtig prickelnd spannend. Schließlich überraschte mich die Autorin mit einem recht ungewöhnlichen Spannungsbogen. Zu Ende des ersten Kapitels schießt die Geschichte direkt einmal durch die Decke. Ich hatte das erste Mal seit langem wieder diesen „Atemlos-Effekt“, den man kennt, wenn etwas in einem Buch vorkommt, das einen total umhaut. Dann schlägt die Geschichte allerdings ein etwas ruhigeres Tempo an und zieht zum Schluss hin wieder an. Durch diesen „Paukenschlag“ zu Beginn ist man als Leser aber hellwach und mittendrin. Es war einfach genial! Mein Fazit Ohne große Erwartungen, sogar etwas skeptisch, habe ich das Buch aufgeschlagen und es hat mich total eingefangen. Die Geschichte kannte ich so noch nicht. Und das ist ja zwischenzeitlich oft das Problem im Thrillerbereich. Man liest das Buch und denkt sich: die Idee hat Autor XY auch schon gehabt. Aber hier gibt es wirklich einmal etwas Neues zu entdecken. Hinzu kommt, dass Minatos Schreibstil ein ganz außergewöhnlicher ist, der mir persönlich zugesagt hat. Die Spannung war an genau den richtigen Stellen da. Alles in allem ein richtig, richtig gutes Buch! © Nellys Leseecke - Lesen bedeutet durch fremde Hand träumen

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Als ich diese Kurzbeschreibung las, wusste ich, dieses Buch muss ich lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Zuerst nahm Moriguchi an, ihre Tochter sei bei einem Unfall ums Leben gekommen, aber ein paar Wochen später, am letzten Schultag, erklärt sie ihrer Klasse, zwei der Schüler hätten ihre Tochter ermordet und sie rächt sich fürchterlich an ihnen. Aber damit ist die Geschichte nicht zu Ende, denn fortan sind die Jungs Ausgestoßene in ihrer Klasse und das Unglück nimmt seinen Lauf. Wow, einfach nur Wow, das waren meine Gedanken, als ich das Buch beendete. Die Geschichte ist so komplex, psychologisch so gut ausgearbeitet und lässt einen sprachlos und nachdenklich zurück. Wir beginnen mit der Perspektive der Lehrerin und arbeiten uns zum Schluss durch 4 oder 5 weitere Perspektiven durch. Dadurch wiederholt sich die Handlung zwischenzeitlich, jedoch nur kurz und wir erfahren stattdessen viel über die Zeit nach den Ferien. Und glaubt mir, es wird zu keiner Zeit langweilig. Das Buch wurde vom Japanischen ins Englische und vom Englischen ins Deutsche übersetzt. Dadurch kann ich nicht so viel zum eigentlichen Schreibstil der Autorin sagen. Mir kam es anfangs ein wenig hölzern vor, das ändert sich aber im Laufe der Geschichte und man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ganz klar ist aber zu sagen, so ein verstörend gutes Buch habe ich schon lange nicht mehr lesen. Wahnsinn, wie sich die Autorin in die einzelnen Personen hineinversetzen und deren Geschichte niederschreiben konnte. Als Leser erkennt man die einzelnen Facetten der Charaktere oft erst, wenn sie selbst zu Wort kommen und schocken uns damit erst richtig. Fazit: Verstörend, gefühlvoll und psychologisch komplex ausgearbeitet.

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Selten passte ein Buchtitel so gut, denn nach und nach legen verschiedene Personen, vor allem zwei Schüler und eine Lehrerin, Zeugnis ab, wie der Mord zustande kam und was ihm folgte. Dabei lernt man die verschiedenen Perspektiven und ihre Fehldeutungen gut kennen. Tatsachen, welche für den einen feststehen, werden durch den anderen erschüttert. Letztendlich hat keiner die Motive, die der andere ihm zuschreibt. Unwillkürlich fragt man sich als Leser, ob es einem nicht oft auch so geht, dass man jemanden Handlungen zuschreibt, die eigentlich ganz anders waren. Man muss sich beim Lesen auf die kulturellen Unterschiede einlassen können, immer ist es mir sicherlich nicht gelungen, da die Familien etwas anders funktionieren und auch das Schulsystem ein anderes ist. Fazit Am Beispiel eines Mordes werden die Themen Wahrheit, Wahrhaftigkeit und das falsche Eindenken in andere Personen verhandelt. Ein Krimi ist das Buch keinesfalls, es beschäftigt sich mehr mit der Geschichte des Mordes und seinen Nachwirkungen.

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Die Tochter von Moriguchi ertrinkt im Schwimmbecken der Schule, an der Moriguchi unterrichtet. Was zunächst wie ein tragischer Unfall aussieht, entpuppt sich als Mord. Und die trauernde Lehrerin weiß auch, wer es war. Doch statt die Polizei einzuschalten, reißt die Mutter ihre Klasse mit einem Geständnis in ein schwarzes Loch aus Rache, Schuld und Sühne. "Geständnisse" von Kanae Minato war mein erster Roman der Autorin und lässt mich eher enttäuscht denn begeistert zurück. Der Klappentext klang sehr vielversprechend, jedoch konnte Minato meine hohe Erwartung nicht erfüllen. Die Geschichte wird kapitelweise von einer anderen Person aus der Ich-Perspektive erzählt. So erfährt man nicht nur den Schmerz von Morguchi, die ihre Tochter verloren hat, sondern erfährt auch, wie die Schüler in den Mord verwickelt sind. Dabei hat jede Figur eine ganz eigene Art, mit dem Erlebten fertig zu werden. Von Wut über psychischen Zusammenbrauch bis hin zu Rache ist alles vertreten. Diese Mischung hat mir gut gefallen, denn Kanae Minato zeigt, dass ein Tod nie eindimensional ist. Jedoch blieben mir alle Charaktere fern. Ich konnte zu keiner Figur eine Bindung aufbauen, egal, ob ich ihre Beweggründe nachvollziehen konnte oder nicht. Dies mag zu einem an dem kühlen Stil der Autorin liegen, dem zwar glasklare Schilderungen, aber null Emotionen zugrunde liegen. Zum Anderen empfand ich die Reaktionen der handelnden Schüler als sehr übertrieben. Denn ihre erste Lösung war immer Tod, Qual oder Demütigung. Niemand kam auf die Idee, sich in irgendeiner Art und Weise staatlichen Stellen oder Vertrauenspersonen anzuvertrauen. Dies mag auf die stark leistungsorientierte Gesellschaft Japans zurückzuführen sein, jedoch war es für mich einfach unglaubwürdig. Und obwohl die Story mit immer wieder neuen Schockern aufwartete, entlockten mir diese keinerlei Reaktion. Zu kühl, zu distanziert waren die Schilderungen, zu wenig berührten mich die Beweggründe. Und wenn ich keine Beziehung aufbauen kann, können die Tötungspläne noch so perfide sein, es wird für mich uninteressant. Der Stil von Kanae Minato ist gut zu lesen, wenn auch leicht gewöhnungsbedürftig. Ihre Erzählweise ist schnörkellos, kalt und emotionslos. Fazit: grausame Ideen ohne Bindung bleiben leider blass. Ich kann es daher nicht empfehlen.

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