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Rezensionen zu
Stadt der Mörder

Britta Habekost

Kommissar Julien Vioric ermittelt (1)

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Lysanne begibt sich am Morgen des 15. Dezembers 1924 von ihrem Heimatort Ribérac in die schöne Stadt der Dichter und Denker: Paris. Sie ist auf der Suche nach ihrer Schwester Isabelle Magloire, die nach dem tragischen Tod ihres gemeinsamen Freundes Gaspard Lazalle Hals über Kopf nach Paris aufgebrochen ist, um dort ihr Glück zu finden. Kaum erreicht Lysanne jedoch Paris, trifft sie zunächst auf den Surrealisten Louis Aragon, der ihr den Weg in eine verrückte wie auch faszinierende Welt zeigt. Doch als die Stadt von Morden erschüttert wird, die die Handschrift der Surrealisten trägt, befindet sich Lysanne in größerer Gefahr, als sie zunächst annimmt. Ich war faszinierend von der Art, wie Paris in diesem Buch dargestellt wird. Unheilvoll, melancholisch und geheimnisvoll bewegen sich die Protagonisten durch diese Geschichte und nie kann man erraten, was als Nächstes passieren wird. Die Geschichte folgt keinen Regeln, wie sie sonst in Geschichten vorkommen, sondern wird aus ihrem Schema aufgebrochen und neu zusammengesetzt, ähnlich der Denkweise der Surrealisten. Die Surrealisten sind das zentrale Thema dieses Buches, wie sie versuchen, alte Denkmuster hinter sich zu lassen und Menschen den Weg in eine neue Zeit weisen. Neben Louis Aragon treffen wir eine ganze Gruppe dieser Surrealisten, die so oder so ähnlich wirklich gelebt haben. Gerade dieser Aspekt gibt der Geschichte noch mal etwas Besonderes und zugleich Faszinierendes, da es wahr sein kann, was diese Surrealisten in diesem Buch gedacht oder getan haben. Ebenso spielt das Buch „die Gesänge des Maldoror“ eine ganz besondere Rolle in diesem Buch. Dabei möchte ich jedoch nicht auf die genaue Tragweite dieses Buches eingehen, denn das würde zu viel der Geschichte vorwegnehmen. Es ist auf jeden Fall interessant zu sehen, wie sehr ein einzelnes Buch das Leben von so vielen Menschen beeinflussen kann. Neben der Geschichte von Lysanne, die in Paris auf die Suche nach ihrer Schwester geht, wird auch die Geschichte von Lieutenant Julien Vioric erzählt. Auch er leidet unter den Geistern der Vergangenheit nach seinem Einsatz im Ersten Weltkrieg und muss sich nun in Paris auf die Suche nach einem Mörder begeben. Dabei trifft er relativ schnell auf Lysanne, die er versucht zu beschützen. Ich fand es spannend, wie ihre beiden Geschichten miteinander verwoben sind und sie sich versuchen, gegenseitig zu unterstützen. Dies passiert auch völlig ohne romantische Gefühle, was ich gerade unter dem Aspekt der grässlichen Morde vollkommen richtig finde. Eine Liebesgeschichte hätte einfach nicht gepasst. Jedoch kommt die Geschichte dennoch nicht vollkommen ohne die Liebe aus. Lysanne verstrickt sich im Laufe der Geschichte immer mehr in den Geschichten und Taten der Surrealisten und wird quasi ein Teil von ihnen. Dabei hatte ich direkt von Anfang an schon ein ungutes Gefühl, denn manche Einstellungen der Surrealisten wirken schon sehr abstrus und gewaltverherrlichend. Sie gehen sogar so weit, für ihre Einstellungen zu kämpfen und die Menschen aufzuwiegeln. Wenn auch nur manche von ihnen. Ich fand die Reise ins Paris der 20er Jahre aber durchweg spannend und habe gerne versucht, die Gedankengänge der Surrealisten zu verstehen. Es kann schon sehr erfrischend sein, alte Denkmuster aufzubrechen und unter völlig neuen Aspekten zu betrachten. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es mit Lysanne und Vioric weitergehen wird, denn ihre Aufgabe in Paris ist noch nicht zu Ende! Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine unheilvolle und düstere Erzählung von Paris der 20er Jahre lesen will.

