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Rezensionen zu
Das zweite Geheimnis

Titus Müller

Die Spionin-Reihe (2)

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€ 16,00 [D] inkl. MwSt. | € 16,50 [A] | CHF 22,50* (* empf. VK-Preis)

Der zweite Band der Trilogie rund um die ehemalige BND-Spionin Ria Nachtmann, die immer noch in der DDR lebt, fesselt von der ersten Seite an. Mit hinein spielen zu Anfang vor allem ihre Familie, eine sich abzeichnende Republikflucht und noch einiges mehr. Die Geschichte spielt Mitte der 1960-er Jahre vorwiegend in der DDR. Ria arbeitet nach wie vor als Sekretärin im Ministerium für Außenhandel für ihren Chef Dr. Alexander Schalck, der sie hoch schätzt. Mit ihr bekommt man Einblicke in das Leben in der DDR und die Arbeit in den Ministerien. Die Stasi hat sie immer noch auf dem Kieker, besonders eine Dame beißt sich an ihr fest. Auch in diesen Handlungsstrang fließen so einige Informationen ein, die mir noch total unbekannt waren. Unter anderem, das zu Beschattenden radioaktiv verseuchte, kleine Gegenstände zugesteckt wurden und sie mittels kleinen „Krabblern“ leicht verfolgt werden konnten. Rias Schwager Henning arbeitet mittlerweile todunglücklich beim Grenzschutz und man ahnt was er vorhat. Allerdings nicht, wie sein Werdegang ausarten wird. Die Stasi versucht Rias Tochter in die Finger zu bekommen. Die angehende Leistungssportlerin ist noch ziemlich naiv. Ab der Romanmitte mischt der Verfassungsschutz aus Bonn mit hinein. Und Ria darf endlich einen Urlaub in befreundetes Ausland antreten. Allerdings mischt die Stasi hier auch intensiv mit. Köstlich beschreibt Müller, wie sehr die urlaubenden Bürger überwacht und fast wie Kindergartengruppen behandelt wurden. Die DDR war ein Unrechtsstaat, der seine Bürger überwachte und sicher gehen wollte, dass kein ein flüchtet. Auch der einst so regimetreue Henning zweifelt längst. Fazit: Titus Müller recherchierte gut, verfasste den Roman in wunderbarem Stil und so, dass ich ihn tatsächlich an einem langen Tag durchlas. Man lernt zwischen den Zeilen und durch das vermittelte „wie nebenbei“ Wissen immer noch etwas dazu. Oft perfide Kleinigkeiten, aber auch durchaus Amüsantes. Es ist hilfreich den ersten Band „Fremde Spionin“ vorab zu lesen.

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Zwölf Jahre ist es jetzt her, dass Ria Nachtmann, Sekretärin im Bereich Kommerzielle Koordinierung (KoKo), als Spionin für den Bundesnachrichtendienst gearbeitet hat. Seither lebt sie scheinbar angepasst in der DDR, geht ihren Beruf nach und versucht, ein Verhältnis zu ihrer Tochter aufzubauen, die sie gleich nach der Geburt weggeben musste. Doch in ihrem Innern brodelt es unverändert. Immer deutlicher werden die Beschränkungen für Bürgerinnen und Bürger der DDR. Zwar geht der Fortschritt langsam voran, seit der Mauerbau fähige Fachkräfte davon abhält, in den Westen zu fliegen. Dafür nehmen die Repressalien und Gängelungen im doppelten Tempo zu. Schon Kleinigkeiten, unbedachte Äußerungen, die als Kritik an der Republik ausgelegt werden, werden mit aller Härte bestraft. Wem kann man noch trauen und wer ist längst von der Staatssicherheit gekauft? Dass ihr Misstrauen begründet ist, bestätigt sich, als Annie, ihre eigene 16-jährige Tochter, sich von der Stasi anheuern lässt. Das Lockmittel: Die Behörde verspricht Annie nähere Informationen über ihren Vater. Den Mann, über den Ria nie ein Wort verloren hat. Schafft es die Stasi, die zarten Bande zwischen Mutter und Tochter zu zerstören? Und wird Ria ihre große Liebe Jens wiedertreffen. Der Journalist aus dem Westen war der eigentliche Grund ihrer Reise nach Bulgarien. SPANNENDE FORTSETZUNG VON RIAS GESCHICHTE Ria Nachtmanns Story begann mit Teil eins der Spionin-Reihe Die fremde Spionin von Titus Müller. Man muss Band eins nicht gelesen haben, um Band zwei genießen zu können. Aber es hilft doch sehr, das Handeln der einzelnen Protagonist:innen zu verstehen. Wieder hat Titus Müller eine spannende Story vor gut recherchiertem historischem Hintergrund abgeliefert. Noch heute ist es schwer vorstellbar, wie rigide die DDR gegen ihre Bürgerinnen und Bürger vorgegangen ist. Und wie extrem die Bespitzelungen auf beiden deutschen Seiten waren. Das zweite Geheimnis zeigt einmal mehr, dass wir nie wieder einen Keil zwischen Osten und Westen treiben lassen dürfen. So sehr das auch eine populistische Minderheit versucht. Spannendes Buch, das aufrüttelt. Lesen!

