Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Das Buch Ana

Sue Monk Kidd

(83)
(22)
(4)
(0)
(0)
€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

INHALT Im Jahr 16 nach Christus lebt die gerade 14-jährige Ana in dem von Römern besetzten Galiläa. Sie gehört einer sehr wohlhabenden jüdischen Familie an, ist ein kluges Mädchen, das einen sehr wachen Geist hat. Sie möchte lesen, schreiben, die Thora studieren und ihr größter Wunsch ist es, eine Stimme zu haben, die gehört wird. Heimlich beginnt sie die Geschichten der vergessenen Frauen der Heiligen Schrift niederzuschreiben: Eva, Sarah, Rebecca, Rachel und Ruth. Doch schnell wird deutlich, dass ihr Leben nicht für immer so sein kann, denn sie soll einen alten Witwer heiraten. Auf einem Markt, bei dem sie ihm vorgeführt wird, ist Ana entsetzt und möchte aus der Situation fliehen. Ein junger Mann mit dunklen Locken und sanften, tiefen Augen, erkennt ihre Verzweiflung und hilft Ana. Und diese Begegnung wird in ihrem jungen Leben alles verändern. Ich weiß nicht mehr wie ich auf „Das Buch Ana“ aufmerksam wurde aber ich bin unendlich froh, dass ich dieses Buch in meinem Regal habe. Ich weiß nicht genau, ob ich es hier schon einmal explizit erzählt habe, aber ich studiere katholische Religion auf Lehramt und würde von mir behaupten doch sehr Bibelfest zu sein. Ich glaube an Gott, habe aber so meine Probleme mit der irdischen Führung unserer Kirche. Vor allem als Frau sehe ich sehr viel Handlungsbedarf und deshalb trifft „Das Buch Ana“ bei mir einen Nerv. „Als wir uns das erste Mal in der Höhle begegnet sind, sprachen wir über den Tempel. Erinnerst du dich? Du hast mich gefragt, ob Gott dort wohnt oder im Menschen.“ „Und du hast geantwortet: ‚Kann er nicht überall wohnen? Lassen wir ihn frei.‘ Das war der Moment, in dem ich wusste, dass ich dich lieben würde, Ana. Da wusste ich es.“ S. 240 Wir lernen Ana in diesem Buch als 14-jähriges Mädchen kennen. Sie ist ein sehr kluges, intelligentes Mädchen, das so viel mehr in sich selbst sieht, als alle anderen um sie herum. Von der ersten Seite an hat Ana mich fasziniert. Sie hegt den großen Traum eine Stimme zu haben, gehört zu werden und ihr ganzes Leben hält sie daran fest. Sie bringt ihren Vater dazu ihr einen Privatlehrer einzustellen, damit sie lesen und schreiben lernen kann und dem widmet sie sich in ihren jungen Jahren. Sie studiert die Thora und beginnt die Geschichten der Frauen aus der Bibel niederzuschreiben. Ihre wertvollen Schriftrollen verbirgt sie vor ihren Eltern, nur Yaltha, ihre Tante, die Schwester ihres Vaters, weiß von ihren Träumen, verborgenen Gedanken und den Schriftrollen. Doch auch Yaltha kann Ana nicht vor dem Retten, was auf sie zukommen wird, denn mit 14 Jahren ist sie bereits im heiratsfähigen Alter und ihre Eltern möchten das junge Mädchen an einen Witwer verheiraten. Er würde den Stand und den Reichtum der Familie noch weiter heben, was vor allem Anas ehrgeizigem Vater entgegen kommt. Für das Mädchen bricht eine Welt zusammen und ich konnte ihre Verzweiflung fast durch das Buch hindurch greifen. Ihr wird klar, dass, wenn sie erst einmal verheiratet ist, sie niemals wieder schreiben kann. Sie würde sich ihrem Ehemann unterwerfen, Kinder bekommen, einen Haushalt führen und all ihre Träume begraben müssen. Für Ana kann es nicht schlimmer kommen und das schildert die Autorin wirklich großartig. Mir sind während des Lesens fast schon die Tränen gekommen, denn Ana ist gerade einmal 14 Jahre alt und so wissbegierig, intelligent und voller