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Rezensionen zu
Die Tuchvilla

Anne Jacobs

Die Tuchvilla-Saga (1)

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Ein wunderschönes Cover, das mich gleich fasziniert hat, das mit Schnee bedeckte Herrenhaus und dann die mysteriöse Schöne davor, hat mich gleich neugierig gemacht und ich musste einfach lesen worum es geht. Der Klappentext hat mich dann noch bestätigt, das ich das Buch lesen muss. Die Ballsaison ist eröffnet und ich darf dabei sein, ich liebe solche Geschichten. Die Autorin führt uns in das Jahr 1913 nach Augsburg, in ein Herrenhaus, das der wohlhabenden Familie Melzer gehört, welche eine Fabrik betreibt. Die Protagonisten sind sehr detailreich beschrieben und einige waren mir auf Anhieb sympathisch. Besonders Marie die aus einem Waisenhaus in die Villa kommt und von der jüngsten Tochter der Melzers als Freundin aufgenommen wird und somit zur Kammerzofe aufsteigt. Man blickt einmal hinter die Kulissen eines solchen Hauses und erlebt Hautnah, welche Arbeit die Dienstboten tagtäglich leisten müssen. Auch dort bleiben Intrigen nicht aus und Marie hat es nicht einfach, akzeptiert zu werden und somit hat sie es sehr schwer. So interessant die Charaktere und die Handlungen auch sind, so unangenehm ist es, wenn sich einige Sachen wiederholen. Ich bin wirklich schnell in die Geschichte rein gekommen und habe mich auch nicht gelangweilt, die Protagonisten bekommen mit der Zeit immer mehr Details, wodurch man sie besser versteht und doch fangen irgendwann die Wiederholungen an. Obwohl der Krieg kurz bevor steht, merkt man nicht ein bisschen von Angst oder auch nur Respekt, es sei als hätten die Menschen in der Tuchvilla, das alles vergessen oder ignoriert. Zumindest wird nichts davon erwähnt. Fazit: Dieser Band der Reihe war wirklich interessant und ich werde die Bücher weiter verfolgen auch wenn es hier und da ein Paar Abzüge in der B-Note gab, so bin ich die ganze Zeit gut unterhalten worden.