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„Die Surrealisten schienen aus dem negativen Wust einer im Krieg untergegangenen Welt etwas Neues formen zu wollen, und das allein war groß und bewundernswert genug.“ INHALT: Dezember 1924 in Paris: Eine entstellte Leiche in einem Jutesack liegt am frühen Morgen auf dem Place du Panthéon; daneben ein Taschenkrebs. Es soll sich um den Sohn der adligen Familie Faucogney handeln. Selbst für den erfahrenen Lieutenant Julien Vioric ist der Anblick ein Graus. Wer hat den 16-jährigen Clément nur so zugerichtet? Und wo befindet sich seine Nanny, die ihn zuletzt gesehen hat und plötzlich vom Erdboden verschwunden ist? Vioric versucht der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei stößt er auf Lysanne Magloire, die angebliche Schwester der Gouvernante. Sie sucht ihre Schwester. Lysanne lernt dabei die verrückte Welt des Surrealismus kennen. Dichter und Schriftsteller wie Louis Aragon, Paul Éluard und André Breton faszinieren sie und sie verbringt immer mehr Zeit mit ihnen. Doch es bleibt nicht bei dem einen Mordopfer und die Ermittlungen führen mitten in die Gruppe der Surrealisten… Schwebt Lysanne in Lebensgefahr? (TRIGGERWARNUNG: Drogen) MEINUNG: Dieses Buch hat mich aufgrund des interessanten und atmosphärischen Settings angesprochen und nicht enttäuscht. Paris im Dezember 1924, draußen ist es düster und kalt. Für mich hat es immer einen besonderen Reiz, Krimis mit historischem Hintergrund zu kombinieren. Schließlich gab es früher noch andere Arbeitsweisen bei der Polizei und andere Lebensumstände der Menschen. Tatsächlich spielen hier im Buch Lysanne und die Anfänge des Surrealismus eine sehr große Rolle. Ich fand es großartig, wie hier Figuren wie Louis Aragon, André & seine Frau Simone Breton, Paul Éluard, Philippe Soupault, Man Ray oder Robert Desnos in die Geschichte eingearbeitet wurden. Und auch so manche Grundgedanken der Gruppierung (die auf mich schon sehr außergewöhnlich wirkt) konnten mir durch das Buch etwas näher gebracht werden. So befasst sie sich z. B. gerne mit allem, was sich außerhalb der Realität bewegt: Träume, das Unterbewusstsein, Wahnsinn, unheimliche Zufälle und Fantastereien. „Je absurder, desto besser.“ Dass die Thematik des Surrealismus so eine große Rolle spielen würde, hatte ich zwar nicht erwartet, gefiel mir aber gut. Nur ab und zu kamen mir dadurch die Schilderungen von Vioric und seiner Ermittlungsarbeit etwas zu kurz. Dennoch konnte ich lange miträtseln, was wohl wie miteinander zusammenhängt und wer der Mörder sein könnte. Manchmal hat sich die Geschichte für mich etwas gezogen, aber dann war ich kurz danach wieder mittendrin. An zwei kleineren Stellen hätte es für mich noch Verbesserungspotenzial gegeben (die sprachlichen Bilder waren mir auf den ersten Seiten zu viele, bzw. haben sich zu schnell wiederholt; und gegen Ende wurde zwischen zwei Leuten geplaudert, obwohl sie davon ausgehen mussten, dass die Zeit rennt). FAZIT: Atmosphärischer, historischer Krimi. Insgesamt hat mir das Buch trotz kleinerer Kritikpunkte gut gefallen. Vor allem die Themenmischung (Historischer Krimi sowie die Anfänge des Surrealismus) hat es mir sehr angetan! 4/5 Sterne!

