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Rezensionen zu
Schattenbraut

Yangsze Choo

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Handlung In dem Buch geht um Li Lan, die von einer wohlhabenden Familie ein Angebot bekommt, die Frau des kürzlich verstorbenen Sohns zu werden, eine Geisterfrau sozusagen. Eigentlich kommt das für sich nicht in Frage, allerdings wird sie nachdem sie das Anwesen besucht hatte von "Alpträumen" von dem besagten Sohn heimgesucht, der sie darum bittet seine Frau zu werden und mir seinem Reichtum überhäuft, dies hat allerdings keine Substanz und Li Lan will ihn nur loswerden und wieder normal schlafen. Dies gelingt ihr auch zeitweise, aber dann werden die Albträume wieder schlimmer und sie taucht ungeplant in das Reich der Geister/Toten ein. Dort erfährt sie einiges über die Familie Lim, ihren "Geisterverlobten", ihre eigene Familie und auch über sich, was sie sich vom Leben und der Liebe erwartet. Li Lan wird bei dem Versuch mehr über die Situation herauszufinden, in Ermittlungen reingezogen, bei denen es um Korruption in der Geisterwelt geht, die auch mit ihrer Heimsuchung zusammen hängen. Daher hilft sie und bekommt außerdem Unterstützung von einer Geisterfrau. Ob und wie Li Lan es schafft, das die Hochzeit nicht stattfindet, die Heimsuchung aufhört müsst ihr selber nachlesen ;) Das Buch ist in 4 größere Abschnitte unterteilt, in dem die verschiedenen Ebenen: Lebenden, Geister, Toten vorkommen. Außerdem werden viele asiatische Informationen/Traditionen mit in die Geschichte eingewebt, was sehr interessant war. Protagonisten Li Lan ist die Hauptprotagonistin des Buches und ihr Vater hatte sie über das Geister-Heiratsangebot von der Familie Lim berichtet. Die Familie Lim würde sie nämlich mit ihrem kürzlich verstorbenen Sohn Lim Tian Ching vermählen. Erst denken die beiden noch das es eher scherzhaft gemeint war, aber nach und nach merkt man das dies eben nicht so ist. Als sie von der Familie Lim eingeladen wird lernt sie Tian Bai kennen, den sie erst für einen Diener gehalten hat, aber tatsächlich nun der Erbe der Familie ist (Sohn von zweiter oder dritter Ehefrau), und für den sie sich sehr interessiert. Sie weiß die Gefühle nicht wirklich einzuordnen, aber irgendwie ist sie seit da doch recht auf ihn fixiert und das sie ja eigentlich eher ihn heiraten würde. Das ist auch ihre Motiviation sich von Lim Tian Ching und den "Traumbesuchen"/Geisterehe zu befreien. Im Laufe der Geschichte frägt sie sich aber immer wieder ob es das ist was sie will, ob sie Tian Bai wirklich kennt und wie sie sich ihr weiteres Leben, nach all den Informationen/Erlebnissen in der Geister/Totenwelt vorstellt. Die Entwicklung hat mir recht gut gefallen und sie wirkt am Ende auch erwachsener von ihrer Einstellung. In der Geisterebene begegnet sie Fan einem Geist, der eigentlich schon längt weitergezogen sein sollte, sich aber nicht von ihrem Liebsten trennen kann. Sie erklärt Li Lan einiges über die Welt und begleitet sie auch in die Totenebene. Es besteht aber eher eine "Zweckgemeinschaft" zwischen den beiden. Bei der Einladung der Familie Lim, lernt Li Lan Tian Bai kennen und hält ihn erst für einen Diener, der aber Interesse und zarte Gefühle bei ihr