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Die Tuchvilla

Von: Svanvithe

03.08.2015

*Herbst 1913. Es ist das letzte Jahr vor dem Ersten Weltkrieg, der "Urkatastrophe Europas". Während auf dem Balkan zwei Kriege um das Erbe des zerfallenden Osmanischen Reiches toben, die erahnen lassen, welche Schrecken eine Auseinandersetzung mit Waffengewalt birgt, verbringt das übrige (westliche) Europa eine vermeintlich unbeschwerte Zeit in stabiler Ordnung. Hier herrscht seit vierzig Jahren Frieden, der einen technischen Fortschritt, die Hochindustrialisierung (auch als Zweite industrielle Revolution bezeichnet) ermöglicht, der die Nationen wirtschaftlich miteinander verflechtet. Gleichzeitig konkurrieren die europäischen Großmächte um Kolonien und Weltgeltung, instrumentalisieren die Konfliktparteien auf dem Balkan für ihre jeweiligen Interessen und rüsten ihre Flotten und Armeen auf - natürlich nur für den Verteidigungsfall. Das deutsche Kaiserreich erlebt wirtschaftliche Erfolge und baut vor allem gegenüber Großbritannien als einstigem Industriepionier seine Position aus und steht im Vergleich der Industrieländer an zweiter Stelle.* Von diesem Aufschwung hat auch Johann Melzer profitiert und es als Sohn eines Lehrers im Laufe der Jahre nicht nur zu einer florierenden Tuchfabrik in der Textilstadt Augsburg, sondern zudem zu einer adligen Ehefrau, drei präsentablen Nachkommen und einer mondänen Villa samt Dienstpersonal gebracht. Hier tritt im Herbst 1913 Marie ihre Arbeit als Küchenmädchen an. Bislang hat ihr das Schicksal übel mitgespielt, für das arme, bemitleidenswerte Waisenmädchen ist der Dienst in der Tuchvilla die letzte Chance. In der Hierarchie der Dienstboten nimmt sie die unterste Stufe ein und wird dementsprechend behandelt. Doch die jüngste Tochter des Hauses Katharina hat einen Narren an der gleichaltrigen Marie gefressen und bietet ihr die Freundschaft an, die Marie verwundert, aber dankbar annimmt. In relativ kurzer Zeit steigt sie zur Kammerzofe auf. Noch eine weitere Person des Melzerschen Haushaltes schenkt ihr Zuneigung: Paul. Und obwohl Marie die Gefühle erwidert, weiß sie dennoch, dass sie als Paar keine Zukunft haben. Denn wenn eine Bedienstete sich in den jungen Herrn verliebt, kann daraus nur Unglück erwachsen. Bald stellt sich heraus, dass Maries Herkunft nicht so unklar und rätselhaft ist, wie man es ihr im Waisenhaus darstellte. Darüber hinaus scheint ihr neuer Arbeitgeber, Johann Melzer, mehr darüber zu wissen, als er preiszugeben bereit ist. Deshalb lässt sich Marie auch von ihm nicht abbringen, Nachforschungen anzustellen, um das Geheimnis zu lüften, während in der Zwischenzeit Katharina mit einem Franzosen davonläuft... In ihrem Roman "Die Tuchvilla" erzählt Anne Jakobs eine Familien- und Liebesgeschichte, ohne konkret Bezug auf die historischen Gesichtspunkte der Vorkriegsjahre zu nehmen. Im Grunde stellt sie ein Stück heile Welt dar, in der sich das Leben einer Familie gestaltet, die es zu Ansehen und Vermögen gebracht hat. Denn tatsächlich ist es vermutlich für Familie Melzer nicht von großer Bedeutung, was außerhalb ihres Kosmos' geschieht. Leider führt die geringe oder fehlende Einbeziehung geschichtlicher Gegebenheiten dazu, dass die Handlung zeitlich austauschbar ist. Sie hätte so zu jeder anderen Epoche an jedem anderen Ort spielen können. Ansätze sind durchaus vorhanden. Beispielsweise erhält der Leser eine Beschreibung des Arbeitsgeschehens in der Fabrik, in dem Funktionsweise von Maschinen usw. dargestellt werden. Und Unfälle und Arbeitskampf werden ebenfalls thematisiert. Hingegen wird das hierin liegende Konfliktpotenzial bedauerlicherweise nicht ausgeschöpft. Letzten Endes löst sich alles in Wohlgefallen auf. Der Schreibstil der Autorin stellt keine große Anforderungen. Er ist einfach und solide. Einigen sehr ausführlichen Schilderungen hätte eine Straffung gut getan. Außerdem ist das Geheimnis um Maries Herkunft recht früh zu erkennen, so dass der Leser der Lösung nicht wirklich entgegenfiebert. Insgesamt fehlt es an aufregenden Momenten, die wahrlich berühren und Herzklopfen bescheren. In der Figurenzeichnung gibt es gute Ansätze, allerdings auch Klischees. Marie ist ein Mensch, den der Leser sofort ins Herz schließen kann. Weil sie trotz des Übels, das ihr widerfahren ist, immer Haltung bewahrt, nicht herumjammert, sich nicht einschüchtern lässt und klein beigibt. Sie beobachtet ihre Umgebung und die Menschen intensiv und versucht, eine Wertung vorzunehmen. Sie lässt sich als Mensch nicht erniedrigen, schafft es, ihre Würde zu bewahren und sei es nur im Kampf um die Beibehaltung ihres Vornamens. Zudem beweist sie außerordentliches Talent beim Zeichnen und ist äußerst geschickt mit der Nadel, was alle Damen der Tuchvilla für sich zu nutzen wissen. Doch bei allen positiven Eigenschaften hätte es zu Marie mit den wunderschönen Augen, in denen ihre Seele liegt und so viel Trauer und Sehnsucht, so viel Hunger nach Glück, so viel Müdigkeit und so viel Kraft gepasst, auch die eine Ecke oder Kante zu bekommen, um sie von der armen, standhaften und untadeligen Waise zu einer interessanten Figur zu formen, so dass sie eben nicht fehlerlos gewesen wäre. Bei Paul Melzer ist eine Entwicklung zu erkennen. Zunächst kann er es seinem Vater nicht recht machen. Wiederum bewahrheitet sich im Verlauf der Handlung, dass Paul durchaus Fähigkeiten besitzt, die ihm sein Vater bislang überhaupt nicht zugetraut hat. Daneben wirken die Schwestern Melzer sehr stereotyp: Elisabeth, unscheinbar und pummelig ist zwar äußerst intelligent, gleichwohl aber intrigant, neidisch und gehässig. Ständig fühlt sie sich im Vergleich zur jüngeren, hübschen, weltfremden Katharina abgewertet. Der durchschimmernden Unsicherheit mehr Raum zu geben, wäre eine Abwechslung gewesen. Oder möglicherweise die Einbeziehung der Tatsache, dass sich gerade in dieser Zeit das Frauenbild verändert. So bleibt es dabei, dass Elisabeth der Euphorie und verklärten Schwärmerei ihrer Schwester nichts entgegenzusetzen hat. Selbst dann nicht, als Katharina diejenige ist, die sorglos und ohne Rücksicht auf andere Menschen handelt, kann sie nicht punkten. Insgesamt unterhält der Roman, ohne große Anforderungen zu stellen, und wartet zu guter Letzt mit einem zuckrigen Happy End auf. Es bleibt zu wünschen, dass die Autorin diesen Pfad im zu erwartenden Folgeband verlässt und Dramatik in die Geschichte bringt.

