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Rezensionen zu
Dunkelsprung

Leonie Swann

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Auf dieses Buch bin ich - wie soll es anders sein - durch das Cover aufmerksam geworden. Handelt es sich nun um ein Märchen? Ist es kein Märchen, wie der Untertitel bestreitet? Einfach ein Cover, das in Verbindung mit dem Klappentext Lust auf mehr macht. Doch konnte die Geschichte meinen Erwartungen gerecht werden? Im Großen und Ganzen lautet die Antwort ja. Der Einstieg in die Geschichte ist mir unheimlich schwer gefallen. Durch die häufigen Perspektivwechsel, bei denen man sich jeweils wieder mitten im Geschehen befindet, fand ich keinen rechten Zugang und vergaß immer wieder, wer nun wie mit wem zusammenhängt. Fast hätte ich nach den ersten hundert Seiten aufgegeben, zum Glück habe ich es nicht getan. Ehe ich mich versah war ich in der Geschichte, fieberte mit den Protagonisten mit und hielt immer ein Auge offen auf der Suche nach einer Meerjungfrau und einem Drachen. Die Geschichte selbst hat einen schönen Spannungsbogen, nimmt Fahrt auf, wird an den richtigen Stellen abgebremst nur um anschließend noch spannender zu werden. Der Schreibstil in diesem Buch ist vollkommen eigen. Sicher wird er nicht jedem zusagen, doch ich war begeistert. Ständig war ich am Schmunzeln über einen "Nixenentführenden Unhold" und "proletarische Fliegen". Leonie Swan spielt gekonnt mit Metaphern, Onomathopoesien und anderen Stilmitteln, die vielen namhaften Autoren gänzlich unbekannt sind. Man muss die Stilmittel nicht einmal benennen können, oder etwas davon verstehen, man merkt sie beim Lesen unweigerlich. Ich persönlich hatte einfach Spaß beim Lesen :) Die Protagonisten selbst? Da es so viele gibt, kann ich zu diesem Punkt schwer etwas sagen, ohne euch den ein oder anderen Teil der Handlung zu spoilen. Ich möchte euch nur so viel verraten: Ich fand sie sympathisch und einfach nur schreiend komisch. Manche mehr, manche weniger, doch wie schlimm wäre es, wäre mir jeder Charakter gleich lieb? Zu meinen Favoriten gehört auf jeden Fall der Floh Zirkus. Dunkelsprung von Leonie Swan ist kein Buch für zwischendurch. Die Autorin nimmt unsere Welt und verstrickt sie in ein modernes Märchen, das den Leser gefangen nimmt. Wunderbare Charaktere, eine fantastische Märchenwelt mitten in unserer Gesellschaft und ein kleines Legolas. Ich bin begeistert und würde gerne mehr Bücher in dieser Art lesen. Wer allerdings Probleme hat, in schwerer zugängliche Literatur hineinzufinden, sollte die Finger von diesem Buch lassen. Allen anderen wünsche ich viel Spaß dabei sich in diesem Buch fallen zu lassen und in eine Zauberwelt voller Charme und Magie abzutauchen, doch lasst euch nicht zu sehr von den Flöhen beißen!

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einfach wundervoll

Von: CogitoLeider

16.03.2015

Dieses Buch ist mein neues Lieblingsbuch, eines, das ich gerne immer und immer wieder lesen möchte. Die Geschichte ist so wundervoll phantastisch, dass ich manchmal voller Staunen las, wie ein Kind vor dem Weihnachtsbaum. Und sie enthält neben Phantasie auch sehr viel stillen Humor, kleine Seitenhiebe, ironische Anmerkungen und ein gehöriges Maß an Abgedrehtheit. Stilistisch ist ‚Dunkelsprung' eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe. Es fließt einfach, macht dabei Kapriolen, erzählt mit einem Lächeln in der Stimme, wortgewaltig und elegant, liebevoll und meisterhaft. Leonie Swann beherrscht die Sprache und macht sie zum Spielball der Geschichte. So macht lesen Spaß und zu einem Erlebnis, das mich so schnell nicht los lässt. Vielen Dank für diese Erfahrung. Auch äußerlich gibt es nichts zu meckern, angefangen beim, nach meinem Geschmack, sehr gelungenen Cover bis hin zu den kleinen Flöhen im Inneren ist es ein mit viel Liebe zum Detail gestaltetes Buch – und damit ein wirklich gelungenes Werk. Eine Anmerkung habe ich allerdings: Zuerst habe ich in das Hörbuch reingehört, was nicht von Erfolg gekrönt war. Vielleicht lag es an mangelnder Konzentrationsfähigkeit meinerseits, vielleicht aber gibt es einfach Bücher, die man selbst lesen muss. Und zwar am besten als gedrucktes, gebundenes, wunderschön altmodisches Buch. Fazit? Ich liebe es!