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Bislang kannte ich für Paris immer nur den Begriff „Stadt der Liebe“. Dass man sie auch als eine Stadt der Mörder sehen kann, das zeigt Britta Habekost in ihrem stilistisch brillanten Roman. Der die schwierige Jagd nach einem Serienmörder schildert, den Kommissar Vioric gerne zur Strecke bringen möchte. Alle Figuren, die in diesem Roman auftreten, sind gequälte, geschundene Seelen. Verletzt an Körper und Geist durch den ersten Weltkrieg, durch Hunger, Einsamkeit, Verlust. Die Welt, in der sie agieren, das Paris der Nachkriegszeit, geprägt durch Armut und Protz, durch Arbeit und Vergnügungen, ist düster und gefährlich. Hier begegnet Julien Vioric, der die Ermittlungen in einer Mordserie leitet, der jungen Lysanne Magloire. Sie kam nach Paris auf der Suche nach ihrer seit mehreren Jahren verschwundenen Schwester Isabelle, die wiederum in den Mordfall verwickelt zu sein scheint. Lysanne gelangt durch Begegnungen mit verwirrend interessanten Männern in der Kreis der Surrealisten, eine Gruppe von Menschen, die sich an wechselnden Orten treffen, schreiben, spielen und die Obrigkeit mit großen Vergnügen nasführen. Und sie verwickelt sich immer mehr in die Mordserie, immer wieder führen Spuren zu dieser Gruppe, zu ihrer Schwester, zu ihrer Vergangenheit. Der Schreibstil von Britta Habekost ist hervorragend. Ihr gelingt es perfekt, die Stimmung in dieser Stadt zu beschreiben, ja sie geradezu fühlen zu lassen. Die Leserin ist ganz dicht dran an den Figuren, spürt ihre Verlorenheit, ihre Verwirrung, ihre Suche nach dem Leben. Die Bilder, die sie zeichnet, sind nicht freundlich, nicht erfreulich, sie sind drastisch, hart, plastisch, authentisch. Ihre Figuren agieren realistisch, die Dialoge sind lebendig, lebensnah. Dennoch hat der Roman ein Manko. Die umfassende Betrachtung des Surrealismus, das sich so ausführliche Beschäftigen mit den Pariser Surrealisten – meist authentische Personen der damaligen Zeit – trübt die Spannung dieses Romans, der doch ein Kriminalroman sein will. Die seitenlangen Gespräche, die ausführlichen Erklärungen, die die dynamischen Männer der unbedarften Lysanne geben, sie ermüden die Leserin irgendwann. Man muss sich schon besonders für dieses Thema interessieren, um diese Seiten mit Spannung und Freude zu lesen. Daher von Plot und Stil her ein wirklich empfehlenswerter Roman, den es zu lesen lohnt. Man braucht dafür allerdings einen recht langen Atem und wie gesagt, ein gewisses Interesse am Thema. Britta Habekost – Stadt der Mörder Penguin, September 2021 Gebundene Ausgabe, 461 Seiten, 20,00 €

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Eine tolle Zeitreise nach Paris

