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Rezensionen zu
Wilde Saat

Octavia E. Butler

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Spannendes Buch

Von: Yanthara

10.10.2021

Das Buch hat mich ziemlich überrascht- zum einen fand ich die Hauptcharakter sehr spannend. Doro ist unsterblich, braucht aber immer neue menschliche Hüllen, damit er weiter leben kann. Und Anyanwu ist auch unsterblich, kann ihre Gestalt ändern und ist eine meisterhafte Heilerin. Als Doro Anyanwu in einem Dorf findet, ist ihm sofort klar, dass er sie braucht, damit er weiter ‚bessere Menschen züchten kann‘. Doro versucht Menschen mit besonderen Fähigkeiten zu finden und diese dann durch gezielte Verpaarung noch zu stärken. Da kommt ihn Anyanwu mit ihren Fähigkeiten gerade recht. Der Titel Wilde Saat bezieht sich auf Anyanwu bzw generell auf Menschen, die Doro noch nicht in seinem ‚Zuchtprogramm‘ hat. generell fand ich es schwierig, dass der nur auf die Zucht aus ist und quasi die besten Nachkommen züchten will. Dennoch war das Buch interessant und auch sehr gut zu lesen. Der Schreibstil war super. Man kam immer gut mit. Das Buch regt aber auch zum Nachdenken an. Immer wieder tauchen Themen wie Rasse auf, oft appelliert auch Anyanwu an die Moral von Doro und greift dabei ethische Glaubenssätze auf. Aber für Doro, für den Inzest und auch Mord an seinen eigenen Nachkommen, wenn sie eine Missbildung haben, kein Problem ist – stört sich an ihrer Moral nicht. Ich finde es schade, dass sich Anyanwu nur bis zu einem gewissen Punkt auflehnt und ansonsten klein bei gibt. Auf Grund ihrer Fähigkeiten, hätte sie sicher einiges mehr machen können. Trotz allem finde ich das Buch gelungen, ich denke aber, man muss für solche Themen offen sein. Wenn man generell Themen wie Sklavenhandel und so ablehnt in Romanen, der wird hier keinen Spaß haben.

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Schon seit vielen Jahrhunderten wandelt Doro auf der Erde und versucht in seinen selbstgegründeten Siedlungen Menschen hervorzubringen, die ungewöhnliche Fähigkeiten besitzen. Für dieses Unterfangen reist er an weitentlegene Orte, um besondere Menschen zu finden und diese für ein Leben in seiner Siedlung zu begeistern. Als er auf Anyanwu trifft, eine Gestaltwandlerin, die weitab der Zivilisation in Afrika lebt, ist er vom ersten Augenblick an von ihr fasziniert. Doch Anyanwu lässt sich nicht so leicht dominieren und hat ihren ganz eigenen Kopf, was Doro schier zu Weißglut treibt. Wird Doro sie genauso töten wie die anderen, diese „Wilde Saat“, die ihm den Gehorsam verweigern? Ich habe lange Zeit überlegt, wie ich das Gelesene in die Form einer Rezension bringen kann, sodass man einen guten Eindruck von dem Buch erhält, denn das Buch ist sehr ungewöhnlich und unterscheidet sich sehr von den Büchern, die ich sonst so lese. Der Klappentext gibt zwar schon einige Hinweise, in welche Richtung sich das Buch entwickelt, dennoch nimmt die Begegnung von Doro und Anyanwu noch einmal ein völlig anderes Ausmaß an, als man zu Beginn des Buches noch vermutet. Die Geschichte von Doro und Anyanwu ist eine Geschichte der Unterdrückung, der Ausgrenzung und auch in gewisser Weise eine Geschichte der Auslese der Besten. Doro lässt nur die Kinder weiterleben und sich vermehren, die sich in seinen Augen zur Zucht eignen, um Menschen hervorzubringen, die besondere Fähigkeiten haben wie z.B. ihren Körper zu heilen oder Gedanken zu lesen. Dabei schreckt er auch nicht davor zurück, die direkten Verwandten miteinander zu kreuzen. Er selbst hat die Fähigkeit, den Körper von anderen zu übernehmen, um sie dazu zu zwingen, das zu tun, was er will, wobei er den Menschen dabei tötet und Doro nur noch die übrig gebliebene Hülle für seine Zwecke nutzt. Dies führt dazu, dass sich niemand traut, ihm Widerworte entgegenzubringen, aus Angst, von ihm getötet zu werden. Alle außer Anyanwu. Sie heißt das Verhalten von Doro nicht gut und möchte keine Sklavin in seinem Zuchtprojekt sein. Aus diesem Grund lässt sie keine Gelegenheit aus, Doro zu kritisieren und eine Möglichkeit zu finden, aus seiner Siedlung zu entkommen. Des Öfteren denkt Doro dabei daran, Anyanwu einfach zu töten und ihren Körper zu übernehmen, aber Anyanwu scheint wie er unsterblich zu sein, was ihn fasziniert wie erschreckt. Auf der einen Seite sehnt er sich nach einer Gefährtin, die mit ihm durchs Leben geht, aber auf der anderen Seite ist ihm Anyanwu nicht geheuer. Dieses Katz- und Maus Spiel zwischen den beiden Unsterblichen zieht sich über viele Jahre, wobei ich Doro als sehr unsympathisch wahrgenommen habe. Er spielt sich wie ein Gott auf und bestimmt darüber, wer leben und wer sterben darf, wobei bis zum Schluss unklar bleibt, warum tut er das? Hätte er sich nicht ein anderes Projekt aussuchen können, als übernatürliche Menschen zu züchten? Ganz anders habe ich dagegen Anyanwu wahrgenommen. Sie war mir von Anfang an sympathisch und ich habe mit ihr mitgefiebert, ob sie es schafft, sich aus den Klauen von Doro zu befreien. Wobei ich einige Handlungen von ihr auch nicht wirklich nachvollziehen konnte. Alles in allem kann ich aber dennoch jedem dieses Buch empfehlen, der eine ungewöhnliche Geschichte über zwei Unsterbliche lesen möchte, die dazu bewogen werden, aus Einsamkeit so zu handeln, wie sie handeln.