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Tiefes Eintauchen in die Berliner 70er Jahre

Von: Leseclau aus Ottobrunn

31.05.2022

Titus Müller ist wieder ein Glanzstück in der Verbindung von Fiktion und wahren geschichtlichen Ereignissen gelungen. Tief taucht man ein in die 70er Jahre in Berlin. Anhand der Geschichte der ostdeutschen Ria – ehemals Agentin für den BND – wird ein realistisches Bild dieser Zeit gezeichnet. Rias Schwager Henning versucht zu fliehen. Er ist selbst Grenzer und macht nach und nach einen Sinneswandel vom überzeugten DDR-Bürger zum Republikflüchtling durch. Diesen Wandel zu begleiten und zu erleben, wie es ihm und seiner Familie nach dem Fluchtversuch ergeht, ist für mich ein ganz starker Teil dieses Buches. Man erfährt sehr viel darüber, wie die DDR ihre Bürger überwachte und beobachtete. Auch Rias Tochter gerät in die Fänge der Stasi und soll bereits als junges Mädchen ihre Mutter bespitzeln. Mit welchen Mitteln sie dazu gebracht wird, ist ebenso realistisch wie abschreckend. Die einzelnen Figuren sind sehr nahbar. Ich kann mich in fast jede(n) von ihnen hinein versetzen oder zumindest nachvollziehen, warum sie wie agieren. Zudem wird die Stimmung hervorragend eingefangen. Es sind häufig die kleinen exakt beschriebenen Szenen wie das Glattstreichen eines Stannioldeckels auf einer Milchflasche, die das Gefühl der damaligen Zeit aufleben lassen. Mir gefällt zudem, dass am Ende des Buches noch eine geschichtliche Einordnung erfolgt. Vieles hat man so im Detail nicht auf dem Schirm. Zum Ende von Band 2 werden viele, aber nicht alle Handlungsstränge aufgelöst, was bei mir eine große Neugier auf den finalen Band 3 hervorruft.

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Ria Nachtmann arbeitet im Mininterium für den Außenhandel in der DDR und vor zwölf Jahren war sie noch als Spionin für den BND aktiv, bis die Mauer gebaut wurde. Sie will in den Westen, denn dort wohnt der Journalist Jens, in den sie sehr verliebt war und den sie immer noch liebt.Acht Jahre haben sie sich nicht gesehen, als sie sich in Bulgarien treffen, doch die Stasi hat ihre Augen überall. Die Ereignisse überschlagen sich, denn Ria muss die Stasi glauben machen, das sie ein staatstreuer Mensch ist und zudem leben ihre Schwester und ihre Tochter in der DDR. Ihr Schwager Henning steht auch unter Beobachtung. Leider habe ich den ersten Teil nicht gelesen und so weiß ich nicht, was damals zwischen Ria und Jens passiert ist, mit Rias Familie und was es damit auf sich hat, dass Annie nicht bei ihr lebt. Jedoch gibt es immer wieder kurze Hinweise, so dass ich mich trotzdem gut in der Geschichte einfinden konnte. Die Atmosphäre, das Lebensgefühl der damaligen Zeit werden in der Erzählung um Ria sehr gekonnt heraufbeschworen und zudem mit historischen Personen und realen Ereignissen auch in der politischen Welt verknüpft. Ich spürte das Gefühl der Überwachung und überlegte bei jeder Figur, ob sie auf der guten oder bösen Seite stand. Die direkten Auswirkungen auf das Leben von Kindern, die schon von klein auf indoktriniert wurden, hat mich schockiert und gleichzeitig hellhörig gemacht für das, was heute über Geschichte, Politik und das Klima in der Schule vermittelt wird. Alles im Roman wird auf sehr spannende, emotionale und dadurch sehr mitreißende Art erzählt. Mich hat der Roman begeistert und ich werde mir jetzt den ersten Teil kaufen und den dritten Teil auf meine Wunschliste setzen, damit ich ihn bloß nicht verpasse. Fünf Sterne!