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Die Tuchvilla

Von: Svanvithe

03.08.2015

*Herbst 1913. Es ist das letzte Jahr vor dem Ersten Weltkrieg, der "Urkatastrophe Europas". Während auf dem Balkan zwei Kriege um das Erbe des zerfallenden Osmanischen Reiches toben, die erahnen lassen, welche Schrecken eine Auseinandersetzung mit Waffengewalt birgt, verbringt das übrige (westliche) Europa eine vermeintlich unbeschwerte Zeit in stabiler Ordnung. Hier herrscht seit vierzig Jahren Frieden, der einen technischen Fortschritt, die Hochindustrialisierung (auch als Zweite industrielle Revolution bezeichnet) ermöglicht, der die Nationen wirtschaftlich miteinander verflechtet. Gleichzeitig konkurrieren die europäischen Großmächte um Kolonien und Weltgeltung, instrumentalisieren die Konfliktparteien auf dem Balkan für ihre jeweiligen Interessen und rüsten ihre Flotten und Armeen auf - natürlich nur für den Verteidigungsfall. Das deutsche Kaiserreich erlebt wirtschaftliche Erfolge und baut vor allem gegenüber Großbritannien als einstigem Industriepionier seine Position aus und steht im Vergleich der Industrieländer an zweiter Stelle.* Von diesem Aufschwung hat auch Johann Melzer profitiert und es als Sohn eines Lehrers im Laufe der Jahre nicht nur zu einer florierenden Tuchfabrik in der Textilstadt Augsburg, sondern zudem zu einer adligen Ehefrau, drei präsentablen Nachkommen und einer mondänen Villa samt Dienstpersonal gebracht. Hier tritt im Herbst 1913 Marie ihre Arbeit als Küchenmädchen an. Bislang hat ihr das Schicksal übel mitgespielt, für das arme, bemitleidenswerte Waisenmädchen ist der Dienst in der Tuchvilla die letzte Chance. In der Hierarchie der Dienstboten nimmt sie die unterste Stufe ein und wird dementsprechend behandelt. Doch die jüngste Tochter des Hauses Katharina hat einen Narren an der gleichaltrigen Marie gefressen und bietet ihr die Freundschaft an, die Marie verwundert, aber dankbar annimmt. In relativ kurzer Zeit steigt sie zur Kammerzofe auf. Noch eine weitere Person des Melzerschen Haushaltes schenkt ihr Zuneigung: Paul. Und obwohl Marie die Gefühle erwidert, weiß sie dennoch, dass sie als Paar keine Zukunft haben. Denn wenn eine Bedienstete sich in den jungen Herrn verliebt, kann daraus nur Unglück erwachsen. Bald stellt sich heraus, dass Maries Herkunft nicht so unklar und rätselhaft ist, wie man es ihr im Waisenhaus darstellte. Darüber hinaus scheint ihr neuer Arbeitgeber, Johann Melzer, mehr darüber zu wissen, als er preiszugeben bereit ist. Deshalb lässt sich Marie auch von ihm nicht abbringen, Nachforschungen anzustellen, um das Geheimnis zu lüften, während in der Zwischenzeit Katharina mit einem Franzosen davonläuft... In ihrem Roman "Die Tuchvilla" erzählt Anne Jakobs eine Familien- und Liebesgeschichte, ohne konkret Bezug auf die historischen Gesichtspunkte der Vorkriegsjahre zu nehmen. Im Grunde stellt sie ein Stück heile Welt dar, in der sich das Leben einer Familie gestaltet, die es zu Ansehen und Vermögen gebracht hat. Denn tatsächlich ist es vermutlich für Familie Melzer nicht von großer Bedeutung, was außerhalb ihres Kosmos' geschieht. Leider führt die geringe oder fehlende Einbeziehung geschichtlicher