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Seit vielen tausend Jahren streift der Unsterbliche Doro jetzt schon auf der Erde umher und hat in dieser Zeit viele Leben gelebt. Jedes Mal, wenn sein Wirtskörper aufgebraucht ist, tötet er einen Menschen, um einen neuen zu erlangen. Er hat viele Kinder gezeugt und ganze Stämme mit seinen besonderen Fähigkeiten gezüchtet. Dann trifft auf Anyanwu, einer Frau, die wie er, unsterblich ist und ebenfalls über besondere Fähigkeiten verfügt. Er Bei diesem Hörbuch handelt es sich um den 1. Teil einer 4-teiligen Reihe. Das Hörbuch ist insgesamt 12 Stunden und 34 Minuten lang und wird von Dela Dabulamanzi vorgelesen wird. Ihre Stimme fand ich sehr passend, sie liest sehr ruhig vor und sie passt sehr gut zu den Charakteren. Die Autorin hat dieses Buch bereits 1980 geschrieben, jetzt findet es endlich seinen Weg auf den deutschen Buchmarkt. Ich finde es sehr schwierig, das Buch in ein bestimmtes Genre zu stecken. Die Handlung ist auf jeden Fall sehr ungewöhnlich, teilweise recht brutal und auch etwas abstoßend. Trotzdem hat die Geschichte einen gewissen Sog auf mich ausgeübt und ich wollte immer weiter hören und wissen was alles noch passiert. Die Handlung spielt irgendwo in Afrika zur Zeit der Sklaverei, wechselt dann später nach Amerika. Die Geschichte erschreckt sich über einen längeren Zeitraum und wird abwechselnd aus der Sicht von Anyanwu und Doro erzählt. Insgesamt ist die Geschichte eher ruhig, es gibt sehr viele Dialoge und Gespräche und es geht hier um Fragen was man darf und was nicht und um die Macht, die Doro hat und die er schamlos ausnutzt Mit Doro hatte ich wirklich große Probleme, er hat wirklich extreme Ansichten, wenn es um seine “Züchtungen” geht. Er schreckt eigentlich vor gar nichts zurück, um sich fortzupflanzen. Anyanwu hingegen geht es immer um ihre Kinder und um ihre Familie, sie geht völlig andere Wege, aber mit einem ähnlich Ziel. Zwischen den beiden entsteht eine Art Hass-Liebe. Anyanwu ist mit den Doros Praktiken alles andere als einverstanden, aber immer wieder kreuzen sich ihre Weg. Das Buch ist alles andere als Mainstream und ich weiß nicht, ob es sich auf dem deutschen Markt durchsetzen wird. Eigentlich kann das Buch auch als Einzelband gelesen werden, aber natürlich hat es auch Potential für eine Fortsetzung. Mir fällt es echt schwer, das Buch zu bewerten. Einerseits fand ich die Handlung es sehr faszinierend, andererseits auch etwas abstoßend. Letztendlich vergebe ich 4 von 5 Punkte.