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Einige Worte zum Inhalt Der Inhalt von Dunkelsprung ist gar nicht mal so einfach zusammenzufassen. Julius Birdwell – begabter Flohzirkusdirektor und Goldschmied – trifft in einem rasanten Abenteuer auf den etwas verwirrten Privatdetektiv Green, eine alte Dame namens Rose, die einen Lastwagen entführt, die schöne Elizabeth Thorn, die unter ihrer grünen Mütze ein Geheimnis verbirgt, und viele weitere skurrile und liebenswerte Gestalten. Die Geschichte beginnt mit dem tragischen Umstand, dass Julius’ Flöhe einem Nachtfrost zum Opfer fallen – was dann geschieht, hätte er sich niemals träumen lassen: Julius muss sich plötzlich damit auseinandersetzen, wie man eine Meerjungfrau befreit, seit wann Bäume einen an der Nase herumführen und was der mysteriöse Magier Fawkes mit alldem zu tun hat. Meine Meinung Dunkelsprung hat es mit Anlauf auf die Liste meiner Lieblingsbücher geschafft! Anfangs wirkt die Handlung verwirrend und undurchsichtig, doch Lage für Lage wird der Schleier der Geheimnisse gelüftet und es entsteht ein durchdachtes Gesamtkunstwerk, dem ich mich nicht mehr entziehen konnte. Allein schon die Idee ist etwas völlig Neues und Kurioses und entführt den Leser in eine so phantastische, liebevoll gestaltete Welt, dass man das Buch nicht mehr aus den Händen legen möchte. In meinen Augen hat Leonie Swann die Handlung meisterhaft konzipiert. Wie bei einem Zahnrad fügen sich alle Handlungsstränge geschmeidig und perfekt ineinander und es hat mich wirklich beeindruckt, wie viele Überlegungen hinter der Geschichte stecken. Ich hatte das Gefühl, von Frau Swann an die Hand genommen und durch die Geschichte geleitet zu werden. Alles wirkte so lebendig und plastisch, als stünde ich selbst an der Seite von Julius, Green und all den anderen tollen Charakteren. Das Buch enthält – so, wie ich das sehe – zwei Spannungsbögen, wodurch dem Leser zwischendurch eine kleine Verschnaufpause gegönnt wird, um all die Informationen zu verarbeiten und den eigenen Gedanken und Vermutungen nachzuhängen. Häufige Perspektivwechsel bringen einem jeden der Charaktere nahe und bieten abwechslungsreiche Handlungen und Gedankengänge, die sich hervorragend zu einem großen Ganzen verbunden haben. In vielen Büchern erscheinen Wechsel in der Perspektive abgehackt, in Dunkelsprung jedoch sind die Übergänge wunderbar fließend. Das Ende des Buches war so befriedigend, dass ich noch Stunden danach ein Grinsen im Gesicht hatte. Ich habe mich so unglaublich wohl in der Geschichte gefühlt, dass ich sie nur schweren Herzens gehen lassen konnte, doch zugleich war das Ende so stimmig und perfekt, dass ich nach dem letzten Wort einfach nur glücklich und beschwingt war. Die Charaktere sind mir sofort ans Herz gewachsen und ich habe jeden einzelnen geliebt, denn sie alle sind einzigartige Persönlichkeiten mit spannenden Vorgeschichten und individuellen Stärken, Schwächen und Emotionen. Ich kann tatsächlich nicht sagen, wen ich denn nun am liebsten mochte – vielleicht Julius, vielleicht Green, vielleicht Elizabeth, doch so genau lässt sich das nicht sagen, da es keinen einzigen Charakter gab, den ich nicht mochte. Leonie Swann hat facettenreiche Wesen geschaffen, selbst die Tiere erhalten eine unverwechselbare Persönlichkeit! Julius’ Flöhe sind eine Truppe lustiger, springender und manchmal erstaunlich reflektierter Zeitgenossen, die einfach zum Schreien komisch sind. “Niemand ist einfach nur, was er ist, und niemand ist vollkommen das, was andere in ihm sehen. Wir sind alle etwas dazwischen. Mehr oder weniger dazwischen.” – S. 71 Leonie Swann hat mich mit ihrem Schreibstil schlichtweg vom Hocker gehauen. Ich bin so verliebt in ihre Art, mit Worten zu spielen, den Dingen Leben einzuhauchen und sich von gängigen Formulierungen zu distanzieren! Dieser Schreibstil ist Kunst. Lebendige Kunst. Atmende Kunst. Sie hat mich mit ihren Worten gefangen genommen, verzaubert, zum Lachen gebracht, mein Herz rasen lassen und mich auf einer Wolke aus Glückseligkeit schweben lassen. Tatsächlich war das Lesen des Buches für mich eine Art schriftstellerische Erleuchtung, da ich noch nie erlebt habe, dass jemand so gekonnt und unkonventionell mit Sprache gespielt hat. DANKE, liebe Frau Swann, für Ihre Worte, es war ein literarischer Hochgenuss! Fazit Was soll ich sagen – dieses Buch ist ein zauberhaftes Erlebnis. Ein Märchen der etwas anderen Art, das mich tief berührt, aufgeregt und erfreut hat. Dunkelsprung ist definitiv eines meiner neuen Lieblingsbücher, das ich jedem ans Herz lesen kann, der Märchen und phantastische Abenteuer liebt. Ich bin so glücklich, dass ich dieses Buch lesen durfte, und danke dem Bloggerportal, dem Goldmann Verlag und Leonie Swann von ganzem Herzen! :’)