Von: katys_bookcave

11.01.2022

Es war einmal ein Tag im Dezember 2021. Homeoffice wurde wieder Pflicht und somit surfte ich mal durch das Bloggerportal auf der Suche nach neuem Lesestoff. Direkt auf der Startseite hat mich ein wunderschönes schwarz/weiss goldenes Cover angelacht und ehe ich mich versah, war das Buch schon unterwegs in die Bookcave. Grüsse gehen raus an das Bloggerportal und der Verlag. Thank you! Es versprach eine Zeitreise nach Paris in dem 20er Jahre, und mon dieu, die habe ich bekommen plus noch viel mehr. Mord und Totschlag stand an der Tagesordnung und gepaart mit einer Gruppe Surrealisten, die mich oft herzlich zum Lachen gebracht haben. Beim Lesen hatte ich oft das gleiche Fragenzeichen über meinem Kopf wie der Ermittler Vioric. Wenn wir schon bei Vioric sind: Den guten Herren fand ich im übrigens sympatisch, wenn auch einig zurückhaltend aber ich konnte ihn sehr gut verstehen. Bei dem ganzen Wahnsinn der in Paris passierte. Lysanne machte sich meiner Meinung nach eine ordentliche Entwicklung durch. Ihr Witz und ihren Charme gefielen mir gut. Durch einen einzigarten Schreibstil erschuf Britta ein Paris, welches düster und kalt daherkommt. Beim Lesen konnte ich die Kälte spüren und kuschelte mich tiefer unter meine Kuscheldecke. Und bildgewandt war das Ganze auch noch, was ein ganz spezielles Kopfkino erschaffen hatte. Beispiel gefällig? «Das buttergelbe Licht der Gaslaternen am Place du Panthéon spiegelte sich in den Messingknöpfen der Gendarmen…» oder «Ein Stein flog, und die Scheibe der Galerie zerbarst in einem Regen aus funkelnden Glassplittern. » Mein Herz ging richtig auf bei solchen Sätzen. Zwei Kritikpunkte hatte ich allerdings: Es hatte wahnsinnig viele Namen, da schwirrte mir oft den Kopf. Und die Kapitel waren sehr lang. Aber das war es auch schon. Ich freue mich auf Band 2 und kann euch Band 1 empfehlen.

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Paris nach dem ersten Weltkrieg: In der Stadt an der Seine treibt ein brutaler Mörder sein Unwesen. Lieutenant Julien Vioric steht vor einem Rätsel. Zur gleichen Zeit sucht die junge Lysanne ihre seit 4 Jahren verschwundene Schwester und macht dabei Bekanntschaft mit surrealistischen Poeten. Als ein weiterer Mord geschieht, prallen zwei Welten aufeinander... "Stadt der Mörder" ist mein erstes Buch von Britta Habekost und hat mir insgesamt gut gefallen. Ihre Geschichte beeindruckt durch ihre Poesie und Spannung. Für mich persönlich wären intensive Ermittlungen und etwas weniger Poesie angenehmer gewesen. DIe Hauptfigur Julien Vioric wirkt in sich gekehrt, aber stark und auf der Suche nach Gerechtigkeit. Behindert wird der Lieutenant dabei von seinem Bruder, der zu allem Unglück auch noch sein Vorgesetzter bei der Pariser Polizei ist. Ich konnte mit Julien sehr gut mitfühlen und habe beim Lesen seinen Auftritten entgegengefiebert. Der Großteil der Geschichte wird jedoch von Lysanne und ihrer Suche nach ihrer Schwester bestritten. Ihre Ausflüge in die Kommune der Surrealisten waren für meinen Geschmack teils zu ausschweifend und arg auf kunstvolle und verwirrende Eindrücke bedacht. Hier hätte mehr Zurückhaltung dem Roman gut getan. Ingesamt ist die Geschichte spannend und entführt ihre Leser ins Paris des frühen 20. Jahrhunderts. Die Autorin zeigt mit ihren poetischen Ausschweifungen, dass Kunst eine Sache des Blickwinkels ist.  Wer also Poesie einmal blutig erleben möchte, dem sei dieser Roman ans Herz gelegt. 

