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Rezensionen zu
Die Tuchvilla

Anne Jacobs

Die Tuchvilla-Saga (1)

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Mir hat die Tuchvilla sehr gut gefallen, eine spannende Familiensaga im Stile von Downton Abbey, obwohl natürlich das Original unerreicht bleibt. Die Schicksale der Dienerschaft sind mit denen der Herrschaften verwoben und beide können nicht ohne einander ihr Leben bestreiten. Marie ist eine sehr sympathische Figur, die ich direkt ins Herz geschlossen hatte. Sie sagt was sie denkt und hat nicht übermäßigen Respekt vor der Familie Melzer. Katharina soll im Laufe der Geschichte zu ihrer besten Freundin werden und zu einem Menschen, der einen gewissen Einfluss auf sie besitzt. Aber auch die Tragik kommt in diesem Roman nicht zu kurz. Ein Unfall in der Fabrik erschüttert alle, und lässt nicht wenige Menschen nachdenklich zurück. Es ist ein in sich stimmiger Roman, der nicht ruhig und besonnen daher kommt. Wer Action sucht wird hier nicht fündig werden. Die Spannung hält sich mitunter in Grenzen, dennoch wenn man einmal dem Sog erlegen ist, wird man das Buch kaum noch aus der Hand legen wollen. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und flüssig. Dialoge und erzählende Passagen halten sich die Waage. Die Protagonisten sind zum Teil recht lebensecht gezeichnet, wobei ich mir noch mehr Charakterzüge von einigen gewünscht hätte, so ist teilweise eine gewisse Eindimensionaligkeit nicht abzustreiten. Von mir gibt es deshalb eine klare Leseempfehlung an alle die gerne Familiensagas lesen und mit kleinen Schönheitsfehlern leben können. Ich werde die Fortsetzung dieses Romans ganz sicher lesen.

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Die Tuchvilla - von Anne Jacobs Blanvalet Verlag Taschenbuch 704 Seiten 9,99 € Inhalt: Ein Herrenhaus. Eine mächtige Familie. Ein dunkles Geheimnis … Augsburg, 1913. Die junge Marie tritt eine Anstellung als Küchenmagd in der imposanten Tuchvilla an, dem Wohnsitz der Industriellenfamilie Melzer. Während das Mädchen aus dem Waisenhaus seinen Platz unter den Dienstboten sucht, sehnt die Herrschaft die winterliche Ballsaison herbei, in der Katharina, die hübsche, jüngste Tochter der Melzers, in die Gesellschaft eingeführt wird. Nur Paul, der Erbe der Familie, hält sich dem Trubel fern und zieht sein Münchner Studentenleben vor – bis er Marie begegnet … Meine Meinung: Die Story spielt kurz vor dem ersten Weltkrieg in Augsburg (1913). Die Protagonistin Marie wuchs im Waisenhaus auf und sucht nun eine Anstellung als Küchenmädchen. Diese findet sie bei einer gut situierten Fabrikantenfamilie, den Melzers. Das selbstbewusste Dienstmädchen fällt auf und freundet sich mit der jüngsten Tochter, Katharina, der Melzers an, Auch der Sohn Paul findet immer mehr Gefallen an dem neuen Dienstmädchen, doch dies gehört sich in seinem Stand nicht... Schließlich kommt ein alles veränderndes Geheimnis ans Licht .... Die Protagonisten in diesem Buch sind sehr detailliert und stark dargestellt. Die Autorin schreibt unverblühmt und ohne große Schnörkel. Das Buch lässt sich schnell weglesen, hat jedoch gewisse Längen und kleinere Handlungsstränge, die nicht ganz schlüssig zusammenpassen. Historisch eingebunden eine durchaus stimmige Liebesgeschichte, die man so oder so ähnlich sicher auch nach wenigen Seiten des Buches erwartet. Ich bin gespannt wie es weiter geht!!! 4 von 5 Herzen <3 <3 <3 <3