weckt. Tatsächlich ist er aber nach dem Tod von Lim Tian Ching der Erbe der Familie und kümmert sich um die Geschäftsangelegen-heiten. Wir lernen ihn nur recht flüchtig kennen, aber er wird uns als gebildeter, weltoffener Mann vorgestellt. Er stellt aber auf jeden Fall das Gegenteil von Lim Tian Ching dar. Er Lang bleibt bis zum Ende hin eine recht mysteriöse Gestalt, die zu Beginn immer nur kurz auftaucht, allerdings Li Lan mit einem Auftrat betraut, bei dem er selbst gerade in Ermittlungen steckt. Man weiß zu Beginn nur, das er wohl irgendwie sowohl die Menschen- als auch Geisterwelt sehen/mit ihr interagieren kann. Er ist aber sehr verschlossen und erst gegen Ende der Geschichte erfahren wir mehr über ihn. Er hilft Li Lan aber öfters aus brenzligen Situationen und ich fand ihn einen interessanten Charakter. Lim Tian Ching ist der kürzlich verstorbene Sohn der Familie Lim und wir lernen ihn nur in der Gesiterwelt kennen, als er in Li Lans Träumen erscheint und später als Li Lan sich selbst in dieses Reich begibt. Er ist auf jeden Fall kein Charakter, den man gern hat, er ist es gewohnt das zu bekommen was er will und das er dafür bereit ist jeden Preis zu zahlen lernen wir im Laufe der Handlung. Er lässt nicht von Li Lan ab obwohl sie ihn nicht heiraten möchte, auch hat sich mir bis zum Ende der Geschichte nicht ganz erschlossen, warum er sie überhaupt heiraten will. Man kann seine Figur mit einen typisch reichen/machthabenen Mann vergleichen, bei dem das Wort einer Frau nichts zählt. Schreibstil Der Schreibstil war im Großen und Ganzen für mich in Ordnung, da es aber einige Referenzen zu asiatischen Namen/Bräuchen etc gab, wäre es für mich cool gewesen, diese mit einem Sternen zu versehen und entweder hinten oder in der Fußzeile kurz zu erklären. Ich wollte nicht ständig nachschlagen was dies oder jenes wohl bedeutet, aber es wäre auf jeden Fall interessant gewesen mehr darüber zu erfahren. Gesamteindruck Es ist ziemlich interessantes Thema und wurde auch gut umgesetzt, vor allem da sowas wie Geisterehen nicht unüblich waren (ich bis dato aber nichts davon gewusst habe). Generell wird einem hier die asiatische/chinesische Kultur etwas näher gebracht und es ist eine tolle Kombination aus einem leichten Fantasy und historischem Roman. An machen Stellen, fand ich die Geschichte/Handlung aber etwas zu langatmig und es war "kaum ein vorankommen zu spüren". Mich hat es auch nicht gestört, das es kaum eine Liebesbeziehung gab, stand die Charakterentwicklung und die "Geister/Totenwelt", mit ihren Bewohner im Vordergrund. Ein bisschen irritiert hatte mich der Klappentext, da ich davon ausgegangen bin, das Li Lan selbst entscheiden kann die Nächte in der Geisterwelt zu verbringen, aber eigentlich wurde ihr das von deren auferlegt. Man muss sich auf jeden Fall auf diese besondere Reise einlassen, aber wird am Ende mit einem spannenden und interessanten Buch belohnt. Meine Meinung zu Cover + Titel Der Titel passt relatv gut zum Buch, hätte aber auch Geisterbraut heißen können. Das Cover ist jetzt keins bei dem ich typischerweise zum Buch greife, aber irgenwie hat es mich doch soweit angesprochen, dass ich mit den Klappentext durchgelesen habe und es mein Interesse geweckt hat.

