Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Vielleicht solltest du mal mit jemandem darüber reden

Lori Gottlieb

(3)
(2)
(0)
(0)
(0)
€ 16,00 [D] inkl. MwSt. | € 16,50 [A] | CHF 22,50* (* empf. VK-Preis)

Ich möchte euch dieses absolute Leseschmankerl vorstellen, welches mir definitiv den November versüßt hat, Lori Gottliebs: „Vielleicht solltest du mal mit jemandem darüber reden“. Danke an die wahnsinnige tolle Übersetzerin @elisabethliebl, @goldmannverlag und @bloggerportal für ein sehr ehrliches, mutiges und tiefgründiges Buch welches den Leser erleuchtet zurücklässt. Lori Gottlieb, selbst mit Leib und Seele Therapeutin, begibt sich nach der Trennung vom „Freund“ selbst auf die Couch. Anfangs erstickt sie noch in Schimpftiraden über den Kinderhasser. Schnell merkt sie wie süchtig man nach diesen Gesprächen unter vier Augen werden kann. Sie lernt genauer hinzusehen und tiefer zu graben als jemals zu vor. Und plötzlich scheint das Problem ganz woanders zu liegen. So reflektiert sie ihre eigenen Vorgehensweisen und bringt ihre Erfahrung als Patienten in ihren Sitzungen als Therapeutin an. Schmerzvolle und langwierige Prozesse liegen am Anfang jeder Therapie und auch das Verhältnis zwischen Therapeut und Patient ist besonders und durchaus sehr intim. Doch Therapie kann unser Leben verändern. Diese Hommage und dieses Plädoyer an das Berufsfeld der Therapeuten gewährt dem Leser Einblicke in komplexe und menschlichen Verhaltensstrukturen. Gottliebs Offenheit und Bereitschaft einen Seelenstriptease vor dem Leser zu absolvieren ist unglaublich mutig. Durch ihre ehrliche und authentische Art spürt man sofort eine Verbindung zu ihr. Indem sie immer wieder zwischen empathischen Erzählungen von ihr als Therapeutin und von ihr als Patienten wechselt, bekommt man sehr unterschiedliche und offene und lebensnahe Einblicke in die menschliche Psyche. Als Leser erkennt man sich in den verletzten und gestressten Persönlichkeiten ein Stück wieder und man führt nahezu die tröstlichen Gespräche selber. So kommt es des Öfteren auch bei mir zum Aha Moment. Dabei verliert sich Gottlieb nicht in einem Fachjargon, sonders bleibt mit ihrer Konzentration bei uns Laien, was ihre Erkenntnisse sehr zugänglich und unterhaltsam machen. Auch stehen im Zentrum nicht die Probleme, sondern wunderbare positive und manchmal witzige Anekdoten die den Sinneswandel bei ihren exemplarischen „Klienten“ einleiten. Auch lernt man das Liebenswürdige in jeder Person zu entdecken, wie es mir beispielsweise mit dem Patienten John ging. Bei Julies Geschichte habe ich wiederum echtes und tiefes Mitgefühl erlebt. Besonders ist bei mir das Kapitel „Willkommen in Holland“ hängen geblieben. Aus dieser metaphorischen Geschichte konnte ich einiges mitnehmen. Aber ich möchte nicht Spoilern. Man erlebt die komplette Palette menschlicher Emotionen. Im Buch gehört es einfach zu einer Normalität sich Hilfe zu holen. Es sollte kein Stigma auf einer Therapie liegen, denn auch Gottlieb selbst gesteht sich ein, manchmal ist es besser darüber zu sprechen, als allein in Gedankenspiralen festzusitzen. Was das Buch einzigartig macht, ist, dass es ein Selbsthilfebuch ist ohne als solches geschrieben zu sein. Spannende kurzweilige Unterhaltung mit einmaligem Rat zur Selbstfindung, was will man mehr? vielleicht eine Therapeutin wie Gottlieb…