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Augsburg, 1913: Die junge Waise Marie beginnt in der Tuchvilla, dem Zuhause der Industriellenfamilie Melzer als Küchenmädchen zu arbeiten. Sie versucht damit auch den schwierigen Bedingungen im Waisenhaus zu entkommen. Langsam aber sicher, versucht sie ihren Platz unter den Dienstboten in diesem herrschaftlichen Haus zu finden. Währenddessen bereitet sich die Herrschaft auf die erste Saison ihrer jüngsten Tochter Katharina vor. Doch es gibt dunkle Wolken am Horizont. Paul, der Sohn und künftige Erbe der väterlichen Fabrik, möchte sein Studium der Rechtswissenschaften nicht weiterführen und legt sich dadurch und auch aus vielerlei anderen Gründen mit seinem Vater an. Meine Meinung Meine Lieben, ich FEIERE dieses Buch. Meiner Meinung nach ein absolutes Highlight unter den Familiengeschichten! Die Charakter sind meiner Meinung nach wahnsinnig gut ausgearbeitet. Jeder einzelne Charakter in diesem Buch hat seine eigene Art, seine eigene kleine Geschichte und wirkt absolut glaubhaft. Man fühlt mit jeder Person mit, man versteht jede Person und kann wirklich für jede Person etwas fühlen. Sei es Abneigung, Hass, Zuneigung, Mitleid oder Wut. Es dauert ein bisschen, bis man sich im Buch und in der Geschichte zurecht findet. Das ist bei 700 Seiten Umfang aber natürlich auch normal. Aber dann kann man dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen und kann nicht mehr mit Lesen aufhören. Es war wie eine Sucht. Man möchte die Geheimnisse ergründen, den Intrigen auf den Grund gehen, mehr über die Personen erfahren und Marie begleiten. Es war wirklich wundervoll. Die politische Lage in Europa zur Zeit vor dem ersten Weltkrieg wurde nur am Rande gestreift und hat keine grosse Rolle gespielt, was meiner Meinung nach aber auch gut so war. Meiner Meinung nach ist das Leben der Herrschaft, sowie der Dienstboten in einer wirklich glaubwürdigen und interessanten Weise dargestellt und beschrieben worden. Mir hat es sehr gefallen nicht nur von der Familie zu hören, sondern auch die Geschichte der Dienstboten beleuchtet zu sehen. Die Geschichte war auch überhaupt nicht klischeehaft oder unrealistisch. Ich konnte mir diese Geschichte sehr gut vorstellen und finde sie sehr glaubhaft und realistisch beschrieben. Die (obligatorische) Liebesgeschichte nimmt zwar Raum in diesem Roman ein, aber nicht zu übertrieben und in wirklich kleinem Masse. Ich mochte das sehr in dieser Art. Am 16.11.2015 ist der Nachfolgeband dieser Reihe bei Blanvalet erschienen. Er heisst Die Töchter der Tuchvilla und spielt kurz nach den Geschehnissen des ersten Bandes. Ich bin auf alle Fälle schon sehr gespannt wie es weitergeht und werde mir den zweiten Teil bei Gelegenheit zulegen. Übrigens: An und für sich ist die Geschichte mit diesem Band abgeschlossen. Es bleiben keine offenen Fragen. Trotzdem freue ich mich, die mir wirklich ans Herz gewachsenen Personen im zweiten Band wiederzutreffen.