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Vor zwölf Jahren hat Ria Nachtmann eine folgenschwere Entscheidung getroffen. Für ihre Familie hat sie sich entschieden, in der DDR zu bleiben. Sie führt ein Leben im Schatten des übermächtigen Staates und versucht, auch die Beziehung zu ihrer Tochter Annie zu verbessern. Jedoch hat Ria ihre große Liebe, den westdeutschen Journalisten Jens, bis heute nicht vergessen. Doch an einen Westkontakt ist nicht zu denken. Trotzdem riskiert sie es, ihn während eines Urlaubs im benachbarten sozialistischen Ausland zu treffen. Als ihr Schwager Henning, ein Grenzsoldat an vorderster Front, versucht, in den Westen zu fliehen, wird Ria aus dem Urlaub geholt und eindringlich befragt. Zwar übersteht sie die Verhöre, bleibt aber unter Beobachtung der Stasi, die sich nicht davor zurückscheut, auch ihre Tochter auf Ria anzusetzen. Diese wird für die anstehenden Weltspiele der Jugend protegiert und somit steht für die gesamte Familie viel auf dem Spiel. Kritik: Mit „Das zweite Geheimnis“ legt der Schriftsteller die Fortsetzung seiner deutsch-deutschen Spionagetrilogie vor. Die Geschickte spielt zwölf Jahre nach den Ereignissen im Band 1, Die fremde Spionin, in dem die Tage vor dem Mauerbau thematisiert wurden. Somit geht es jetzt ins Jahr 1973, welches uns der Autor erneut sehr eindringlich, intensiv und authentisch vor Augen führt. Geschichte greifbar machen, lautet das erklärte Ziel von Titus Müller. Die Weltfestspiele der Jugend in Ost-Berlin, die im Jahr 1973 auch den Beinamen Woodstock des Ostens bekamen, sowie die Affäre um DDR-Spion Günter Guillaume sind die tragenden Säulen der Handlung. Egal ob Friedrichstraße, das Stasigefängnis in Hohenschönhausen oder die Haftanstalt in Bautzen – der Leser taucht tief in die Geschichte ein, die, obgleich es fiktive Figuren sind, die hier agieren, vor Authentizität nur so strotzt. Stück für Stück zieht der Autor die Spannungsschraube an und lässt seine Protagonistin Ria kaum eine Wahl, als sich selbst zu reaktivieren und wieder als Spionin zwischen den beiden deutschen Staaten zu pendeln. Mit zunehmender Dauer rückt auch Henning immer stärker in den Mittelpunkt und offenbart dem Leser sein Seelenleben. Dabei verzichtet Titus Müller auf eine klassische Gut-und-Böse-Zeichnung, sondern konzentriert sich darauf, wie es war: Ein Volk, dass in zwei Länder und zwei Ideologien geteilt war und im Kalten Krieg zwischen den Fronten der USA und der Sowjetunion lag und eine in der Historie einmalige Stellung hatte. Obgleich der Blick hinter den Eisernen Vorhang mehr als gelungen ist, liefert „Das zweite Geheimnis“ aber keine Antworten auf die Frage, wie die Menschen waren, die bei der Stasi gearbeitet haben. Immerhin waren bis zum Mauerfall rund 190.000 Menschen für den Geheimdienst tätig, sodass eine pauschale Antwort hier eh nicht gerecht wäre. Von daher macht der Autor unter diesem Gesichtspunkt ebenfalls alles richtig. Fazit: Es gibt sicher nur wenige Bücher, die man unbedingt lesen muss. Wer sich für die deutsch-deutsche Geschichte interessiert, muss aber „Das zweite Geheimnis“ unter allen Umständen lesen. Die mitreißende Geschichtsstunde von Titus Müller ist ein Paradebeispiel dafür, wie man Geschichte aufarbeiten und trotzdem einen hoch spannenden und differenzierten Roman schreiben kann. Nach diesem Werk wird man es kaum erwarten können, Band 3 in die Hände zu bekommen, der im Jahr 1989 spielen wird. Allerdings muss man sich noch bis zum Frühjahr 2023 gedulden, bis Der letzte Auftrag erscheint, doch die Wartezeit lohnt sich bestimmt.