Lesen Sie weiter

Balsam für meine Seele

Von: buch.ver.liebt

03.11.2022

Da ich ja sowieso gerne mal Sachbücher lese und mich besonders für Psychologie interessiere, hat mich dieses Buch sofort angesprochen. Ich finde großartig, dass der alltägliche Umgang mit mentaler Gesundheit sowie Problemen in diesem Buch als Selbstverständlichkeit angesehen wird. Therapien werden als das dargestellt, was sie sein sollten, nämlich Normalität. Lori Gottlieb hat ein wahnsinnig ehrliches, lesenswertes und kluges Buch geschrieben, das mich immer wieder mitreißen konnte. Es werden menschliche Probleme und Empfindungen dargestellt, die wahrscheinlich jeder kennt, die aber leider oftmals immer noch als Tabu Themen gelten. Sich selbst so offen und verletzlich in einem Buch zu zeigen, schaffen meiner Erfahrung nach nicht viele Autor*innen. Aber erstmal zum Inhalt des Buches: Die Autorin ist selbst Psychotherapeutin und hilft tagtäglich Menschen, sich selbst besser zu verstehen. Diesen Beruf hat sie erst durch Umwege erlernt, aber man merkt schnell, wie viel Leidenschaft dahinter steckt. Mit Lori begleitet man mehrere Patient*innen durch ihren Therapieprozess und lernt dadurch therapeutische Vorgehensweisen kennen. Ich hatte bei jedem Fall das Gefühl, selbst etwas für mich mitnehmen zu können. Der Fokus des Buches liegt dabei auf der wichtigen Beziehung zwischen Therapeut*in und Klient*in. Lori zeigt, wie wichtig zwischenmenschliche Beziehungen sind und welchen Einfluss diese auf den therapeutischen Prozess haben. Man lernt die Autorin aber nicht nur als Therapeutin kennen, sondern auch als Menschen. Aufgrund einer überraschenden Trennung von ihrem Freund begibt sie sich selbst in Therapie und lässt die Leser*innen auch an diesen Erfahrungen teilnehmen. Lori Gottlieb zeigt, was uns Menschen ausmacht, wie wir im Umgang mit anderen Menschen wachsen können, wie verletzlich wir sind und vor allem wie normal das alles ist. Ich fand das Buch sehr berührend, super lehrreich und dabei teilweise sogar witzig. Ich werde es trotz eines stolzen Umfangs von fast 600 Seiten bestimmt irgendwann nochmal lesen, weil es mir auf eine ganz besondere Art Stabilität und Zuversicht gegeben hat. Für mich war dieses Werk einfach Balsam für meine Seele.

Lesen Sie weiter

Lori Gottlieb hilft als Psychotherapeutin täglich Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen und mit unterschiedlichsten Problemen. Da wäre der Drehbuchschreiber John, für den alle Menschen nur Idioten sind, die Professorin in den Dreißiger-Jahren, die bald an Krebs sterben wird, sowie eine depressive Frau Ende 60, die keinen Sinn mehr im Leben sieht. Was die PatientInnen alle nicht wissen: Lori steckt selbst mitten in einer Krise. Ihr Freund hat sich überraschend von ihr getrennt. Während sie also tagtäglich die Psyche der anderen analysiert, versucht sie mit ihren eigenen Gedanken und ihrer Trauer klarzukommen – und beschließt schließlich, sich selbst in Psychotherapie zu begehen. Am ehesten gehört das Buch „Vielleicht solltest du mal mit jemandem darüber reden“ dem Genre der Biografie an. Teilweise liest es sich aber auch spannend wie ein Roman und ist lustig wie eine Komödie. Ich habe während des Lesens gelacht, geweint, mit Lori und ihren PatientInnen mitgefühlt und konnte nicht mehr von dem Buch loslassen. Lori Gottlieb schreibt auf eine so wunderbar ehrliche, ungefilterte Weise aus ihrem Leben, dass man nicht anders kann, als sie ins Herz zu schließen. Während des Lesens erkennt man in den Sorgen und Problemen ihrer PatientInnen auch die eigenen Gedanken wieder, mit denen man im Alltag konfrontiert ist. Kapitel für Kapitel erfährt der Leser somit nicht nur mehr über die Protagonisten des Buches, sondern reflektiert ein Stückchen auch immer sich selbst. Lori nimmt den Leser also mit auf die Reise einer Psychotherapeutin, die selbst zu einem Psychotherapeuten geht. Da sind Spannungen vorprogrammiert. Auf einmal erhält man einen exklusiven Blick hinter den Kulissen der Kulissen quasi – dabei scheut die Autorin nicht davor, sich selbst gnadenlos ehrlich und somit menschlich darzustellen, so dass man deutlich merkt, sie ist alles andere als perfekt, dafür aber sehr authentisch. Für mich ist „Vielleicht solltest du mal mit jemandem darüber reden“ die Entdeckung des Jahres. Ich habe das Buch verschlungen und so viel für mich daraus mitnehmen können. Ein wundervolles Buch in einem wirklich guten Schreibstil. Unbedingt lesen!

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.