Sehnsüchte, die allesamt verloren gehen würden, wenn diese Heirat stattfände. Doch das Leben, Gott, das Schicksal, was auch immer, hat etwas ganz anderes mit Ana vor. Wie der Klappentext bereits verrät, wird Ana den Witwer nicht heiraten. Durch einige Ereignisse, die vor allem den Ruf von Ana und ihrer Familie beschädigen könnte, verändern sich die Pläne von Anas Vater und sie wird einem jungen Mann zur Frau gegeben, den sie sich selbst ausgesucht hat: Jesus von Nazareth. Wie die beiden sich kennen gelernt haben, die Situation, wie Ana zum ersten Mal in die dunklen Augen von Jesus geblickt hat, die Autorin hat so eindrücklich beschrieben, wie das Mädchen Jesus sah und wusste, dass er eine Sehnsucht in ihr ausgelöst hatte, die niemand sonst jemals stillen könnte. Doch auch das Leben mit Jesus und seiner Familie ist mit Entbehrungen verbunden. Doch die kluge Ana kommt damit sehr gut zurecht. Nicht nur, behandelt Jesus sie liebevoll, er unterstützt sie in ihrem Tun als Gelehrte. Er spricht mit ihr über den Glauben, über Gott und über das, was ihn bewegt. Er schließt sie nicht aus, lässt sie an allem teilhaben und das ist es, was Ana sich mehr als alles andere gewünscht hat: nicht vergessen zu werden. Sie wird gefragt, ihre Meinung wird geschätzt und das was sie liebt, wird ihr nicht weggenommen. Es war sehr schön, diesen Abschnitt von Anas Leben zu verfolgen, weil sie glücklich war. Auch wenn Jesus und die Liebe, die Ana für ihn empfindet, eine große und prägende Rolle in ihrem Leben spielt, so ist die Rolle vom historischen Jesus im Buch doch recht klein. Es geht nicht um ihn und sein Leben, welches in festgeschriebenen Bahnen verläuft, sondern um Ana und ihre Geschichte. Ich fand das hat Sue Monk Kidd wirklich wunderbar gelöst. Immer wieder findet man verschiedene Motive aus der Bibel wieder, die hier und da eben abgeändert wurden. Es hat sich tatsächlich so angefühlt, als hätte es wirklich so sein können. Als hätte es Ana tatsächlich gegeben. Als wäre sie an Jesu Seite gestanden, bis zum letzten Moment. Doch natürlich kann niemand wissen, ob es eine „Ana“ je gab. Ob Jesus nicht vielleicht doch eine Ehefrau hatte oder nicht, wird für immer ein Rätsel bleiben, doch das, was sich Sue Monk Kidd hier ausgedacht hat, fühlt sich so real an, dass ich mir wirklich gewünscht habe, dass es wahr wäre. Vor allem der Schluss hat mich sehr mitgenommen, denn Ana hat immer gekämpft, war mutig, hat sich nie unterkriegen lassen und so viel durchlebt und doch, ist geschehen was geschehen ist. Sie konnte keinen Einfluss darauf nehmen und das tat mir einfach so unendlich leid. Auch wenn ich das Ende wirklich sehr schön fand, hatte ich wirklich großes Mitleid, denn Anas Leben war voller Entbehrungen. Sie hat dennoch nie aufgegeben ihre Sehnsüchte zu stillen und das ist etwas, das wir uns alle vornehmen sollten. „Wenn Jesus wirklich eine Frau hatte, dann wäre sie die Frau in der Historie, die am deutlichsten zum Schweigen gebracht wurde, und die am dringendsten eine Stimme braucht, um sich Gehör zu verschaffen.“ FAZIT Sue Monk Kidd hat mich mit diesem Buch wirklich völlig aus der Bahn geworfen. Sie hat einfach wunderbare Denkanstöße in diesem Buch angebracht. Ana ist eine so kluge, mutige junge Frau, die unglaublich facettenreich und interessant gestaltet ist. Auch das Nachwort der Autorin ist es wirklich wert, gelesen zu werden. Ich bin absolut begeistert von dieser Geschichte und kann euch von Herzen das Buch empfehlen und das, egal ob ihr gläubig seid oder nicht.

Lesen Sie weiter

Grandios!