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Zum Inhalt Ich bin verzaubert. Die Geschichte um die Flöhe und ihren Besitzer Julius Birdwell, hat mich in eine Welt voll Wesen mit Wolfsaugen, Fuchsschwänzen, Geweihen, Tentakeln, Fühlern, Klauen und Haarschmuck aus Schnecken entführt. Julius ist Goldschmied und zaubert einzigartige Kreationen hervor. Er besitzt auch einen Flohzirkus, den er über alles liebt. Ja, eine richtige "Flohliebe"! Als er eines Tages die Schachtel mit seinen Flöhen vor der Haustür vergisst, sterben seine Lieblinge. Sie vertragen keine Kälte. Zu allem Unglück stürzt er in einen Fluss und hat eine Begegnung mit einer Wassernixe. Sie bittet ihn, ihre Schwester zu finden. Sie wurde entführt. Er sucht den Detektiv Green auf und bittet ihn um Hilfe. Die Hilfe, die Green ihm anbietet, soll Vergessen bringen. Er bringt ihn zu einem Hypnotiseur..... Julius will die Nixe unbedingt finden und kann Green überreden ihm zu helfen. Seine Suche führt ihn zu der Wohnung von dem berühmten Magier Fawkes. Vor der geschlossenen Wohnung trifft er die mysteriöse Elizabeth an. Die junge Frau hat ein sehr eigenartiges Aussehen. Sie ist blass und sieht immer ziemlich ramponiert aus. Auf dem Kopf trägt sie eine grüne Mütze. Was sich darunter verbirgt, ist nicht für alle Augen gedacht. Elizabeth bietet Julius ihre Hilfe an. Hat sie auch Recht, mit ihrer Behauptung die Flöhe wären nicht richtig tot? Julius findet uralte Briefe, die eine Emily an die ältere Dame Rose schrieb. Rose ist unauffindbar. Sie hat einem Fleuropboten den Lieferwagen gestohlen und ist geflüchtet. Vor was? Wohin? Ein Abenteuer beginnt, dass keine einzige Seite an Tempo verliert! Meine Meinung Seit Harry Potter hat mich kein Buch mehr so gefesselt, wie Dunkel Sprung! Der Phantasie von Leonie Swann sind keine Grenzen gesetzt. Interessant fand ich das Autoreninterview gleich am Anfang. Dort kann man nachlesen, wie die Autorin auf die Idee des Buches kam. Man erfährt auch Einiges über Flöhe. Ich war noch nie in einem Flohzirkus. Flöhe hab ich bisher nur als Ungeziefer betrachtet, dass es zu vernichten gilt. Jetzt nicht mehr! Echt .... jetzt sind sie mir (fast) sympathisch. Die verschiedensten Wesen kommen in diesem Buch vor. Ich wusste lange nicht, ob sich die Protagonisten alles nur einbildeten. Zumal Julius regelmäßig Therapiesitzungen hatte. Auch der Detektiv Green traute seinen eigenen Wahrnehmungen nicht und suchte Heilung im Vergessen. Der Schreibstil von Leonie ist einzigartig. Ich habe das Buch auf zwei Tage ausgelesen. Lustige Passagen waren auch in der Geschichte. Für mich kam es wie englischer Humor rüber. Das ist nun das dritte Buch, dass ich von der Autorin gelesen habe. Es war wieder ein tierisches Vergnügen! Das Legulas hat es Frank Green sehr angetan. Auch ich fand das Tierchen ganz schnuckelig :-) Der Star der Flohtruppe, Lazarus Dunkelsprung, hat den Sprung in mein Herz geschafft. Ich kann es selber noch nicht fassen. Ich hab um Flöhe und sämtliches Ungetier gezittert, als wären es beschauliche Haustierchen!!! Fazit Ich habe das Buch leider schon ausgelesen. Vielleicht war es kein Märchen. Für mich war es eins. Von mir eine absolute Empfehlung, für dieses durch und durch stimmige Buch! 5 Sterne