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Auf der Frankfurter Buchmesse habe ich der Autorin Britta Habekost bei der 30-Minuten-WG zuhören dürfen und war durch ihre Erzählungen sehr gespannt, wie ihr Buch sein wird. Da es sich sehr interessant angehört hat, dass es ein historischer Krimi sein wird. Bisher kannte ich nur Krimis in unserer Zeit oder historische Romane, die in die Richtung Romantik gegangen sind. Die Autorin hat eine sehr bildliche Sprache, sodass man sich die Geschehen sehr gut vorstellen kann und dadurch fällt einem der Einstieg in das Buch sehr leicht. Auch war ich sehr überrascht, dass es mir leicht fiel das Buch zu lesen mit den Perspektivenwechsel, die in historischen Romanen sehr typisch sind. Dennoch hat es die Autorin so gut gelöst, dass ich durch die Seiten geflogen bin. Der Krimi war sehr spannend und gespickt mit den historischen Daten mochte ich sehr gerne. Dazu hat man noch vieles über den Surrealismus erfahren, wovon ich davor noch nicht viel wusste. Für mich war dieses Buch sehr rund und ich mag den Schreibstil der Autorin sehr gern.

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Stadt der Mörder Um meinen neuesten Kriminalroman „Stadt der Mörder“ von Britta Habekost genial zu finden, muss ich etwas weiter ausholen und mich erst einmal ein wenig in die damalige Zeit einlesen und mein Wissen auffrischen. Denn es geht etwas weit gefasst um den Surrealismus. Dieser ist meiner Meinung nach aus dem Dadaismus entstanden. „Dada“ wurde gegründet, um gegen das etablierte Bürgertum zu protestieren. Besonders gegen den Katholizismus und gegen den Nationalismus, soweit ich mich erinnere. Der Plot ist spannend und ansprechend geschrieben. Er entführt den Leser ins Paris um 1924. Die Protagonisten sind gut erdacht und fein beschrieben. Der kriegsversehrte Ermittler Julien Vioric könnte so durchaus zur damaligen Zeit gelebt haben. Aber auch die beiden Schwestern Lysanne oder Isabelle sind perfekt erdacht. Bildgewaltig beschreibt Britta Habekost die damalige düstere Zeit, recht stimmungsvoll. Dort tummeln sich zahlreiche Künstler des Surrealismus, die nach neuen Zielen suchen. Die Kunstrichtung „Dada“ war für viele ein seelischer Zustand und ein Ausdruck des Protests! Allerdings ohne eigenen Inhalt. Laut meines Wissens, wollten die Künstler des Surrealismus dagegen mehr erreichen. Frei, revolutionär und unabhängig sollte die neue Kunst sein. Das Buch beginnt mit einem Zitat von Louis Aragon, einem französischen Dichter, der durch Leo Tolstoi, Maxim Gorki oder Breton beeinflusst wurde und meines Erachtens gut passt. Die Kriminalgeschichte ist spannend und unterhaltsam aufgebaut. Fakten und Fiktion wechseln sich ab und zeichnen ein plastisches Bild der damaligen Zeit. Rauschgift, Morde, Paris am Abgrund, Künstler und einige schräge Vögel sind gekonnt miteinander kombiniert und ergeben einen feinen Krimi. Bürgerliche Normen werden ausgehebelt und verstören und faszinieren gleichermaßen. Das Cover sieht übrigens fantastisch aus. Mit Pariser Chic in goldener Schrift ausgestattet, der Titel und Autorenname. Neckisch, mit einem praktischen Lesebändchen, ebenfalls in Gold, wirkt es elitär und großartig. Das Deckblatt ist zweigeteilt, düster gehalten in schwarz-weiß, mit vielen grauen Schattierungen. Das Wahrzeichen der Eifelturm verschwindet angedeutet im Hintergrund. Darüber befindet sich ein Automobil aus den Zwanzigern, indem eine adrette, junge Frau in der offenen Tür wartet und zur Seite schaut, was sehr geheimnisvoll aussieht. Unten läuft ein Schattenriss-Mann, wahrscheinlich der Ermittler, über eine Brücke. Ein ansprechendes Szenario und eine feine Filmszene, die sofort mein Kopfkino anspringen lässt. Inhalt: Ein kriegsversehrter Ermittler, ein Mörder unter Künstlern und eine Stadt am Abgrund ... Paris im Dezember 1924: Es ist ein bitterkalter Morgen, als die Leiche des sechzehnjährigen Clément Faucogney am Place du Panthéon entdeckt wird. Der Anblick des entstellten Körpers ist selbst für Ermittler Julien Vioric kaum zu ertragen – und er ist den Schützengräben von Flandern nur knapp entronnen. Die Beweise führen Vioric in die Passage de l’Opéra, zu einer jungen Frau, die sich auf der Suche nach ihrer Schwester in größte Gefahr begeben hat. Doch noch weiß sie nichts davon. Sie ist bereits dem Charme der Pariser Dichter und der betörenden Schönheit der Stadt verfallen. Nicht ahnend, dass sie der Schlüssel zu allem ist. Nicht ahnend, dass sie bereits im Visier des Mörders steht ... Bildgewaltig schreibt Britta Habekost über das historische Paris der Surrealisten, das von einem grausamen Serienmörder heimgesucht wird. Die Autorin: Britta Habekost, geboren 1982 in Heilbronn, studierte Literatur sowie Kunstgeschichte und arbeitete unter anderem als Museumsführerin. Schon früh entdeckte sie ihre Leidenschaft für surrealistische Dichter wie André Breton und Louis Aragon, die sie in ihrem historischen Kriminalroman »Stadt der Mörder« gekonnt durch die Szenerie wandeln lässt. Wenn sie nicht gerade an einem Buch schreibt, reist sie mit ihrem Mann durch Asien. Weitere Bücher: Ein dunkles Spiel, Eine dunkle Lüge, Rieslingmord, Winzerfluch, Rebenopfer, Weingartengrab, usw. Fazit: **** Der Kriminalroman „Stadt der Mörder“ von Britta Habekost ist im Penguin Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 464 Seiten, die mir sehr gut gefallen haben.