Gegebenheiten dazu, dass die Handlung zeitlich austauschbar ist. Sie hätte so zu jeder anderen Epoche an jedem anderen Ort spielen können. Ansätze sind durchaus vorhanden. Beispielsweise erhält der Leser eine Beschreibung des Arbeitsgeschehens in der Fabrik, in dem Funktionsweise von Maschinen usw. dargestellt werden. Und Unfälle und Arbeitskampf werden ebenfalls thematisiert. Hingegen wird das hierin liegende Konfliktpotenzial bedauerlicherweise nicht ausgeschöpft. Letzten Endes löst sich alles in Wohlgefallen auf. Der Schreibstil der Autorin stellt keine große Anforderungen. Er ist einfach und solide. Einigen sehr ausführlichen Schilderungen hätte eine Straffung gut getan. Außerdem ist das Geheimnis um Maries Herkunft recht früh zu erkennen, so dass der Leser der Lösung nicht wirklich entgegenfiebert. Insgesamt fehlt es an aufregenden Momenten, die wahrlich berühren und Herzklopfen bescheren. In der Figurenzeichnung gibt es gute Ansätze, allerdings auch Klischees. Marie ist ein Mensch, den der Leser sofort ins Herz schließen kann. Weil sie trotz des Übels, das ihr widerfahren ist, immer Haltung bewahrt, nicht herumjammert, sich nicht einschüchtern lässt und klein beigibt. Sie beobachtet ihre Umgebung und die Menschen intensiv und versucht, eine Wertung vorzunehmen. Sie lässt sich als Mensch nicht erniedrigen, schafft es, ihre Würde zu bewahren und sei es nur im Kampf um die Beibehaltung ihres Vornamens. Zudem beweist sie außerordentliches Talent beim Zeichnen und ist äußerst geschickt mit der Nadel, was alle Damen der Tuchvilla für sich zu nutzen wissen. Doch bei allen positiven Eigenschaften hätte es zu Marie mit den wunderschönen Augen, in denen ihre Seele liegt und so viel Trauer und Sehnsucht, so viel Hunger nach Glück, so viel Müdigkeit und so viel Kraft gepasst, auch die eine Ecke oder Kante zu bekommen, um sie von der armen, standhaften und untadeligen Waise zu einer interessanten Figur zu formen, so dass sie eben nicht fehlerlos gewesen wäre. Bei Paul Melzer ist eine Entwicklung zu erkennen. Zunächst kann er es seinem Vater nicht recht machen. Wiederum bewahrheitet sich im Verlauf der Handlung, dass Paul durchaus Fähigkeiten besitzt, die ihm sein Vater bislang überhaupt nicht zugetraut hat. Daneben wirken die Schwestern Melzer sehr stereotyp: Elisabeth, unscheinbar und pummelig ist zwar äußerst intelligent, gleichwohl aber intrigant, neidisch und gehässig. Ständig fühlt sie sich im Vergleich zur jüngeren, hübschen, weltfremden Katharina abgewertet. Der durchschimmernden Unsicherheit mehr Raum zu geben, wäre eine Abwechslung gewesen. Oder möglicherweise die Einbeziehung der Tatsache, dass sich gerade in dieser Zeit das Frauenbild verändert. So bleibt es dabei, dass Elisabeth der Euphorie und verklärten Schwärmerei ihrer Schwester nichts entgegenzusetzen hat. Selbst dann nicht, als Katharina diejenige ist, die sorglos und ohne Rücksicht auf andere Menschen handelt, kann sie nicht punkten. Insgesamt unterhält der Roman, ohne große Anforderungen zu stellen, und wartet zu guter Letzt mit einem zuckrigen Happy End auf. Es bleibt zu wünschen, dass die Autorin diesen Pfad im zu erwartenden Folgeband verlässt und Dramatik in die Geschichte bringt.