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Kurios aber gut.

Von: Liss

07.03.2015

"Dunkelsprung" ist anders als normale Bücher. Was zuerst auffällt ist das Durcheinander. Man wird mit so vielen Eindrücken und Personen, die kaum erläutert werden, überschüttet, sodass ich meine Zeit (und das war lange) gebraucht habe um mich einzugewöhnen. Ich hab das halbe Buch gebraucht um endlich zu verstehen, wer was will und um was es geht. Die Schreibweise passt dazu sehr gut. Manchmal sehr verschlungene Sätze, manchmal kurz und prägnant und auf jeden Fall kuriose Worte, die die Vorstellungskraft anregen. Es wird eigentlich nur ganz grob beschrieben, aber doch genau so, dass man es sich vorstellen kann und jeder seine eigene Version davon hat. Das mag ich und passt perfekt zu Zirkusbüchern. Die Story, so nie von gelesen, ist spannend und macht Lust auf mehr. Aber wie in vielen Rezensionen beschrieben, verliert sich die Autorin in Details. Manchmal so ein ganzes Kapitel, obwohl man sich die ganze Zeit denkt "mh, das ist bestimmt noch wichtig". Das lustige an solchen Büchern ist, dass man immer nach Hinweisen sucht. Der ist es, die ist böse, die hängt da mit drin. Dauernd versucht man einen Schritt voraus zu sein und ist es doch nicht. :D Am Ende nahm die Geschichte noch einmal an Fahrt auf, allerdings ist es dann doch nicht so spektakulär wie erwartet und die gefürchtete Person irgendwie nichts besonderes mehr und einfach nur total verwirrt. Und trotzdem bleibt mir dieses Buch im Gedächtnis, weil es einfach so verspielt schön ist. Es regt dazu an über den Tellerrand hinauszuschauen, denn nur weil man manches nicht sieht, heißt das nicht, dass es nicht da ist. Fazit "Dunkelsprung" ist ein verspieltes, verwirrendes, aber auch die Fantasie anregendes Buch, das auf jeden Fall im Gedächtnis bleibt. Man muss sich damit anfreunden, dass man vieles nicht auf Anhieb versteht und unnötige Details ein bisschen die Luft rausnehmen. Trotzdem ein faszinierendes Buch! 4/5 Punkte.