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In der Villa der Augsburger Fabrikantenfamilie Melzer scheint im Jahr 1913 lediglich der Erhalt des gesellschaftlichen Ansehens wichtig zu sein. Die älteste Tochter Elisabeth hofft auf einen Ehemann und das Nesthäkchen Katharina erträumt sich eine Karriere als Künstlerin. Stammhalter Paul studiert in München Jura, hat aber schon lange andere Pläne. Als die neue Küchenmagd Marie in die Tuchvilla kommt, verändet sich nicht nur der Dienstbotenalltag, sondern auch das Leben der Familie Melzer. Anne Jacobs entführt den Leser in das gehobene Augsburger Gesellschaftsleben im Jahr 1913 mit all seinen Glanz und Schattenseiten. Der Schreibstil ist flüssig und trotz der historischen Handlung wirkt der Roman nicht angestaubt. Anhand der Tuchfabrikantenfamilie Melzer nimmt man Anteil an belanglosen wie schwerwiegenden Vorgängen. So gibt es für alle Gesellschaftsschichten scheinbar unüberwindbare Regeln, die nicht nur kleidermäßig einschneiden wie ein Korsett. Besonders die Charaktere der Töchter des Hauses und deren Leben werden detailliert skizziert. Durch das Waisenmädchen Marie, das als neue Küchenmagd auf Drängen der Hausherrin eingestellt wird, lernt man den Dienstbotenalltag kennen. Sie trifft auf eine verschworene kleine Gemeinschaft bestehend aus Köchin, Hausdame, Kammerzofe, Diener und Stubenmädchen, in der sie sich beweisen muss. Denn auch hier gelten Regeln, die nicht überschritten werden dürfen. "Wie gut konnte sie sich an ihren ersten Tag in der Tuchvilla erinnern. Fremd war ihr damals alles gewesen, der weite Park, der verwinkelte große Ziegelbau der Villa. Vor allem aber die Menschen, mit denen sie dort zusammentraf. Die Angestellten, die in einer festgefügten Ordnung lebten, und die Herrschaft, vor der sie einen Heidenrespekt gehabt hatte." Man ahnt, dass ein Geheimnis auf Maries Vergangenheit lastet. Ihr eigenwilliger Stursinn und ihr selbstbewusstes Auftreten wollen einfach nicht zu einer Küchenmagd passen. Viele Andeutungen lassen den Leser rätseln, was es mit Maries Familie auf sich haben mag. Ihr schneller Aufstieg zur Kammerzofe der jungen Katharina läßt nicht nur bei den Dienstboten Neider auf den Plan treten. Der geregelte Alltag endet abrupt, als Katharina heimlich die Villa verläßt. Hier endet auch der etwas langatmige ausführliche Schreibstil, der nun in ein spannenderes Tempo wechselt. Die Ereignisse überschlagen sich und führen zu unüberlegten Handlungen verschiedener Protagonisten, die am Ende Maries Geheimnis offenbaren. Besonders gefallen hat mir der Einblick in das Leben der Fabrikantenfamilie Melzer. Man bekommt ein Gefühl für die vielschichtigen Zwänge, die sowohl von der Gesellschaft wie auch in der Familie bestehen. Der Blick hinter die Kulissen zeigt, wie eng Dienstboten mit dem Leben der Herrschaften verbunden waren. Lediglich die etwas gestelzte Liebesgeschichte hätte es für meinen Geschmack nicht zwingend geben müssen.

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Das Setting dieses Romans erinnert stark an die erste Staffel von Downton Abbey: ein Herrenhaus mit einer großen Dienerschaft, das Leben kurz vor dem ersten Weltkrieg, Liebe, Intrigen und Geheimnisse... Allerdings spielt die Geschichte in Augsburg und die Melzers sind nicht adlig, sondern neureich. Die Geschehnisse sind auch nicht ganz so dramatisch wie bei Downton Abbey, aber genau das hat mir gut gefallen. Es wird in der dritten Person abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt (ich glaube, das heißt "multiperspektivische Erzählhaltung"), so kommen Bedienstete und Herrschaften gleichermaßen zu Wort. Man versteht so besser die Motive und Zusammenhänge. Die dargestellte Diplomatie und das Fingerspitzengefühl der Damen fand ich sehr bewundernswert, ebenso haben mich die Einblicke in die Aufgaben z.B. der Kammerzofen schwer beeindruckt. Sie müssen den gnädigen Damen nicht nur beim Ankleiden und Frisieren helfen sowie die Kleiderkammer aufräumen, sondern auch die Kleidung der Herrschaften ohne Aufforderung kontrollieren, reinigen und ausbessern, dabei beachten, was diese heute noch vorhaben, dürfen sie aber unter keinen Umständen stören. Wenn z.B. die Gnädige mit Migräne im Bett liegt, gibt es keinen Weg in ihre Kleiderkammer. Die Sprache finde ich angemessen, sie ist weder zu modern noch zu gestelzt. Nur ein paar Kleinigkeiten sind mir aufgefallen: Sprach man damals schon von "leckerem" Essen? Und hat man den Stein auf der Straße schon an die Seite "gekickt"? Der zeitliche Rahmen wird meist nur grob umrissen, so gefällt es mir. In der Tuchfabrik wird gesponnen, gewoben und gedruckt, Marie entwirft und näht Kleider, aber mir als Hobbyschneiderin war das alles leider etwas zu oberflächlich, da hätte ich mir mehr Details gewünscht. Am Ende des Romans verwischen leider die Perspektiven und es wird für meinen Geschmack ein wenig zu kitschig. Manche Fäden wurden auch nicht zu Ende gesponnen, aber da hoffe ich auf den zweiten Band "Die Töchter der Tuchvilla", der hier schon bereit liegt. Immerhin gibt es auf den letzten Seiten noch zwei kleine Überraschungen, die mir gefallen haben.