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Klappentext Ein Herrenhaus. Eine mächtige Familie. Ein dunkles Geheimnes … Augsburg, 1913. Die junge MArie tritt eine Anstellung als Küchenmagd in der imposanten Tuchvilla an, dem Wohnsitz der Industriellenfamillie Melzer. Während das Mädchen aus dem Waisenhaus seinen Platz unter den Dienstboten sucht, sehnt die Herrschaft die winterliche Ballsaison herbei, in der Katharina, die hübsche, jüngste Tochter der Melzers, in die Gesellschaft eingeführt werden soll. Nur Paul, der Erbe der Familie, hält sich dem Trubel fern – bis er Marie begegnet … Autorin Anne Jacobs veröffentlichte unter anderem Namen bereits erfolgreiche historische Romane und exotische Sagas. Mit >>Die Tuchvilla<< erfüllt sie sich einen langen gehegten Wunsch und gestaltet ein Familienschicksal vor dem spannenden Hintergrund der jüngeren deutschen Geschichte. Inhalt Augsburg im Herbst 1913. Ein ärmlich gekleidetes Mädchen nähert sich der imposanten Tuchvilla. Es ist Maire Hofgartner, die iene Stelle als Küchenmädchen antreten soll. Der aufwendige Haushalt der Tuchvilla überwältigt das Mädchen aus dem Waisenhaus. Denn die Industriellenfamilie Melzer beschäftigt eine ganze Riege an Angestellten, und ihren Platz unter ihnen zu finden fällt Marie nicht leicht. Doch dann entwickelt Katharina, die jüngste Tochter des Hauses, eine Vorliebe für Marie – und nicht nur sie: Als Paul, der Erbe der Melzers, das Mädchen mit den großen dunklen Augen kennenlernt, ist der Frieden in der Tuchvilla gefährdet. Und noch ahnt niemand, welche Pläne das Familienoberhaupt verfolgt, als er Marie ins Haus holt … Der erste Satz Nachdem sie das Jakobstor hinter sich gelassen hatte, waren ihre schritte immer langsamer geworden. Meine Meinung Vor historischen Romanen hatte ich mich zuvor immer gedrückt. Da ich nicht weit entfernt von Augsburg lebe, dort spielt sich auch das Buch ab, wollte ich mich also endlich an einen historischen Roman wagen. Die vielen Seiten bei historischen Romanen hatten mich immer abgeschreckt, sehr schade >>Die Tuchvilla<< verdient einen Versuch für Einsteiger und ist auch für Liebhaber der historischen Romanen eine gelungene Abwechslung. Das Herrenhaus mit seinen vielen verschiedenen Charaktere, sind wundervoll herausgearbeitet. Die Protagonistin Marie, wuchs mir schon nach einigen Seiten ans Herz. Aber auch mit den anderen Charakteren habe ich als Leser, mit ihnen gelitten und gebangt. Schon allein die Hierarchie die aus der Herrschaft und den Bediensteten besteht, empfand ich unheimlich interessant. Jeder von ihnen hatte sein eigenen Ängste, Sorgen, Probleme und vor allem Geheimnisse. Das Ende fand ich toll, da möchte ich euch aber nichts verraten. Es ist allerdings noch nicht vorbei mit der Familie Melzer, ein zweiter Teil im November steht an >>Die Töchter der Tuchvilla<< ich freu mich darauf. Fazit Dank der Tuchvilla habe ich richtig Lust, noch weitere historischen Romane zu lesen.