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Ich habe die Autorin gelesen und da ich ein echter Fan der Schafskrimis war, hatte ich große Erwartungen. Mit den Schafskrimis hat das ganze eher weniger zu tun. Dafür erinnert es mich ein bisschen an die Geschichten von Jonas Jonasson - mit seinem Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg... Auf geniale Art verwoben ist diese fantastische Geschichte - es passieren so viele skurile Dinge, dass sei einen überwältigen und einen immer tiefer in die Geschichte gezogen. Durch die zahlreichen Details wird man direkt in die Geschichte hineinversetzt und fühlt sich zum Teil sogar wie auf einer Art Zeitreise. Ich habe ein bisschen gebraucht, was allerdings auch ein bisschen mit dem ungewohnten Genre zu tun hat, aber wenn man sich darauf einlässt, wird man sein Vergnügen daran haben - auch wenn man nicht allzu sehr auf solche "Märchen" steht. Die Szenen wechseln relativ schnell, weshalb ein konzentriertes Zuhören unerlässlich ist. Man kann nichts nebenher machen. Die Lesung von einer der vielbeschäftigsten Hörbuchsprecherinnen - Andrea Sawatzki - ist absolut perfekt. Wenn ich nicht einschlafe, ist das immer ein gutes Zeichen! Es wird ohne Musik und Hintergrundgeräusche gearbeitet, man hört einzig und alleine Sawatzkis Stimme, was dem Hörbuch auch sehr angemessen ist. Das Buch kommt weder an die Schafskrimis noch an Jonas Jonasson voll ran, aber zumindest in die Nähe. Aufgrund der sehr hochwertigen Erzählweise gibt es von mir 4 Sterne.

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Wenn ich Euch von einem Wesen berichten würde, das das Licht scheut, die Dunkelheit liebt und dessen Nahrungsgrundlage Blut ist, welches es aus anderen Lebewesen saugt, wer von Euch würde dann an Flöhe denken? Die kleinen, hopsenden Parasiten gehören nicht unbedingt zu den bevorzugten Exemplaren der Tierwelt und entlocken den wenigsten Menschen wohlwollende Reaktionen. Als Romanhelden trifft man sie noch viel seltener. Es sei denn, man liest "Dunkelsprung". „Dunkelsprung“ ist der geheimnisvolle Name des neuesten Werkes von Leonie Swann, die durch ihre Schaf-Krimis „Glennkill“ und „Garou“ bekannt geworden ist. In diesen ließ die Autorin eine Schafherde zu Ermittlern werden, bescherte den Lesern damit aber weder Cosy- noch Comedy-Crime, sondern hob mit ihrem besonderen Talent für ungewöhnliche Betrachtungsweisen nicht nur die Figuren, sondern auch die Worte auf eine ganz neue Erzählebene. Und diese spezielle Note und das Gespür für ungewöhnliche Romanfiguren trägt auch „Dunkelsprung“ in sich. Es ist die Art, wie Leonie Swann Szenen beschreibt, Bilder kreiert, die Gedankengänge ihrer Figuren schildert, die einen in den Bann schlägt. Den Worten zu folgen, ist, wenn auch kein Spaziergang, dennoch ein ganz besonderes Vergnügen, weil sie so unkonventionelle Wege gehen, Dinge zu beschreiben. Als würde man eine Sache erstmal drehen, auf den Kopf stellen, von unten und von hinten beleuchten und dann erst zur Beschreibung ansetzen. Dabei entstehen neue Blickwinkel auf ganz alltägliche Einzelheiten und viele kleine Momente, in denen man staunt, einen Begriff noch nie auf diese Weise betrachtet zu haben. Allein für diese sprachlichen Pralinen lohnt es sich, das Buch zu lesen. Stilistisch auf ganzer Linie ein Gewinn. Auch Idee hinter „Dunkelsprung“ ist schlicht fantastisch ist, fantastisch im Sinne von zauberhaft, wundersam und extravagant. Die Geschichte ist voller Kuriositäten, sie ist abenteuerlich, unwahrscheinlich und außergewöhnlich, dabei auch kauzig und eigenwillig und doch auch klug und poetisch. Es geht im Wesentlichen darum, dass Dinge nicht immer so sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen, dass Vernunft und Realität manchmal Verhandlungssache sind und dass man gar nicht so schlecht beraten ist, das Unwahrscheinliche immer als eine Möglichkeit zu betrachten. Im Mittelpunkt der Handlung stehen der Goldschmied und Flohzirkusdirektor Julius Birdwell, die geheimnisvolle Dame Elizabeth Thorn, der verträumte Privatdetektiv Frank Green, eine Meerjungfrau, eine Horde Flöhe (unter ihnen auch Lazarus Dunkelsprung, ein Albinofloh) und der Magier Isaac Fawkes. Die Geschichte, die diese Figuren zusammenführt, kann man eigentlich kaum wiedergeben. Der Klappentext (zu lesen mit einem Klick oben auf das Buchcover) ist in diesem Falle tatsächlich das aufschlussreichste, was man vorab zum Inhalt sagen kann. Und der wird einem wahrlich nicht geschenkt, ich musste der Handlung an einigen Stellen wirklich sehr aufmerksam folgen, da ich mich schnell in der sehr inspirierenden Sprache und der Kreativität der Autorin verlor und selbst ins Träumen und Nachdenken geriet. Hinzu kommt, dass diese Geschichte einem wirklich ruhigem Tempo folgt, ja fast schon zeitlupenhaft an mir vorüberzog und mich in eine sehr gemächliche Stimmung versetzte. Das war zwar sehr entspannend, aber auch ein klein wenig schleppend. Dazu waren die Figuren mitunter sehr rätselhaft und schon so geheimnisvoll, dass ich fast vergaß, neugierig und gespannt zu sein. Auch der Spannungsbogen wusste davon nicht viel, straffte sich zwischendurch zwar anstandshalber immer mal wieder, hing aber doch meist ganz relaxt durch und baumelte so vor sich hin. Mir fehlte hier ein wenig Druck, ein wenig Tempo, oder einfach das Vermögen, mal einen Gang herunterzuschalten und mich der bedächtigen Art des Buches hinzugeben. Fazit: „Dunkelsprung“ ist gleichermaßen extravagant und verträumt, originell und ungewöhnlich, ein Märchen für Erwachsene, die ihre Fantasie gern ein wenig fordern und aus der Reserve locken wollen. Die Sprache von Leonie Swann trägt dazu bei, eine wundersame Geschichte poetisch zu verpacken, Dinge aus neuen Perspektiven zu betrachten und den Worten ihr Bestes zu entlocken. Auch wenn bei Tempo und Spannungsbogen für meinen Geschmack ein wenig zu zart vorgegangen wurde und die Geschichte dadurch ein paar Längen mitbringt, lohnt sich diese kleine Auszeit vom Gewöhnlichen.

