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Rezensionen zu
Wilde Saat

Octavia E. Butler

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„Wilde Saat“ von Octavia Butler wurde mir freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Das hat aber keinen Einfluss auf meine Bewertung. Ich habe schon längere Zeit nichts mehr aus der Science-Fiction gelesen, und als ich „Wilde Saat“ in der Verlagsvorschau gesehen habe, war klar, dass ich das Buch unbedingt lesen will. Es stammt aus dem Jahr 1980, kam vier Jahre später auf den deutschen Markt und zählt zu den Klassikern in diesem Genre. Zudem ist „Wilde Saat“ Teil der Patternist-Reihe, wobei dieser Roman zwar Band vier ist, aber chronologisch betrachtet der erste Teil ist. Ach ja, und vorab kann ich schon mal sagen: Das Cover ist der absolute Hammer! Zwei Unsterbliche finden einander Anyanwu ist alt – sehr alt. Ist sie eine Unsterbliche, eine Halbgöttin? Vielleicht spielt es keine Rolle. Anyanwu trägt zwei besondere Gaben in sich: Zum einen hat sie Heilkräfte, die ihr nicht nur erlauben, Menschen in ihrer Nähe von fast jedem Leiden zu heilen und auch ihren eigenen Körper lebendig und vital zu halten. Zum anderen kann sie ihre Gestalt wandeln. Manchmal wird sie zum Vogel und fliegt durch die Lüfte, dann wiederum wird sie zum Leoparden, etwa um ihre Familie zu beschützen. Als sie eines Tages Doro begegnet, ändert sich Anyanwus Leben völlig. Denn Doro ist ein Unsterblicher, ähnlich wie sie. Schon mehrere tausend Jahre hat er auf der Welt verbracht. Doch anders als Anyanwu zieht Doro seine Lebenskraft aus der Energie anderer. Damit er weiterleben kann, muss ein anderer sterben, dessen Körper er dann übernimmt. Vom ersten Moment an fühlen die beiden sich zueinander hingezogen. Und Anyanwu folgt dem mysteriösen Doro: Sie verlässt ihre Heimat Afrika und geht mit ihm in die Neue Welt. Doch Doro hat seine ganz eigenen Pläne mit Anyanwu … Fantastischer Schreibstil Wow! Ich kann mich nicht erinnern, je ein ähnliches Buch gelesen zu haben. „Wilde Saat“ wirkt noch immer bei mir nach, obwohl es schon ein paar Tage her ist, seit ich es beendet habe. Octavia Butler gehört zu den ganz wenigen afroamerikanischen Autorinnen in der Science-Fiction. Wie sie die Wurzeln ihrer eigenen Herkunft mit futuristischen Themen verbindet, hat mich sehr beeindruckt. Zunächst mal ist die Geschichte sehr besonders. Passend zu den beiden Unsterblichen, um die es geht, zieht sich der Plot in drei Teilen über etwa zweihundert Jahre, beginnend 1690. Sowohl aus Anyanwus als auch aus Doros Sicht wird die Beziehung der beiden zueinander beschrieben. Dabei liegt der Schwerpunkt bei Anyanwu – und ehrlich gesagt ist sie auch die interessantere Figur. Sie ist eine starke schwarze Frau, die der Liebe wegen viele ihrer Prinzipien ablegt und dies bitter bereut. Es geht um die Beziehung Mann und Frau, aber auch um Rassismus, Sklaverei, um Freiheit und menschliche Eingriffe in die Natur. Dabei wird der Roman nie belehrend oder moralisierend. Der Leser kann sich sein eigenes Bild machen. Manchmal ist mir persönlich ein bisschen zu wenig passiert, gerade wenn man bedenkt, wie lange die Zeit ist, die Anyanwu und Doro mit ihrer Beziehung beschäftigt sind. Aber das ist vielleicht Geschmackssache. Zum anderen ist der Schreibstil fantastisch. „Wilde Saat“ liest sich wunderbar, obwohl über viele Seiten gar nicht so viel passiert, wie ich schon erwähnt habe. Wir begleiten Anyanwu in eine neue, faszinierende, aber auch furchteinflößende Welt. Wir leiden mit ihr, als Doro sie sich unterwerfen und für seine Zwecke missbrauchen will, obwohl er tiefe Gefühle für sie empfindet. Und wir fiebern mit, wenn Anyanwu sich trotz ihrer Zuneigung zu Doro gegen diesen auflehnt. Das große Ganze fehlt Dabei lernt man zahlreiche Nebenfiguren kennen. Viele haben keine relevante Rolle für die Geschichte, andere komplettieren mit ihren Auftritten und Funktionen die Welt, in der Anyanwu und Doro leben. Hier und da hätte ich gern mehr über bestimmte Charaktere erfahren, beispielsweise über Doros Sohn Isaak, der eine sehr interessante Figur war. Und manchmal hat mir das „große Ganze“ gefehlt – wo soll die Reise hingehen, was sind überhaupt die Ziele der Hauptfiguren? Diese Elemente werden nur angedeutet. Dafür war aber der Sci-Fi-Anteil sehr interessant: Anfangs konnte ich mir keinen Reim darauf machen, warum „Wilde Saat“ der Science-Fiction zugeordnet ist. Aber je tiefer ich in Butlers Welt eintauchte, desto klarer wurde es mir. Die Pläne, die Doro mit seinen Nachkommen hat (ich will nicht spoilern, deshalb kann ich nicht zu viel verraten), haben ein sehr futuristisches, aber auch sehr gefährliches Element, das man so bereits aus den düsteren Kapiteln der Geschichte kennt. Sci-Fi bedeutet ja nicht nur, dass die Geschichte im Weltraum spielen muss, Roboter vorkommen und das Ganze in weit entfernter Zukunft passiert. Ungewöhnliches Sci-Fi-Setting Ein großartiger Schreibstil, der mich über die gesamte Länge gefangengenommen hat, eine starke, außergewöhnliche Hauptfigur und ein ungewöhnliches Setting haben mich überzeugt: „Wilde Saat“ ist ein starker, besonderer Beitrag zum Science-Fiction-Genre. Auch wenn ich einige kleinere Kritikpunkte habe, hatte ich viel Freude beim Lesen.