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Das perfekte Buch zur chinesischen Mythologie

Von: Library_review

16.08.2023

An dem Schreibstil musste ich mich am Anfang gewöhnen, jedoch ging das schnell. Das Cover passt perfekt zur Geschichte. Die Geschichte von Li lan war sehr interessant und mitreißend zu lesen. Die chinesische Mythologie war ebenfalls sehr interessant!

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Genau, wie der Klappentext euch vielleicht verwundert hat, war auch ich verwirrt: Eine Geisterehe? Ist das möglich? Was soll das sein? Was skurril klingt, war zu der Zeit in China nicht unüblich, um vermeintliche böse Geister zu besänftigen, zu früh verstorbene Liebende zu vereinen oder nachträglich Kinder zu legitimieren (wenn ein Mann ohne eheliche Kinder gestorben wurde, konnte die Kinder einer seiner Konkubine seine Erben werden, in dem sein Geist die Konkubine heiratet), wurden Tote im Nachhinein verheiratet. Bei der Hochzeitsfeier nahm ein Hahn ihren Platz ein. Genauso wie wir fragt sich auch Li Lan: Wieso ich? Diese Frage wird im Laufe des Romans beantwortet. Der Roman war ganz anders, als ich es vom Klappentext erwartet hatte. Zuerst war ich beispielsweise unsicher, ob der Roman unter Märchen aus der Kolonialzeit oder Fantasy einzuordnen ist - ich würde sagen es ist ein bisschen von beidem. Es gibt durchaus fantastische Elemente, z.B. eben die Geister, die Li Lan sehen kann. Dann gab es im Klappentext die Andeutung auf Liebe, weshalb ich irrtümlich davon ausging, dass Li Lan sich in einen Geist verlieben würde, allerdings ist es genau dieser Geist ihres verstorbenen potentiellen Ehemanns, der sie zu dieser Reise zwingt, denn er verfolgt sie und sie möchte ihn nicht heiraten. Um sich folglich von ihm zu befreien, nimmt Li Lan eine gefährliche Reise auf sich: Nämlich in das verworrene und düstere Schattenreich, wo nicht nur hungernde Seelen auf sie lauern, sondern auch korrupte Dämonen mit Stierköpfen. Bei allem muss Li Lan versteckt bleiben, denn als Lebende ist nicht nur ihre Seele, sondern auch ihr Körper gefährdet. Daher zieht sich eine bedrohliche, und teils auch bedrückend trostlose Atmosphäre durch das gesamte Buch. Es gibt aber auch immer wieder Hoffnung. Kennt ihr die Filme von Studio Gibli? Der Roman fühlt sich ein wenig so an, als würde man die verrückten Eriegnisse im Geisterreich von "Chihiros Reise ins Zauberland" durchleben. Dass ein großer Teil des Romans im Reich der Toten spielt, hatte ich nicht erwartet aber er nimmt einen auf eine magische Reise mit, die mich die ganze Zeit festgehalten kann. Teilweise musste ich mich ein wenig mit dem "Totengeld" und den Gebräuchen einlesen- aber dafür gibt es glücklicherweise einen Anhang am Ende. Ich fand es aber super spannend etwas über diese Bräuche zu erfahren. Li Lan hat mir als Protagonistin gut gefallen, da sie nicht alles mit sich machen lassen hat, und auch teilweise etwas aufsässig war. Natürlich musste sie in einigen Situationen auch von Geistern gerettet werden, sie war allerdings nicht das klassische Jungfräulein in Nöten. Um sich beispielsweise Hilfe zu holen, steigt sie in die Träume ihres Geliebten ein, und bittet ihn dort ihr aus der Welt der Lebenden zu helfen, oder verfolgt den Geist von Er Lang, einer Figur, die besonders rätselhaft ist, um ihn aufzufordern ihr Rede und Antwort zu stellen. Das Ende, oder bzw. Li Lans Entscheidung hat mich am Ende auch tatsächlich überrascht, das hatte ich nicht erwartet. Mir hat der Roman sehr viel Spaß gemacht und ich würde ihn auf jeden Fall weiterhelfen, allerdings mit dem Hinweis, dass man Lust auf Mythologie und Historie mitbringen sollte, denn die beiden machen starke Komponenten im Roman aus.

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Spannende Geistergeschichte

Von: Sophie von Bookshuntress

26.02.2023

Malaya im Jahr 1893. Li Lan kommt aus guten, aber verarmten, Hause. Eines Tages bekommt sie den Antrag den kürzlich verstorbenen Sohn der einflussreichen Lim Familie zu heiraten. Li Lan zögert, nicht wissend ob sie die Braut eines Geistes werden will. Um Gewissheit zu erlangen, taucht sie in eine Welt ein, wo die Grenzen zwischen Traum und Realität stetig verschwimmen. Das Reich der Schatten lauert voller Gefahren, aber auch voller Freude und Versuchungen. Dort entdeckt Li Lan nicht nur ungeahnte Wahrheiten ihrer Familie und die ihres Verlobten, sondern auch die Macht der wahren Liebe. Ehrlich gesagt habe ich ausgehend vom Klappentext eine ganz andere Story erwartet, was nicht bedeutet, dass ich unbedingt enttäuscht wurde. Eigentlich wurde ich sogar positiv überzeugt, da ich dachte, dass dieses ungewohnte Setting schwieriger aufzunehmen werden würde. Dies war nicht der Fall. Die Autorin schafft es sehr organisch diese Welt vorzustellen und zu erklären, sodass ich direkt in diese hinein gekommen war und mehr über diese erfahren wollte. Dazu ist der Schreibstil sehr flüssig und transportiert stets die passende Menge an Emotionen für die jeweilige Situation. Ebenso ist das gesamte Setting der Geisterebene überaus faszinierend und teilweise hätte ich gerne noch viel mehr davon erkundet. Li Lan ist eine Protagonistin, die ich sehr gerne auf ihrem Weg begleitet habe. Ihre Charakterentwicklung finde ich dabei überaus beindruckend und spannend. Darüber hinaus mag ich ihre Dynamik zu Er Lang sehr, deren Wortgefechte waren echt unterhaltsam. Er Lang an sich stach für mich allgemein sehr hinaus und war für mich definitiv ein Highlight, auch wenn er für meinen Geschmack zu wenige Auftritte bekommen hat. Die Story selbst mochte ich, doch zog diese sich an einigen Stellen schon sehr . Einige Zeitlang passiert da nicht allzu viel, um dann alles Schlag auf Schlag zu haben. Oftmals konnte ich auch nicht wirklich einschätzten worauf diese Geschichte nun hinauslaufen soll, weswegen das Ende trotz seiner eigentlich dramatischen Wendung eher unspektakulär für mich war. Ebenso wurden in meine Augen die wirklich aufregenden Plot Lines sehr schnell abgehandelt. Gerade im Bezug auf Er Lang und Fan, da hätte ich gerne viel mehr gesehen. Doch insgesamt war dies eine sehr schöne Geistergeschichte mit chinesischen Mythen, die ich so noch nicht gelesen hatte.