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Cover Das Cover passt doch einmal richtig gut zum derzeitigem Wetter. Auch wenn natürlich beiweiten weniger Schnee liegt Also was bedeutet gar keiner. Zumindest noch ^:^. Aber dass soll natürlich nicht heißen, dass es nicht auch eine tolle Sommerlektüre ist. Aber erst mal zurück zum Cover. Kann man es eigentlich nicht toll finden? Es hat etwas Magisches, etwas Geheimnisvolles und gleichzeitig Edles. Natürlich wirkt hier viel dass Weiß, Natürlich, aber es ist so ein Buch, dass man einfach in die Hand nehmen muss. Selbst wenn man vielleicht nicht viel Historisches liest wie ich. Und dass Die Jahreszeit da auch passend zum Inhalt steht, rundet dass ganze für mich sehr gut ab. Handlung Für Marie beginnt ein neuer Abschnitt in ihrem Leben. Ein wichtiger Abschnitt. Vielleicht sogar ihre letzte Chance. Direkt aus dem "Küchenwanze? Ihnen schaut der Hochmut aus allen Knopflöchern. Der Hochmut und die Dummheit." Das sie zwischen all dem auch Freundschaft und Zuneigung erfährt liegt dem Zufall zugrunde, als das junge Fräulein Melzer einen Narren an Marie frisst und sie zu ihrem Model und Freundin macht. Doch nicht alle finden diese Entwicklung gut. Das Personal als auch Herr Melzer rümpfen die Nase. Dann wirft der Sohn des Hauses ein Auge auf Marie. Dieses sträubt sich mit Händen und Füßen. Denn sie weiß, daraus kann nichts Gutes werden. Oder? Schreibstil Der Stil ist einfach und besitzt eine Lockerheit, die ich bei manch einem historischem Roman vermisse. Das bedeutet nicht, dass er platt ist, sondern einfach, dass er mal fern von Staub der letzten Jahrzehnte ist und es schafft, den Leser zu begeistern und auch durch die Vielschichtigkeit der Handlung zu führen, ohne dass man den Eindruck gewinnt, sich in den Fäden der Kreuzenden Handlungen zu verfangen. Besonders gut fand ich, dass jeder Charakter in der Familie der Melzers sein eigenes Ding laufen hatte. Man konnte ihre Charaktere gut fassen und trotz der hier und da genutzten Klischees, sah man bei jedem eben auch einen eigenen Charakter den man der Figur auch abnahm. Auch die Atmosphäre von dem normalem leben bis zu den Bällen. Herrlich. Charaktere Marie in der Rolle des armen Waisenmädchens, welches im Grunde nichts über seine Eltern weiß und immer schon ein schweres Leben gehabt hat, hätte klischeehaft laufen können, wäre die Autorin auf die Mitleidsschiene aufgesprungen. Doch Marie ist anders. Sie hat eine enorme innere Stärke entwickelt, wo andere zugrunde gegangen wären. Sie ist Stolz und stark, aber nicht hochmütig. Und das sie nicht auf den Kopf gefallen ist, merkt man sehr schnell. Einfach ein Mädchen, das einem ans Herz wächst. Der Rest der feinen Gesellschaft kratzt da doch hier und da an den Klischees. Da wäre der Hausherr, der ein ziemliches Geheimnis hütet, und als Bürgerlicher seinen Kindern sehr gerne zeigen würde, was harte Arbeit ist. Die Dame des Hauses immer ruhig, besonnen und um Frieden bedacht. Der Sohn, der ein wenig flippiger ist und sich auch aufzulehnen bereit ist. Und natürlich die Melzer-Schwestern. Die können anderster gar nicht sein. Die eine fast elfenhaft, frech und kunstbegabt. Die andere etwas molliger und gesittet und abgeklärter der Gesellschaft gegenüber. Aber auch die anderen vielen Nebencharas zeichnen sich durch so manch eigenen Charakter aus. Sei es der Rest des Personals, wo besonders Auguste mit Vorsicht zu genießen ist, als auch die anderen Mitglieder der feinen Gesellschaft. Und eines wird dem Leser recht bald klar. Hier spielt kaum jemand mit offenen Karten. Meinung Ich lese nicht sonderlich oft historische Romane und doch ist es schon mal zwischendrin toll, in so eine ganz andere Zeit abzutauchen. Besonders wenn es wie hier einem die Autorin noch dazu so spielend leicht macht. Sie nimmt den Leser durch Marie einfach mit in dieses Haus. Diese neue Welt in der man sich genau, wie sie erst einmal zurechtfinden muss. Das hat mir viel Spaß gemacht. Gewürzt wurde das Lesevergnügen dann noch zusätzlich durch Intrigen und ein Familiengeheimnis, das mir einiges Zähneknirschen eingebracht hat. Alles in allem ist es ein gutes Buch, bei dem man gerade auch sagen kann das es für Leser etwas ist, die sich in der historischen Genre nicht so heimisch fühlen.