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Inhalt Augsburg, 1913. Die junge Marie tritt einen Anstellung als Küchenmagd in der imposanten Tuchvilla an, dem Wohnsitz der Industriellenfamilie Melzer. Während das Mädchen aus dem Waisenhaus seinen Platz unter den Dienstboten sucht, sehnt die Herrschaft die winterliche Ballsaison herbei, in der Katharina, die hübsche, jüngste Tochter der Melzers, in die Gesellschaft eingeführt werden soll. Nur Paul, der Erbe der Familie, hält sich dem Trubel fern - bis er Marie begegnet... Meine Meinung Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen und sehr begeistert. Mir gefiel es besonders gut, dass sowohl die Perspektive der Herrschaften, aber auch die der Dienerschaft gut beleuchtet werden. So erhält man einen guten Eindruck von beiden Seiten. Der Schreibstil von Anne Jacobs ist leicht und flüssig zu lesen. Sie beschreibt die Charaktere und Kulisse sehr bildhaft, wodurch ich mich sofort in die Zeit um 1913 zurück gesetzt gefühlt habe. Marie ist die Hauptfigur des Romans und obwohl sie mir sympatisch war, so hat mich doch auch etwas an ihr gestört. Sie wurde mir zu oft zu perfekt und ohne Ecken und Kanten dargestellt. Die restlichen Charaktere haben mir ausnahmslos alle sehr gut gefallen und sie wirkten sehr real und glaubwürdig auf mich. Durch die in der Tuchvilla herrschende Hierachie sind die meisten Charaktere in zwei Lager geteilt. Es gibt die Herrschaften und die Bediensteten. Jeder der Bediensteten im Haus hat sein eigenes Päckchen zu tragen und dennoch müssen alle zusammen arbeiten um den Haushalt auf dem Laufenden zu halten und die Herrschaften zufrieden zu stellen. Aber auch diese haben kein sorgenfreies Leben. Im Gegenteil, es gibt Geheimnisse, Intrigen, Ängste und Probleme. Ich hatte allerdings das Gefühl, dass die Herrschaften mehr Tiefe und Persönlichkeit hatten, während das Personal eher einfach gestrickt war. Das Erzähltempo des Buches ist sehr ruhig. Leider hatte ich recht oft das Gefühl, genau zu wissen was als nächstes passiert. Spannungsmomente und überraschte Wendungen habe ich immer wieder stark vermisst. Die Geschichte hätte durchaus auch in 200 weniger Seiten erzählt werden können. Ebenfalls vermisst habe ich die historischen Elemente, da dieses Buch ja als historischer Roman ausgeschrieben ist. Bis auf die detailreichen Hintergründe, wie das Leben früher in einem Haushalt wie der Tuchvilla ablief, findet man jedoch kaum Historisches. Fazit "Die Tuchvilla" stellt für mich eine leichte Lektüre dar, die sich trotz wenig Tiefgang gut lesen lässt und mich auch sehr gut unterhalten hat.

