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Rezensionen zu
Der Polizist

John Grisham

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Spannend

Von: _maxcologne_

27.05.2021

Der Polizist von John Grisham hat mir gut gefallen. Es ist erneut einer seiner klassischen Justiz-Thriller. Wir begegnen alten Bekannten aus Die Jury wieder und ich hatte ständig die Figuren der Verfilmung vor Augen. Matthew McConaughey als Jake Brigance hat mich während des gesamten Leseprozesses begleitet. Drew Gamble hat den seinen Rausch ausschlafenden örtlichen Deputy Stu Kofer erschossen, nachdem dieser seine Mutter krankenhausreif geprügelt hat. War es Mord, Notwehr oder Rache? Hierüber gilt es zu entscheiden. Keiner der lokalen Anwälte möchte Drew verteidigen und es sich dadurch mit der lokalen Polizeit verscherzen. Stu war ein beliebter Kollege gewesen. Schließlich kriegt Jake Brigance den Fall auf's Auge gedrückt. Schafft er es auch diesmal das bestmögliche Urteil für seinen Mandanten zu erzielen? Wie üblich gibt es auch noch andere parallele Fälle für Jake Brigance, die die ganze Story etwas abrunden. Leider kommt Jakes anderer großer Fall, von dem er sich einen erheblichen Geldsegen verspricht, für meinen Geschmack viel zu kurz. Der einzige Wermutstropfen in diesem Buch, daher gibt es auch "nur" 4 Sterne. Insgesamt kann ich das Buch aber dennoch für alle Fans, oder die, die es noch werden wollen, empfehlen.

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Band 3 um Anwalt Jake Brigance Jake Brigance, Held der Bestseller „Die Jury“ und „Die Erbin“, ist zurück. Diesmal steht er als Pflichtverteidiger im Zentrum eines aufsehenerregenden Mordprozesses in Clanton, Mississippi. Sein Mandant Drew Gamble hat einen örtlichen Deputy umgebracht – doch war es Notwehr oder Mord? Die Mehrheit von Clanton fordert lautstark einen kurzen Prozess und die Todesstrafe. Dabei ist Drew Gamble gerade einmal 16 Jahre alt. Jake Brigance arbeitet sich in den Fall ein und versteht schnell, dass er alles tun muss, um den Jungen zu retten. Auch wenn er in seinem Kampf für die Wahrheit nicht nur seine Karriere, sondern auch das Leben seiner Familie riskiert. (Quelle: Klappentext – Heyne Verlag) Ich lese die Justiz-Thriller von John Grisham seit vielen Jahren und auch sein neuestes Buch „Der Polizist“ ist wieder gut gelungen. Es ist inzwischen der dritte Band um den Anwalt Jake Brigance, ich selbst habe aus der Reihe bisher nur „Die Jury“ gelesen. Auch wenn die Romane durch Personen miteinander verbunden sind, sind es abgeschlossene Geschichten, die man auch unabhängig voneinander lesen kann. „Der Polizist“ spielt im Jahr 1990 – fünf Jahre nach den Geschehnissen in „Die Jury“ und zwei Jahre nach „Die Erbin“. Nachdem im Leben von Jake Brigance nun endlich etwas Ruhe eingekehrt ist, steht er plötzlich vor einem neuen Fall, der ihm wieder alles abverlangen wird. Sein Mandant ist der 16-jährige Junge Drew Gamble, der nach einem Drama den Lebensgefährten seiner Mutter Josie erschossen hat. Der Tote, Stuart Kofer, war ein Deputy und bei den meisten Kollegen beliebt, allerdings von manchen Leuten auch gefürchtet. Für Drew wird die Todesstrafe gefordert – doch war es wirklich Mord oder doch Notwehr? Nach und nach kommen immer mehr Details aus dem Leben des Toten, aber auch aus dem Leben von Drew, seiner Mutter und seiner kleinen Schwester ans Licht. Schon bald zeigt sich, dass der Deputy eine sehr dunkle Seite hatte… „Das schäbige kleine Haus lag weit draußen auf dem Land, etwa zehn Kilometer südlich von Clanton an einer alten Bezirksstraße, die irgendwann im Nichts endete. (…) Näherte sich nachts ein Auto, strich das Scheinwerferlicht über die Fenster und Türen an der Front, als wollte es die Menschen, die dort wohnten, vorwarnen. Die Abgeschiedenheit machte das, was ihnen bevorstand, noch schlimmer.“ – Seite 9, eBook …schon der Buchbeginn macht klar, das bald etwas Schreckliches passieren wird. Mit seinem ruhigen und detailreichen Schreibstil schildert John Grisham das Drama um die Familie Gamble. Zudem erfahren wir, wie es Jake Brigance und weiteren bekannten Figuren in den letzten Jahren ergangen ist. Neben dem Gamble-Fall spielt noch ein zweiter Prozess in dem Buch eine größere Rolle. Die Story ist wieder im fiktiven Ort Clanton angesiedelt, der schon in mehreren Grisham-Büchern als Schauplatz diente. Insgesamt liest sich das Buch sehr gut, nur in der Mitte hatte ich ab und an das Gefühl, dass es zu viele Nebenschauplätze gibt und der rote Faden kurzzeitig verloren geht, gerade in Bezug auf den zweiten Prozess, dessen Fall etwas in die Länge gezogen wird. Doch im letzten Drittel, in dem Drews Verhandlung stattfindet, wird es wieder richtig spannend - es gibt einige Überraschungen. „Obwohl die Fenster geöffnet waren und die Vorhänge im Wind flatterten, lagen die dramatischen, belastenden Entwicklungen des langen Tages schwer in der Luft.“ – Seite 195, eBook Mein Fazit: Wieder ein gelungener Justiz-Thriller aus der Feder von John Grisham. Die Handlung ist wie gewohnt detailreich geschrieben – mal dramatisch, mal berührend und besonders zum Ende hin sehr packend. Neben kleinen Längen im Mittelteil ist es ein sehr gutes Buch im typischen Grisham-Stil, das fast an „Die Jury“ heranreicht. Ich vergebe 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung!