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„Wilde Saat“ von Octavia Butler wurde mir freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Das hat aber keinen Einfluss auf meine Bewertung. Ich habe schon längere Zeit nichts mehr aus der Science-Fiction gelesen, und als ich „Wilde Saat“ in der Verlagsvorschau gesehen habe, war klar, dass ich das Buch unbedingt lesen will. Es stammt aus dem Jahr 1980, kam vier Jahre später auf den deutschen Markt und zählt zu den Klassikern in diesem Genre. Zudem ist „Wilde Saat“ Teil der Patternist-Reihe, wobei dieser Roman zwar Band vier ist, aber chronologisch betrachtet der erste Teil ist. Ach ja, und vorab kann ich schon mal sagen: Das Cover ist der absolute Hammer! Zwei Unsterbliche finden einander Anyanwu ist alt – sehr alt. Ist sie eine Unsterbliche, eine Halbgöttin? Vielleicht spielt es keine Rolle. Anyanwu trägt zwei besondere Gaben in sich: Zum einen hat sie Heilkräfte, die ihr nicht nur erlauben, Menschen in ihrer Nähe von fast jedem Leiden zu heilen und auch ihren eigenen Körper lebendig und vital zu halten. Zum anderen kann sie ihre Gestalt wandeln. Manchmal wird sie zum Vogel und fliegt durch die Lüfte, dann wiederum wird sie zum Leoparden, etwa um ihre Familie zu beschützen. Als sie eines Tages Doro begegnet, ändert sich Anyanwus Leben völlig. Denn Doro ist ein Unsterblicher, ähnlich wie sie. Schon mehrere tausend Jahre hat er auf der Welt verbracht. Doch anders als Anyanwu zieht Doro seine Lebenskraft aus der Energie anderer. Damit er weiterleben kann, muss ein anderer sterben, dessen Körper er dann übernimmt. Vom ersten Moment an fühlen die beiden sich zueinander hingezogen. Und Anyanwu folgt dem mysteriösen Doro: Sie verlässt ihre Heimat Afrika und geht mit ihm in die Neue Welt. Doch Doro hat seine ganz eigenen Pläne mit Anyanwu … Fantastischer Schreibstil Wow! Ich kann mich nicht erinnern, je ein ähnliches Buch gelesen zu haben. „Wilde Saat“ wirkt noch immer bei mir nach, obwohl es schon ein paar Tage her ist, seit ich es beendet habe. Octavia Butler gehört zu den ganz wenigen afroamerikanischen Autorinnen in der Science-Fiction. Wie sie die Wurzeln ihrer eigenen Herkunft mit futuristischen Themen verbindet, hat mich sehr beeindruckt. Zunächst mal ist die Geschichte sehr besonders. Passend zu den beiden Unsterblichen, um die es geht, zieht sich der Plot in drei Teilen über etwa zweihundert Jahre, beginnend 1690. Sowohl aus Anyanwus als auch aus Doros Sicht wird die Beziehung der beiden zueinander beschrieben. Dabei liegt der Schwerpunkt bei Anyanwu – und ehrlich gesagt ist sie auch die interessantere Figur. Sie ist eine starke schwarze Frau, die der Liebe wegen viele ihrer Prinzipien ablegt und dies bitter bereut. Es geht um die Beziehung Mann und Frau, aber auch um Rassismus, Sklaverei, um Freiheit und menschliche Eingriffe in die Natur. Dabei wird der Roman nie belehrend oder moralisierend. Der Leser kann sich sein eigenes Bild machen. Manchmal ist mir persönlich ein bisschen zu wenig passiert, gerade wenn man bedenkt, wie lange die Zeit ist, die Anyanwu und Doro mit ihrer Beziehung beschäftigt sind. Aber das ist vielleicht Geschmackssache. Zum anderen ist der Schreibstil fantastisch. „Wilde Saat“ liest sich wunderbar, obwohl über viele Seiten gar nicht so viel passiert, wie ich schon erwähnt habe. Wir begleiten Anyanwu in eine neue, faszinierende, aber auch furchteinflößende Welt. Wir leiden mit ihr, als Doro sie sich unterwerfen und für seine Zwecke missbrauchen will, obwohl er tiefe Gefühle für sie empfindet. Und wir fiebern mit, wenn Anyanwu sich trotz ihrer Zuneigung zu Doro gegen diesen auflehnt. Das große Ganze fehlt Dabei lernt man zahlreiche Nebenfiguren kennen. Viele haben keine relevante Rolle für die Geschichte, andere komplettieren mit ihren Auftritten und Funktionen die Welt, in der Anyanwu und Doro leben. Hier und da hätte ich gern mehr über bestimmte Charaktere erfahren, beispielsweise über Doros Sohn Isaak, der eine sehr interessante Figur war. Und manchmal hat mir das „große Ganze“ gefehlt – wo soll die Reise hingehen, was sind überhaupt die Ziele der Hauptfiguren? Diese Elemente werden nur angedeutet. Dafür war aber der Sci-Fi-Anteil sehr interessant: Anfangs konnte ich mir keinen Reim darauf machen, warum „Wilde Saat“ der Science-Fiction zugeordnet ist. Aber je tiefer ich in Butlers Welt eintauchte, desto klarer wurde es mir. Die Pläne, die Doro mit seinen Nachkommen hat (ich will nicht spoilern, deshalb kann ich nicht zu viel verraten), haben ein sehr futuristisches, aber auch sehr gefährliches Element, das man so bereits aus den düsteren Kapiteln der Geschichte kennt. Sci-Fi bedeutet ja nicht nur, dass die Geschichte im Weltraum spielen muss, Roboter vorkommen und das Ganze in weit entfernter Zukunft passiert. Ungewöhnliches Sci-Fi-Setting Ein großartiger Schreibstil, der mich über die gesamte Länge gefangengenommen hat, eine starke, außergewöhnliche Hauptfigur und ein ungewöhnliches Setting haben mich überzeugt: „Wilde Saat“ ist ein starker, besonderer Beitrag zum Science-Fiction-Genre. Auch wenn ich einige kleinere Kritikpunkte habe, hatte ich viel Freude beim Lesen.

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