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Wilde Saat zu zähmen. Ein Ziel, welches tödlich enden könnte. . Inhalt Doro ist ein Unsterblicher mit einer Gabe. Er tötet ohne Reue und springt von Körper zu Körper. Um seine Macht zu erhalten sucht er andere Menschen mit Gabe und baut aus diesen sein Volk auf. Er hat keine Angst. Bis er Anyanwu die Gesatltenwandlerin trifft. Von dem ersten Moment an begehrt er sie, aber von dem ersten Monet an sieht er auch welche Gefahr von ihr ausgeht. Um diese zu unterdrücken, versucht er sie zu zählen. Aber wilde Saat zu zähmen kann die Menschheit verändern. . Das Buch zählt zu den Genre Science Fiction. Für mich könnte man es auch als Urban Fantsy zählen, also sollte man sich davon nicht abschrecken lassen. Obwohl das Magiesystem am Anfang sehr wahrlos wirkt, kommt man schnell rein. Ohne mir aufgefallene Plot holes ist es schlüssig und nicht zu komplex. . Das was diese Geschichte ausmacht ist, das sie sehr nahe an historischen Ereignissen spielt. Die Themen die mit dem Plot Hand in Hand gehen sind Kolonialismus, Sklavenhandel und Rassismus. Weitergehend die Missionierung und Eingliederung von schwarzen Menschen aus anderen Kulturen in die weiße Kultur. Diese Verbindung fand ich fantastisch und auch sehr lehrreich. . Man ist mitten drin. Doro ist die Person sie missionoert, Sklavenhandel betreibt und kolonisiert. Man sieht wie die Kultur der schwarzen Menschen missachtet und als unkultuviert angesehen wird. Anyanwu ist hier das Beispiel einer Frau die ihrem Leben mit Gewalt entrissen wird. Die Selbstverständlichkeit von Doro dem Gegenüber und das das Geschehen mitten drin spielt ist eindrucksvoll erschreckend und echt. Allein aus diesem Grund sollte jeder dieses Buch lesen. . Gleichzeitig war ich jedoch auch etwas "genervt" davon, dass der Sklavenhandel und Kolonanismu an sich häufig nicht direkt als schlecht dargestellt wird. Natürlich spielt dies in die komplexe Charakterisierung von Doro rein, aber für mich fand hier dennoch zu wenig Aufklärung statt. Gerade mit dem Ende von ich sehr unzufrieden. . Dennoch ist unter anderem dies ein Aspekt der even schon erwähnten Charakterisierung. Diese ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Die Motive sind nie vollständig abzuwägen. Vieles findet in Grauzone statt und dies fördert das aktive Lesen. . Eine kleine Warnung muss ich noch aussprechen. Man wird verstört werden in vielen Szenen. So verstört, dass man häufig davor stehen wird das Buch abzubrechen. So war es jedenfalls bei mir. Es gab viele aus und abs... Aber wie eben schon gesagt, manchen Szenen zum Thema Züchten von Menschen oder anderem waren einfach so abgedreht für mich... 😂 3,5/5 ⭐