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Julius Birdwell hätte eigentlich Einbrecher werden sollen, wie alle in seiner Familie vorher. Aber das liegt ihm einfach nicht. Dafür liebt er die zweite Familientradition umso mehr - er ist ein leidenschaftlicher Flohzirkusdirektor. Als Goldschmied ist er in der Lage, seinen Artisten die schönsten Dinge aus Gold zu fertigen. Ein Streitwagen oder ein Schwert? Bei Julius wird alles handgefertigt für seine 34 Flohkünstler. Er führt eigentlich ein ruhiges und beschauliches Dasein - genau, wie er es mag. Bis zu dem Tag, als er seine Flöhe durch einen Nachtfrost verliert und Julius versehentlich in einen Fluss stürzt. Hat ihn tatsächlich eine Nixe gerettet? Und worüber hat er mit ihr gesprochen? Vor allem: Was hat er ihr VERsprochen für seine Rettung? Ohne die Hilfe von der plötzlich auftauchenden Elizabeth (mit dem hübschen Lächeln und den Hörnern unter ihrer Mütze) und dem unkonzentrierten Detektiv Green (dessen neues Haustier einen SEHR gesunden Appetit hat) wäre Julius wahrscheinlich aufgeschmissen, aber so ... beginnt eine phantastische Geschichte. Fazit Was für ein Buch... Was für eine Welt... Was für eine Geschichte ! Von der ersten Seite an, taucht man ein in eine Welt, die eiiiigentlich unsere ist. Nur das wir Menschen nicht einmal als Randfigur auftauchen. Oder halt nur die von uns, die sehen ... fühlen... begreifen können, das es auch noch etwas anderes gibt, als unsere Wirklichkeit. Der Leser wird mitgenommen auf eine phantastische Rettungsaktion, bei der man nicht nur um Julius Flöhe bangt, sondern um all die ....Protagonisten, die viel riskieren und auf sich nehmen um anderen zur Seite zu stehen. Und wieder einmal merke ich, dass es manchmal nicht einfach ist, etwas zu erzählen ohne zuviel zu sagen ;0) Mir hat das Buch sehr gut gefallen - anders als Andere - und richtig gut ! Viele Grüße von der Numi, die Flöhe gar nicht mehr sooo schlimm findet ;0)

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