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Absolut spannender Kriminalroman

Von: Maily

12.10.2021

„Stadt der Mörder“ von Britta Habekost ist ein Kriminalroman, der im historischen Paris 1924 spielt. Nachdem sich der Klappentext so spannend und interessant angehört und mich auch das Cover angesprochen hat, war ich sehr gespannt auf diese Geschichte. In der Geschichte geht es um den Ermittler Julien Vioric, der auf der Suche nach dem Serienmörder ist, der in Paris im Dezember 1924 sein Unwesen treibt. Während seiner Ermittlungen stößt er auf die junge Frau Lysanne, die ihre Schwester sucht und ins Visier des Mörders gerät. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Julien Vioric und Lysanne in der dritten Person. Die Figuren wurden alle sehr authentisch und interessant dargestellt. Besonders hat mich fasziniert, dass es manche surrealistischen Künstler, auf die Lysanne trifft, wirklich gab. Der Schreibstil der Autorin ist sehr poetisch und bildgewaltig. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich wirklich im Paris der 1924er Jahre befunden habe und konnte mir alles bildhaft vorstellen. Obwohl ich eigentlich eine schnelle Leserin bin, habe ich wirklich sehr lange für dieses Buch gebraucht. Man kann es nicht schnell lesen, sondern muss sich Zeit lassen, um die Geschichte auf sich wirken zu lassen. Nachdem ich anfangs Schwierigkeiten hatte, in die Geschichte zu kommen, wurde das Buch mit jeder Seite besser und spannender. Besonders das Ende hat mich komplett umgehauen und war so spannend, dass ich einfach immer weiterlesen musste. „Stadt der Mörder“ ist ein wirklich spannender und einzigartiger Kriminalroman, der mich, nach anfänglichen Startschwierigkeiten, komplett in seinen Bann ziehen konnte. Bewertung: 4/5 ⭐️

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