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Spannendes Katz-und Maus-Spiel

Von: Lilofee aus Berlin

29.05.2022

Seit dem Mauerbau sind zwölf Jahre vergangen. Ria Nachtmann, die einst als Spionin für den Bundesnachrichtendienst aktiv war, führt ein weitgehend angepasstes Leben in Ostberlin. Im Frühjahr 1973 bereitet sich Ostberlin auf die Weltfestspiele der Jugend vor. Die DDR will sich offen und bunt präsentieren. An der Grenze allerdings geht es ganz anders zu. Die Sperranlagen hindern die Bürger daran, in den Westen zu gelangen. Als der Grenzsoldat Henning Nowak zu fliehen versucht, gerät auch seine Schwägerin Ria ins Visier der Staatssicherheit. Denn Ria hat eine enge Verbindung zum Klassenfeind. Ihre Liebe zum westdeutschen Journalisten hat die ganzen Jahre überdauert. Die Stasi setzt alles dran, Ria zu überführen. Ein gefährliches Spiel beginnt. Ostberlin in den 1970er Jahren. Das Schicksal der fiktiven Protagonisten verwebt Titus Müller gekonnt mit dem Leben und Wirken der realen zeitgeschichtlichen Figuren. Die Geschehnisse sind sehr echt und packend beschrieben. Auch wurde wieder sehr gut recherchiert. Die Atmosphäre und die Sorgen der Menschen sind greifbar. Man taucht ein in ihr Schicksal und nimmt Anteil an ihrem Leben, das nicht immer einfach ist. Ein Leben, das von der Politik und der Stasi sehr bestimmt war. Besonders interessant und sehr packend sind die Passagen, die erklären, wie hinterhältig die eigenen Bürger ausspioniert wurden. Wie sie als Grenzverletzer behandelt wurden. Die Charaktere sind bis in die Nebenrollen stark gezeichnet. Die Schreibweise ist wunderbar und sehr mitreißend. Man fliegt förmlich durch die Seiten. Eine sehr lebendige und auch sehr spannende Geschichte, die den Leser in eine völlig andere Zeit entführt. Der Autor hat es auch in diesem Band wieder geschafft, historisches mit dem erdachten zu verbinden. Man kann dieses Buch kaum aus der Hand legen. Ein Buch, das dem Leser eine Gänsehaut verschafft und in die menschlichen Abgründe zieht. Düster und spannend. Ein Lesehighlight!

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Spannend und bewegend

Von: MotherGoose aus Netzschkau

27.05.2022

„Das zweite Geheimnis“ ist der mittlere Teil einer Trilogie, deren Handlung im geteilten Deutschland spielt. Den ersten Band kenne ich (noch) nicht; trotzdem bot mir dieses Buch ein spannendes Lesevergnügen. Im Jahr 1973 bereitet sich die Hauptstadt der DDR auf die 10. Internationalen Weltfestspiele vor, während die eigene Bevölkerung alles andere als Weltoffenheit erlebt, sondern in Reise- und Meinungsfreiheit beschränkt ist. Die ehemalige BND-Spionin Ria Nachtmann arbeitet für Alexander Schalck-Golodkowski bei der Kommerziellen Koordinierung. Nach einem Fluchtversuch ihres Schwagers an der innerdeutschen Grenze gerät sie ins Visier des Ministeriums für Staatssicherheit. Bewegend sind menschliche Schicksale dargestellt, ob es nun Ria ist, deren Liebe zu einem Westberliner Journalisten aussichtslos zu sein scheint und die viel riskiert, um ihrem Schwager Henning zu helfen, oder Rias talentierte Tochter Annie, die vom MfS benutzt und manipuliert wird. Zugleich fand ich das Buch ausgesprochen spannend, zeitweise fiel es mir schwer, es zur Seite zu legen. Auf geschickte Art und Weise sind verschiedene Handlungsstränge, die in Ost- und in Westdeutschland spielen, miteinander vernetzt. Zu dem Teil der Handlung und der Personen, die der Phantasie des Autors entsprungen sind, kommen zahlreiche Fakten und wirkliche Geschehnisse, ein Einblick in die Welt der Spionage – die mir eher fremd war – und ein detailreich beschriebener Einblick in den DDR-Alltag, der bei mir manche Erinnerung weckte. Von mir gibt es für dieses Buch eine klare Leseempfehlung, und ich freue mich schon auf den dritten Teil.