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Wilde Saat

Von: gosureviews

28.07.2021

Dies ist mein erster Butler-Roman, und in gewisser Weise hätte ich mit einem Standalone beginnen sollen, anstatt mit dem ersten Buch einer neuen Serie. Zweitens bin ich mir auch der Historie der Zeit, in der das Buch geschrieben wurde, sehr bewusst und ich betrachte es sowohl aus einer modernen Perspektive, als auch mit einem Auge auf die Geschichte der SFF-Literatur. Drittens, das Bequemste wäre zu sagen, dass es viele andere Bücher kopiert, aber natürlich wurden die meisten erst nach der Erstveröffentlichung dieses Buches im Jahr 1980 geschrieben. Die Geschichte selbst ist anfangs sehr interessant, aber im Laufe der Geschichte, verfiel sie in wiederholende Muster und begann mich zu langweilen. Und das obwohl es nur 480 Seiten lang ist. Ich fand Ausreden, es nicht zu lesen und etwas anderes zu tun, ein klares Zeichen dafür, dass es mir nicht so viel Spaß macht. Doro und Anyanwu. Zwei ewige Wesen, quasi aneinander gekettet. Aber der Buchrücken spricht von einem Machtkampf durch die Generationen. Das ist nicht wahr. Sie gehorcht ihm fast von Anfang an und unterwirft sich bereitwillig seinem Willen, wird zur Dienerin, zur Züchterin für seine Experimente und oft zu seiner Geliebten. Er benutzt sie oft und sie nimmt es einfach hin. Er fürchtet sich manchmal vor ihrer Macht und merkt, dass sie etwas Besonderes ist und anders als alle anderen, die er je getroffen hat, und das bringt ihn manchmal dazu, sie töten zu wollen, aber das Gegenteil ist nie der Fall. Es gibt eine Menge unbequemer Themen in diesem Buch, also wird es eine Reaktion hervorrufen, was gut ist, da Kunst das tun sollte. Eine andere Sache, mit der ich zu kämpfen hatte, ist, dass, obwohl es sich um eine Geschichte über zwei Menschen im Laufe der Zeit handelt, die Geschichte wenig Einfluss auf sie und ihre Gemeinschaften zu haben scheint. Es ist eher eine Charakter-Geschichte. Es gibt ein paar leichte Andeutungen über die weitere Welt und dramatische Veränderungen in der Gesellschaft, aber sie haben keinen Einfluss auf die Geschichte, was überraschend und für mich enttäuschend war. Schwere Themen wie die Sklaverei werden kurz gestreift, dann aber beiseite gewischt, obwohl in Wirklichkeit Anyanwu und alle ihre Vorfahren Sklaven seiner Wünsche, Begierden und Bedürfnisse sind. Sie müssen tun, was er will, oder sie sterben. Ich hatte definitiv zeitweise Schwierigkeiten mit diesem Buch, aber es hat mich nicht davon abgehalten, in Zukunft weitere Butler zu lesen. Ich werde nur wahrscheinlich nicht mit dieser speziellen Serie weitermachen.

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