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Die Geschichte Schattenbraut rund im die 17 jährige Li Lan ist Düster, Spannend, Interessant und Überraschend zugleich. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe mich beim lesen rundum wohl gefühlt. Erzählt wird aus Li Lans Perspektive und ich konnte mich sehr gut in sie hinein versetzten. Allerdings war sie mir manchmal auch ein wenig zu naiv eingestellt, fand sie aber auch mutig und recht herzlich. Von einer Ehe mit einem Geist möchte sie nichts wissen, denn Li ist heimlich in jemand anderen verliebt natürlich sehr zum Missfallen ihres potenziellen verstorbenen Ehemanns, der sie dann eines Tages sogar bis in ihre Träume verfolgt. Um sich dann endgültig von ihm zu befreien, gelangt Li Lan selbst in die düstere Schattenwelt. Arme Seelen müssen dort ewig hungern, wenn sich niemand um sie sorgt. Oder wo Sünder dann sogar von brutalen Dämonen zu sehr korrupten Richtern geschleift werden. Gänsehautfeeling pur! Der Handlungsort ist das historische Malaysia. Hier werden recht ausführlich die Vermischung der Kulturen und verschiedenen Traditionen beschrieben. Unsere Protagonistin lebt in der Stadt Malakka. Als Leser erfährt man darüber einiges, was ich persönlich immer sehr mag. Außerdem erfährt man auch einiges über den chinesischen Glauben rund um Geisterhochzeiten und Höllengeld. Es gab auch einige überraschende Wendungen mit denen ich persönlich nicht gerechnet hatte. Die Autorin konnte den Spannungsbogen gekonnt bis zur letzten Seite gut halten. Fazit: Eine sehr herzliche und wunderschöne Geschichte hat hier die Autorin Yangsze Choo ihren Lesern geschaffen. Sie zeigt uns eine Welt voller Mystik und Folklore vom historischen Malaysia. Wer sich auf die Schattenbraut einlässt, wird nicht enttäuscht sein. Klare Empfehlung!