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Meine Meinung: Bereits das Buch "Die fremde Spionin" hat mich gefesselt und begeistert. Deshalb war für mich klar, dass ich auch das zweite Buch der Spionin-Reihe lesen wollte. Gleich im ersten Kapitel wird eine dramatische Begebenheit beschrieben und ich habe das Gefühl, dass ich vor Ort bin und alles miterlebe. Natürlich ist dies fiktiv, aber oft genug haben Bewohner der DDR versucht, über die Grenze zu fliehen. Dadurch konnte der Autor auf reichliche Tatsachenberichte zurückgreifen. Natürlich sind sofort alle Familienmitglieder verdächtig, wenn jemand "Republikflucht" begehen wollte. Ria Nachtmann, die ich sehr gut im ersten Buch kennen gelernt hatte, musste diese Erfahrung machen, weil es ihr Schwager war, dem die Flucht leider nicht gelungen ist. Sehr gut hat Titus Müller nun beschrieben, was sie erleben musste, wie mit ihr umgegangen wurde und ich habe mich furchtbar aufgeregt. Das zeigt jetzt, dass ich wirklich abgetaucht war und mitten im Geschehen gelandet bin. Es gab schnell reichlich Personen, die mir völlig unsympathisch waren. Eine Person hat sich regelrecht festgebissen und Wege eingeschlagen, die mich wütend machten. Es gab nichts, wovor sie Halt machte und ich hoffte wirklich sehr, dass sie es nicht schaffen würde und Ria am Ende verhaftet und verurteilt wird. Nun, ich verrate sicher nichts wesentliches, wenn ich erwähne, dass es gut ausging. Aber es war knapp und sehr aufregend. Auch diesmal hat Titus Müller wahre Begebenheiten mit der fiktiven Geschichte rund um Ria verknüpft. Viele Politiker wurden namentlich erwähnt und bekamen in dem Buch eine interessante Rolle. Der Autor konnte und musste auf reichlich Quellen zurückgreifen, denn was Anfang der 70er Jahre geschehen ist, hat er ja nicht miterleben können. Ich war allerdings in einem Alter, in dem ich alles bewusst wahrgenommen habe und deshalb fand ich es jetzt besonders interessant, das in diesem Spionage-Thriller zu lesen. Außerdem hatte ich Verwandte in der DDR und habe den Ereignissen vielleicht mehr Aufmerksamkeit als andere geschenkt. Denn nicht jeder hatte die Möglichkeiten oder überhaupt Interesse daran, nach Ostdeutschland zu reisen und konnte somit einige Erfahrungen sammeln. Ich möchte hier jetzt auch nicht weiter auf dieses Thema eingehen, ich finde es aber sehr gut, wenn viele, vor allem jüngere Leserinnen und Leser auf diese Weise einiges über die deutsche Geschichte erfahren. Es gibt immer zwei Seiten, die betrachtet werden sollten. Fazit: Für dieses Buch hat der Autor sehr gut recherchiert und es bestens verstanden reale Begebenheiten mit fiktiven zu verbinden. Wobei fiktiv war eigentlich nur, dass es Ria passiert ist, ansonsten steckt auch darin viel reales. Das Buch fesselt einen mit der Geschichte, macht nachdenklich und auch wütend, also zumindest bei mir war es so. Auf jeden Fall gebe ich hier eine Leseempfehlung. Möchte aber auch erwähnen, dass es besser ist, wenn beide Bücher in der entsprechenden Reihenfolge gelesen werden und ich freue mich nun auf das dritte Buch.

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