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Erwartungen: Besonders in letzter Zeit habe ich schon oft Bücher gelesen, welche zu Beginn des 20 Jahrhunderts und kurz vor dem Ausbruch des 1 Weltkrieges spielen. Alle diese Bücher spielten in Herrschaftshäusern in denen die Bewohner noch nichts von den kommenden Schreckensjahren ahnen konnten. Und zufälliger weise war auf beinahe allen Covern eine Junge Frau vor eben jenen Häusern. Was allerdings nicht negativ zu verstehen ist, denn diese Bücher haben mich stets nie enttäuscht. So bin ich auch von Anfang an auch davon ausgegangen, dass mich die Tuch Villa ebenfalls nicht enttäuschen wird. Der Klappentext lässt bereits erahnen, dass es sich hier zudem um eine Liebesgeschichte handelt, welche sich über die zu der Zeit angesehene Ständeordnung hinwegsetzt. Leseerlebnis: Das Buch ist aus wechselnden Perspektiven geschrieben, so dass man Einblick in die Sichtweisen verschiedener Protagonisten bekommt. Anfangs wird besonders aus der Sicht von Marie, dem neuen Küchenmädchen und Elisabeth, der Tochter des Hauses, das Geschehen beschrieben. Der Einstieg in das Buch ist besonders wenn es um Marie geht nicht schwer, ihre leicht träumerische Art, macht es einem leicht in das Buch zu versinken, gerade wegen ihrer Nüchternheit aber gleichzeitigen doch leichten Naivität , wird sie interessant und macht einen netten Eindruck . Sobald man allerdings zu Elisabeth und ihrer Familie kommt, gerät man leicht ins Stolpern. Der Unterschied zwischen den Schichten macht sich nämlich auch im Schreibstiel bemerkbar. Hinzu kommt, dass die Frauen der Familie Melzer auf dem ersten Blick ziemlich überheblich und somit für mich unsympathisch wirken. Der Wechsel innerhalb der Perspektiven sorgt dafür, dass man das Leben zur damaligen Zeit nicht nur aus der Sicht der Dienerschaft, sondern auch der Herrschaft kennen lernt, was das Gesamtbild kompakter und klarer werden lässt. Das auf dem Klappentext angekündigte „dunkle Geheimnis“ ist für den Leser schon ziemlich schnell kein Geheimnis mehr, zwar dauert es seine Zeit, bis man es sicher weiß, aber es gibt schon von Anfang an immer wieder Hinweise darauf was es sein könnte. Allerdings gibt es dennoch die ein oder andere unerwartete Wendung und alleine schon deswegen sollte man bestimmte Situationen nicht zu voreilig abstempeln. Generell entwickelt sich die Geschichte stellenweise ein wenig zäh. Mache Geschehnisse werden ausführlich in die Länge gezogen, bringen die Geschichte jedoch nicht weiter. Hingegen sind manche spannenden Szenen nicht gut genug ausgeführt, was dafür sorgt, dass hier und dort keine richtige Spannung aufkommt. Fazit: Leider konnten meine Erwartungen nicht komplett erfüllt werden. Konnte ich andere Familiensagen dieser Epoche schichtweg nicht aus der Hand legen, musste ich hier immer wieder Pausen machen, was aber auch ein Vorteil ist, da man so wenigstens noch ein wenig zu anderen Dingen kommen kann. Es war aber auch keine vollkommende Enttäuschung, im Gegenteil, mir hat die Geschichte durchaus gefallen und auch was die historischen Aspekte, besonders im Sozialen Bereich angeht, ist es Handfest und gut recherchiert. Jedem, der beispielsweise die Bücher von Lelya Rasheed oder auch Downton Abbey –Fan ist, kann ich dieses Buch nur empfehlen. Aer auch so ist es ein wirklich nettes Buch, dass sich einiger Maßen gut lesen lässt.

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Eine Villa in Augsburg 1913. Anhand der Geschichte des jungen Dienstmädchens Marie erfährt man viel über das Leben zwischen “oben” – der Herrschaft und damit der Familie, und “unten” – der Dienerschaft, die zwar im Souterrain wirtschaftet jedoch ganz unter dem Dach schläft. Ebenso erfährt man Einiges über das Leben in Augsburg und Paris kurz vor dem Ausbrechen des 1. Weltkriegs und über die Tuchindustrie. Es ist ein leicht zu lesender Roman, der von der ersten Seite an neugierig macht und einen packt. Denn Anne Jacobs sorgt dafür, dass einem alle Familienmitglieder und die wichtigsten Diener schnell an´s Herz wachsen. Und auch dafür, dass man unwillkürlich mitfiebert, wenn die älteste Tochter des Hauses – scheinbar eine zartbesaitete Künstlerseele, aus heiterem Himmel mit ihrem vermeintlich Herzallerliebsten nach Paris durchbrennt… Es wird nie langweilig. Fazit Eine wunderbare Lektüre während des Beginns einer neuen Zeit mit aufmüpfigen Frauen, biederen Herren und mehrere Welten, die in der Villa des Fabrikbesitzers aufeinander prallen.