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Zum Inhalt: Die junge Li Lan lebt mit ihrem Vater in Malaya des späten 19. Jahrhunderts. Ihre Mutter hat sie in sehr jungen Jahren verloren, ihr steht jedoch eine Amah, eine eingeborene Nanny, zur Seite. Da der Vater allmählich verarmt, soll Li Lan den verstorbenen Sohn der wohlhabenden Familie Lim ehelichen. Doch während sie noch mit dem Gedanken ringt und zögert, verliert sie ihr Herz an den Cousin des Verstorbenen. Weder kann sie mit diesem zusammen sein, noch kann sie sich auf ihren Geisterverlobten einlassen, der sie nachts in ihren Träumen heimsucht. Nach einem fatalen Fehler findet sich Li Lan plötzlich selbst in der Geisterwelt wieder. Doch das Schattenreich birgt viele Gefahren... Meine Leseerfahrung: Als ich "Nachttiger" von Yangsze Choo las, war ich total verzaubert. Das Buch gehört nun zu meinen Lieblingsbüchern und ich wollte sofort alle Bücher der Autorin lesen. Leider war "The Ghost Bride" noch nicht auf Deutsch erschienen und an die englische Ausgabe habe ich mich nicht herangetraut. Daher war ich umso glücklicher, als ich endlich "Schattenbraut" in den Händen hielt. Für ein Debüt ist die Story außergewöhnlich und absolut gelungen. Man merkt aber, dass die Autorin noch in den Anfängen ist, wobei ich dies nur deswegen zu beurteilen im Stande bin, weil ich vorher "Nachttiger" gelesen habe. Was mich an "Nachttiger" so fasziniert hat, war die Verknüpfung mystisch-fantastischer Elemente mit historischen Gegebenheiten und die Einbettung der Story in eine Art Krimi. Genau dies hat Choo auch in diesem Debütroman versucht und hervorragend gemeistert. Wieder werden wir ins historische Malaya entführt, wobei wir noch weiter zurückgehen ins späte 19. Jahrhundert. Zu dieser Zeit scheinen Geisterehen, der Aufhänger dieser Story, nicht unüblich gewesen zu sein. Als die Protagonistin schließlich unglücklicherweise selbst in die Geisterwelt tritt, kommt mehr Tempo in die Geschichte. Die einzigen Schwächen sehe ich hier nur bei der Ausarbeitung einzelner Charaktere und bei den leider etwas langatmig ausgefallenen mittleren Abschnitten, die mich beinahe zum Weiterblättern bewegt hätten. Wer hier Grusel oder Spannung erwartet, wird sicherlich enttäuscht sein. Es ist vielmehr eine ruhige Geistergeschichte mit kriminalen Elementen, die den Leser dennoch gut fesseln kann. Fazit: "Schattenbraut" gehört zu den meisterhaft geschrieben Debütromanen der letzten Jahrzehnte und versetzt den Leser gekonnt ins historische Malaysia des 19. Jahrhunderts mit all den facettenreichen Kulturen und Legenden. Choo verknüpft vorbildlich eine außergewöhnliche Geistergeschichte mit Kriminalelementen und jede Menge historischer Details. Das ist Fantasy der besonderen Art!

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Fantasy mal ganz anders verpackt

Von: RiasSoulWords

26.12.2022

Rezension zu Schattenbraut - Yangsze Choo Einzelband| Penguin Random House Verlag| Erschienen am 21.09.22 | 544 Seiten ꧁Inhaltsangabe꧂ Im kolonialistischen Malaya 1893 soll die junge Li Lan eine Geisterehe mit dem kürzlich verstorbenen Sohn der angesehenen Familie Lim eingehen. Li Lan zögert und durch einen Unfall gerät sie ins Schattenreich, in welchem sie nicht nur auf ihren beinahe Verlobten trifft, sondern auch den Spuren eines Familiengeheimnisses folgt. Über kurz oder lang verstrickt sie sich immer mehr in den Intrigen des Schattenreiches, bis ihr ein Unbekannter zu Hilfe kommt… ꧁Handlung꧂ Die Geschichte rund um Li Lan ist eng mit den chinesischen Vorstellungen vom Leben nach dem Tod verknüpft, welche für mich ganz neu waren. Entsprechend fand ich es sehr spannend ins Schattenreich einzutauchen und mit den teilweise furchteinflössenden Kreaturen Bekanntschaft zu machen. Während der ganzen Geschichte war ein roter Faden stehts spürbar, der auch bitter nötig war, denn Li Lan unternimmt eine weite Reise. Teilweise gab es ein paar Längen, sowie anfangs ein paar Schwierigkeiten in die Geschichte einzutauchen, da mir der chinesische Glaube und auch die Kultur eher fremd sind. Nichtsdestotrotz konnte mich die Handlung alles in allem fesseln und ich konnte das Buch stellenweise nicht zur Seite legen. Das Ende hat mich überrascht, aber auch zufrieden gestellt. Ich finde, es passt zu Li Lan und ihrer Geschichte. ꧁Charaktere꧂ Li Lan ist ein Charakter, der sich im Laufe der Geschichte stark verändert. Aus dem scheuen, wohlbehüteten und auch naiven Mädchen wird eine junge Frau, die sich mutig gegen ihr Schicksal auflehnt. Ich habe Li Lan gerne begleitet, konnte ihre Handlungen nachvollziehen und empfand sie als sehr authentisch. Die anderen Charaktere waren mir entweder sehr sympathisch oder ich fand sie sehr abstossend. Ein Dazwischen schien es kaum zu geben. Gut gefallen hat mir auch die Tatsache, dass gewissen Personen grössere Rollen beigemessen wurden als zuvor von mir erwartet. Dieser Hauch von Plot Twist gab der Geschichte eine gute Würze.  ꧁Fazit꧂ Alles in allem empfinde ich Schattenbraut von Yangsze Choo als eine Geschichte, die vor allem mit der einzigartigen Thematik hervorsticht. Welche Rolle das Leben nach dem Tod hier spielt und auch das Schattenreich an sich, haben mich zum Nachdenken angeregt. Ich würde diese Geschichte jeder Person ans Herz legen, die sich eine erfrischende Abwechslung im Fantasygenre wünscht und gerne einmal in die Welt des Schattenreiches eintauchen möchte.