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Schreibstil Der Schreibstil ist historisch wunderbar korrekt, nur leider wenig spannend. An keiner einzigen Stelle konnte mich das Buch in irgendeiner Form fesseln und ich musste mich größtenteils wahnsinnig durch das Buch quälen. Meine Meinung Das Buch verspricht eine wunderbare Liebesgeschichte, die der Leser auch in Teilen bekommt. Mir fehlt aber das gewisse etwas zwischen Paul und Marie. Vielleicht liegt es auch daran, dass der Roman verschiedene Stränge behandelt und die gemeinsamen Auftritte zwischen Paul und Marie eher eine Seltenheit im Buch darstellen. Eine große Rolle im Buch nimmt auch Pauls Familie ein, vor allem dessen Schwestern. Kitty, die Jüngste der Familie, ist wohl auch das größte Sorgenkind der Familie. Sie bricht schon einmal aus ihrem golden Käfig aus und bringt die Familie zur Verzweiflung. Mir hat ihr Charakter sehr gut gefallen, denn sie war nicht das brave Mädchen aus der Oberschicht, sondern an manchen Stellen schon manchmal eine kleine Rebellin. Marie dagegen passt wunderbar in den Haushalt der Melzers und würde für Paul auch die perfekte, adrette Ehefrau darstellen, wenn sie das nur möchte ....

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Im Herbst des Jahres 1913 betritt die junge Marie Hofgartner zum ersten Mal die Tuchvilla. Sie hat eine Stelle als Küchenmädchen bekommen. Zuvor hat sie ihr Leben im Waisenhaus verbracht. Intelligent und hübsch ist Marie, doch sie eckt an, weil sie ihre Meinung zu vertreten weiß. Allerdings merkt sie schnell, dass, auch wenn sie nur die niederen Arbeiten verrichten muss, sie es noch nie so gut gehabt hat, wie hier. Relativ gute Kleidung gab es, sogar einen warmen Mantel und Schuhe. Nicht alle der neuen Kollegen mögen sie und sie muss auch Obacht geben, dass sie nichts sagt, wodurch sie ihre Position verlieren könnte. Doch so langsam beginnt sie, sich wohler zu fühlen und die Hoffnung auf ein besseres Leben zu hegen. Ein Roman um ein junges Mädchen aus einfachsten Verhältnissen, in deren Vergangenheit es ein Geheimnis zu geben scheint. Ein junges Mädchen, dass sich verliebt, dass sich jedoch seiner Position bewusst ist. In die Zeit vor dem ersten Weltkrieg hineingeschrieben spielt die politische Situation in diesem Buch keine große Rolle. In einzelnen Sätzen wird angedeutet, dass Soldaten zur Truppe müssen oder Arbeiter streiken. Das Hauptaugenmerk der Geschichte liegt jedoch auf den Erlebnissen der beiden Töchter des Inhabers der Tuchfabrik und der jungen Marie. Alle drei haben ihre Wünsche und Träume und versuchen deren Erfüllung zu erreichen. Dieser gefühlvolle Roman unter hält zwar nicht mit geschichtlichen Fakten und zeitgeschichtlichem Hintergrund, aber das Schicksal der Bewohner bietet eine meist spannende Lektüre. Man kann sich gut in die Gedanken- und Gefühlswelt der Hauptpersonen hineinversetzen. Man fühlt mit ihnen. Zwar muss man sich manchmal fragen, welche Beweggründe sie für ihre Handlungen haben, doch meist kann man die Geschichte erleben als sie man selbst dabei. Ein wenig mehr Historie hätte vielleicht gutgetan, aber als schöner Roman um drei junge Frauen lässt sich das Buch bestens empfehlen. 3,5 Sterne

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