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Klappentext Augsburg, 1913. Die junge Marie tritt eine Anstellung als Küchenmagd in der imposanten Tuchvilla an, dem Wohnsitz der Industriellenfamilie Melzer. Während das Mädchen aus dem Waisenhaus seinen Platz unter den Dienstboten sucht, sehnt die Herrschaft die winterliche Ballsaison herbei, in der Katharina, die hübsche, jüngste Tochter der Melzers, in die Gesellschaft eingeführt wird. Nur Paul, der Erbe der Familie, hält sich dem Trubel fern und zieht sein Münchner Studentenleben vor – bis er Marie begegnet .. Über die Autorin Anne Jacobs veröffentlichte unter anderem Namen bereits erfolgreich historische Romane und exotische Sagas. Mit Die Tuchvilla erfüllt sie sich einen lange gehegten Wunsch und gestaltet ein Familienschicksal vor dem spannenden Hintergrund der jüngeren deutschen Geschichte Meine Meinung Story Dieses Buch hat mich nach wenigen Seiten in seinen Bann gezogen. Es beinhaltet eine sehr kompakte Familiensaga zu Beginn des 20. Jahrhundert und zeigt dem Leser nicht nur das Leben der reichen Gesellschaft, sondern gewährt einem auch den Einblick in das Leben der Dienerschaft, zu der die Hauptprotagonistin Marie gehört. Marie umgibt ein Geheimnis, dem sie so langsam, seit sie im Hause des Fabrikanten Johann Melzer arbeitet, auf die Schliche kommt. Marie ist in einem Waisenheim aufgewachsen, da ihre Mutter schon früh verstorben ist. Vom Vater fehlte jede Spur. Doch seit Marie im Hause Melzer arbeitet, wird ihr alles viel klarer und ergibt nach und nach einen Sinn. Marie arbeitet sich schnell von einer einfachen Küchenhilfe zur Kammerzofe von Kathatina Melzer, der jüngsten Tochter des Hauses, hoch. Katharina sieht in Marie aber nicht die Dienerin, sonder eher eine Freundin, was wiederum Probleme mit sich bringt. Als sich der Sohn der Melzers, Paul, auch noch unsterblich in Marie verliebt, gerät für Marie alles durcheinander. Nach und Nach lichtet sich der Schleier um Maries Vergangenheit................ Schreibstil Anne Jacobs hat einen sehr bildhaften und leicht zulesenden Schreibstil, der mich als Leser sofort für sich eingenommen hat. Man kann die Kulisse und die Charaktere förmlich mit eigenen Augen sehen. Mein einziger Kritikpunkt wäre, dass das Buch auch mit 200 Seiten weniger ausgekommen wäre, denn einige Passagen sind einfach zu sehr in die Länge gezogen. Dennoch ein toller Roman. Charaktere Die Charakter des Romans, besonders Marie, haben mir sehr gut gefallen. Sie sind wundervoll beschrieben worden und waren mir schon nach wenigen Seiten sehr vertraut. Sie alle sind sehr authentisch und sehr realistisch wiedergegeben. Als Leser hat man mit ihnen gelitten und gebangt. So wie es in einem guten Roman sein muss. Mein Fazit Ein wirklich schöner Roman, der mich nach wenigen Seiten in seinen Bann gezogen hat. Auch wenn es ein paar Passagen gab, die etwas in die Länge gezogen waren, konnte mich das Buch voll und ganz Überzeugen. Deswegen vergebe ich vier von fünf Sternen und einen Lesetipp.

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