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>>Zurück ins alte Malaysia<< Bevor Malaysia als unabhängiger Staat proklamiert wurde, wurde das Land noch Malaya genannt und diese Zeit fallen wir zurück, 1893. Und somit trägt auch die 17-jährige Protagonistin Li-Lan die Bürden ihrer Zeit. Aus einer einst wohlhabenden Familie stammend, sollte sich auch eine entsprechend gute Partie für sie ergeben. Doch nach dem Tod ihrer Mutter hat sich ihr Vater immer mehr zurückgezogen und es ist schon lange nicht mehr alles Gold, was glänzt. Wenn es denn überhaupt noch glänzt. Vater, Tochter und Hausstand halten ich am letzten Ersparten fest und als Li-Lans Vater seiner Tochter vom Angebot berichtet, die Schattenbraut des jüngst verstorbenen Sohnes der Familie Lim zu werden, sehen manche allein darin schon ein schlechtes Omen, doch Li-Lan nimmt es noch nicht ganz ernst. Als Li-Lan kurz danach zur Familie Lim nach Hause eingeladen wird, wird auch schnell klar, dass es sich hierbei keinesfalls um ein Missverständnis handelt, sie soll tatsächlich eine Schattenbraut werden. Somit zwar abgesichert leben, aber mehr höchstwahrscheinlich auch nicht. Als wenn die Misere nicht schon groß genug wäre, trifft sie genau jetzt den neuen Erben der Familie und Hoffnung kommt auf – denn die beiden scheinen sich gegenseitig anziehend zu finden. Schade nur, dass da jemand aus dem Jenseits ziemlich fest an seiner zukünftigen Schattenbraut hängt… >>Viele interessante Details<< Es ist nicht nur das alte Malaya über das ich hier viele neue Eindrücke gewinnen konnte, was ich wirklich interessant fand. Von der Kolonialgeschichte, der Menschen und der Zeit selbst. Yangsze Choo legt hier einen großen Fokus auf die Nähe und dem Verständnis zur chinesischen Kultur, gerade was Gebräuche, Aberglauben aber auch das Achten der Verstorbenen angeht. All diese Details flechten sich in der Geschichte mit ein und haben mir richtig Spaß gemacht. Prinzipiell ist der Stil zum Großteil zwar eher ruhig, aber keinesfalls langweilig. Und dass dieses Setting dann auch noch einen ausreichend übernatürlichen Touch erhalten hat, war dann noch das Sahnehäubchen! Li-Lan bekommt leider ziemlich schnell die ersten Eindrücke aus dem Schattenreich zu sammeln und ein Gefühl für ihren potentiellen künftigen Ehemann zu erhalten. Tatsächlich bietet das Reich der Toten aber nicht nur für die Leser*innen viele spannende Einblicke, sondern offenbart auch ihr einige Geheimnisse. So erfährt sie mehr über den Verstorbenen jungen Mann, mit dem sie vermählt werden soll, ihrer eigenen Familie und auch den Wert von wahrer Liebe und Zusammenhalt. Vielleicht kein klassischer Pageturner, aber eine Geschichte, die ich von der ersten bis zur letzten Seite genossen habe und die mir noch eine Weile im Kopf bleiben wird. Erschreckende Wächter des Schattenreichs, Geld, das für die Toten verbrannt wird und vieles mehr – lasst es euch nicht entgehen! FAZIT Ich hatte zwar keine genauen Vorstellungen, was mich in „Schattenbraut“ von Yangsze Choo erwarten würde, doch es ist wohl genau das, was ich mir eigentlich erhofft hatte. Eine ruhige und sehr interessante Reise ins alte Malaysia und eine Geschichte über kulturelle Nähe, Geister und Liebe.

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