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Häusliche Gewalt ist immer ein Thema, das unter die Haut geht, und die Zahlen für den amerikanischen Bundesstaat Mississippi, in dem der neue Justizthriller von John Grisham verortet ist, sind erschreckend: Jede dritte Frau wird wird im Lauf ihres Lebens ein Opfer häuslicher Gewalt, pro Tag gehen ca. 21.000 Hilferufe bei der Notrufzentrale ein. Wenn es Schußwaffen im Haus gibt, sind 94 % der Opfer weiblich. Und das sind nur die dokumentierten Fälle. Jack Brigance, Anwalt in Clanton, Mississippi, hat es allerdings mit einem männlichen Opfer zu tun. Stu Kofer ist gut angesehen in Clanton. Army-Veteran, zuverlässiger Deputy, der immer einspringt, wenn Not am Mann ist. Aber er hat auch eine dunkle Seite, die immer dann zum Vorschein kommt, wenn er sich betrinkt, denn dann kann er seine Aggressionen nicht mehr kontrollieren und und prügelt im Rausch auf seine Freundin ein. So auch an dem Tatabend, an dem er sie im Vollrausch bewußtlos schlägt. Aber diesmal ist genug wirklich genug, und so schnappt sich ihr Sohn, der 16jährige Drew seine Dienstwaffe und erschießt ihn. Einschub: Wenn ein Bundesstaat die Zahl seiner Hinrichtungen nach oben schrauben will, erlässt er kurzerhand Gesetze. Beispielweise, dass die Tötung eines Polizisten, auch wenn dies nicht im Dienst geschieht, IMMER die Todesstrafe nach sich zieht. Dass ein sechzehnjähriger Straftäter wie ein Erwachsener zu behandeln und auch nach Erwachsenenrecht zu verurteilen ist. So geschehen in Mississippi. Auf Wunsch von Richter Noose übernimmt Brigance den Fall als Pflichtverteidiger und wird in kürzester Zeit zum meistgehassten Einwohner in Clanton. Aber er wäre nicht der engagierte Anwalt, den wir bereits in „Die Jury“ und „Die Erbin“ kennengelernt haben, wenn er sich ungeachtet der Tatsache, dass ihn dieses Mandat an den Rand des finanziellen Ruins treiben wird, in die Verteidigung verbeißen und gegen alle Widerstände für den jugendlichen Straftäter kämpfen würde. Grisham ist ein Meister seines Fachs, schreibt über das, was er kennt. Zeigt die Bigotterie des „Bible Belt“ auf, spart auch den Rassismus nicht aus, ebenso die Verachtung, mit der der „White Trash“ behandelt wird. Er wählt die Themen aus, die ihm am Herzen liegen. Das gerät manchmal etwas zu ausführlich, zu langatmig. So auch hier, denn der Prozess gegen Drew nimmt nur ca. ein Viertel des knapp 670 seitigen Romans ein. Die restlichen Dreiviertel lernen wir gefühlt jeden Einwohner von Ford County, jeden Sachverständigen, Anwaltskollegen etc. kennen. Erfahren, welche Hürden im Prozesswesen zu nehmen sind und gewinnen tiefe Einblick in die widersprüchlichen Gefühle der Verteidigung, wenn es um die moralische und ethische Frage geht, ob ein Mord gerechtfertigt sein kann und ein Täter straffrei ausgehen darf. Eine Frage, die nicht beantwortet wird, aber über die es sich lohnt, nachzudenken.

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