Von: Booklove15_11

04.10.2020

„Gott konnte Liebe sein, so wie Jesus es glaubte. Für mich war er der, der sein würde, das Sein des in unserer Mitte.“ 16 n. Chr. Sepphoris Ana, die Tochter von einer wohlhabenden jüdischen Familie. Klug, rebellisch, stark... Sie lernt Lesen und Schreiben, studiert Thora und fängt an heimlich die Leben der Frauen aufzuschreiben. Ob es die Geschichten der vergessenen Frauen, Eva, Sarah, Rebecca aus der Heiligen Schrift sind oder die Lebensgeschichten von der eigenen Tante oder Freundin ist, furchtlos stellt sie sich gegen die Gesetze. Ana, die Tintenmischerin, die Komponistin von Worten, die Sammlerin vergessener Geschichten. Kaum vierzehn musste sie sich mit einem alten Witwer verlobten. Vertauscht wurde sie gegen eintausend Denar und einen Anteil Dattel Hain. „Ich bin kein Lamm“, schreit sie. Denn seitdem sie auf dem Markt einen jungen Mann mit dunklen Locken und warmen Augen kennengelernt hat, gehört ihr Herz, ihre Träume und Gedanken nur an ihm. „Mein Name ist Ana. Ich war die Frau von Jesus aus Nazareth. Ich bin eine Stimme.“ Einige bezeichnen das Buch sehr Mutig, die andere finden wiederum es abstoßend, weil unsere Wiegen seit über 2000 Jahren mit dem Heiligen Gebeten geschaukelt wurden. Ich war auch sehr skeptisch und wenn ich ehrlich bin, habe ich auch eine Geschichte über christliche Glaube erwartet. Doch was ich hier gelesen habe, ist es weit entfernt von einer Bibel-Geschichte! Die Glauben sind hier nur spirituelle Existenzen, dass jeder auf eigene Art und Weise glaubt, führt, fühlt, bekehrt, betet... Jesus tritt wie eine ganz normale Figur auf, denn die Autorin erzählt nicht von seinen Lehren oder Taten, sondern stellt sie ihn als liebevolle, tolerante, hilfsbereite Mensch dar. Es geht hier um die Frauen, die für ihre Rechte, Träume, Bedürfnisse kämpfen. Die kämpfen um ihre Identität, um ihre da zu sein und ganz vorne geht Ana mit. Sie verwendet ihr Wissen, ihre Fähigkeit, ihre unermüdliche stärke für die Frauen. Sie stellt sich gegen die Männerdominierte Welt, gegen Regeln und Gesetze. Sie bring sich selbst im Gefahr um die Freundinnen helfen zu können. Sie gibt die Frauen eine Stimme. Mit einer großartigen Sprache nimmt die Autorin ihre Leser*in nach Galiläa mit, lässt sich bewundern, feiern und trauern. Ich war teilweise wütend und tieftraurig aber auch bei manche Stellen habe ich von Schadenfreude gejubelt. Ich war in Nazareth, in Jerusalem, in Alexandria. Ich habe Myrre, Staub und Papyrus gerochen. Ich war in der ersten Bibliothek der Welt und hatte Lyra Klänge in dem Ohr. Ich habe geliebt, gelacht, geweint und am Ende habe ich Anas Buch in den Händen gehabt. Es ist eine Historische MeToo Geschichte, welche meine Jahreshighlight ist. Einfach nur grandios und verdient mehr als fünf Sterne.

