Autor: Britta Habekost
Verlag: Penguin
Seitenanzahl: 464
ISBN: 978-3328601951
Preis: 20,00 €
Klappentext
Ein kriegsversehrter Ermittler, ein Mörder unter Künstlern und eine Stadt am Abgrund ...
Paris im Dezember 1924: Es ist ein bitterkalter Morgen, als die Leiche des sechzehnjährigen Clément Faucogney am Place du Panthéon entdeckt wird. Der Anblick des entstellten Körpers ist selbst für Ermittler Julien Vioric kaum zu ertragen – und er ist den Schützengräben von Flandern nur knapp entronnen. Die Beweise führen Vioric in die Passage de l’Opéra, zu einer jungen Frau, die sich auf der Suche nach ihrer Schwester in größte Gefahr begeben hat. Doch noch weiß sie nichts davon. Sie ist bereits dem Charme der Pariser Dichter und der betörenden Schönheit der Stadt verfallen. Nicht ahnend, dass sie der Schlüssel zu allem ist. Nicht ahnend, dass sie bereits im Visier des Mörders steht ...
Bildgewaltig schreibt Britta Habekost über das historische Paris der Surrealisten, das von einem grausamen Serienmörder heimgesucht wird.
Meine Meinung
Ich habe mich wirklich in die historischen Krimis und Thriller aus den 20er- Jahren verliebt und muss sagen, ich bin richtig froh, dieses Schmuckstück gefunden zu haben. Der Preis ist schon recht stolz, doch ich kann euch sagen, die Geschichte rechtfertigt es auf jeden Fall. Ich habe mich einfach in den neuen Roman von Britta Habekost verliebt.
Der Einstieg war sehr gelungen, da der Schreibstil so bildlich und poetisch ist und man sich sofort in die Zeit versetzt fühlt. Paris im Jahre 1924 wird hier authentisch und auch ungeschönt beschrieben, neben dem Glanz und Glamour kommen auch die rauen Seiten zum Vorschein, was man schon allein an den Morden sieht. Doch gerade die künstlerischen Aspekte werden hier auch sehr gut beschrieben, für mich ist das was ganz Besonderes. Es ist kein typischer Thriller, sondern gehoben und wortgewandt, was man an jedem gelesenen Satz merkt. Die Surrealisten, die hier ihren Platz bekommen, wirkten auf mich manchmal etwas verrückt und verschroben, damit konnte ich nichts anfangen, fand es aber interessant zu lesen und musste öfters Lachen über die Situationskomik.
Julien als Ermittler war mir sehr sympathisch, er hat durch den Krieg viel erlebt und ist deshalb manchmal etwas in sich gezogen, beziehungsweise nicht wirklich introvertiert und fröhlich, was aber auch nicht gepasst hätte. Seine Entwicklung war ebenfalls authentisch und er ist mir nach und nach ans Herz gewachsen, vor allem, da er sehr menschlich gezeichnet wurde und man sich gut in ihn hineinversetzen kann.
Die Morde waren sehr brutal und detailliert beschrieben, was nicht für jedermann etwas ist. Mich hat es nicht gestört, dadurch wurde einem beim Lesen noch einmal die Grausamkeit bewusst und es wurde spannender. Ob Julien Vioric den Mörder fasst, werde ich natürlich nicht verraten, allerdings muss ich gestehen, habe ich mir für das Ende etwas anderes gewünscht.
Von mir gibt es eine ganz große Empfehlung. „Stadt der Mörder“ ist ein bildgewaltiges Meisterwerk, was mit seinem Schreibstil und der Detailwucht überzeugt.
Fazit
Ich gebe 5/5 Sternen