Lesen Sie weiter

Diesem Buch gerecht zu werden und die richtigen Worte zu finden, wird besonders schwer.
Nachdem ich es beendet hatte wurde mir schnell klar, ich habe mein neues Jahreshighlight gefunden. Und damit habe ich absolut gar nicht gerechnet. • Ich bin dem Buch anfangs auch ein wenig skeptisch gegenübergetreten.
Es behandelt im gröbsten Sinn, das Thema ,,Wenn Jesus eine Frau gehabt haben könnte’’. Dabei geht es aber gar nicht darum, dass Ana die Frau Jesus ist, sondern viel mehr um Ana selbst und den Umgang von Frauen in dieser Epoche.
Und das mochte ich wirklich sehr sehr gerne. Ana wird nicht in den Schatten Jesus gestellt oder als Tochter des Matthias, sondern steht einzig und alleine für sich selbst. Die mutige, starke und unabhängige Ana, die Sehnsucht verspürt auch eine Stimme zu haben. Und diese Stimme hat sie. Und diese Stimme gibt sie nicht nur für sich selbst sondern ebenfalls für alle vergessenen Frauen um sich herum. 
Die Autorin hat wahrlich ein Meisterwerk erschaffen ohne die biblische Geschichte zu verfälschen. Sie spielt einzig und allein mit dem Gedanken, was wäre gewesen wenn. Denn komplett auszuschließen ist dies nicht. Über die Korrektheit kann man sich natürlich streiten. Um ehrlich zu sein hat mich das aber nicht gestört, denn darum geht es in diesem Buch auch nicht. • 
Dieses Buch ist so wunderschön geschrieben und ausarbeitet worden. Als das Ende der Geschichte eintraf, war ich erst mal überwältigt und hatte keine Worte um zu definieren wie ich dieses Buch fand. Und ich glaube das kann ich bis dato immer noch nicht. 
Man muss es selbst gelesen haben um sich über diese Geschichte einen Eindruck zu verschaffen. Ich lege es jedem ans Herz, der sich für dieses Thema interessiert. 
Lest die Geschichte dieser Frauen, denn jede einzelne hat mich auf ihre Weise vollends berührt. 
 Absolute Leseempfehlung!
 5/5 ⭐️

Lesen Sie weiter

>>Es kommt immer einem Wunder gleich, wenn der Schmerz eines Menschen sich nicht in Bitterkeit verwandelt, sondern stattdessen Güte hervorbringt.<< „Das Buch Ana“ von Sue Monk Kidd ist letztlich ein Geschenk der Autorin an den Leser. Es ist ein Buch, für das ich kaum die richtigen Worte finde, denn es hat mich unglaublich tief bewegt und berührt! Was sich erstmal nach einer sehr christlichen Geschichte anhört, ist doch so viel mehr. Denn der Glaube ist hier mehr ein spirituelles Individuum, das jeder auf seine eigene Weise fühlt, behandelt und betrachtet und so wird es eben auch dem Leser frei gelassen, wie er über und mit dem „Glauben“ empfindet. Während und insbesondere nach dem Lesen fühlte es sich für mich an, als hielte ich wirklich Anas Buch in den Händen und ich kann kann es wirklich jedem nur sehr ans Herz legen. Es ist eine wahre Zeitreise, gleichzeitig spiegelt sich die Thematik auch in unserer heutigen Zeit sehr wieder und hat in meinem Herzen tiefe Spuren hinterlassen. „Das Buch Ana“ ist für mich tiefer Schmerz, größte Hoffnung und allumfassende Liebe. Für mich ein Lebens-Lese-Highlight💖📖

Lesen Sie weiter

Ana, Tochter einer wohlhabenden jüdischen Familie, soll im Alter von 14 Jahren mit einem deutlich älteren Mann verheiratet werden. Doch dieser stirbt vor der Hochzeit. Von der Gesellschaft ausgestoßen, trifft sie auf Jesus, der sich ihrer annimmt und sie schließlich heiratet. Ana, die Schreiben gelernt hat, schreibt nun die Geschichte auf, die eigentlich jeder kennt - aber nun völlig anders ist. Sue Monk Kidd hat mich mit ihrem Werk "Das Buch Ana" wirklich fasziniert. Ana ist eine außergewöhnliche Frau, die sich ihrem Schicksal nicht beugt. Sie ist intelligent, hat zu dieser Zeit Lesen und Schreiben gelernt und rebelliert gegen alte, verstaubte Traditionen. Dieser Charakter hat mir wirklich gut gefallen und hatte alle Sympathien. Ana schreibt die Bibel neu - aus ihrer Sicht, also der Sicht einer starken Frau. Ihre Geschichte beginnt bei Eva, wird mit Sara und Rebekka weitergeführt und führt zu Rahel und Ruth. Ana gibt ihnen Gesichter, macht sie bekannter und gibt Ihnen eine Bühne in einer Geschichte, in der sie sonst immer nur Randfiguren sind. Jesus wird von ihr als Mensch, ihrem Ehemann, beschrieben und er erstrahlt in einem ganz anderen, bisher nicht beachtetem Licht. Er wird dem Leser nahe gebracht - ganz ohne erhobenen religiösen Zeigefinger. Denn eines muß man für dieses Buch nicht sein - religiös. Man bekommt die Geschichte so wunderbar erzählt, daß man sie auch versteht, wenn man nicht gerade firm mit der Bibel ist. Die Autorin schreibt auf faszinierende Weise. Zwar an der heutigen Zeit orientiert, aber trotzdem zum Thema passend. In ihrem Buch verwebt sie historische Fakten mit ihrer eigenen Geschichte rund um Jesus. Dies gelingt ihr perfekt und macht das Buch zu einem einzigartigen Erlebnis!

Lesen Sie weiter

Ein großartiger Roman

Von: Mareike Lenz

17.09.2020

Endlich ist ein neues Buch von „Sue Monk Kidd“ erschienen. Ich habe mich schon lange darauf gefreut, denn ich war sehr gespannt auf diese Geschichte, die ja in der Zeit vor 2000 Jahren spielt und die mich auf Grund der Thematik wirklich mal interessiert hat. Natürlich wurde ich von der Autorin nicht enttäuscht, denn mich hat das Buch von der ersten- bis zur letzten Seite total gefesselt. Ich habe Ana kennengelernt, ein kluges und hübsches junges Mädchen, das in einer wohlbehüteten jüdischen Familie in Galiläa aufwächst. Sie ist sehr eigensinnig, kann lesen und schreiben und möchte genau wie ihr Vater Matthias, Schriftgelehrte werden. Doch ihre Eltern wollen eine andere Zukunft für ihre Tochter, Ana soll nun als 14-jähriges Mädchen den deutlich älteren Witwer Nathaniel heiraten. Er ist ein verbitterter, kleinwüchsiger Mann und für Ana steht fest, dass sie sich nie im Leben solch einem Mann unterordnen will. Außerdem ist ihr auf dem Markt ein junger Kerl begegnet, mit schwarzen Locken, mit einer total positiven Ausstrahlung und der sie auf Anhieb fasziniert hat. Sein Name ist Jesus, er wohnt in Nazareth und als dann eines Tages sich für Ana das Blatt plötzlich wendet und sie ihr Ansehen verliert, verlässt sie ihre wohlhabende Familie, heiratet Jesus und führt mit ihm, ein ihr bisher unbekanntes Leben in ärmlichen Verhältnissen... Aber mehr zur Geschichte selbst möchte ich hier an dieser Stelle nicht verraten, denn dieses großartige Buch muss man einfach unbedingt selbst gelesen haben. Man braucht weder einen religiösen Hintergrund und auch kein theologisches Wissen, nein, man verfolgt hier hauptsächlich die Geschichte einer jungen Frau, die sich so leicht nicht unterkriegen lässt, die nicht nur Ehefrau und Mutter sein will und die sich daher über alle Konventionen hinwegsetzt. Es ist eine fiktive Geschichte, die sehr gut recherchiert ist und die mich total berührt, begeistert und gefesselt hat. Oft hatte ich während des Lesens das Gefühl, mit Ana dort in Jerusalem, Nazareth und Alexandria alles selbst miterlebt zu haben. Und da es mal eine ganz andere Geschichte ist, möchte ich dieses Buch auch unbedingt weiterempfehlen und mich auch nochmal recht herzlich bei dem Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.

Lesen Sie weiter

Fantastische Geschichte

Von: Anoli

10.09.2020

Das Buch Ana - die Geschichte von Ana, die Jesus geliebt hat und mit ihm verheiratet war. So beginnt dieses Buch mit den Worten: "Mein Name ist Ana. Ich war die Frau von Jesus ben Joseph aus Nazareth." Ana ist die Schwester von Judas, der schließlich Jesus an die Römer verrät. Es ist die bemerkenswerte Geschichte einer Frau, die von ihrem Vater zwar einerseits gestattet bekommen hat, Lesen und Schreiben zu lernen, aber andererseits von ihm zwangsverheiratet werden soll als sie 14 Jahre alt ist. Es wird sehr eindrucksvoll die damalige Zeit mit ihrer Kultur, der Sitten und Bräuche sowie der Einstellung gegenüber Frauen dargestellt. Das Leben von Ana, die der Leser im Alter von 14 Jahren kennenlernt und bis ins Alter von 58 Jahren begleitet, ist sehr turbulent. Sie ist des Schreibens und Lesens kundig und entspricht damit keinesfalls dem Frauenbild der damaligen Zeit. Sie hat einen starken Willen, muss aber auch Leid erfahren und durchlebt Höhen und Tiefen des Lebens. Das Leben von Jesus bzw. seine Gestalt tritt über weite Teile des Buches in den Hintergrund, was aber nicht negativ zu werten ist - schließlich heißt der Roman "Das Buch Ana". Das Buch ist ein sehr starkes Porträt einer Frau, die vor 2000 Jahren gelebt haben könnte und geht in seiner Einfühlsamkeit weit über einen "einfachen" historischen Roman hinaus. Absolut empfehlenswert!!!

Lesen Sie weiter

„Als wir uns das erste Mal in der Höhle begegnet sind, sprachen wir über den Tempel. Erinnerst du dich? Du hast mich gefragt, ob Gott dort wohnt oder in den Menschen.“ „Und du hast geantwortet: kann er nicht in beiden wohnen?“ „Und du sagtest: Kann Gott denn nicht überall wohnen? Lassen wir ihn frei.“ Das war der Moment, in dem ich wusste, dass ich dich lieben würde, Ana. Da wusste ich es. (Auszug S. 239/240) Anas Geschichte beginnt 16 n.Chr.: Sie wächst in einer priviligierten Familie auf; ihr Vater arbeitet im Palast des Herodes Antipas, ihr Mutter hat keinerlei Gefühle für ihre Tochter. Diese erlernt das Schreiben und macht sich auf, die vergessenenen Geschichte der Frauen in der Heiligen Schrift aufzuschreiben – sie wünscht sich, deren Stimme zu sein. Und sie gibt nicht nur anderen Frauen eine Stimme, sondern lebt auch selbst im Kampf gegen Herrscher, Familienzwänge und Rituale, die Frauen einerseits unsichtbar halten, andererseits ausnutzen. Nach schicksalhaften Ereignissen lernt sie den jungen Handwerker Jesus kennen, heiratet ihn und kehrt ihrer wohlhabenden Familie den Rücken, um mit ihrem Ehemann in dessen bäuerlichen Umgebung in Nazareth zu leben... Die weitere Geschichte Jesus ist ja hinlänglich jedem Christen bekannt ;) Aber die fiktive Figur Ana gibt der Gründungsgeschichte ein weiteres Gesicht, welches aufgrund akribischer Recherchen der amerikanischen Autorin wirklich gelungen ist. Sie zeichnet ein authentisches Bild der Frauen von damals und zeigt, daß es immer schon weibliche Rebellion gegen festgefahrene Strukturen gab. Sie bewegt sich abseits des kirchlichen Schubladendenkens, ohne es dabei aber an der nötigen Ehrerbietung fehlen zu lassen. Ihre historischen, kulturellen, politischen und religiösen Recherchen erschaffen eine außergewöhnliche Geschichte, die Fakten und Fiktives gekonnt miteinander verbindet. Dabei ist das umfassende Buch sicherlich nicht immer einfach zu lesen, was aber mehr am Inhalt als am Schreibstil liegt. Ich fand den Stil sehr interessant und mitreißend, konnte mich gut in das Gelesene hineinversetzen und fühlte mich mitgenommen – eine wirklich gelungene Übersetzung! Man kann das Buch als Gesamtkunstwerk betrachten, denn auch die Einarbeitung diverser Auszüge aus historischen Schriften – optisch ansprechend abgesetzt – und die Gestaltung des Umschlags nebst ausführlicher Karten auf den Innenseiten machen das Druckwerk „rund“. Für mich ist „Das Buch Ana“ ein absolutes Jahres-Highlight, welches ich jedem empfehle, der gerne anspruchsvolle Romane rund um starke Frauengestalten in der Historie liest. Mir ist die Geschichte des „Kleinen Donners“ noch lange im Gedächtnis geblieben.... ein Zeichen, daß mich das Buch sehr bewegt hat. Daumen hoch!

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.